Nvidia-Notebook-GPUs: RTX 2050 64 Bit und MX570 mit GA107, MX550 mit TU117

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Nvidia-Notebook-GPUs: RTX 2050 64 Bit und MX570 mit GA107, MX550 mit TU117
Bild: Nvidia

Nvidia hat am Freitagnachmittag überraschend drei neue Notebook-GPUs vorgestellt: GeForce RTX 2050, MX570 und MX550. Nur zu einer gibt es Details. Alle drei sind keine Topmodelle, sondern Ergänzungen im unteren Produktbereich. MX570 und – entgegen der Bezeichnung – RTX 2050 basieren auf Ampere, MX550 weiterhin auf Turing.

GeForce RTX 2050: Mehr Shader, weniger TGP, nur 64 Bit

Die GeForce RTX 2050 wird die bisher bekannten Produkte rund um die RTX 2060 nach unten abrunden. Ob Turing wie bei GeForce RTX 2000 oder eine kleine Ampere-GPU (RTX 3000) zum Einsatz kommt, verrät Nvidias Datenblatt nicht. Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt der Hersteller allerdings GA107 und damit dieselbe GPU wie bei der GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU.

Nvidias mobile 50er-Serie seit Turing
RTX 3050 RTX 2050 GTX 1650
Ti Non-Ti Non-Ti Ti/Non-Ti
GPU GA107 GA107 GA107 TU117
CUDA-Kerne 2.560 2.048 2.048 1.024 – 896
RT-Kerne 20 16 16
Tensor-Kerne 80 64 64
Boost-Takt (MHz)* 1.035–1.695 1.057–1.740 1.155-1.477 1.125–1.560
Speicherkapazität 4 GB GDDR6 4 GB GDDR6 4 GB GDDR6 4 GB GDDR5
Speicherdurchsatz 12 Gbps 12 Gbps 14 Gbps 8 Gbps
Speicher-Bus 128 Bit 128 Bit 64 Bit 128 Bit
TGP (Watt)*** 35 bis 80 35 bis 80 30 bis 45 35 bis 55
* Analog der möglichen TGP-Spanne

Die GPU bietet mit 2.048 Shadern so viele wie die GeForce RTX 3050 Laptop GPU, auch 4 GB GDDR6 finden sich bei der mobilen RTX 2050. Den Unterschied machen die Leistungsaufnahme und das Speicherinterface: Eine GeForce RTX 3050 Laptop GPU darf 35 bis 80 Watt verbrauchen und verfügt über ein 128 Bit breites Interface, die GeForce RTX 2050 für Notebooks darf hingegen nur 30 bis 45 Watt verbrauchen und hängt am 65 Bit breiten Interface. Dafür taktet der Speicher etwas höher.

Dass Ampere statt Turing zum Einsatz kommt, erklärt damit auch die vergleichsweise hohe Anzahl an Shadern bei niedrigem Verbrauch im Vergleich zu den anderen mobilen GeForce RTX 2000. Nvidia selbst klärt darüber in der nachfolgenden Gegenüberstellung nicht auf.

Mobile GeForce RTX 2000 inkl. 2050 im Detail
Mobile GeForce RTX 2000 inkl. 2050 im Detail

GeForce MX570 & MX550: einmal Ampere, einmal Turing

Die GeForce MX570 wird laut Nvidia die bisher schnellste der MX-GPUs, die MX550 soll wiederum ein Upgrade der MX450 sein – mehr Shader und einen höheren Speicherdurchsatz soll die Neuauflage bieten. Nvidia bestätigt auf Nachfrage: Die GPU bleibt mit TU117 dieselbe.

Die MX570 soll die Spitzenposition in der MX-Serie wiederum „mit effizienteren CUDA-Kernen und schnellerem Speicher“ erreichen. In der Gerüchteküche bereits gemutmaßt wurde, dass eine abgespeckte GA107-GPU (bis dato in der GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU im Einsatz) oder eine noch kleinere Ausbaustufe („GA108“) in der neuen Generation „GeForce MX“ zum Einsatz kommt. Nvidia bestätigt GA107 gegenüber der Redaktion als eingesetzte GPU. MX570 und RTX 2050 teilen sich damit dieselbe Basis.

MX570-Chip
MX570-Chip (Bild: Nvidia)

Ob weitere Details noch nachgereicht werden, bis alle drei Grafikkarten „im Frühjahr 2022“ auf den Markt kommen, bleibt abzuwarten. Bei der MX-Serie war Nvidia zuletzt wiederholt sehr zurückhaltend, was Aussagen zu Takt oder Verlustleistung anbelangte. Und die Vorstellung an einem Freitagnachmittag deutet auch nicht darauf hin, dass allen dreien noch einmal größere Aufmerksamkeit zuteil werden wird.

Update

Nvidia hat auf Nachfrage der Redaktion die in den drei neuen SKUs eingesetzten GPUs genannt. GeForce RTX 2050 und GeForce MX570 basieren auf GA107 – also der gleichen GPU, wie sie bisher in der GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU genutzt wird. Die GeForce MX550 basiert wiederum wie MX450 noch auf TU117 aus der Turing-Generation.

Update

Anders als erwartet, darf auch die GeForce MX570 auf Basis der GA107-GPU von den im Chip integrierten Raytracing- und Tensor-Kernen Gebrauch machen. So unterstützt auch die MX570 Nvidia DLSS (Tensor-Kerne) und sogar Raytracing in eingeschränktem Maße („limited“). Was genau das bedeutet, versucht die Redaktion ebenfalls noch in Erfahrung zu bringen. Der MX550 bleiben DLSS und Raytracing mit dem beschnittenen Turing-Chip TU117 verwährt. Nvidia Broadcast ist damit auf RTX 2050 und MX570, nicht aber auf MX550 nutzbar.

Alle drei GPUs unterstützen Resizable BAR und Optimus, aber nicht Advanced Optimus.

Update

Raytracing in eingeschränktem Maße („limited“) bezieht sich bei der GeForce MX570 einzig und allein auf die Leistung, das hat Nvidia der Redakton gegenüber mitgeteilt. Da Gerüchte vom Wochenende der MX570 die gleiche Konfiguration der GA107-GPU zusprechen wie der GeForce RTX 2050 (2.048 ALUs), kann das auf den Speicher zurückzuführen sein – denn der ist denselben Gerüchten zufolge bei beiden GeForce MX weiterhin nur 2 GB groß und Raytracing hebt den Grafikspeicher-Bedarf an. Darüber hinaus ist die GeForce MX Gerüchten zufolge auf eine TGP von 15 bis 25 Watt limitiert, während die GeForce RTX 2050 30 bist 45 Watt aufnehmen darf.

Für die weiterhin auf der Turing-GPU TU117 basierende GeForce MX550 hat die Gerüchteküche am Wochenende 1.024 Shader genannt. Das wären 128 respektive 14 Prozent mehr Shader als bei der MX450 mit der gleichen GPU. Dass die neue GPU mehr Shader hat, hatte Nvidia am Freitag bereits gesagt. Die exakte Anzahl sowie weiter technische Eckdaten zu den GeForce-MX-GPUs verrät Nvidia hingegen auch auf Anfrage nicht. Schon in den vergangenen Generationen hielt sich der Hersteller mit Details zur kleinen mobilen GPU-Serie zurück.

Update

Mit Lenovo hat zum MWC 2022 ein erster OEM Notebooks mit GeForce RTX 2050 Laptop GPU und GeForce MX550 angekündigt. Die mobilen GPUs sollen optional in den Intel-Varianten der Serien ThinkPad T14 und T16 angeboten werden, während die AMD-Modelle mit Ryzen 6000 ohne GPU-Optionen erscheinen.

Die mobile Grafik wird durch die integrierte AMD Radeon 600M-Grafik bei AMD-Modellen oder durch die Intel Iris Xe-Grafik mit optionaler NVIDIA MX 550- oder RTX 2050-Grafik bei Intel-Modellen bereitgestellt.

Das verwundert nicht: Die im Ryzen 9 6900HS integrierte Radeon 680M (Test) hat sich als Ebenbürtig zu einer bei niedriger TGP betriebenen GeForce GTX 1650 Mobile erwiesen, ein Update auf die GeForce MX550 käme damit vermutlich keinem Leistungs-Upgrade gleich. Anders könnte es bei der GeForce RTX 2050 Laptop GPU aussehen, doch dürfte AMD an einer solchen Kombination wenig gelegen sein.

Lenovo ThinkPad T14 und T16 sollen noch im April auf den Markt kommen.

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