CES 2023

Nvidia GeForce Now Ultimate: In der Cloud gibt's die RTX 4080 zum Preis der RTX 3080

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Nvidia GeForce Now Ultimate: In der Cloud gibt's die RTX 4080 zum Preis der RTX 3080
Bild: Nvidia

Nicht nur die GeForce RTX 4080 12 GB 4070 Ti und diverse GeForce RTX 4000 Laptop GPUs hat Nvidia zur CES 2023 zum Thema GeForce vorgestellt, sondern auch eine neue Option für den Game-Streaming-Dienst GeForce Now: Abonnenten können zukünftig die Leistung einer GeForce RTX 4080 (Test) abrufen und mit höherer Bildrate spielen.

GeForce Now RTX 4080 Ti?

Und der Name ist dabei tatsächlich eine Untertreibung, denn im Zuge eines neuen RTX 4080 SuperPods für GeForce Now – eine Server-Einheit, auf der die Grafikleistung in der Regel über Nvidia-Quadro-Grafikkarten virtualisiert wird – sollen insgesamt 64 TFLOPS an Leistung bereitstehen, wohingegen die GeForce RTX 4080 für den Desktop „nur“ mit einer FP32-Rechenleistung von 48,8 TFLOPS aufwarten kann. Zum Vergleich: Die GeForce RTX 4090 (Test) bietet 82,6 TFLOPS, wohingegen der bisher leistungsstärkste GeForce-SuperPod für GeForce Now RTX 3080 (Test) auf eine Leistung von 39,2 TFLOPS kam. Davon standen den einzelnen Abonnenten zwar nur rund 35 TFLOPS zur Verfügung, aber schon damals lag das GeForce-Now-Angebot leistungstechnisch oberhalb der namensgebenden Desktop-Grafikkarte – auch, weil die RTX 3080 in der Cloud mit 24 GB GDDR6X statt derer lediglich 10 GB auftrumpfen konnte.

Wie hoch die einem einzelnen Spieler im Fall des neuen Tarifs „GeForce Now Ultimate“ durch die RTX 4080 SuperPods zur Verfügung gestellte Leistung letztlich ausfällt, das verriet Nvidia zur Präsentation in Las Vegas nicht; ebenso gibt es keine Angaben zum bereitgestellten Grafikspeicher. Der Hersteller erlaubt sich aber eine Spitze gegenüber den Next-Gen-Konsolen: GeForce Now Ultimate biete die fünffache Leistung einer Xbox Series X (Test), die auf rund 12 TFLOPS kommt. Die PlayStation 5 liegt bei rund 10,3 TFLOPS. Das neue Abonnement paart die massive Rohleistung überdies mit DLSS 3 (Test) und biete damit einhergehend die volle Raytracing-Leistung der Ada-Lovelace-Architektur.

240 Hertz, UHD120, UWQHD, Nvidia Reflex und G-Sync

Des Weiteren sollen mit einem neuen Competitive Mode erstmals Bildwiederholraten von 240 Hertz bedient werden, womit die Latenz mitsamt Nvidia Reflex auf 34 ms falle. Für den bisherigen RTX-3080-Tarif bei den maximal möglichen 120 Hertz nennt Nvidia eine Verzögerung von 56 ms, ComputerBase hingegen kam im Test auf eine Latenz von minimal 67 ms. Sofern Spieler am Streaming-Client das Bild über einen G-Sync-Monitor ausgeben variiert GeForce Now außerdem erstmals die Streaming-Rate.

Nvidia GeForce Now RTX 4080 (Bild: Nvidia)

Bei der maximal unterstützen Auflösung gibt es derweil keine Änderung; auch GeForce Now RTX 4080 erlaubt maximal 3.840 × 2.160 Bildpunkte. Allerdings ist UHD fortan bei bis zu 120 FPS respektive Hertz möglich, wohingegen im Fall von GeForce Now RTX 3080 noch ein Limit von 60 FPS bei UHD galt. Neu ist überdies die Option, ein auf Ultrawide-Monitore mit Auflösungen von beispielsweise 3.840 × 1.600, 3.840 × 1.440 oder 2.560 × 1.080 Pixeln angepasstes Bild auszuliefern.

Das Upgrade von Ampere auf Ada Lovelace kostet in der Cloud nichts

Angesichts all dessen mag es mitunter überraschen, dass Nvidia die Preise für den Generationensprung beim Cloud-Gaming nicht anhebt: Während die GeForce RTX 4080 gemäß UVP mehr als doppelt so teuer ist, wie es einst die GeForce RTX 3080 zum Marktstart sein sollte, bleibt beim Preis des stärksten GeForce-Now-Abonnements alles beim Alten: Wie auch schon der RTX-3080-Tarif schlägt GeForce Now Ultimate mit rund 20 Euro pro Monat oder aber rund 100 Euro für sechs Monate zu Buche. Nutzer von GeForce Now RTX 3080 werden automatisch auf den neuen Tarif umgestellt, erhalten die verdoppelte Leistung und erweiterten Ausgabeoptionen also quasi frei Haus. Ob Nvidia mit der ebenso überraschenden wie auffälligen Preispolitik versucht, PC-Gamer zu GeForce Now zu treiben, wird damit sicherlich vielerorts eine gängige Mutmaßung sein.

Verfügbar wird GeForce Now Ultimate sukzessive über das erste Quartal 2023. Erste Rechenzentren sollen die neue Option bereits ab Ende Januar 2023 bieten, mit einer flächendeckenden Verfügbarkeit in den USA und Westeuropa sei allerdings erst bis Ende März 2023 zu rechnen. Der Priority-Tarif ist derweil weiterhin zum Preis von rund 10 Euro pro Monat oder 50 Euro für sechs Monate verfügbar. Hier bleibt es überdies bei maximal Full HD und 60 FPS. Inzwischen lassen sich über den Cloud-Gaming-Dienst über 1.500 Titel spielen, so Nvidia.

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  • Interessant, dass das Upgrade auf die RTX 4080 bei GeForce Now nichts kostet. Aber für mich bleibt Cloud-Gaming vorerst die unterlegene Wahl. Ich hätte lieber eine GeForce RTX 4080 zum Preis einer GeForce RTX 3080!
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Update

Im Rahmen der CES 2023 in Las Vegas hatte die Redaktion die Möglichkeit, Nvidia nach dem auf den ersten Blick in der Cloud höheren Leistungsniveau der GeForce RTX 4080 zu fragen. Der Hersteller gab dabei zu verstehen, dass GeForce Now Ultimate nicht – wie der TFLOPS-Wert des RTX 4080 SuperPods suggeriert – mehr FPS liefern soll als eine GeForce RTX 4080 im Desktop. Die Angaben seien nicht direkt vergleichbar, weil die GPUs im Server im Vergleich zum AD103-Grafikchip der GeForce RTX 4080 über eine höhere Anzahl an Streaming Multiprocessors und damit auch FP32-Ausführungseinheiten verfügen sollen, aber zwecks Effizienz mit einem niedrigeren Takt betrieben werden.

Auf die exakte Hardware-Konfiguration der entsprechenden Server wollte Nvidia allerdings auch auf Nachfrage seitens ComputerBase nicht eingehen. Der Hersteller betonte jedoch, dass im Rahmen von GeForce Now Ultimate einem jeden Abonnenten tatsächlich eine eigene GPU zustehe – und nicht nur eine vGPU, die auf einer größeren Grafikeinheit virtualisiert wird. Offen bleibt damit weiterhin die Frage nach dem Speicherausbau. Da bereits im Rahmen des GeForce-RTX-3080-Tarifs 24 GB GDDR6X geboten wurden, ist davon auszugehen, dass eben jene Menge an Grafikspeicher auch bei GeForce Now Ultimate mindestens zur Verfügung steht.

Update

Dank der Hinweise einiger GeForce-Now-Abonnenten aus der Community konnte inzwischen geklärt werden, welche Grafikkarte Nvidia in den RTX 4080 SuperPods verbaut. Es handelt sich um die L40G, eine Abwandlung der im September vorgestellten Server-GPU Nvidia L40. Beide Modelle basieren auf Ada Lovelace, konkret auf einem AD102-Grafikchip mit 142 aktiven SMs und damit 18.176 FP32-Ausführungseinheiten, was zu einer theoretischen Rechenleistung von knapp 90 TFLOPS bei einem Boost-Takt von 2.475 MHz führt. Die Differenz zu Nvidias Angabe, ein RTX 4080 SuperPod liefere 64 TFLOPS, lässt sich vermutlich durch einen niedrigeren Takt und damit sparsameren Betrieb erklären.

Abermals zum Vergleich: Die AD102-GPU auf der GeForce RTX 4090 bietet „nur“ 16.384 aktive FP2-ALUs und kommt auf eine Leistung von 82,6 TFLOPS. Beim Speicherausbau ist die Desktop-Grafikkarte der L40G wiederum überlegen: Zwar sind im Falle beider Modelle insgesamt 24 GB VRAM über ein 384-Bit-Interface angebunden; bei der GeForce handelt es sich aber um GDDR6X-Speicherchips, wohingegen die L40G über GDDR6-Speicher verfügt. Die Speicherbandbreite beträgt dadurch 864 GB/s statt 1.008 GB/s.

Offen bleibt nun lediglich die Frage, welche CPU in einem RTX 4080 SuperPod zu finden ist. Bislang setzte Nvidia auf Zen-2-Prozessoren von AMD, für die neuen OVX-Server mit acht L40-GPUs sollte wiederum vermutlich Intel Sapphire Rapids zum Einsatz kommen, nachdem Nvidia-CEO Jensen Huang im vergangenen Jahr erklärt hatte, dass im neuen DGX H100 nicht mehr AMD Epyc steckt, die noch im DGX A100 mit Ampere-Architektur genutzt wurden.

Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern Tetsuka und =rand(10) für die Hinweise, die zu diesem Update geführt haben.

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