Stellenausschreibungen: Google soll an AR-Brille und ‑Betriebssystem arbeiten

Mit Google Glass ist Google früh auf den Zug der Augmented-Reality-Brillen aufgesprungen, um das Projekt dann, wie viele andere in der Firmengeschichte, für Endkunden einzustellen. Nur die Enterprise-Variante ist noch erhältlich. Nun soll ein neuer Anlauf für den Massenmarkt bevorstehen, um „Milliarden Menschen“ zu erreichen.

Mark Lucovsky, der zuvor im Bereich der Betriebssystementwicklung für Mixed-Reality-Geräten bei Meta angestellt war, nachdem er bei Microsoft schon an Windows NT gearbeitet hatte, hat bekannt gegeben, dass er zu Google wechselt. Dabei machte er auch öffentlich, dass er bei Google das Team für das Betriebssystem für Augmented Reality leiten werde, wobei bislang nicht nach außen gedrungen war, dass es ein solchen Betriebssystem speziell für Augmented-Reality-Geräte von Google überhaupt geben soll. Das Team gehört der Sparte an, die auch für die Pixel-Smartphones zuständig ist. Er verwies dabei auch auf einige Stellenausschreibungen des Unternehmens in diesem Bereich, wobei sich Bewerber mit dem Treibermodell und dem Kernel von Linux auskennen und Erfahrungen mit dem Real-Time Operating System (RTOS) haben sollen.

Auch Hardware-Pläne werden genannt

Google will, nach Apple und Meta, die bereits seit Jahren in den Bereich Augmented Reality investieren (eine AR/VR-Brille von Apple hält sich in der Gerüchteküche schon länger und könnte tatsächlich bald vorgestellt werden), nicht nur das Betriebssystem für AR liefern, sondern spricht in den Ausschreibungen auch von Hardware.

Our team is building the software components that control and manage the hardware on our Augmented Reality (AR) products. These are the software components that run on the AR devices and are the closest to the hardware. As Google adds products to the AR portfolio, the OS Foundations team is the very first software team to work with new hardware.

Google-Stellenausschreibung

Dabei erwähnt Google in Stellenbeschreibungen auch ein „innovative AR device“, an dem die potenziellen neuen Mitarbeiter mitwirken sollen. Google wolle das immersive Computing Milliarden Menschen über mobile Geräte zugänglich machen, so das Unternehmen weiter. Anders als bei der spekulierten, teuren Apple-Brille für eine kleine Nische soll es sich somit um ein Produkt für den Massenmarkt handeln. Auch wenn die meisten Mitarbeiter in den USA gesucht werden, beziehen sich einige Ausschreibungen auch auf den Standort von North in Kanada, ein Hersteller smarter Brillen, den Google im Jahr 2020 übernommen hat.

Die Tech-Giganten wollen gerüstet sein

Sowohl Apple, Meta, Microsoft als auch Google wollen gerüstet sein, wenn AR den Massenmarkt erreicht, wie es einst Smartphones taten. Ob es bei einem Hype bleibt oder AR-Brillen in 10 Jahren tatsächlich den Alltag vieler Menschen begleiten, bleibt abzuwarten. Googles VR-Ambitionen als potentielles „Next Big Thing“ sind mit dem HMD Google Daydream (View) nach großem PR-Rummel schon seit dem Jahr 2018 kein Thema mehr.