Fedora 37 erschienen: Linux 6.0 und Gnome 43 als neues Fundament

Sven Bauduin
52 Kommentare
Fedora 37 erschienen: Linux 6.0 und Gnome 43 als neues Fundament
Bild: Fedora

Nach einer Verschiebung aufgrund eines kritischen Fehlers in OpenSSL, ist die ursprünglich für ein Release am 18. Oktober vorgesehene Linux-Distribution Fedora 37 mit dem neuesten Systemkernel Linux 6.0 und dem freien Desktop Gnome 43 jetzt offiziell erschienen. Neu ist auch das Fedora CoreOS, das Atomic Host ablöst.

Fedora 37 erscheint mit Verspätung

Während Gnome 43, der neue Desktop für die Linux-Distribution, bereits am 21. September in seiner finalen Version erschienen ist, war das Release von Fedora 37 Workstation, Server, IoT & Co. ursprünglich für den 18. Oktober vorgesehen. Ein kritischer Fehler in OpenSSL ließ die ohnehin bereits deutlich verspätete Veröffentlichung der Distribution aber erst am gestrigen Tag zu.

Das populäre freie Betriebssystem, das sich auch insbesondere für Linux-Einsteiger und Windows-Umsteiger eignet, hat unter anderem folgende Highlights zu bieten:

Fedora 37 – Highlights
  • Linux-Kernel 6.0.7
  • Neuer Gnome 43.0 Desktop
  • Benutzeroberfläche mit mehr Konsistenz
  • Unterstützung für Progressive Web Apps (PWA)
  • Gnome Web wird erweiterbar wie Firefox und Chrome
  • Mehr Barrierefreiheit, mehr Rust, mehr Wayland
  • Verbesserte Privatsphäre-Einstellungen
  • Neue und optimierte GTK-4-Apps
  • Optimierungen für WireGuard
  • Neu: Fedora CoreOS Edition
  • Neu: Fedora Cloud
  • Mesa 3D 22.2.2

Optional stehen auch die Arbeitsumgebungen KDE Plasma 5.26, Cinnamon 5.4.9 und LXQt 1.1.0 sowie Xfce 4.16 und i3 4.20 in den hauseigenen Paketquellen zur Auswahl.

Der Betriebssystemkernel lässt sich im Anschluss an die Installation auf die neueste Version Linux 6.0.9 aktualisieren, während Gnome Web, der Browser des Gnome-Ökosystems, erstmals auch Erweiterungen unterstützt.

Fedora CoreOS mit atomaren Updates

Als neue Edition ist Fedora CoreOS mit an Bord, dabei handelt es sich um einen Spin, den alt eingesessene Fedora-Nutzer noch als Atomic Host kennen werden.

Basierend auf dem ehemaligen Atomic-Projekt bietet Fedora CoreOS einen automatisierten Mechanismus für atomare Updates, die einen einfachen Rollback ermöglichen und damit eine höhere Sicherheit der Infrastruktur gewährleisten sollen.

Fedora CoreOS ist der Nachfolger dessen, was Sie vielleicht noch als Atomic Host kennen. Basierend auf dem Projekt Atomic und der ursprünglichen CoreOS-Arbeit bietet es einen automatischen Update-Mechanismus, welcher auf das Hosten von Container-basierten Workloads ausgerichtet ist. Mit atomaren Updates und dem einfachen Rollback sorgt es für mehr Sicherheit in Ihrer Infrastruktur.

Fedora

Hinzu kommt Fedora Cloud, welches für Cloud-Arbeitsgruppen ausgelegt ist und im Laufe dieser Woche auch über den AWS-Marktplatz verfügbar gemacht werden soll.

Die ersten Systemabbilder der Cloud-Edition für VirtualBox, KVM und andere Plattformen stehen ebenfalls bereits auf dem Server des Projekts zum Download bereit.

Neue Anwendungen und Werkzeuge

Neben aktualisierten Anwendungen, wie der freien Office-Suite LibreOffice 7.4.1, die in Sachen Interoperabilität mit Microsoft Office verbessert worden ist, und dem Browser Firefox 106, wurden auch die meisten Systemwerkzeuge aufgefrischt.

Fedora 37 – Aktualisierte Werkzeuge
  • Python 3.11
  • Golang 1.19
  • glibc 2.36
  • LLVM 15

Auch der für das Spielen unter Linux elementare Grafikstack Mesa 3D wurde auf die Version 22.2.2 aktualisiert. Hinzu kommen zahlreiche neue Wallpaper und Themes, die sich dynamisch dem jeweiligen Modus anpassen.

Die neuen Wallpaper von Fedora 37
Die neuen Wallpaper von Fedora 37 (Bild: Fedora)

Offizieller Support für den Raspberry Pi 4

Auch wenn der offizielle Raspberry Pi Imager der Raspberry Foundation bereits seit längerem Fedora auf Einplatinencomputer sowie Entwicklerboards wie beispielsweise den Raspberry Pi 3, Pi 4 und Pi 400 sowie den Raspberry Pi Zero 2 W gebracht hat, wird die 4. Generation jetzt erstmals offiziell seitens der Distribution unterstützt.

The work around Raspberry Pi 4 has been on going for a number of years, but we've never officially supported it due to lack of accelerated graphics and other key features.

With Fedora 37, Raspberry Pi 4 is now officially supported, including accelerated graphics using the V3D GPU.

Fedora Project

Das offizielle Support-Dokument zu diesem Thema hat das Fedora-Projekt bereits im hauseigenen Fedora Wiki veröffentlicht.

Zuvor war noch ein entsprechender Workaround nötigt, der seitens der Entwickler zwar toleriert aber nicht offiziell unterstützt wurde.

Fedora 37 bietet erstmals offiziellen Support für den Raspberry Pi 4 inklusive GPU-Beschleunigung über den 3D-Grafikstack Mesa 3D sowie die APIs OpenGL-ES und Vulkan 1.3.

Download auf ComputerBase

Fedora 37 kann in den Edition „Workstation“ und „Server“ für x86 und Arm64 direkt unterhalb dieser Meldung aus dem Downloadbereich von ComputerBase heruntergeladen werden.

Downloads

  • Fedora Download

    4,6 Sterne

    Fedora ist eine vom Fedora-Projekt entwickelte Linux-Distribution, die regelmäßig aktualisiert wird.

    • Version 40 Deutsch
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.