MSI Spatium M570 Pro Frozr im Test: Die SSD, die eine GeForce RTX 4090 überragt
Nicht weniger als die Leistungskrone peilt MSI mit der Spatium M570 Pro Frozr an. Auf dem Papier ist sie auch genauso schnell wie Crucial T700 und Corsair MP700 Pro, die aktuellen Flaggschiffe mit PCIe 5.0. MSI stapelt aber im wahrsten Sinne des Wortes ein gutes Stück höher.
Die MSI Spatium M570 Pro Frozr im Überblick
Der neuen Speerspitze im noch jungen SSD-Portfolio des Herstellers spendiert MSI ab Werk einen üppigen Kühler. Mit maximalen Transferraten von 12.400 MB/s beim Lesen und 11.800 MB/s beim Schreiben wird das aktuelle Maximum bei den PCIe-5.0-SSDs für Verbraucher abgerufen. Gleiche Werte bieten SSDs wie die Crucial T700 (Test) oder die Corsair MP700 Pro (Test), die sich auch die gleiche technische Basis mit der MSI Spatium M570 Pro Frozr teilen.
Die Leistungswerte der neuen Serie von MSI gelten für die Modelle mit 2 TB (Testmuster) und 4 TB Speicherplatz. Die Variante mit 1 TB liest mit maximal 11.700 MB/s und schreibt mit bis zu 9.500 MB/s.
Neben dem Phison-E26-Controller sitzt 3D-TLC-NAND und LPDDR4-RAM auf der Platine. Der Cache misst 2 GB pro 1 TB Flash-Speicher, sodass er doppelt so groß wie üblich ausfällt, was aber bei den genannten Flaggschiffen gängige Praxis ist.
Das Ende der Fahnenstange mit dieser Plattform ist aber noch nicht erreicht. Näher an das Limit der Schnittstelle rücken voraussichtlich nächstes Jahr Modelle, die den Phison E26 in Kombination mit schnellerem Flash-Speicher auf 14 GB/s und mehr treiben sollen.
Auch MSI plant solch ein Modell: Die MSI Spatium M570 Pro Frozr+ wird dann eine aktive Kühlung per Mini-Lüfter erhalten.
Technische Eckdaten, Controller und NAND
Auch wenn es der Kühler kaum noch erkennen lässt, liegt die MSI-SSD im üblichen Formfaktor M.2 2280 vor. Durch den Kühler fällt sie aber in allen Dimensionen größer aus. Mit knapp 95 × 24 mm sind Länge und Breite nur geringfügig gestiegen, doch der Turmkühler lässt die Höhe auf satte 72 mm anwachsen.
Zum Phison-E26-Controller, der auf fast allen PCIe-5.0-SSDs für Verbraucher sitzt, wird an dieser Stelle auf frühere Artikel verwiesen. Dem 8-Kanal-Chip steht Microns schneller 232-Layer-TLC-NAND sowie LPDDR4-Cache zur Seite. Eine Datenverschlüsselung mit AES 256 Bit ist möglich.
MSI Spatium M570 Pro Frozr (2 TB) | |
---|---|
Formfaktor | M.2 2280 |
Schnittstelle (Protokoll) | PCIe 5.0 x4 (NVMe 2.0) |
Controller | Phison PS5026-E26 (8 Channels) |
NAND-Flash-Speicher | 3D-TLC (Micron, 232 Layer, 1 Tbit) |
DRAM-Cache | 4 GB LPDDR4 |
SLC-Cache | ✓ |
Seq. Lesen/Schreiben (max.) | 12.400/11.800 MB/s |
Random Read/Write (max.) | k. A. |
Garantiedauer | 5 Jahre |
TBW | 1.400 TB |
Kühler | Aluminium-Tower mit Heatpipes |
Verschlüsselung | AES 256 |
Leistungsaufnahme (Sleep PS3/Read/Write) | 144 mW/max. 11,5 W |
Abmessungen (L × B × H) | 94,8 × 24,0 × 71,65 mm (mit Kühler) |
Ein wahrer Monsterkühler
Irgendwann in grauer Vorzeit wurden CPUs auf einmal mit Turmkühlern bestückt, um ihrer gestiegenen Leistungsaufnahme besser (leiser) Herr zu werden.
Wie schon Gigabyte geht MSI den noch selten beschrittenen Weg, auch eine schnelle SSD mit einem Turmkühler zu versehen. Dieser reicht zwar noch längst nicht an CPU-Lösungen heran, ist mit rund 7 cm Höhe aber ein Riese seiner Zunft. Er überragt damit selbst den Turmkühler der Gigabyte Aorus Gen5 12000 um gut 2,5 cm.
Länge | Breite | Höhe | |
---|---|---|---|
MSI Spatium M570 Pro Frozr | 94,8 mm | 24,0 mm | 71,65 mm |
Gigabyte Aorus Gen5 12000 | 92,0 mm | 23,5 mm | 44,7 mm |
Gut veranschaulichen lässt sich die Höhe mit einer anderen Hardware-Komponente: Die MSI-SSD ist mit dem Kühler höher als eine GeForce RTX 4090 FE in der Tiefe misst und damit immerhin 3 Slots belegt.
Da auch in Länge und Breite das M.2-Modul überragt wird, empfiehlt MSI die Installation in einem M.2-Steckplatz, der für die großen M.2-22110-SSDs genügend Platz in der Länge bietet. Doch auch bei der Breite ist Vorsicht geboten, denn mit 24 mm ist die SSD 2 mm breiter als normal. Genügend Abstand zu Grafikkarten mit Backplate sei aber gegeben.
Aufgrund der Höhe kommt aber nur ein Steckplatz in Frage, bei dem keine anderen Steckkarten wie eine Grafikkarte im Weg sein können. Doch selbst im obersten M.2-Slot (maximal M.2-2280) kann es eng werden, wie die Redaktion auf dem Asus-Mainboard des Testsystems feststellen musste. Dort kam der VRM-Kühler in die Quere.
Zumindest für die eigenen Mainboards hat MSI eine Kompatibilitätsliste erstellt (siehe oben).
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige bei Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“, kurz TBW. Im Fall des Testmusters mit 2 TB Speicherplatz beträgt die TBW 1.400 TB. Das liegt etwas über dem üblichen Wert für NVMe-SSDs mit TLC-Speicher. Damit schlägt MSI den gleichen Pfad wie Corsair ein und bietet beim 4-TB-Modell sogar 3.000 TB TBW.
Modell | 5xx GB | 1 TB | 2 TB | 4 TB |
---|---|---|---|---|
Kingston NV2 (TLC/QLC) | 160 TB | 320 TB | 640 TB | – |
Crucial P3 (QLC) | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Crucial P3 Plus (QLC) | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Corsair MP600 Core (QLC) | – | 225 TB | 450 TB | 900 TB |
Intel/Solidigm 670p (QLC) | 185 TB | 370 TB | 740 TB | – |
MSI Spatium M570 Pro Frozr (TLC) | – | 700 TB | 1.400 TB | 3.000 TB |
WD_Black SN770M (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
WD Blue SN580 (TLC) | 300 TB | 600 TB | 900 TB | – |
Crucial T700 (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Lexar NM790 (TLC) | 500 TB | 1.000 TB | 1.500 TB | 3.000 TB |
Seagate FireCuda 540 (TLC) | – | 1.000 TB | 2.000 TB | – |
Corsair MP700 (TLC) | – | 700 TB | 1.400 TB | – |
Crucial T700 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Corsair MP600 GS (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Samsung 990 Pro (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Crucial P5 Plus (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Kioxia Exceria Pro (TLC) | – | 400 TB | 800 TB | – |
HP FX900 Pro (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
WD_Black SN850X (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Adata Legend 840 (TLC) | 325 TB | 650 TB | – | – |
Corsair MP600 Pro XT (TLC) | 350 TB | 700 TB | 1.400 TB | 3.000 TB |
Seagate FireCuda 530 (TLC) | 640 TB | 1.275 TB | 2.550 TB | 5.100 TB |
Preise und Eckdaten im Überblick
Bisher hat MSI nur für die getestete 2-TB-Version eine unverbindliche Preisempfehlung genannt, die bei knapp 340 Euro liegt. Die Varianten mit 1 TB und 4 TB sollen auch erst im ersten Quartal 2024 folgen.
MSI Spatium M570 Pro Frozr | Crucial T700 | Corsair MP700 Pro | |
---|---|---|---|
Controller: | Phison PS5026-E26, 8 NAND-Channel | ||
DRAM-Cache: | 2.048 MB LPDDR4 Variante 4.096 MB LPDDR4 Variante 8.192 MB LPDDR4 |
2.048 MB LPDDR4 Variante 4.096 MB LPDDR4 |
|
Speicherkapazität: | 1.000 / 2.000 / 4.000 GB | 1.000 / 2.000 GB | |
Speicherchips: | Micron ? ONFi 5.0 TLC (3D, 232 Lagen) NAND, 1.024 Gbit | ||
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | ||
Interface: | PCIe 5.0 x4 | ||
seq. Lesen: | 11.700 MB/s Variante 12.400 MB/s |
11.700 MB/s Variante 12.400 MB/s |
|
seq. Schreiben: | 9.500 MB/s Variante 11.800 MB/s |
9.600 MB/s Variante 11.800 MB/s |
|
4K Random Read: | ? | 1.350.000 IOPS Variante 1.500.000 IOPS |
1.400.000 IOPS Variante 1.500.000 IOPS |
4K Random Write: | ? | 1.400.000 IOPS Variante 1.500.000 IOPS |
1.500.000 IOPS Variante 1.600.000 IOPS |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Leerlauf: | ? | ||
Leistungsaufnahme DevSleep: | ? | ||
Leistungsaufnahme L1.2: | ? | ||
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | ||
Verschlüsselung: | AES 256, TCG Opal 2.0 | AES 256 | |
Total Bytes Written (TBW): | 700 Terabyte Variante 1.400 Terabyte Variante 3.000 Terabyte |
600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte Variante 2.400 Terabyte |
700 Terabyte Variante 1.400 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | ||
Preis: | – / 339,90 € | ab 130 € / ab 204 € / ab 429 € | ab 168 € / ab 281 € |
Preis je GB: | – / € 0,17 | € 0,13 / € 0,10 / € 0,11 | € 0,17 / € 0,14 |
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die MSI Spatium M570 Pro Frozr muss im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die Crucial T700 (Test) und die Corsair MP700 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie externen SSDs wird gezogen.
Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- Nvidia GeForce-Treiber 531.29
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
- RAM: DDR5-5200, 38-38-38-84
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Der Umstieg ebnet den Weg für die neue Generation, bedingt aber auch einen großen Nachteil: Alle bisherigen Ergebnisse sind nicht mehr mit den neuen vergleichbar. Ein Nachtest der vielen bisher getesteten Exemplare war wegen beendeter Leihgaben und des Zeitaufwands nicht möglich. Daher ist die Auswahl der SSDs vorerst begrenzt. Zumindest ist jedoch ein Vergleich mit Modellen der SATA-, PCIe-3.0- und PCIe-4.0-Fraktion gegeben. Im Laufe der Zeit wird sich die Liste wieder füllen.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (orange). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln bzw. aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
- Schreibleistung MSI Spatium M570 Pro 2 TB
- Schreibleistung Corsair MP700 Pro 2 TB
- Schreibleistung Crucial T700 2 TB
Der Diagrammverlauf entspricht nahezu 1:1 jenem der Corsair MP700 Pro (Test). Anders als bei der Crucial T700 endet der schnelle SLC-Modus zwar bereits nach rund 10 Prozent der freien Speicherkapazität, dafür folgt ein immer noch hohes Schreibniveau von über 3 GB/s beim vollständigen Befüllen. Erst am Ende, wenn auch die im SLC-Modus beschriebenen Zellen in den TLC-Modus wechseln, erfolgt ebenfalls ein Einbruch auf 1 GB/s.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Orange: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen, das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Wenig überraschend ordnet sich die Spatium M570 Pro Frozr im Spitzenfeld beim Lesetest im frisch formatierten Zustand ein. Bei 80 Prozent Füllstand herrscht dann aber doch ein größerer Abstand zur Spitze, die weiterhin das PCIe-4.0-Modell WD_Black SN850X markiert. Crucial T700 und Corsair MP700 Pro sind hier ebenfalls ein gutes Stück schneller als das MSI-Flaggschiff.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Im Kopiertest mit einer Transfergröße von fast 200 GB erweist sich der andere Ansatz beim SLC-Modus gegenüber Crucial als Vorteil. So liegt die Spatium M570 Pro Frozr zusammen mit der Corsair MP700 Pro an der Spitze.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
In der BulkLoadDemo von Microsoft werden Spieldateien via DirectStorage von der SSD direkt zur Grafikkarte transportiert. Die Daten werden ohne Umweg über die CPU von der GPU (RTX 2080 Ti) dekomprimiert.
Vergleichswerte zur Crucial T700 fehlen an dieser Stelle leider. Doch mit den PCIe-5.0-SSDs von Corsair kann die MSI Spatium M570 Pro Frozr praktisch mithalten. Die GPU dürfte hier bereits zum limitierenden Faktor werden. Mit einer sehr schnellen GPU wie der GeForce RTX 4090 sind durchaus mehr als 25 GB/s drin, wie der oben verlinkte Community-Test gezeigt hat.
Im 3DMark Storage, der stellvertretend für die Spieleleistung steht, kann sich die Spatium M570 Pro Frozr wiederum mit gewissem Abstand an die Spitze setzen. Entsprechende Optimierungen bei der Firmware sind denkbar, aber nicht bestätigt.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Und auch im populären Office-Benchmark PCMark 10 ist die Spatium M570 Pro Frozr der neue Spitzenreiter. Nur knapp scheitert sie an der Marke von 5.000 Punkten und liegt 8 Prozent vor der Crucial T700.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Die versprochenen 12,4 GB/s sind beim sequenziellen Lesen mit längerer Befehlswarteschlange (Q8) im Benchmark möglich. Das Random-4K-Q1-Ergebnis von 86,4 MB/s ist das bisher beste im Testfeld. In der Praxis entspricht dieses Szenario dem Starten von Programmen. Dazu passt die beste Punktzahl im PCMark 10.
Die 11,8 GB/s aus dem Datenblatt erreicht die Spatium M570 Pro Frozr wiederum nicht ganz, doch können 11,718 GB/s noch als Messschwankung durchgehen und sind sicher kein Beinbruch. Dafür ist der Proband von MSI beim sequenziellen Schreiben mit nur einem Befehl (Q1) immerhin 7 Prozent schneller als die direkten Wettbewerber.
Temperaturen
Viel hilft viel lässt sich an dieser Stelle angesichts der Masse des Kühlers unterschreiben. Weit unterhalb von 50 °C beim CrystalDiskMark und nur 56 °C als absolutes Maximum beim Vollschreiben am Stück sind eine Ansage! Mit zusätzlichem Luftstrom kann auch im zweiten Szenario die Marke von 50 °C unterboten werden.
Temperaturbedingtes Drosseln dürfte daher selbst im Gehäuse kein Thema sein. Der Kühler erscheint überdimensioniert, macht seine Sache aber sehr gut und lautlos.
Wie schon zu Beginn angemerkt, schafft er aber auch potenzielle Probleme, wenn er aufgrund der Höhe von gut 7 cm anderen Bauteilen in die Quere kommt.
- Temperatur MSI Spatium M570 Pro 2 TB – CrystalDiskMark 8
- Temperatur MSI Spatium M570 Pro 2 TB – Vollschreiben
- Schreibleistung MSI Spatium M570 Pro 2 TB nach Kühlung
Fazit
Wie zu erwarten war liefert die MSI Spatium M570 Pro Frozr eine Leistung der Spitzenklasse und liegt unterm Schnitt auf Augenhöhe mit SSDs wie der Crucial T700 oder der Corsair MP700 Pro. Da die gleichen Komponenten eingesetzt werden, verwundert dies nicht. Die SSD leistet sich keine großen Schwächen und liefert im PCMark 10, dem 3DMark Storage und auch beim wahlfreien Lesen (4K Random Q) neue Bestwerte.
Zu loben ist auch die Leistung des ab Werk verbauten Kühlers, der selbst ohne Luftstrom die Temperaturen weit von der Grenze bis zur Drosselung der Leistung fernhält.
Der Kühler schafft aber zugleich Probleme: In Länge, Breite und vor allem der Höhe überragt er die Platine, sodass vor dem Kauf mit Argusaugen das Platzangebot auf dem eigenen Mainboard geprüft werden muss. Nur für die eigenen Mainboards hat MSI bisher eine Kompatibilitätsliste zur Hand.
Wie alle High-End-SSDs mit PCIe 5.0 ist auch die MSI Spatium M570 Pro Frozr ein teures Vergnügen. Das getestete 2-TB-Modell besitzt eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 340 Euro. Etwa genauso viel kostet die Corsair MP700 Pro mit Mini-Lüfter. Die Crucial T700 mit Passivkühler ist mit aktuell 280 Euro dagegen ein echtes „Schnäppchen“ und aus dieser Sicht zu bevorzugen.
Allerdings ist der praktische Zugewinn bei der Leistung mit den PCIe-5.0-SSDs im Verhältnis zum satten Aufpreis von über 100 Prozent gegenüber den schnellsten PCIe-4-0-SSDs kaum zu rechtfertigen. Hinzu kommt die höhere Leistungsaufnahme und die entsprechend höhere Anforderung an die Kühlung. Wer also nicht das absolute Maximum im Benchmark haben muss, der greift zu einem PCIe-4.0-Flaggschiff und spart eine Menge Geld oder bekommt für das gleiche Geld gleich die doppelte Speicherkapazität.
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ComputerBase hat die Spatium M570 Pro Frozr von MSI unter NDA leihweise zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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