Resident Evil 4 (PC) im Test: Raytracing sowie AMD FSR im Detail

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Die Analyse von Raytracing

Resident Evil 4 bietet als Remake auf dem PC Reflexionen per Raytracing an, die globale Beleuchtung per Strahlen wie in Resident Evil Village gibt es dagegen nicht mehr. Damit geht der größte Grafikeffekt aus Village in Resident Evil 4 leider verloren. Die Reflexionen reißen es an dieser Stelle nicht einmal im Ansatz raus, ganz gleich, ob diese auf „Normal“ oder auf „Hoch“ stehen.

Hinzu kommt, dass das Spiel die Reflexionen offenbar nur auf Pfützen und größeren Gewässern anwendet – und beides bekommt der Spieler nur selten zu sehen. Trifft er doch einmal eine, fällt die niedrige Auflösung auf. Kurz gesagt: Wer auf RT in Resident Evil 4 von 2023 verzichtet, verzichtet auf wenig.

Die Leistungskosten sind eher gering

Immerhin kostet Raytracing in Resident Evil 4 nicht sonderlich viel Leistung. Die GeForce RTX 4080 interessiert es gar nicht, ob RT an- oder abgeschaltet ist. In 3.840 × 2.160 verliert die Nvidia-Grafikkarte gerade einmal 2 Prozent an FPS. Auf der Radeon RX 7900 XTX ist der Leistungsverlust dagegen deutlich größer. Dort sinkt die Framerate um 16 Prozent bei RT Normal und um 19 Prozent bei RT Hoch.

Hier muss aber erwähnt werden, dass Raytracing in Resident Evil 4 auf Nvidia-Grafikkarten in höheren Auflösungen weniger FPS kostet als in niedrigen Auflösungen. Auch in Full HD und WQHD verliert die GeForce weniger Performance als die Radeon, doch die GeForce verliert in Full HD nicht mehr nur 2 Prozent, sondern 15 Prozent. Warum Resident Evil 4 genau gegensätzlich zu allen anderen Spielen reagiert, ist derzeit unklar.

Raytracing in Resident Evil 4 – 3.840 × 2.160
  • FPS, Durchschnitt:
    • RX 7900 XTX @ Kein RT
      114,0
    • RX 7900 XTX @ RT Normal
      95,8
    • RTX 4080 @ Kein RT
      93,4
    • RTX 4080 @ RT Normal
      92,1
    • RX 7900 XTX @ RT Hoch
      92,1
    • RTX 4080 @ RT Hoch
      91,7
  • FPS, 1% Perzentil:
    • RX 7900 XTX @ Kein RT
      93,7
    • RX 7900 XTX @ RT Normal
      82,5
    • RTX 4080 @ Kein RT
      78,5
    • RTX 4080 @ RT Normal
      77,6
    • RTX 4080 @ RT Hoch
      77,0
    • RX 7900 XTX @ RT Hoch
      76,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die RT-Analyse wurde noch mit älteren AMD- und Nvidia-Treibern durchgeführt, daher unterscheiden sich die Ergebnisse leicht von den Benchmarks auf der nächsten Seite.

Auch wenn die Raytracing-Reflexionen in Resident Evil 4 kaum Vorteile bringen, sollten sie auf einer GeForce-Grafikkarte aktiviert werden. Besser sieht es ab und zu dann eben doch aus. Ist die Framerate auf einer Radeon hoch genug, gilt dort dasselbe. Gibt es Leistungsprobleme, sollte RT auf einer AMD-GPU dagegen abgeschaltet werden. Dasselbe gilt auch auf einer GeForce bei Auflösungen unter Ultra HD.

Die Analyse von AMD FSR 1 & 2

Resident Evil 4 bietet auf dem PC als Upsampling das temporale FSR 2 (vermutlich in der Version 2.1, das ist jedoch unklar) sowie das spatiale FSR 1. Von beiden Varianten gibt es die gewohnten Qualitätsstufen von Quality bis Ultra Performance (FSR 2) beziehungsweise Ultra Quality bis Performance (FSR 1). Nvidia DLSS wird in keiner Version unterstützt.

Über FSR 1 gibt es in Resident Evil 4 nichts Besonderes zu berichten: Da es sich um einen verhältnismäßig einfachen spatialen Filter handelt, sind die Auswirkungen auf das Bild gering. Es gibt bei gleicher Auflösung einen minimalen Vorteil gegenüber der nativen Auflösung, in Sachen Bildrekonstruktion, Bildstabilität und Bilddetails macht FSR 1 aber schlicht nichts – weil der Filter dazu nicht in der Lage ist.

Resident Evil 4 – AMD FSR 2.x vs. FSR 1 im Quality-Preset

FSR 2 ist sehr gut bei der Rekonstruktion und Detaildarstellung

Ganz anders verhält sich das temporale FSR 2, das auf alle drei Eigenschaften einen großen Einfluss hat. In Sachen Rekonstruktion und Detailerhaltung macht FSR 2 einen sehr guten Job. Selbst mit dem Performance-Preset in Ultra HD und damit einer Renderauflösung von 1.920 × 1.080 weist das Bild kaum weniger Details auf als das native Ultra-HD-Bild. Alle Objekte sind durchgezeichnet und scharf, in Full HD verschwundene Objekte sind mit FSR 2 plötzlich wieder vorhanden. Mit FSR 2 Quality muss man gar ziemlich genau hinschauen, um einen Unterschied zwischen dem Upsampling und der nativen Auflösung erkennen zu können. Das sind beeindruckende Ergebnisse.

Resident Evil 4 – AMD FSR 2.x vs. FSR 1 im Performance-Preset

Die Bildstabilität gelingt FSR 2 überhaupt nicht

Allerdings hat FSR 2 in Resident Evil 2 ein ziemlich großes Problem und das ist die Bildstabilität. Aus welchen Gründen auch immer, stellenweise flimmert das Bild mit FSR 2 unabhängig von der Qualitätseinstellung deutlich. Vor allem Vegetation jeglicher Art stellt ein großes Problem für AMDs temporales Upsampling in dem Spiel dar. In manchen Sequenzen gibt es aufgrund des Contents keine Schwierigkeiten mit dem Flimmern, dann erhält man mit FSR 2 quasi ein perfektes Bild. Und etwas später ist das Flimmern dann plötzlich wieder stark ausgeprägt.

Das Problem ist so extrem, dass die native Kantenglättung des Spiels eine bessere Bildstabilität bietet als FSR 2 bei gleicher Renderauflösung – und damit selbst FSR 1 weniger flimmert als FSR 2! Das darf so eigentlich nicht passieren, ist derzeit aber schlichtweg so.

Nativ ist in RE4 FSR 2 klar überlegen

Damit ist FSR 2 trotz der sehr guten Rekonstruktion leider nur eingeschränkt nutzbar und kommt qualitativ und anders als in anderen Spielen nicht an die native Auflösung heran, sondern muss sich klar geschlagen geben. Das ist schade, da das Upsampling abseits der Stabilität einen sehr guten Job macht. Wen das Flimmern nicht so sehr stört, der sollte FSR 2 nutzen, um mehr Performance aus dem eigenen System zu holen. Für die beste Qualität führt dagegen nichts an der nativen Auflösung vorbei – auch als Kompromiss nicht.

FSR 2 bringt nur einen erstaunlich kleinen Leistungssprung

FSR 2 bringt in Resident Evil 4 nur einen erstaunlich kleinen Leistungssprung. FSR 2 Quality beschleunigt die Radeon RX 7900 XTX nur um 18 Prozent, FSR 2 Performance gar nur 32 Prozent. Die native Full-HD-Auflösung läuft dagegen 75 Prozent schneller. Natürlich kostet FSR 2 als temporaler Algorithmus Leistung, so viel für gewöhnlich aber nicht.

Die GeForce RTX 4080 kommt mit AMDs offener Technologie sogar besser zurecht. FSR 2 Quality bringt einen Schub von 23 Prozent und damit 5 Prozentpunkte mehr als bei der Radeon. FSR 2 Performance beschleunigt die Nvidia-GPU dann um 45 Prozent und somit gar 13 Prozentpunkte mehr als die Radeon. So etwas hat es zuvor nicht gegeben – irgendwas liegt also auch hier noch im Argen.

AMD FSR 1 & 2.x in Resident Evil 4 – 3.840 × 2.160
  • FPS, Durchschnitt:
    • RX 7900 XTX @ Full HD Nativ
      167,4
    • RTX 4080 @ Full HD Nativ
      165,8
    • RTX 4080 @ FSR 1 Performannce
      157,2
    • RX 7900 XTX @ FSR 1 Performance
      153,6
    • RTX 4080 @ WQHD Nativ
      145,7
    • RX 7900 XTX @ WQHD Nativ
      141,1
    • RTX 4080 @ FSR 1 Quality
      140,5
    • RTX 4080 @ FSR 2.x Performannce
      133,0
    • RX 7900 XTX @ FSR 1 Quality
      132,2
    • RX 7900 XTX @ FSR 2.x Performance
      126,0
    • RTX 4080 @ FSR 2.x Quality
      112,6
    • RX 7900 XTX @ FSR 2.x Quality
      112,2
    • RX 7900 XTX @ Ultra HD Nativ
      95,4
    • RTX 4080 @ Ultra HD Nativ
      91,7
  • FPS, 1% Perzentil:
    • RX 7900 XTX @ Full HD Nativ
      147,5
    • RTX 4080 @ Full HD Nativ
      138,5
    • RX 7900 XTX @ FSR 1 Performance
      134,3
    • RTX 4080 @ FSR 1 Performannce
      128,7
    • RTX 4080 @ WQHD Nativ
      124,4
    • RX 7900 XTX @ WQHD Nativ
      123,7
    • RTX 4080 @ FSR 1 Quality
      119,6
    • RTX 4080 @ FSR 2.x Performannce
      118,2
    • RX 7900 XTX @ FSR 1 Quality
      115,1
    • RX 7900 XTX @ FSR 2.x Performance
      111,9
    • RX 7900 XTX @ FSR 2.x Quality
      99,2
    • RTX 4080 @ FSR 2.x Quality
      97,8
    • RX 7900 XTX @ Ultra HD Nativ
      83,1
    • RTX 4080 @ Ultra HD Nativ
      78,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)