Wafer-Hersteller: Sumco bestätigt ausgebuchte Kapazität bis 2026

Volker Rißka
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Wafer-Hersteller: Sumco bestätigt ausgebuchte Kapazität bis 2026
Bild: Sumco

Sumco, der zweitgrößte Wafer-Hersteller der Welt, untermauert die Aussichten, dass es bis 2026 in dem Bereich keine Entspannung geben wird. Die Nachfrage werde in diesem Jahr das Angebot deutlich übersteigen, und wenn in den kommenden Jahren neue Fabriken eröffnen, werde sich die Situation für den Lieferanten nicht abkühlen.

Zu Sumcos größten Kunden gehören unter anderem TSMC und Intel, die das Unternehmen seit Jahrzehnten beliefert und dafür regelmäßig ausgezeichnet wird. Der Blick auf diese beiden IT-Riesen zeigt, warum sich Sumcos Geschäft bis zum Jahr 2026 nicht abkühlen dürfte. Denn sowohl TSMC als auch Intel stampfen in den kommenden Jahren viele neue Fabriken aus dem Boden, die allesamt auf Wafer-Rohlinge angewiesen sind. Parallel dazu wollen DRAM- und NAND-Hersteller ihren Ausstoß erhöhen und Wafer einkaufen, sodass die Prognosen von Sumco durchaus ins Schwarze treffen könnten.

In einigen interessanten Folien zeigt Sumco die Entwicklung des Marktes und Prognosen für die Teilbereiche. Der Gesamtmarkt, wie die Aufteilung in Logic und Memory, kennt aktuell nur den Weg des sinkenden Inventarbestands, obwohl mehr Wafer durch Kunden eingekauft werden. Dabei geht es vor allem im Bereich der Logic-Chip-Produktion wie CPUs und SoCs deutlich schneller nach unten als für Speicherchips. Trotz Rekorden beim Einkauf und Auslieferungen geht der Bestand weiter zurück. Und das wird sich nicht bessern, die Vorhersagen für das aktuelle und auch nächste Quartal zeigen, dass die Nachfrage nicht befriedigt werden kann.

Der Blick in die Teilbereiche Smartphone, PC sowie DRAM und NAND zeigt das unterschiedliche Wachstum, welches letztlich aber von den gleichen Herstellern bewältigt werden muss. Das Wachstum im Smartphone-Markt allein hat beispielsweise schon Auswirkungen auf die drei anderen Bereiche. Denn hier braucht es SoCs, DRAM und NAND, ohne die kein Smartphone funktioniert. Und so wächst das DRAM-Geschäft nahezu parallel zum Smartphone-Markt mit, SoCs und CPUs für diverse zusätzliche Bereiche wachsen sogar noch deutlich schneller.

Am Ende wird Sumco die Produktion so gut es geht anpassen. Aber das geht nicht schnell, für dieses Jahr stellt der Hersteller kaum höhere Liefermengen in Aussicht, an den bestehenden Anlagen sei das Optimierungspotenzial quasi ausgeschöpft. Dies wird frühestens ab dem kommenden Jahr möglich sein, die Tendenz geht sogar eher in Richtung 2024, wenn die Greenfield-Projekte, also komplette Neubauten, ans Netz gehen. Aber dann werden, wie eingangs erwähnt, die ersten neuen großen Fabrik-Komplexe der Abnehmer die Serienproduktion hochfahren, sodass auch in den Jahren 2024 bis 2026 die Nachfrage höher sein wird als das Angebot an Wafer-Rohlingen.

Globale Nachfrage nach Wafern
Globale Nachfrage nach Wafern (Bild: Sumco)
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