KDE und Gnome auf dem Mac: Apple M2 beschleunigt Linux-Desktop mit der 10-Kern-GPU

Sven Bauduin
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KDE und Gnome auf dem Mac: Apple M2 beschleunigt Linux-Desktop mit der 10-Kern-GPU

Dem Linux-Entwickler und YouTuber Asahi Lina (@LinaAsahi) ist es jetzt erstmals überhaupt gelungen, mit KDE Plasma und der aktuellen Gnome Shell zwei der zurzeit dominierenden freien Desktop-Umgebungen auf dem aktuellen M2-Prozessor von Apple lauffähig zu machen. Die volle GPU-Beschleunigung mit 10 Kernen inklusive.

Linux auf dem M2 mit voller GPU-Beschleunigung

KDE Plasma und Gnome laufen auf einem MacBook Air 13" (2022) mit M2-SoC mit voller Grafikbeschleunigung über die 10-Kern-GPU. Als Basis dienen Asahi Linux sowie der quelloffene Grafikstack Mesa 3D, der unter anderem für das Spielen unter Linux essentiell ist, wie der Entwickler in einem mehr als elfstündigen Videoblog zu demonstrieren weiß. Anwendungen, Benchmarks und Spiele laufen parallel.

Die Linux-Desktops KDE Plasma und Gnome auf einem MacBook Air 13" mit M2 (Bild: @LinaAsahi)

Besonders bemerkenswert ist außerdem, dass der „Grafiktreiber“ für den Linux-Kernel eine vollständige OOTB-Unterstützung für den Mesa-Treiber von Alyssa Rosenzweig, eine der Chef-Entwicklerinnen von Asahi Linux, bietet und deshalb keinerlei Anpassungen am Benutzerraum („Userspace“) erforderlich macht.

My 🦀 Linux kernel driver now supports the M2!! And it works out of the box with Alyssa's Mesa driver, no userspace changes needed~!!

Asahi Lina, Linux-Entwickler

Der Entwickler demonstrierte Spiele, wie den freien und plattformunabhängigen Ego-Shooter Xonotic, den bekannten Open-GL-2.0-Benchmark Glmark2 sowie eine Techdemo, welche parallel und mit voller GPU-Beschleunigung auf der 3,6 TFLOPS starken Grafikeinheit des Apple M2 laufen.

With full GPU acceleration! 🚀🚀 Running Xonotic, glmark2, and eglgears at the same time!!

Asahi Lina, Linux-Entwickler

Vollständiger Support für Apple Silicon

Nachdem die erste Alpha-Version von Asahi Linux bereits Systeme vom Typ MacBook Air und MacBook Pro sowie den iMac und Mac mini mit Apples System-on-a-Chip M1 sowie dessen Ausbaustufen M1 Pro und M1 Max unterstützt hatte, lieferte das Projekt schon zeitnah Unterstützung für den doppelten M1 Max alias M1 Ultra im Mac Studio sowie den aktuellen M2-Prozessor nach.

Die vollständige Unterstützung der GPU-Beschleunigung bringt Linux-Desktops auf Apple Silicon ein weiteres Stück näher an den Linux-Mainstream heran. Der Treiber des Entwicklers unterstützt neben dem M2-Prozessor ebenfalls das gesamte M1-Portfolio.

Die Redaktion dankt Team- und Community-Mitglied „Mordenkainen“ für den Hinweis, welcher zu dieser Meldung geführt hat.

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