MMX 100 & MMX 150 im Test: beyerdynamic spielt zu bekannten Höhen auf

Michael Schäfer
125 Kommentare
MMX 100 & MMX 150 im Test: beyerdynamic spielt zu bekannten Höhen auf

Das MMX 100 und das größere MMX 150 von beyerdynamic greifen auf die gleiche Basis zurück, sie unterscheiden sich lediglich in den Anschlussmöglichkeiten. Beide bieten einen guten, vom Hersteller bekannten Klang, den man allerdings mögen muss. Das Mikrofon enttäuscht dagegen auch in diesem Test.

Design und Verarbeitung

Dass das MMX 100 und das MMX 150 sich fast schon ähneln wie ein Ei dem anderen, liegt vor allem daran liegen, dass beyerdynamic bei beiden sowohl in gestalterischer Hinsicht wie auch in der technischen Beschaffenheit auf die gleiche Basis zurückgreift. Dabei stellt das mit einem UVP von 99 Euro versehene MMX 100 die reine analoge Variante und das MMX 150 bei einem UVP von 129 Euro die USB-Ausführung dar.

Äußerlich sind beide Ausführungen sehr schlicht gehalten, ohne jedoch langweilig zu wirken. Die Headsets werden in einer komplett schwarzen Ausführung wie auch in einer mit weißem Kopfbügel und weißen Ohrmuscheln offeriert. Gemein sind beiden wiederum die feinen und dezenten orangen Akzente.

beyerdynamic MMX 100 & MMX 150 im Test
beyerdynamic MMX 100 & MMX 150 im Test

An der Verarbeitung ist nichts auszusetzen, hier kann der Hersteller auf seine jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen, die er auch bei den kleinen Einstiegsmodellen nicht dem Preis opfert. Zwar sind der Kopfbügel und die Abdeckungen der Ohrmuscheln aus Kunststoff gefertigt, bei den Halterungen bei letzteren wiederum aus Metall und damit sehr stabil. Diese besitzen an der Verbindung zum Bügel zudem ein leichtes Spiel, womit sich das Headset in alle Richtungen gut an den Kopf anpassen kann.

Die Bügel des MMX 100 und MMX 150 sind aus Metall und damit stabil gefertigt
Die Bügel des MMX 100 und MMX 150 sind aus Metall und damit stabil gefertigt

Der Sitz ist nicht zu straff, aber fest genug, um das Headset nicht bei plötzlichen Bewegungen vom Kopf fallen zu lassen. Die Polsterung hätte an den Ohren etwas dicker ausfallen können, sorgt aber dennoch für ein bequemes Tragen. Das kann von den aus Kunstleder gefertigten Überzügen der Polster weniger behauptet werden, die nach geraumer Zeit für warme und schwitzende Ohren sorgen können. Es bleibt nach wie vor fraglich, warum Hersteller immer noch auf dieses Material setzen. Natürlich, es ist leichter zu säubern und damit vielleicht auch hygienischer, aber für nicht wenige Nutzer weniger angenehmer zu tragen. Preislich dürften beide Varianten kaum einen Unterschied ausmachen.

Der Kopfbügel des MMX 100 und des MMX 150 ist gut gepolstert
Der Kopfbügel des MMX 100 und des MMX 150 ist gut gepolstert

Unschön ist zudem das „Quietschen“, das entsteht, wenn von außen auf die Ohrmuscheln gedrückt wird und die Luft dadurch entweicht. Das kann leicht in den Ohren schmerzen oder zumindest als störend empfunden werden und tritt bereits auf, wenn das Headset lediglich „zurechtgerückt“ wird. Ebenfalls weniger schön sind die freiliegenden Kabel, die vom Kopfbügel zu den Treibern gehen und – zumindest bei häufigem Transport – ein gewisses Potenzial für Beschädigungen bieten. Auf der anderen Seite hätten diese bei den verwendeten Aufhängungen nur schwer versteckt werden können.

beyerdynamic MMX 100 beyerdynamic MMX 150 beyerdynamic Custom Game
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 40 mm Neodymium, ?
Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar
Drahtlose Verbindungen:
Frequenzbereich Kopfhörer: Klinke: 5 Hz – 30.000 Hz Klinke: 5 Hz – 30.000 Hz
USB: 5 Hz – 30.000 Hz
Klinke: 5 Hz – 35.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung:
Entfernung bei drahtloser Verbindung:
Drahtloses Laden: Nein
Bedienelemente am Headset: Ja
Kabelfernbedienung: Nein Ja
Integrierte Soundkarte: Nein Ja Nein
Raumklang: Nein
Frequenzbereich Mikrofon: Klinke: 5 Hz – 18.000 Hz Klinke: 5 Hz – 18.000 Hz
USB :5 Hz – 18.000 Hz
Klinke: 30 Hz – 18.000 Hz
Mikrofon Eigenschaften: abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz
RGB-Beleuchtung: Nein
Kühlung:
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 296 g 304 g 282 g
Preis: ab 77 € ab 99 € 199 €

Beide Neulinge sind auch in ihren Funktionen sehr einfach gehalten, was an den wenigen Bedienelementen an den Geräten selbst deutlich zu erkennen ist. So bieten beide lediglich die Möglichkeit zur Regulierung der Lautstärke und die Stummschaltung des abnehmbaren Mikrofons. Während beyerdynamic beim kleineren MMX 100 auf einen eigenen Taster für die Mute-Funktion setzt, integriert der Hersteller diese beim großen Bruder MMX 150 in das Lautstärkerad. Die Lösung kann durchaus ihre Tücken besitzen, im Test wurde beim Betätigen nicht selten auch die Lautstärke geändert.

Die Ohrpolster des MMX 100 und des MMX 150 sind mit Kunstleder überzogen
Die Ohrpolster des MMX 100 und des MMX 150 sind mit Kunstleder überzogen

Während das MMX 100 einen Klinkenanschluss in der Größe 3,5 mm besitzt, führt das MMX 150 lediglich einen USB-C-Anschluss – die Fähigkeit zur analogen Klangübermittlung wird durch ein Adapterkabel realisiert. Damit setzt der Hersteller dem Anschein nach auf eine eigene Lösung, ein sich in der Redaktion befindliches äußerlich ähnliches Kabel konnte nicht zur Funktion überredet werden. Auch bei der Beschaffenheit der Kabel und den Anschlüssen an den Headsets macht es beyerdynamic dem Nutzer im Fall eines Kabeldefektes schwer: Dass die Anschlüsse mit einer eigenen „Verkleidung“ ausgestattet sind, führt vor allem beim analogen MMX 100 dazu, dass der Klinkenanschluss für das Kabel nicht mit dem für das Mikrofon vertauscht werden kann. Auf der anderen Seite sind sowohl der Klinken- wie auch der USB-C-Anschluss zur Quelleneinspeisung so tief im Gehäuse eingelassen, dass es schon eines äußerlich dünnen Steckers bedarf, um hier auch Alternativen nutzen zu können.

Das MMX 150 besitzt nur einen Anschluss
Das MMX 150 besitzt nur einen Anschluss
Das MMX 150 verfügt lediglich über ein Bedienelement
Das MMX 150 verfügt lediglich über ein Bedienelement

Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern setzt beyerdynamic beim MMX 100 nicht auf ein Hauptkabel mit einem vierpoligen Stecker und legt diesem, wenn überhaupt, einfach einen Splitter-Adapter bei, um das Headset auch an Soundkarten mit getrennten Anschlüssen nutzen zu können. Stattdessen gibt es getrennte Lösungen. So liegt dem Paket ein rund 1,2 m langes Kabel mit Vierpol-Stecker bei, das aufgrund seiner Länge hauptsächlich für die Nutzung an mobilen Geräten konzipiert zu sein scheint. Für alle anderen Szenarien kann der Nutzer auf ein 2 m langes Kabel mit den gewohnten zwei dreipoligen Steckern zurückgreifen. Das MMX 150 stattet der Hersteller dagegen mit einem rund 2,4 m langen USB-C-Kabel sowie einem 1,2 m langen Kabel mit einem USB-C-Anschluss auf der einen und einem vierpoligen Klinkenstecker auf der anderen Seite aus. Wer also einmal in die Situation kommt, das USB-Headset an einer Soundkarte mit getrennten Anschlüssen für Kopfhörereinheit und Mikrofon nutzen zu müssen, muss mit einem zusätzlichen Splitter arbeiten.

Ein eigenes Klinkekabel am MMX 100 anzuschließen kann aufgrund des geringen Platzes schwierig werden
Ein eigenes Klinkekabel am MMX 100 anzuschließen kann aufgrund des geringen Platzes schwierig werden

Bei den Mikrofonen greifen beide Headsets ebenfalls auf die gleiche Technik und Ausführung zurück. Dieses ist wie bereits beschrieben abnehmbar, womit das Headset bei Bedarf auch in einen normalen Kopfhörer verwandelt werden kann. Über ein zusätzliches kleines Mikrofon für die mobile Nutzung unterwegs verfügen beide Testkandidaten nicht. Hochgeklappt werden kann der Klangaufnehmer nicht, durch den Schwanenhals gestaltet sich auch das genaue Positionieren etwas schwierig.

Beim MMX 150 lässt eine kleine LED-Einheit das Lautstärkerad erleuchten, auf weitere Lichtspielereien verzichtet der Hersteller.