GTC 2022

Ada Lovelace: Nvidia DLSS 3 soll bis zu 4× mehr FPS als nativ liefern

Wolfgang Andermahr
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Ada Lovelace: Nvidia DLSS 3 soll bis zu 4× mehr FPS als nativ liefern
Bild: Nvidia

Nvidia hat die Next-Gen-Grafikkarten GeForce RTX 4090 sowie GeForce RTX 4080 mit 12 und 16 GB VRAM auf Basis der neuen Architektur Ada Lovelace vorgestellt. Wenig verwunderlich macht auch die eigene Upsampling-Technik DLSS einen Schritt nach vorne. DLSS 3 soll vor allem mehr FPS als DLSS 2 liefern. Doch RTX 40 ist Pflicht.

DLSS 3 vs. DLSS 2

DLSS 3 baut auf DLSS 2 auf. Der Ansatz klingt erst einmal identisch: Es werden mit Hilfe der sogenannten Motion Vectors die Bewegungen von Pixeln in mehreren, vorherigen Frames festgestellt und diese Informationen dann für den aktuellen Frame mit genutzt. Dadurch ist es mit DLSS 2 oder anderen temporalen Upsampling-Verfahren möglich, eigentlich nicht korrekt dargestellte Objekte doch korrekt darzustellen – weil die dafür benötigten Informationen zwar nicht im aktuellen, aber in den kombinierten, vorherigen Frames vorhanden sind.

Quasi eine bessere Kombination aus DLSS 1 und DLSS 2

DLSS 3 geht aber noch weiter und kreiert mit Hilfe eines neuronalen Netzwerkes anhand der zuvor temporal gesammelten Informationen mehrere zukünftige Frames (Optical Multi Frame Generation) und stellt damit so etwas wie eine Kombination von DLSS 1 und DLSS 2 dar. Der sogenannte „DLSS Frame Generation Convolutional Autoencoder“ erstellt die zusätzlichen Bilder anhand der Analyse von vier vorherigen Frames (der aktuelle plus drei vorherige) sowie von Spieldaten wie Geometry und Motion Vectors. Hinzu kommt noch eine „Optical Flow Accelerator“-Analyse, die die Bewegung weiterer Pixel zwischen verschiedenen Frames erfasst, die nicht in den Motion Vectors enthalten sind. Durch das genutzte Verfahren kann DLSS bis zu sieben Achtel der dargestellten Pixel rekonstruieren, was die Performancekosten massiv reduzieren soll.

DLSS 3 setzt RTX 4000 voraus

Das neuronale Netzwerk soll laut Nvidia deutlich von den neuen Tensor-Kernen der vierten Generation auf Ada Lovelace profitieren – und setzt die neuen Tensor-Kerne auch voraus. Das bedeutet: DLSS 3 wird nur auf Grafikkarten vom Typ GeForce RTX 4000 verfügbar sein.

Darüber hinaus integriert DLSS 3 auch Reflex, um den Input-Lag des Spiels zu reduzieren. Nvidia spricht von einer bis zu halbierten Latenz.

Bis zu 4× die Performance im GPU- und 2× im CPU-Limit

In einer Vorabversion von Cyberpunk 2077 soll DLSS 3 die Framerate um den Faktor 4 gegenüber nativem Rendering erhöhen und zugleich den Input-Lag halbieren. Ohne weitere Details wie die Renderauflösung ist die Angabe zwar eindrucksvoll, schlussendlich aber wenig aussagekräftig. Darüber hinaus ist offen, wie die Bildqualität ausfällt. Zwar gibt es ein Video mit DLSS 3 in Cyberpunk 2077, jedoch ist dieses sehr kurz und die YouTube-Kompression ist für eine erste Analyse nicht hilfreich.

Da die DLSS Frame Generation rein als Post-Processing-Effekt auf der GPU läuft, kann DLSS 3 auch die Framerate in rein CPU-limitierten Szenarien erhöhen. Natürlich kann DLSS 3 dann nicht mit neuen Daten von der CPU arbeiten, aber durchaus auf Basis älterer Daten neue Frames kreieren und so die Framerate dennoch erhöhen – selbst wenn der Input-Lag in diesem Fall trotz höherer Framerate nicht besser werden sollte. In einer Vorabversion des Microsoft Flight Simulator soll DLSS 3 in einem CPU-limitierten Szenario doppelt so schnell wie mit der nativen Auflösung laufen. Doch fehlen auch hier weitere Details, um das Ergebnis beurteilen zu können.

35 Spiele angekündigt, ab Oktober geht es los

Nvidia hat DLSS 3 für mehr als 35 Spiele und Applikationen angekündigt. Abseits des bereits erwähnten Cyberpunk 2077 und Microsoft Flight Simulator werden unter anderem A Plague Tale Requiem, Dying Light 2, F1 22, Hitman 3, Hogwarts Legacy, Stalker 2 und The Witcher 3 dabei sein. Zudem wurde DLSS 3 in die Unreal- und die Unity-Engine integriert. DLSS 3 soll im Laufe des Oktobers in das erste Spiel integriert werden.

Nvidia DLSS 3 auf GeForce RTX 4000
Nvidia DLSS 3 auf GeForce RTX 4000 (Bild: Nvidia)
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