Dying Light 2: Erscheint in Deutschland mit gemindertem Gewaltgrad

Max Doll
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Dying Light 2: Erscheint in Deutschland mit gemindertem Gewaltgrad
Bild: Techland

Dying Light 2 schafft es in Deutschland nur geschnitten auf den Markt. Um eine USK-18-Einstufung zu erhalten, musste der Gewaltgrad der deutschsprachigen Version gemindert werden. Änderungen gegenüber der internationalen Fassung sollen so gering wie möglich ausfallen.

Dass ein Spiel nicht einmal das USK-18-Siegel erhält, kam in den vergangenen Jahren selten vor, dass eine grundsätzliche Freigabe zur Debatte steht, war eine absolute Ausnahme. Im Allgemeinen hat sich die Spruchpraxis der Prüfstelle angepasst. Die extrem kritische und argwöhnische Haltung gegenüber dem Medium, die im vergangenen Jahrzehnt eine Flut angepasster Versionen für den deutschen Markt notwendig machte, wich einem differenzierterem Blick. Hakenkreuze, Runen und Co sind mittlerweile kein sofortiges Ausschlusskriterium mehr. Gleiches gilt für Gewaltdarstellung. Klassiker wie Gears of War erhielten daher in Neuprüfungen eine USK-18-Freigabe und rutschten vom Index.

Dying Light 2 ist zu brutal

Für Dying Light 2 fällt die Axt wieder. Techland habe nach eigenen Angaben alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft, ohne eine Altersfreigabe für den Titel zu erhalten. Erst eine angepasste Version erhielt von der USK eine Freigabe „ab 18 Jahren“. Verglichen mit den einäugigen Robotern, die Half-Life 1 in Deutschland heimsuchen mussten, lesen sich die Änderungen aber harmlos. In der deutschen Fassung können menschliche Gegner weder enthauptet noch zerstückelt werden. Darüber hinaus wird es Spielern unmöglich gemacht, neutrale Charaktere zu töten. Mit Blick auf andere Spiele im Zombie-Genre ist zu erwarten, dass „menschliche Gegner“ tatsächlich lebende Menschen und nicht die untoten Massen sein werden.

Story und Gameplay bleibt dabei unangetastet, versichert Techland. Das Studio wollte zudem „weitere Versionen des Spiels bei der USK einreichen“ um die Prüfung für eine USK-18-Freigabe zu bestehen. Änderungen sollen so gering wie möglich ausfallen. Mit den Schnitten kehrt außerdem zumindest vorerst eine weitere Unsitte zurück: Spieler der geschnittenen deutschen Version bleiben unter sich und können bei Erscheinen Anfang Februar nicht mit Besitzern der internationalen Fassung zusammen spielen. An diesem Punkt arbeitet Techland, eine Lösung wird „bald nach der Veröffentlichung des Spiels“ in Aussicht gestellt. Betroffen ist davon nur Deutschland. In Österreich und der Schweiz wird ebenfalls eine deutschsprachige, aber ungeschnittene Version verkauft.