Quartalszahlen: Globalfoundries macht 74 Prozent mehr Umsatz

Volker Rißka
29 Kommentare
Quartalszahlen: Globalfoundries macht 74 Prozent mehr Umsatz
Bild: Globalfoundries

Globalfoundries sitzt auf einem aufsteigenden Ast, der Umsatz im letzten Quartal schoss um 74 Prozent in die Höhe. Auch einen Nettogewinn konnte der Auftragsfertiger verbuchen, und dass alles, obwohl die ausgelieferte Wafer-Menge eigentlich nur um fünf Prozent anstieg.

622.300 300-mm-äquivalente-Wafer hat Globalfoundries im vierten Quartal 2021 belichtet und ausgeliefert, nach 595.000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf das Gesamtjahr gesehen sieht das mit einem Sprung von 2,03 Millionen auf 2,374 Millionen Wafern besser aus, ein Plus von 17 Prozent.

Im Jahr 2022 wird der Ausbau der Kapazität aber nicht groß weiter steigen, erklärte CEO Tom Caulfield im Analystengespräch. Primär wird die Fabrik in Dresden weiter optimiert, prozentual gesehen steht am Ende für das Unternehmen aber nur „ein hoher einstelliger Prozentwert“ als Kapazitätsplus. Die An- und Neubauten wie beispielsweise in Singapur werden erst ab 2023 nach und nach verfügbar werden. Zusammen mit dem geringen Ausbau sollen aber die Durchschnittspreise weiter zweistellig zulegen, sodass der Umsatz und auch Gewinn zulegen wird.

Globalfoundries in Q4 2021
Globalfoundries in Q4 2021 (Bild: GFO)

Geänderte Kundschaft zahlt mehr

Dass aus nur fünf Prozent mehr Wafern binnen eines Jahres ein Umsatzsprung von 1,06 auf 1,85 Milliarden US-Dollar herauskommt, liegt unter anderem an der geänderten Kundschaft. Die PC-Sparte ging beim Umsatz um 56 Prozent auf nur noch 114 Millionen US-Dollar zurück, sie spielt in Zukunft für Globalfoundries nur noch eine geringe Rolle, wenngleich der Hersteller die Partnerschaft mit AMD noch einmal explizit bestätigt. Doch das allein reicht nicht, Globalfoundries erwartet, dass der Umsatz hier im Jahr 2022 noch weiter abnehmen wird.

Auf der anderen Seite zog das Automotive-Geschäft um 121 Prozent an, hier stehen Partnerschaften mit BMW und Ford im Fokus. Des Weiteren wuchs die Mobile-Sparte um 24 Prozent, IoT-Lösungen um 20 Prozent. Einen sehr großen Anteil am Umsatzsprung hat aber die Neuausrichtung des Konzern hin zu Buchungen für ausgelieferte Wafer, dessen Umstellung vor einem Jahr ein Loch von einer halben Milliarde US-Dollar riss.

Unterm Strich hat Globalfoundries im letzten Quartal einen Umsatz von 1,847 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 43 Millionen US-Dollar verbucht. Vor allem der geringe Gewinn zeigt nach wie vor, dass hier noch viel Optimierungspotenzial vorhanden ist. Im aktuellen ersten Quartal erwartet die Foundry gegenüber dem vorangegangenen Quartal leicht steigende Umsätze und höhere Gewinne – man ist also auf einem guten Weg.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.