Neue Halbleiterfabrik: Microns 15-Mrd-USD-Neubau zieht nach Boise

Vor zwei Wochen kündigte Micron umfangreiche Investitionen an. Langsam wird klar wo es hingehen könnte: Statt nach Texas und ebenfalls in das Gebiet rund um Austin wird Micron nun doch auf seinen Heimatstandort Boise setzen.

In der Behörde von Lockhart in Caldwell County sind die ersten Unterlagen eingegangen, die den Bau einer Fabrik in acht Stufen beschreiben. Das Projekt könnte ein Volumen von bis zu 20 Milliarden US-Dollar erreichen, wenngleich der genaue Betrag noch nicht benannt und auch der Zeitrahmen nicht präzisiert wurde. Es ist das „Vorfühlen“ des Konzerns, wie groß die Steuererleichterungen und sonstigen Subventionen und Begünstigungen in dem Gebiet sein können, wenn sich Micron für die Ansiedlung dort entscheiden würde.

Texas als neue Hochburg der IT-Industrie

Texas entwickelt sich zuletzt zu einem IT-Hotspot in den USA: TSMC, Texas Instruments, GlobalWafers, NXP, Applied Material und weitere haben große Bauvorhaben in genau dieser Region. Samsung baut eine große Fabrik in Taylor, Texas, und reichte zuletzt Dokumente ein, in denen von bis zu elf möglichen Werken die Rede ist, die über 10.000 zusätzliche direkte Arbeitsplätze bringen könnten. Das Investitionsvolumen könnte in den nächsten 15 bis 20 Jahren an die 200 Milliarden US-Dollar betragen, sofern all diese Pläne auch umgesetzt würden.

Micron kocht auf etwas kleinerer Flamme, wenngleich auch hier viel Geld im Spiel ist. Bis zum Ende der Dekade will Micron 40 Milliarden US-Dollar investieren, um „in mehreren Phasen eine hochmoderne Speicherfertigung in den USA aufzubauen“, heißt es in einer Pressemitteilung des nach eigenen Angaben viertgrößten Halbleiterherstellers der Welt vor zwei Wochen. Die Investitionen wären dabei nur Teil der noch viel größeren Summe von insgesamt 150 Milliarden US-Dollar, die Micron im laufenden Jahrzehnt in seine globale Speicherfertigung stecken möchte – der Großteil geht vermutlich nach Asien.