ISC 2023

Nvidia zur ISC 2023: Hocheffiziente Supercomputer, Quantum-Lab mit Jülich

Volker Rißka
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Nvidia zur ISC 2023: Hocheffiziente Supercomputer, Quantum-Lab mit Jülich
Bild: Nvidia

Mit dem Grace Superchip stattet Nvidia einen Supercomputer aus, der extrem effizient ist. Bei Quantencomputern setzt man auf Zusammenarbeit mit renommierten Unternehmen und den Fokus auf Simulation und Software, eigene Quantencomputer-Hardware hat man hier vorerst nicht im Sinn.

Green Computing mit Grace und Hopper

Die nun bereits über ein Jahr bekannten Nvidia-Architekturen Grace und Hopper ziehen nach und nach verstärkt in Supercomputer ein. Dabei liegt der Fokus nicht pauschal auf der höchsten Leistung, sondern vielmehr auch hoher Effizienz, was die Supercomputer vor allem für kleinere Universitäten interessant macht.

Isambard 3 ist eine dieser neuen Lösungen, die auf den Grace Superchip setzt. Das HPE-System wird im Bristol and Bath Science Park in England aufgestellt und anders als viele neue Supercomputer rein auf CPU-Kerne setzen. Die 384 Prozessoren mit insgesamt 55.296 Kernen sollen am Ende bis zu 2,7 PetaFLOPS FP64-Leistung bringen, dabei aber nur 270 KW Leistungsaufnahme benötigen. Als reines CPU-System soll sich die Lösung damit künftig ganz weit nach vorn in die Green500-Liste katapultieren, Nvidia erwartet eine Platzierung in den Top3 der nicht-beschleunigten Supercomputer. In der aktualisierten Green500 für Juni 2023 ist das System aber noch nicht aufgeführt.

Nvidia Grace und Grace Hopper
Nvidia Grace und Grace Hopper (Bild: Nvidia)

In Zukunft erwartet Nvidia weitere Systeme, die nicht nur auf Grace, dem Grace Superchip sondern auch Grace Hopper basieren werden. Mehr davon wird es schon im Rahmen der Computex 2023 in einer Woche geben, hier hält Nvidia-CEO Jensen Huang die Eröffnungs-Keynote – und ComputerBase ist live vor Ort in Taipei dabei.

Quantum-Computing mit Fokus auf Simulation

Beim Thema Quantencomputer stellte Nvidia noch einmal klar, keine eigene Hardware zu bauen. Vielmehr fokussiere man sich auf das Feld der Simulation und investiere Zeit in Software und Partnerschaften. Wie wichtig diese Simulationen vorab sind, hatte zuletzt auch Intel noch einmal explizit dargelegt: Echte Quantencomputer sind extrem rar, dort will man die teuer erkaufte wenige Zeit nicht direkt damit verbringen, Fehler ausbügeln zu müssen. Genau hier setzen die Simulationen an.

Als ein Beispiel führt Nvidia die Zusammenarbeit auf dem Gebiet mit Rolls-Royce an. Im Bereich der Triebwerkstechnik zählt das Unternehmen zu den weltweit besten, moderne Triebwerke gehören zu den technisch am weitesten entwickelten Produkten. Das Trent 1000 treibt Boeings 787 „Dreamliner“ an, das Trent XWB den Mitbewerber Airbus A350. Auf der Suche nach dem Nachfolger, der einen noch geringeren Bedarf an Kraftstoff und gleichzeitig geringerer Lärmemission bieten soll, sind Simulationen das A und O.

Hier kommt unter anderem ein System mit 64 A100-GPUs zum Einsatz, welches einen Quantencomputer mit 39 Qubits simulieren kann. Damit forscht man primär auf dem Gebiet der Numerischen Strömungsmechanik (engl. computational fluid dynamics (CFD)). Zu einen der anvisierten Neuheiten für die Zukunft gehört der UltraFan, der gerade erste Tests durchläuft und in den 2030er Jahren zum Einsatz kommen soll.

Nvidia-Jülich-ParTec-Zusammenarbeit
Nvidia-Jülich-ParTec-Zusammenarbeit (Bild: Nvidia)

Mit dem Forschungszentrum Jülich und seiner bekannten Supercomputer-Abteilung, aktuell rund um den JUWELS Booster und das Quantencomputer-Projekt JUNIQ, wird Nvidia in Zukunft vertieft zusammenarbeiten. Im Fokus steht dabei das hybrid quantum-classical computing, um die Brücke zwischen den beiden Welten des klassischen Computers und der neuen Quantencomputer zu schlagen. Daraus erhofft man sich die nächsten wissenschaftlichen Durchbrüche. Mit im Boot ist dabei auch die ParTec AG aus München, die auf dem Gebiet bereits einige Errungenschaften erzielt hat.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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