Google-Browser: Chrome 113 kommt mit WebGPU-Unterstützung

Michael Schäfer
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Google-Browser: Chrome 113 kommt mit WebGPU-Unterstützung

Neben dem üblichen Bereinigen von Sicherheitslücken erhält Chrome 113 nun die WebGPU-Unterstützung, um 3D-Grafiken im Netz über die Grafikkarte zu beschleunigen. Für Web-Entwickler bringt der Browser zusätzliche Werkzeuge mit.

Erster Browser mit WebGPU-Unterstützung

Chrome setzt als erster Browser auf die bereits vor sechs Jahren als Konzept vorgestellte Grafikschnittstelle, die beschleunigte Grafik- und Compute-Berechnungen ermöglicht. Dazu gehört nicht nur die Darstellung von Grafiken in vielseitiger Form, sondern auch die Hardware-seitige Dekodierung von Videos. Durch die vielseitige Nutzung können auch Browser-Spiele von WebGPU profitieren. Bei der Berechnung können Teile des Vorgangs nun von der Cloud auf den Client ausgelagert werden, was weniger Server-Ressourcen bedeuten würde.

Auch wenn Apple als der eigentliche Initiator der neuen Technologie gilt (damals noch unter der Bezeichnung „Web-Metal“), hat Google diese nun zuerst umgesetzt. Als weitere Unterstützer des freien Formates werden unter anderem Microsoft und Mozilla genannt. Die neue API soll das bereits im März 2011 eingeführte und seit der Version 2.0 im Januar 2017 nicht mehr aktualisierte WebGL (Web Graphics Library) ersetzen. Im Gegensatz zu WebGL, welches auf OpenGL ES basierte, stellt WebGPU keine direkte Portierung einer bereits existierenden Grafikschnittstelle dar, sondern ist eher in der Tradition von hardwarenahen Schnittstellen wie Vulkan, Metal oder Direct3D 12 zu sehen.

Gefahr für Browser-Fingerprinting

Laut einem Artikel von Heise birgt die neue Technologie jedoch ebenso ihre Gefahren, indem diese das sogenannte Browser-Fingerprinting vereinfachen soll. Da dem Bericht zufolge die Leistungscharakteristika einer Grafikeinheit oftmals sehr individuell sind, können Website-Betreiber die Nutzer einfacher voneinander unterscheiden und wiedererkennen – ganz ohne die Nutzung von Cookies.

Aktuell steht die neue Funktion nur in den Chrome-Versionen für Windows, macOS und Chrome OS zur Verfügung, andere Plattformen sollen folgen, was auch Chromium-Varianten wie Microsoft Edge einschließen dürfte. Mozilla soll für den Firefox-Browser ebenfalls an einer Umsetzung arbeiten, gleiches gilt für Apples Safari.

Neue Entwicklerwerkzeuge

Auch für Entwickler bietet Chrome 113 kleine, aber hilfreiche Neuerungen. So lassen sich nun Response Header in einfacher Art und Weise bearbeiten, auch benutzerdefinierte Kopfzeilen lassen sich hinzufügen. Ebenso wurde das Diagnostizieren von CSS-Problemen verbessert: Um fehlerhafte Werte besser erkennbar und leichter findbar zu machen, werden diese in der Ansicht nun durchgestrichen dargestellt. Das betrifft entweder die gesamte CSS-Deklaration (Eigenschaft und Wert), wenn die CSS-Eigenschaft ungültig ist, oder nur den Wert, wenn die CSS-Eigenschaft zwar gültig, dieser jedoch ungültig ist. Genauere Informationen sind der entsprechenden Hilfeseite zu entnehmen.

Zahlreiche Lücken geschlossen

Mit Chrome 113 wurden 15 Sicherheitslücken geschlossen, von denen Google wie gewohnt zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Informationen bereitstellt – unter anderem damit Nutzer genügend Zeit erhalten, um auf die neue Version zu wechseln, aber auch um Angreifern durch die Bekanntgabe nicht zusätzliche Möglichkeiten an die Hand zu geben. Von den 15 bereinigten Lücken werden nur 10 Lücken mit einer Einschätzung zur Gefährdung versehen, Google geht bei 7 Lücken von einem mittleren und bei 3 Lücken von einem geringen Risiko aus.

Ab sofort verfügbar

Google stellt Chrome in der Version 113.0.5672.63/.64 für Windows und in der Version 113.0.5672.63 für Linux und macOS ab sofort zum Download bereit. Android wird mit der Version 13.0.5672.76/.77 bedacht, iOS dagegen mit Version 113.0.5672.69. Gleichermaßen für macOS und Windows ist die Extended-Stable-Variante in der Version 112.0.5615.179 erschienen. Google empfiehlt wie immer einen raschen Umstieg auf die neue Version.

Die Desktop-Varianten von Google Chrome können bequem mit dem jeweiligen Link am Ende dieses Artikels über das Download-Verzeichnis von ComputerBase bezogen werden.

Downloads

  • Google Chrome Download

    3,2 Sterne

    Google Chrome ist der meistgenutzte Browser, bietet aber keinen nennenswerten Tracking-Schutz.

    • Version 124.0.6367.78/.79 Deutsch
    • Version 125.0.6422.14 Beta Deutsch
    • Version 109.0.5414.120 Deutsch