Apple: Self Service-Reparatur für iPhone und Mac startet in Europa

Erstmals angekündigt vor rund einem Jahr und seit August dieses Jahres zunächst nur in den USA verfügbar, startet Apples Self Service-Reparatur heute auch in Europa. Anwender unter anderem aus Deutschland erhalten damit Zugriff auf Originalteile und Werkzeuge von Apple, zugehörige Handbücher erklären Reparatur und Installation.

Apple weitet die Self Service-Reparatur von den USA nach Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden und Spanien aus. Auch Anwohner dieser Länder können damit auf den offiziellen Self Service-Reparatur Store des Herstellers zugreifen und dort Originalteile und Werkzeuge für verschiedene iPhone- und Mac-Modelle bestellen respektive ausleihen und somit eigene Reparaturen an den Smartphones und Notebooks vornehmen. Der Gang zu Apple selbst, zu einem zertifizierten Partner oder einem unabhängige Reparaturdienstleister ist somit nicht mehr zwingend notwendig, wenn sich Anwender die Arbeiten selbst zutrauen.

iPhone 12/13 und Mac mit Apple Silicon

Beim iPhone werden zum Start des Programms die iPhone-12- und iPhone-13-Familie sowie das iPhone SE der 3. Generation abgedeckt. Beim Mac stehen zunächst Modelle mit Apple Silicon im Fokus, darunter das MacBook Air mit M1 von 2020, das MacBook 13" mit M1 aus demselben Jahr sowie das MacBook Pro 14" und 16" aus 2021. Wie Apple erklärt, werden im Store mehr als 200 Einzelteile und Werkzeuge sowie Reparaturanleitungen angeboten. Die Reparaturhandbücher für iPhone und Mac sind im PDF-Format in einem eigenen Bereich des Stores zu finden, der zu Apples Support-Bereich verlinkt, in dem Handbücher auch für andere Apple-Geräte, explizit Reparaturhandbücher jedoch nur für die zuvor genannten Produkte, zu finden sind.

Mit der Self Service-Reparatur richtet sich das Unternehmen nach eigener Aussage an technikversierte Kunden, die über Erfahrung mit der Reparatur elektronischer Geräte verfügen, ihre eigenen Reparaturen durchzuführen und dabei auf die gleichen Anleitungen, Teile und Werkzeuge zurückzugreifen, die auch in den Apple Stores und bei den autorisierten Apple Service Providern verwendet werden. Kunden sollen die Ersatzteile dabei zu den gleichen Preisen erhalten, wie sie auch dem Netzwerk an von Apple autorisierten Reparaturanbietern zur Verfügung gestellt werden. Defekte Teile lassen sich im Rahmen der Reparatur zurück an das Unternehmen schicken, werden dort recycelt und führen „in vielen Fällen“ zu einer Gutschrift für den nächsten Einkauf.

Werkzeug gibt es auch zum Leihen

Am Beispiel des iPhone 12 stellt Apple Ersatzteile für Bereiche wie Batterie, unterer Lautsprecher, Kamera, Display, SIM-Fach und Taptic Engine zur Verfügung. Dabei lässt sich etwa ein ganzes Batterie-Bundle für 77,09 Euro erwerben, alternativ gibt es nur die Batterie und Schrauben für 74,99 Euro, nur das Displayklebeband für 1,90 Euro, nur die zwei Sicherheitsschrauben für 0,19 Euro oder ein universelles Schraubenkit für 3,63 Euro. Das Werkzeug lässt sich zwar ebenfalls einzeln bestellen, für viele Anwender dürfte bei einer einmaligen Reparatur jedoch das Werkzeug-Kit für 59,95 Euro Leihkosten sinnvoller sein. Darin enthalten sind dann auch teure Werkzeuge wie die Batteriepresse, die Displaypresse und die beheizte Ausbauvorrichtung für das Display.

Der iPhone-Werkzeugsatz wird in Koffern geliefert, die übereinander gestapelt 20 Zoll breit und 47 Zoll hoch sind. Ein Koffer wiegt etwa 20 kg und der andere 16 kg. Die Koffer sind mit Rollen ausgestattet, um den Transport zu erleichtern. Der Versand der Werkzeugkits, die für eine Woche gemietet werden können, ist kostenlos.