Parallelen zu 2017: Ethereum-Hashrate steigt wie der Kurs immer weiter

Frank Hüber
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Parallelen zu 2017: Ethereum-Hashrate steigt wie der Kurs immer weiter
Bild: Pexels

Ethereum hat heute mit über 4.100 Euro ein neues Allzeithoch verbuchen können, auch der Kurs von Bitcoin steigt seit Ende Juli nach einem Einbruch im Mai unaufhaltsam und hat 57.000 Euro erneut überschritten. Während Bitcoin nicht mehr rentabel mit Grafikkarten geschürft werden kann, ist dies bei Ethereum immer noch der Fall.

Hashrate im Netzwerk steigt

Selbst in Deutschland kann sich das Krypto-Mining trotz hoher Stromkosten angesichts des steigenden Kurses derzeit wieder lohnen. Die gesamte Hashrate im Ethereum-Netzwerk erreichte am Sonntag mit 830.058,8955 GH/s einen neuen Höchstwert und hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht.

Ethereum Hashrate im Netzwerk
Ethereum Hashrate im Netzwerk (Bild: etherscan.io)

Ethereum 2.0 ohne PoW kommt 2022

Mit Ethereum 2.0 wird das energieverschwendende Mining und die hohe Nachfrage nach entsprechend leistungsstarken Grafikkarten dann jedoch schlagartig ein Ende finden, denn Ethereum 2.0 setzt nicht mehr auf „Proof of Work“, sondern „Proof of Stake“ als Validierungssystem. Dies soll Ethereum skalierbarer, sicherer und nachhaltiger machen. Sobald der Wechsel – genauer gesagt die Zusammenführung zweier unterschiedlicher Systeme, des Ethereum Mainnet und der Beacon Chain, die derzeit keine Smart Contracts bietet – auf Ethereum 2.0 vollzogen ist, soll der Energiebedarf der Kryptowährung auf nur noch 2 Prozent des aktuellen Stands fallen. Auch im Vergleich zu Bitcoin, der energiehungrigsten Kryptowährung, würde Ethereum so gewinnen, denn eine einzelne Transaktion mit Bitcoin verbraucht so viel Strom wie eine dreiköpfige Familie in einem Jahr. Kurzfristige Kursziele für Ethereum von mehr als 10.000 US-Dollar sind deshalb zuletzt häufiger zu hören.

Erste Tests und Vorbereitungen wie das EIP-1559-Upgrade im August und der Altair-Hardfork am 27. Oktober verliefen zwar erfolgreich, dennoch wird mit ETH 2.0 erst im zweiten Quartal 2022 gerechnet. Falls unerwartet Probleme auftreten, könnte sich der Wechsel deutlich verschieben, was Miner freut, Spieler, Investoren und all jene, die Ethereum etwa in DeFi-Netzwerken nutzen möchten, jedoch nicht. Denn die möglichen Transaktionen pro Sekunde sind derzeit stark begrenzt – aktuell rund 30 pro Sekunde, künftig voraussichtlich rund 100.000 – und die Transaktionskosten schnellen in die Höhe, was sich durch den Erfolg der Blockchain immer weiter verstärkt. Probleme, die sich durch ETH 2.0 ebenfalls lösen lassen.

Kryptos steigen wie zuletzt 2017

Vielen Experten ist in den letzten Monaten bereits aufgefallen, dass die Kryptowährungen derzeit Kursverläufe aus dem Jahr 2017 fast 1:1 nachzeichnen, das Jahr, in dem etwa Bitcoin neue Höchststände erreichte, bevor Anfang 2018 die Talfahrt einsetzte. Auch wenn künftige Kursverläufe sehr unsicher sind, sehen einige Krypto-Investoren dieses Szenario in diesem Jahr erneut eintreffen, nur mit deutlich höheren Kurszielen. Bitcoin könne auf mehr als 200.000 US-Dollar steigen, bevor irgendwann ein Rückgang erfolgen werde – auf einem weitaus höheren Niveau als zuletzt. Bitcoin wird seit geraumer Zeit als das Gold der Kryptowährungen angesehen, in das sich geflüchtet wird und aus dem investiert wird. Dementsprechend wird damit gerechnet, dass die sogenannten Alt-Coins zeitversetzt ebenfalls zu Kursgewinnen ansetzen werden.

Meme- und Shit-Coins mit hohem Risiko

Das höchste Gewinnpotenzial haben derzeit weiterhin sogenannte Meme- oder Shit-Coins wie Baby Doge Coin, HVI, FLOKI, SafeMoon, SAITAMA oder SHIB, die aber auch die mit Abstand höchste Gefahr bergen, innerhalb kürzester Zeit vollständig wertlos zu sein. SHIB verlor nach starken Gewinnen zuletzt innerhalb kürzester Zeit beispielsweise 40 Prozent, konnte sich hiervon aber innerhalb weniger Tage wieder deutlich erholen. Das tägliche Handelsvolumen beträgt weiterhin mehrere Milliarden US-Dollar. Ob SHIB bald völlig wertlos ist, zuvor noch einmal deutlich zulegt oder sich dauerhaft im mittleren Bereich hält, ist völlig offen. Berichte um Personen, die mit Spekulationen in diese „Währungen“ in den letzten Monaten zum Millionär wurden, fachen die Risikobereitschaft zahlreicher Privatanleger derzeit jedoch weiter an.

US-Amerikaner geben Jobs Dank Krypto auf

Rund vier Prozent der US-Amerikaner sollen einer Studie zufolge im letzten Jahr aufgrund der jüngsten Gewinne mit Kryptowährungen ihren Job gekündigt haben. Wie viele im gleichen Zeitraum ein Vermögen verloren haben, weil sie auf die falsche Währung oder zu lange auf einen schlussendlich wertlosen Hype-Coin gesetzt haben, darauf geht die Studie allerdings nicht ein.