World of Warships: Stärkere Ausrichtung auf Lootboxen provoziert Kritik

Max Doll
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World of Warships: Stärkere Ausrichtung auf Lootboxen provoziert Kritik
Bild: Wargaming

In der World-of-Warships-Community wird die immer stärkere Ausrichtung des Free-to-Play-Spiels auf Lootboxen bemängelt. Ausgelöst hat die vehement vorgetragene Kritik die Rückkehr eines alten, besonders nützlichen Schiffs in den Shop. Vereinzelt wird sogar eine Änderung der Alterseinstufung gefordert.

Wargaming bietet in World-of-Spielen stets Premium-Vehikel mit besonderen Boni zum Kauf an. Diese ließen sich in der Vergangenheit freispielen, in den letzten Jahren aber nur noch mit immer größeren Hürden kostenfrei verdienen. Stets wurden in diesem Fall Schiffe aber direkt zum Kauf angeboten. In den vergangenen Monaten begann Wargaming zusätzlich, immer mehr Kosten durch zusätzliche Mechaniken zu verschleiern und immer mehr Dinge nur über Lootboxen anzubieten.

Lootbox-Schiff gibt den Ausschlag

Die jüngst angekündigte Rückkehr der USS Missouri, einem Schiff, das beim Einsatz besonders viel Ingame-Währung abwirft, bringt das Fass zum Überlaufen, denn dass Schiff sollte eigentlich direkt mit Premium-Währung gekauft werden können, wird aber nur als Teil einer Lootbox angeboten.

In diesem Punkt sind Spieler besonders sensibel: Sie warfen Wargaming im vergangenen Dezember vor, Premium-Schiffe aus Lootboxen vorauszuwählen. Laut Shortlist-Theorie werde vorrangig ein Premium-Schiff aus einer festen Liste ausgeteilt, sofern es sich noch nicht im Besitz des Spielers befinde, also durch die Gewichtung keine zufällige Wahl getroffen.

Rezensionen auf Steam bilden den Ärger ab
Rezensionen auf Steam bilden den Ärger ab

Diese und andere Monetarisierungspraktiken haben dazu geführt, dass in den vergangenen Tagen „Community Contributors“, mit denen Wargaming nach eigener Aussage eng bei der Entwicklung des Spiels kooperiert, dem Programm den Rücken gekehrt haben, zeichnet MassivlyOP nach.

Nur Alterseinstufung hilft

The Mighty Jingles, ein Eckpfeiler der Community, nannte dabei zwei Gründe für sein Ausscheiden. Zum einen sei dies das Ignorieren der Community-Vertreter durch die Entwickler gewesen, zum anderen die zunehmend aggressive Monetarisierung und die Einführung von immer weiteren Glücksspiel-Mechaniken in einem Spiel, zu dem Kinder Zugang haben – eine Entwicklung, die er in einem Video ausführlich nachzeichnet und kritisiert. Die Entwicklung ist auch insofern bemerkenswert, als dass Wargaming seine World-of-Spiele mit vergleichsweise fairer Monetarisierung etabliert hat.

Die in dem Video geäußerte Befürchtung, Wargaming werde die Kritik einfach aussitzen, hat sich zunächst bestätigt. Der Entwickler veröffentlichte zwar ein Statement, geht darin aber nur auf das Schiff, nicht die Kritik an der grundsätzlichen Entwicklung ein. Das Einzige, was daher helfe, sei eine Änderung der Alterseinstufung, die den Einsatz von Looboxen reflektiere. The Mighty Jingles ruft deshalb dazu auf, sich bei PEGI und ESRB diesbezüglich zu beschweren. Insbesondere in Europa sind Behörden, auch nach immer deutlicheren Warnungen, diesbezüglich mittlerweile stärker sensibilisiert.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Galaxytourist“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

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