GeForce RTX 3070 16 GB: Modder verdoppelt den Grafikspeicher für mehr FPS

Fabian Vecellio del Monego
283 Kommentare
GeForce RTX 3070 16 GB: Modder verdoppelt den Grafikspeicher für mehr FPS
Bild: Paulo Gomes

Mit der GeForce RTX 3070 (Test) hat Nvidia im Herbst 2020 eine bis heute beliebte Mittelklasse-Grafikkarte auf den Markt gebracht. Ein schon damals angemerkter Kritikpunkt ist aber im Jahr 2023 aktueller denn je: Mit nur 8 GB GDDR6 ist der Grafikspeicher knapp bemessen. Ein Modder rüstet den VRAM auf.

8 GB können inzwischen schon in Full HD knapp werden

Die jüngsten Spiele-Tests haben mehrfach aufgezeigt, dass 8 GB Grafikspeicher insbesondere in höheren Auflösungen und mit aktiviertem Raytracing inzwischen immer öfter nicht mehr ausreichen. Im Remake zu Resident Evil 4 (Test) beispielsweise sind 8 GB VRAM selbst in Full HD mit maximalen Texturdetails und Raytracing unvereinbar. Die GeForce RTX 3070 und auch die RTX 3070 Ti (Test) haben folglich ein Problem. Ohne die Strahlen steigt die durchschnittliche Bildrate zwar auf ein spielbares Niveau an, aber richtig rund laufen sehr hohe Texturdetails auf einer 8-GB-Karte auch dann nicht: Die Perzentil-FPS liegen je nach Szene im einstelligen Bereich.

Eine RTX 3070 mit 2-GB-Speicherbausteinen

Die offensichtliche Lösung: Die GeForce RTX 3070 braucht mehr Speicher. Der brasilianische Modder Paulo Gomes hat das umgesetzt, worauf zunächst VideoCardz aufmerksam wurde. Zu diesem Zweck hat er die ab Werk verbauten acht 1 GB großen Speicherbausteine entfernt und stattdessen acht 2 GB große GDDR6-Model aufgelötet. Im Rahmen dessen wurden noch einige weitere Anpassungen am PCB nötig, damit die Grafikkarte mit verdoppelter VRAM-Bestückung ordnungsgemäß funktioniert. Ein YouTube-Video in portugiesischer Sprache dokumentiert den Prozess. Ein einfaches Unterfangen ist das freilich nicht und außerdem traten einige Probleme auf, insofern kann die Modifikation nicht als realistische Lösung für RTX-3070-Besitzer aufgefasst werden. Aus technischer Sicht interessant ist das Ergebnis aber nichtsdestoweniger.

Die modifizierte „GeForce RTX 3070 16 GB“ (Bild: Paulo Gomes/VideoCardz)

In Resident Evil 4 mit maximierten Texturdetails steigen die durchschnittlichen FPS merklich an, massiv ist wiederum der Leistungssprung bei den Perzentil-FPS: Mit 16 GB Grafikspeicher ist das Spiel flüssig spielbar. Je nach Szene werden bis zu 11 GB VRAM belegt. Repräsentativ beziehungsweise mit den Benchmark-Ergebnissen der Redaktion vergleichbar sind die Momentaufnahmen dabei nur bedingt, aber sie zeigen, dass eine GeForce RTX 3070 selbst in Full HD durch ihren Grafikspeicher limitiert sein kann.

Die GeForce RTX 3070 16 GB ist keine neue Geschichte

Schon zum Start der Ampere-Generation im Herbst 2020 kursierten Gerüchte zu einer GeForce RTX 3070 mit 16 GB statt 8 GB Grafikspeicher. Zwar hat es Prototypen gegeben, erschienen ist das Modell aber bekanntlich nie. Auch die Ti-Variante muss sich mit 8 GB VRAM begnügen, wenngleich sie über schnellere GDDR6X-Module verfügt. Besonders kontrovers diskutiert werden im Kontext all dessen nun die Gerüchte zur GeForce RTX 4060 Ti: Die nächstkleinere Ada-Lovelace-Grafikkarte für Spieler soll im Mai 2023 erneut RTX-3070-Leistung und 8 GB Grafikspeicher zum Preis von rund 500 Euro bringen. Bestätigt ist diesbezüglich aber noch nichts.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.