Der Friedhof wächst: Google Podcasts wird durch YouTube Music ersetzt
Google Podcasts ist eine Plattform von Google, mit der Podcasts gehört werden können. Das geht mit YouTube, einer anderen Plattform von Google, ebenfalls. Um diese Zweigleisigkeit zu beenden, zieht der Suchmaschinenriese im nächsten Jahr den Stecker bei Google Podcasts. Die Zukunft heißt YouTube Music.
Podcasts bei YouTube Music auch ohne Abo
Unter dem Titel „Creating a centralized podcast destination on YouTube Music“ erklärt Google den Schritt. Medienschaffende könnten auf YouTube ihre Zielgruppe erreichen und vergrößern, und dabei sowohl auf Video- als auch Audioformate zurückgreifen. In den USA könnten Podcasts über YouTube Music auch ohne kostenpflichtiges Abo angehört, angesehen, heruntergeladen und im Hintergrund abgespielt werden. Noch in diesem Jahr soll dies weltweit verfügbar sein.
Google plant, im nächsten Jahr beim Thema Podcasts noch weiter in YouTube Music zu investieren. Um dies zu ermöglichen, muss die bisherige Plattform und App Google Podcasts weichen. Den Schritt begründet Google auch mit einer Studie von Edison, nach der 23 Prozent von Podcast-Hörern in den USA angaben, YouTube als meistgenutzte Plattform zu verwenden. Google Podcasts kam in der Umfrage hingegen nur auf vier Prozent. Das Thema Podcasts ist auch für die großen Konkurrenten Spotify und Apple sehr wichtig. Allein Spotify investiert mehrere Millionen US-Dollar in exklusive Formate für den eigenen Dienst. Kürzlich hat der schwedische Anbieter zudem angekündigt, ausgewählte Podcasts in Zukunft mit künstlicher Intelligenz automatisch zu übersetzen.
Tools sollen den Übergang für Nutzer und Podcaster vereinfachen
Damit der Wechsel „im Laufe des Jahres“ möglichst reibungslos verläuft, sollen sowohl Podcastern als auch Hörern entsprechende Werkzeuge an die Hand gegeben werden. Nutzer von Google Podcasts sollen ihre Podcasts mit einem einfachen Tool oder via RSS Feeds zur YouTube-Music-Mediathek hinzufügen können. Das soll auch für Shows gelten, die nicht auf YouTube hochgeladen sind. Wer eine andere Plattform nutzen möchte, kann eine OPML-Datei seiner abonnierten Sendungen herunterladen und diese in einen anderen Podcatcher importieren, der das Format unterstützt. Podcaster sollen von Tools zur Erstellung und Auswertung sowie RSS-Uploads profitieren. Zusätzlich hebt Google nochmal hervor, dass die Podcasts über YouTube Music überall dort stattfinden werden, wo sie Hörer bereits hören, wie z.B: im Auto, im Offline-Modus oder bei der Hintergrundwiedergabe. Da dies aber auch mit Google Podcasts möglich ist, verliert das Argument an Wirkung.
In den kommenden Wochen und Monaten möchte Google Feedback sammeln, um die Umstellung möglichst einfach zu machen. Sobald die unterstützenden Werkzeuge bereit seien, werden sie zusammen mit klaren Bedienungsanleitungen veröffentlicht. Über weitere Schritte und Änderungen möchte Google in Zukunft transparent informieren. Bis dahin ändert sich an der Funktionalität und Verfügbarkeit von Google Podcasts nichts.
Google Podcasts in einer Reihe mit Stadia, YouTube Stories & Co.
Mit der Abschaffung von Google Podcasts wächst der berühmt-berüchtigte Google Friedhof weiter. In diesem Jahr sind dort unter anderem Google Stadia, YouTube Stories sowie geschäftliche Dienstleistungen wie Google Domains hinzugekommen.