Starfield: Tests verspäten sich und fallen „nur“ gut aus

Max Doll
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Starfield: Tests verspäten sich und fallen „nur“ gut aus
Bild: Bethesda

Die Erwartungen waren hoch. Zu hoch? Erste Tests von Starfield erzählen die Geschichte eines Spiels, das Hoffnungen nicht immer erfüllen kann. Nicht jede Redaktion durfte allerdings schon im Vorfeld spielen. Auch ComputerBase musste warten.

Wo bleibt der Test von ComputerBase?

In Starfield ruhen nicht nur Hoffnungen von Spielern, sondern auch von Microsoft. Das Spiel ist der größte Blockbuster in der aktuellen Pipeline und der einzige potentielle Megahit, den Xbox dieses Jahr an den Start bringt – das enttäuschende Redfall verkauft weder Game Pass noch Konsolen. Bei der Bemusterung von Redaktionen war Microsoft allerdings wählerisch. Zahlreichen Publikationen, darunter ComputerBase, Rock, Paper & Shotgun und Eurogamer, wurde das Spiel nicht vorab zur Verfügung gestellt, andere durften hingegen schon etwa zwei Wochen vor allen anderen mit dem Spielen beginnen. Die Redaktion hat die Premium-Version des Spiels, die den frühestmöglichen Zugang gewährt, nun selbst gekauft, ein Technik-Test kann allerdings nicht pünktlich zum Fall des Embargos erscheinen. Aktuell ist die Veröffentlichung für Samstag geplant.

Eine Verpflichtung zur Bemusterung gibt es selbstverständlich nicht, Publisher können frei und nach eigenen Kriterien entscheiden, wer wann und wie Zugang zu neuen Spielen erhält. Es ist allerdings ein deutliches Zeichen, wenn selektiv vorgegangen wird: Entweder traut ein Unternehmen dann seinem eigenen Spiel nicht oder es soll gezielt ein bestimmtes Bild in der Medienlandschaft produziert werden – etwa indem positiv gestimmte Spieler und Redaktionen ausgestattet werden. Beides muss sich nicht ausschließen, ist aber in der Regel ein schlechtes Zeichen, das von Vorbestellungen und dem Kauf abrät, bis sich der erste Staub gelegt hat.

Wertungen auf hohem, nicht höchstem Niveau

In Wertungen schlägt sich das aktuell durchaus nieder. Der Metascore liegt vorerst bei 88 von 100 Punkten, berechnet sich aber bisher ausschließlich auf Basis der Wertungen der von Microsoft respektive Bethesda ausgewählten Publikationen. Das ist gut, aber nicht extrem überzeugend. IGN, eine für ihre grundsätzlich positive Berichterstattung bekannte Seite, vergibt gar nur 7 von 10 möglichen Punkten. Weltraumreisen, fehlende Karten, Inventarmanagement, das langsame Freischalten wichtiger Fähigkeiten – Starfield mache erst nach dutzenden Stunden wirklich Spaß, heißt es dort. Diese Einschätzung teilen andere Tester, die das Sci-Fi-Rollenspiel in ähnlichen Wertungs­regionen sehen. Bethesda bevorzuge Quantität über Qualität und Starfield sei nicht so gut wie andere Bethesda-Titel.

GameStar formuliert das einprägsam: „Bethesdas größtes Rollenspiel. Aber nicht ihr bestes.“ Größer als die Ambitionen Starfields sei lediglich das vergeudete Potenzial des Rollenspiels. Daran trägt auch die Technik einen Anteil, denn Glitches, Bugs und eine einfältige Gegner-KI seien allgegenwärtig. Anderweitig fallen die Anforderungen an die Hardware ersten Benchmarks zufolge hoch aus. Und DLSS hat es tatsächlich nicht in das Spiel geschafft, was spätestens nach AMDs neuerlicher Erklärung abzusehen war.