Turtle Beach Stealth 700 G2 Max im Test: Kopfhörer und Mikrofon wie Tag und Nacht

Michael Schäfer
40 Kommentare
Turtle Beach Stealth 700 G2 Max im Test: Kopfhörer und Mikrofon wie Tag und Nacht

Das neue Stealth 700 Gen 2 Max bietet eine gute Verarbeitung gepaart mit einem ansprechenden Klang und einer hohen Laufleistung. Diese Vorzüge haben allerdings ihren Preis, den Materialwahl und die Mikrofonqualität nicht wiederspiegeln. Die zum Headset gehörende App gehört dagegen dringend überarbeitet.

Design, Verarbeitung und Preis

Mit dem Stealth 700 Gen 2 Max präsentiert Turtle Beach ein neues Funk-Headset, das sich oberhalb des Stealth 600 Gen 2 Max (Test) einsortiert und in Design-Fragen seine Ursprünge im Stealth 600 G2 (Test) findet. Somit macht es der Hersteller mit seiner Namensgebung potenziellen Käufern nicht unbedingt einfach, den Überblick zu behalten.

Wurde die Preisschraube zwischen dem Stealth 600 Gen 2 und der Max-Variante bei zwar leichten Verbesserungen in Sachen Klang und Laufzeiten, aber gleicher Materialwahl schon von rund 100 auf 130 Euro angehoben, verlangt Turtle Beach für einen Besitzwechsel beim neuen Headset offiziell fast 200 Euro – im Handel sind es Ende Juli 2022 um die 160 Euro. Dafür gibt es in diesem Fall aber auch weitere Neuerungen.

Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max
Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max

So greift Turtle Beach zwar auch beim mittlerweile dritten Sprössling der Familie auf die gleiche Design-Grundlage zurück, die Qualität der verwendeten Materialien ist aber ebenso mit dem Preis gestiegen. Generell scheint das neue Headset bereits auf den ersten Blick wuchtiger und auch wertiger zu sein. Die geänderte Materialwal zeigt sich auch im Gewicht, denn mit 380 g zu vormals 294 g ist dieses ebenfalls gestiegen.

Die Änderungen werden schon am Kopfbügel deutlich. Während beim älteren Modell noch spröder Kunststoff zur Verwendung kam, stattet Turtle Beach den Neuling mit einer glatteren und leicht gummierten Oberfläche aus. Der Bügel selbst ist nun zudem aus Metall und nicht mehr ebenfalls aus Kunststoff gefertigt. Dies sorgt für einen wesentlich strammeren Sitz, der aber durch die Ohrpolster gut aufgefangen wird. Die Polsterung auf der unteren Seite des Kopfbügels bleibt dagegen unverändert und hätte somit auch bei der neuen Generation etwas dicker ausfallen können.

Das Stealth 700 Gen 2 Max verwendet an manchen Stellen zu viel Kunststoff für den geforderten Preis
Das Stealth 700 Gen 2 Max verwendet an manchen Stellen zu viel Kunststoff für den geforderten Preis

Veränderungen bleiben auch bei den Aufhängungen der Ohrmuscheln aus. Hier hat es der Hersteller versäumt, sie durch die Verwendung von Metall ebenfalls stabiler zu gestalten. Gleiches gilt für die seitlichen Abdeckungen, die ebenso erneut aus Kunststoff gefertigt sind. Die Ohrmuscheln selbst lassen sich wie bei den Vorgängern um knapp 100 Grad nach innen drehen und passen sich dadurch auch beim neuen Modell an jede Kopfform an. Sie sind zudem in ihrer Größe gewachsen, wodurch das wuchtigere Äußere zustande kommt.

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 Max Turtle Beach Stealth 600 Gen 2
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 50 mm
Anschlüsse: Kabel am Headset abnehmbar Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar Kabel am Headset abnehmbar
Drahtlose Verbindungen: Funk, Bluetooth Funk
Frequenzbereich Kopfhörer: Funk: 20 Hz – 22.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 22.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: 40 Std 48 Std 15 Std
Entfernung bei drahtloser Verbindung: 10 m 15 m 6 m
Drahtloses Laden: Nein
Bedienelemente am Headset: Ja
Kabelfernbedienung: Nein
Integrierte Soundkarte: Ja
Raumklang: Nein
Frequenzbereich Mikrofon: ?
?
?
Mikrofon Eigenschaften: hochklappbar, stummschaltbar, justierbar
RGB-Beleuchtung: Nein
Kühlung: Passiv
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 380 g 294 g 290 g
Preis: ab 160 € 129,99 € ab 73 €

Ein besonderes Augenmerk gilt den leicht wechselbaren Ohrpolstern. Diese fallen beim neuen Headset nicht nur dicker und fester als beim indirekten Vorgänger aus, sondern sind zudem mit einer Gelschicht versehen, welche die Ohren selbst bei sommerlichen Temperaturen kühl halten soll. Im Test konnte hierbei jedoch kein Unterschied zu anderen Headsets ohne Kühlung ausgemacht werden. Bei der Oberfläche setzt Turtle Beach auf eine Mischung aus Kunstleder an den Seiten und einem Stoffbezug auf der Auflagefläche.

Die Polsterung des Stealth 700 Gen 2 Max sorgt für einen bequemen Sitz
Die Polsterung des Stealth 700 Gen 2 Max sorgt für einen bequemen Sitz

Mikrofon fast unsichtbar

Das Mikrofon ist beim neuen Headset ebenfalls an der linken Ohrmuschel befestigt und wird hochgeklappt komplett von dieser aufgenommen. Somit lässt sich der Klangaufnehmer bei Bedarf einfach herunterklappen und auch aktivieren. Der Gelenkmechanismus, um das nach wie vor mit 7 cm nicht unbedingt große Mikrofon näher an den Mund bringen zu können, wurde ebenso überarbeitet und wirkt jetzt stabiler und zugleich dezenter.

Das Mikrofon des Stealth 700 Gen 2 Max lässt sich komplett verstauen
Das Mikrofon des Stealth 700 Gen 2 Max lässt sich komplett verstauen

An gleicher Stelle finden sich ebenfalls die Bedienelemente, mit denen sich das Headset grundlegend bedienen lässt. Dazu gehören wie bereits bei den Vorgängern die Lautstärke der Kopfhörereinheit und der Pegel des Mikrofons. Darunter befinden sich die Taster zum Einschalten des Headsets sowie die Mode- und die Pairing-Taste zur Herstellung einer Bluetooth-Verbindung.

Konnektivität und Laufzeiten

Das Stealth 700 Gen 2 Max besitzt mehrere Möglichkeiten, um Inhalte übertragen zu können. Die meisten Nutzer dürften das Headset per Funk mit der jeweiligen Quelle verbinden, wobei hier sowohl PCs wie auch die Xbox von Microsoft unterstützt werden. Gesendet wird dabei mit 2,4 GHz, die Entfernung fällt mit 10 m und einer Trockenbauwand dazwischen jedoch enttäuschend aus – da schaffen selbst günstige Vertreter mehr.

Zusätzlich kann das Headset per Bluetooth in der Version 4.2 angesteuert werden. Das kann sehr hilfreich sein, da so bei der Nutzung während einer Spiele-Session auch Telefonate angenommen werden könnten. Die Balance zwischen den beiden Quellen kann in der App eingestellt werden, auf die später noch genauer eingegangen wird. Eine Nutzung per USB-Verbindung ist nicht vorgesehen, sie dient lediglich zum Laden des Akkus und zum Aufspielen von Firmware-Aktualisierungen.

Das Stealth 700 Gen 2 Max verwendet an manchen Stellen zu viel Kunststoff für den geforderten Preis
Das Stealth 700 Gen 2 Max verwendet an manchen Stellen zu viel Kunststoff für den geforderten Preis

Die Laufzeit gibt der Hersteller mit 40 Stunden an, die damit etwas geringer als bei der 600er-Stealth-Variante ausfällt. Generell stellen solche Laufzeiten mittlerweile keine Seltenheit und damit auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr dar – HyperX nennt für sein Cloud Alpha Wireless (Test) eine Laufzeit von 300 Stunden.

Doch selbst bei 40 Stunden wird es bereits schwierig, die Angaben zu überprüfen. Bei solchen Werten kann schon ein ein anderes Quellgerät, eine unterschiedliche Lautstärke oder selbst ein anderer Inhalt zu abweichenden Messungen führen – die in der Gesamtheit die Akku-Leistung erheblich verändern und letztlich Unterschiede im Stundenbereich ausmachen können. Doch selbst wenn die von Turtle Beach angegebenen Werte nicht zur Gänze erreicht werden, sollte der Stromspeicher in den meisten Fällen sogar ein ganzes Wochenende ausreichen.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!