Mögliche Fusion: Diesen Monat sollen Kioxia und Western Digital „Ja!“ sagen

Update Michael Günsch
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Mögliche Fusion: Diesen Monat sollen Kioxia und Western Digital „Ja!“ sagen
Bild: ar130405 | CC0 1.0

Wieder einmal nehmen die Berichte zu einer bevorstehenden Fusion der Flash-Speicher-Partner Kioxia und Western Digital an Fahrt auf. Angeblich ist eine offizielle Ankündigung noch diesen Monat zu erwarten. Kioxia suche derweil Unterstützung von einer japanischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft.

Wie Bloomberg berichtet, soll sich Kioxia an Japan Industrial Partners (JIC) gewandt haben, um finanzielle Unterstützung für den Deal zu erbeten. Die Rede ist von einer Investitionssumme in Höhe von umgerechnet 12,7 Milliarden US-Dollar, mit der JIC die finanzielle Basis von Kioxia stützen könne. Die langjährigen Partner Kioxia und Western Digital „arbeiten daran, diesen Monat einen Deal bekannt zu geben“, heißt es weiter.

Am Mittwoch hatte Nikkei berichtet, dass SK Hynix, einerseits Konkurrent bei der Flash-Fertigung und andererseits mit an Kioxia beteiligt, der geplanten Fusion nicht zustimmen wolle. Stattdessen hieß es, dass SK Hynix selbst mit der SoftBank-Gruppe Gespräche führe, um Finanzmittel für eine eigene Partnerschaft mit Kioxia zu erhalten, sofern der Deal platzt. Es folgte allerdings umgehend ein Dementi von SK Hynix: Man habe Softbank nicht diesbezüglich kontaktiert.

Die angeblichen Fusionspläne gestalten sich wie folgt: Western Digital werde sein Flash-Speichergeschäft ausgliedern und dieses mit Kioxia zu einer Holdinggesellschaft zusammen führen. Zunächst würde Kioxia an dieser 63 Prozent Anteil und Western Digital die restlichen 37 Prozent besitzen. Durch eine Kapitalanpassung würden letztendlich aber 50,1 Prozent Anteil für die WD-Aktionäre und 49,9 Prozent für die Kioxia-Aktionäre zustande kommen, so Nikkei weiter.

Das neu entstandene Unternehmen würde zwar in den USA registriert sein, den Hauptsitz aber in Japan haben und sowohl an der US- als auch der japanischen Börse notiert sein. Nobuo Hayasaka, der amtierende Kioxia-CEO, soll die Leitung übernehmen.

Wieder einmal ist nichts bestätigt

Erneut bleiben diese von Medienberichten skizzierten Pläne aber von offizieller Seite unbestätigt. Über eine heiße Phase der Verhandlungen wurde auch schon einmal vor zwei Jahren berichtet.

Sollte es nun wirklich zur Fusion kommen, dann würde ein Flash-Hersteller der Größenordnung von Samsung entstehen.

Update

Laut einem Bericht von Nikkei haben die Verhandlungen ein jähes Ende gefunden, da SK Hynix der Fusion nicht zustimmen wollte. Jetzt sieht es also so aus, dass der Mega-Deal der Speicherbranche (wieder einmal) geplatzt ist. An dem weiter bestehenden Joint-Venture zwischen Kioxia und Western Digital wird dies nichts ändern.