DirectStorage 1.1: SDK von Microsoft und GPU-Treiber von AMD, Intel, Nvidia

Michael Günsch
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DirectStorage 1.1: SDK von Microsoft und GPU-Treiber von AMD, Intel, Nvidia
Bild: Luminous Productions

Microsoft liefert den Entwicklern von PC-Spielen nun die Werkzeuge für DirectStorage 1.1, der Programmierschnittstelle, die den Datentransfer von der SSD bis in den Videospeicher der Grafikkarte beschleunigt. Passend dazu veröffentlichen AMD, Intel und Nvidia optimierte Treiber für ihre Grafikkarten.

DirectStorage beschleunigt den Datentransfer

Die Idee hinter DirectStorage ist die Beschleunigung des Datenstroms vom Massenspeicher zur Grafikkarte. Die Spieldateien werden durch die bessere Ausnutzung des Leistungspotenzial von NVMe-SSDs schneller übertragen (seit DirectStorage 1.0) und ohne Umweg über die CPU direkt in der GPU schneller dekomprimiert (seit DirectStorage 1.1), was unter anderem die Ladezeiten im Spiel signifikant verringern kann.

Das Potenzial hatte Microsoft im Oktober mit einem allerdings „stark optimierten“ Beispiel demonstriert: Wurde beim Transfer der 5,65 GB großen Spieldateien mit 667 Models und 3.335 Texturen die GPU-Dekomprimierung (via GDeflate) genutzt, dauerte der Vorgang nur 0,8 Sekunden. Der Durchsatz erreichte rund 7 GB/s und die maximale CPU-Auslastung lag bei nur rund 15 Prozent.

Links GPU-Dekomprimierung mit GDeflate und rechts CPU-Dekomprimierung mit Zlib
Links GPU-Dekomprimierung mit GDeflate und rechts CPU-Dekomprimierung mit Zlib (Bild: Microsoft)

Bei der klassischen Dekomprimierung der gleichen Daten per CPU (via Zlib)dauerte der Vorgang mit 2,36 Sekunden fast dreimal so lange. Passend dazu betrug der Durchsatz mit 2,4 GB/s nur etwa ein Drittel. Die CPU war zudem in der Spitze zu 100 Prozent ausgelastet.

SDK 1.1.0 und GPU-Treiber für Entwickler

Im Entwickler-Blog stellt Microsoft jetzt das neue DirectStorage SDK mit Version 1.1.0 zur Verfügung. Ein Blog-Beitrag geht dabei tiefer in die Materie ein.

Die mit Version 1.1 eingeführte GPU-Dekomprimierung funktioniert laut Microsoft bereits auf allen GPUs mit Unterstützung von DirectX 12 sowie dem Shader-Modell 6.0. Mit Hilfe der sogenannten „Metacommands“ können die GPU-Hersteller aber noch weitere Optimierungen vornehmen. Diese werden per Treiber nachgereicht. Sowohl AMD als auch Intel und Nvidia haben gleichzeitig mit der Ankündigung die ersten Treiberpakete mit Optimierungen für DirectStorage 1.1 bereitgestellt.

Jetzt liegt es in den Händen der Spieleentwickler, von den neuen Werkzeugen Gebrauch zu machen, damit künftige Spiele von der neuen Low-Level-API auch profitieren können. Eines der ersten Spiele mit Unterstützung von DirectStorage soll das Action-RPG Forspoken werden, das zwischenzeitlich auf den 24. Januar 2023 verschoben wurde.

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