Millennia: Paradox' Civilization-Konkurrenz ist zum Release umstritten

Fabian Vecellio del Monego
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Wer Globalstrategiespiele mag, dem ist Sid Meier's Civilization mit Sicherheit ein Begriff. Die populäre 4X-Serie hat allerdings seit 2016 keinen neuen Titel vorzuweisen – eine gefundene Gelegenheit für konkurrierende Publisher, um eine potenzielle Alternative zu lancieren. Mit Millennia ist jetzt Paradox an der Reihe.

Globalstrategie auf Hexagon-Spielfeld

Entwickelt wurde und wird Millennia allerdings nicht von Paradox Interactive selbst, sondern als Debüt-Titel vom unabhängigen Studio C Prompt Games, das von Entwicklern gegründet wurde, die ehemals unter anderem an Age of Empires, Age of Mythology, StarCraft, Warcraft und Diablo gearbeitet haben. Die Erfahrungen mit diesen Spielen will das Team nun für ein klassisches rundenbasiertes 4X-Strategiespiel bündeln, das mit historischem Setting und Hexagon-Spielfeldern schon auf den ersten Blick an ein Civilization erinnert. Spieler lenken demnach als Gottkönig über Jahrtausende die Geschicke eines Reiches, wobei Millennia – wie auch jüngere Civilization-Ableger – im Endgame einen Abstecher in die Zukunft wagt.

Und in der Tat erinnere Millennia während des Spielens immer wieder an Civilization, biete aber viele neue Ideen und sei definitiv keine plumpe Kopie, so lassen es erste Testberichte und auch die derzeit „ausgeglichenenRezensionen auf Steam verlauten. Der Metascore liegt auf Basis von vorerst nur 10 Rezensionen bei 67/100 Punkten, ein Userscore steht noch aus.

Das Positive vorab, denn vor einem Schwall an Kritik beschwichtigen die allermeisten Tester und Spieler: Millennia mache Spaß, wenngleich am Anfang ein langer Atem notwendig sei. Paradox' neues 4X sei komplex und biete stellenweise erstaunlich viel Tiefgang, der so aus dem mitunter oberflächlichen Civilization VI nicht bekannt ist. Nichtsdestoweniger sei das Gameplay eindeutig ausbaufähig; insbesondere in den Bereichen Handel, Diplomatie und Kampf bleibe Millennia zu seicht. Zudem wird moniert, dass Spieler zu wenig Kontrolle auf den Verlauf einer Partie ausüben könnten: Zufällige und mitunter aufgezwungene Ereignisse seien zu dominant.

Millennia ist harscher Kritik ausgesetzt

Noch deutlicher wird die Kritik bei der Grafik. Die Optik des Spiels sei bestenfalls angestaubt, beschweren sich Spieler und führen zudem aus, dass insbesondere Animationen und Effekte lieblos und unschön wirkten. Darüber hinaus seien die KI-Gegner dumm, das Balancing unausgegoren, die verschiedenen Nationen hätten zu wenige Unterschiede und viele aus dem Genre bekannte Quality-of-Life-Funktionen fehlen, so Spieler auf Steam. Für viele außerdem das größte Problem: Millennia bietet zwar grundsätzlich einen Mehrspieler-Modus, dem fehlen aber viele sonst im Spiel gebotenen Funktionen, sodass der Strategietitel derzeit de facto nur solo spielbar sei.

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  • Millennia? Davon höre ich heute zum ersten Mal.
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Letztlich wäre der Release besser im Rahmen eines Early-Access-Konzepts erfolgt, so urteilen viele Rezensionen, 40 Euro seien angesichts der Baustellen happig. Millennia sei keineswegs ein schlechtes Spiel und biete viel Potenzial, sei aber eindeutig unfertig. Wer damit kein Problem und Interesse an einem neuartigen Ansatz des 4X-Genres habe, der könne durchaus zugreifen, heißt es. Insbesondere Strategie-Freunde auf der Suche nach einem Civilization VII sollten aber Vorsicht walten lassen, so die Rezensenten auf Steam. Gleiches gilt für diejenigen Spieler, die mit Paradox' DLC-Strategie auf dem Kriegsfuß sind: Die ersten beiden DLCs für Millennia sind auf Steam bereits eingetragen und sollen im späteren Verlauf des Jahres erscheinen.

Systemanforderungen für Millennia
Minimal Empfohlen
Prozessor Intel Core i5-6600K
AMD Ryzen 3 2300X
Intel Core i7-9700K
AMD Ryzen 5 5600X
Arbeitsspeicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 660
AMD Radeon R9 380
Nvidia GeForce GTX 1060
AMD Radeon RX 590
Grafikspeicher 2 GB VRAM 6 GB VRAM
Speicherplatz 10 GB HDD/SSD
Betriebssystem Windows 10 (64-Bit), DirectX 11 Windows 11 (64-Bit), DirectX 11