Dying Light 2 Stay Human im Test: Extreme Anforderungen mit und ohne Raytracing

Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Dying Light 2 Stay Human im Test: Extreme Anforderungen mit und ohne Raytracing

Nach längerer Verzögerung ist Dying Light 2 Stay Human erschienen. Spielerisch macht der Parkour-Lauf viel Spaß, es zeigen sich aber auch viele nervige Elemente. Zur Technik lässt sich sagen: Auf dem PC benötigt das Spiel eine sehr schnelle Grafikkarte, die Optik ist aber selbst mit (viel) Raytracing nur guter Durchschnitt.

Update

ComputerBase hat die seit Freitag präsentierten Grafikkarten-Benchmarks noch einmal überarbeitet. Sowohl die Tests mit aktiviertem als auch die mit deaktiviertem Raytracing wurden überarbeitet. In diesem Zuge sind nicht nur zahlreiche, bis jetzt noch nicht getestete Modelle hinzugekommen, sondern es zeigt sich auch, dass Techland mit einem ersten Update die Frametimes des Spiels unabhängig von der Grafikkarte verbessert hat, während die Durchschnitts-FPS auf demselben Niveau wie zuvor geblieben sind.

Neben den Grafikkarten-Benchmarks wurde auch der Abschnitt über die Frametimes erneuert. Für die Radeons kam der offiziell für das Spiel optimierte Adrenalin 21.2.1 zum Einsatz, der Dying Light 2 aber nicht weiter beschleunigt hat.

Dying Light 2 Stay Human hat eine problematische Entwicklung hinter sich. Dass eine Verschiebung auf unbestimmte Zeit quasi immer auf größere Probleme hinweist, liegt auf der Hand. Und dass das Endprodukt dann oft doch nicht die Qualität erreicht, die der Spieler gerne haben würde, hat quasi Tradition. Das ist auch bei Dying Light 2 passiert, das sowohl spielerisch als auch technisch einige Baustellen aufweist, am Ende aber nichtsdestoweniger Spaß machen kann.

Bevor die Eindrücke zum Test geschrieben werden, noch ein Hinweis: ComputerBase hatte Zugang zur ungeschnittenen und zur in Deutschland ausschließlich verkauften geschnittenen Version des Spiels. Sämtliche Screenshots und Videos wurden dabei mit der Cut-Version erstellt.

Grafik mit guten Ansätzen, aber auch Problemen

Techland hat Dying Light 2 mit der hauseigenen C-Engine realisiert, die neben DirectX 11 auch DirectX 12 und als gesondert aktivierbare Version DirectX 12 Ultimate unterstützt. Gegenüber dem mittlerweile sieben Jahre alten Vorgänger wurde die Grafik deutlich aufgebohrt, ein rundum schönes Spiel ist Dying Light 2 aber nicht geworden. Die Grafik ist besser als der Durchschnitt über aktuelle AAA-Titel, mehr aber auch nicht.

Dabei kann das Actionspiel richtig schick aussehen und vor allem mit der Beleuchtung atmosphärisch dichte Eindrücke vermitteln. Das gilt jedoch nur, wenn Raytracing aktiv ist, denn ohne wirken die eigentlich hübschen Sequenzen ganz gerne mal optisch flach.

Abseits der Highlights kommt man auch immer mal wieder in Gebiete, die ziemlich unschön aussehen. Wenig hilfreich sind die häufig schlicht detaillosen Texturen. Darüber hinaus arbeitet das LOD sehr aggressiv. Es ändert teils selbst die Schattierungen komplett, die Animationen sind hakelig und die NPCs sind mal recht gelungen, oft aber eben nicht.

Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass Dying light 2 wie kaum ein anderes Spiel nach Pixeln giert. In Full HD sehen moderne Games zwar allesamt nicht mehr schön aus (dazu gibt es mittlerweile einfach zu viele Details im Bild), doch Dying Light 2 setzt nochmal einen drauf. In Full HD ist die Darstellung sehr matschig, was in WQHD zwar deutlich besser wird, aber erst mit Ultra HD wird das Bild wirklich klar. Wenn möglich, sollte für eine gute Grafikqualität eine Renderauflösung von mindestens 2.560 × 1.440 anvisiert werden.

Raytracing, FSR und DLSS

Abseits von Raytracing haben es als Schmankerl für die PC-Version die Scaling-Technologien AMD FidelityFX Super Resolution und Nvidia DLSS ins Spiel geschafft, um die Performance bei möglichst geringem Optikverlust zu verbessern. Und so viel sei schon mal verraten: Das ist auch notwendig in Dying Light 2. Vor allem hohe Auflösungen sind sonst selbst mit High-End-Grafikkarten oft nicht gut spielbar.

Ein einfaches Grafikmenü ohne viel Komfort

Dying Light 2 hat auf dem PC ein schlichtes Grafikmenü. So gibt es zwar eine ordentliche Anzahl an einzelnen Optionen, davon abgesehen aber nur noch ein paar Grafik-Presets und die Einstellmöglichkeit zum Upscaling bzw. Upsampling (AMD FSR, Nvidia DLSS und eine spieleigene Lösung in je drei Qualitätseinstellungen) – und das war es dann. Downsampling, ein FPS-Limiter, Beispiel-Screenshots, Hilfetexte oder Ähnliches sind nicht vorhanden.

Bei den Grafik-Presets sind mit „Niedrig“, „Mittel“ sowie „Hoch“ drei verschiedene Einstellungen an Bord. Darüber hinaus gibt es mit „Raytracing“ und „Raytracing Hohe Qualität“ zwei weitere Voreinstellungen, die zusätzlich Raytracing aktivieren. Bei den letzten beiden wird zwangsweise DirectX 12 Ultimate ausgewählt, bei den einfachen Presets dagegen DirectX 11.

Die Auswirkungen der Presets sind mittelmäßig

Die Presets „Mittel“ und „Hoch“ haben nur geringe Auswirkungen, sowohl was die Geschwindigkeit als auch was die Grafikqualität angeht. Wer mit der Performance auf „Hoch“ unglücklich ist, wird auch mit der Stufe „Mittel“ nicht zufrieden sein. „Niedrig“ bringt einen größeren Leistungsschub, der FPS-Schub liegt dann rund 50 bis 60 Prozent über dem Hoch-Preset. Dafür sieht die Grafik allerdings eine Ecke schlechter aus.

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