DDR5 vs. DDR5-CUDIMM im Test: Fazit
4/4CUDIMM ist gekommen um zu bleiben. Dies lässt sich bereits heute festhalten, wenngleich der neue Speicher nicht pauschal schon stets die bessere Wahl ist – und derzeit ohnehin nur mit Core Ultra 200S „Arrow Lake“ auf LGA 1851 seinen Vorteil ausspielen kann.
Um sich direkt zum Start durchsetzen zu können, ist klassischer DDR5 als UDIMM vor allem im Desktop-PC einfach schon viel zu lange im Markt und die Auswahl entsprechend riesig bei vergleichsweise kleinem Preis – insbesondere im unteren Taktbereich ist CUDIMM schlichtweg zu teuer. Steigt der Takt, wird der Unterschied immer kleiner und bei den schnellsten RAM-OC-Modulen liegt CUDIMM sogar in Front, oder es gibt gar keine UDIMM-Alternative mehr. Hier zeigt sich, wo die Reise hingeht.
Der Test zeigt darüber hinaus, dass die erste Generation CUDIMM noch an der Leine gehalten wird. Das wird durch Overclocking-Rekorde, die Speicher- und Mainboardhersteller medial ausschlachten, kaschiert, aber schon der Blick in den Handel zeigt: Die schnellsten Module sind zwar CUDIMMs, aber über 10.000 MT/s hat sich immer noch kein Hersteller getraut. Der Zuwachs gegenüber UDIMM ist noch sehr klein.
Die erste Generation des Taktgebers auf den Modulen ist gemäß Spezifikation eben schon bei 4.600 MHz gedeckelt, was auch erklärt, warum im Handel überall bei DDR5-9200 als CU-DIMM schon Schluss ist. Für mehr kann und will aktuell kein Hersteller einen dauerhaft stabilen Betrieb garantieren.
CUDIMM nach Standard DDR5-8800 von TeamGroup ist am Ende das schnellste im Test – das war auch so zu erwarten. Interessant wird es jedoch dahinter. Pauschal nur hoher Takt hilft genau so wenig wie pauschal einfach CUDIMM zu verbauen. Die JEDEC-Spezifikationen sind mit 6.400 MT/s zwar nicht langsam, CL52 zieht das Ergebnis in Spielen aber deutlich herunter – da läuft selbst klassischer DDR5-Speicher mit nur 5.600 MT/s, aber extrem scharfen Timings von CL26 besser.
Und so hängt deshalb am Ende auch der vom 200S Boost genutzte CUDIMM-8000 ein wenig zwischen den Stühlen: Hoher Takt ist gut, die Timings aber nicht so – da gibt es viel mehr und bessere Auswahl bei klassischem DDR5. Die Erkenntnis: Takt und Timings müssen einmal mehr stimmen.
Mit Intel Core 200S Boost geht das Overclocking, die richtige Hardware vorausgesetzt (Z890, DDR5 (C)UDIMM, der DDR5-8000 schafft) auch direkt von ganz allein. Mit einer Bestätigung im BIOS wird nicht nur der Speicher übertaktet, sondern auch intern noch an zwei kleinen Schrauben gedreht.
Heraus kommt im Gesamtpaket eine höhere Leistung als in der Basiskonfiguration, doch das Ergebnis ist eher eine Enttäuschung. Darüber hinaus war der 200S Boost im Test kein Garant für fehlerfreies Overclocking – ausgerechnet mit diesem Modus traten die meisten Probleme in Form von Instabilität auf.
Am Ende ist es die Frage des Geldbeutels. Richtig lohnt sich CUDIMM ab 8.400 MT/s, denn darüber ist die Auswahl von klassischem DDR5 quasi nicht mehr existent. Immerhin wird es mit CUDIMM nicht direkt exorbitant teurer, vielmehr bleibt es im gleichen Rahmen. Wer All-In gehen möchte, wird genau hier fündig. Wer stattdessen mit geringerem Speichertakt Vorlieb nimmt, läuft in das Problem, dass klassische DDR5-Module aufgrund riesiger Auswahl ein besseres Paar abgeben. Oft gibt es hier schon viele Riegel, die nicht nur hohen Takt, sondern auch optimierte Timings versprechen. Wie üblich geht die Thematik letztlich nämlich doch auch heute noch Hand in Hand, sie sind aktuell deshalb oft das bessere Gesamtpaket.
Doch das wird sich ändern, spätestens mit der nächsten Generation des Clock Drivers und allerspätestens mit noch schnelleren Speicherchips. Denn eines ist sicher, schneller wird Speicher auch im Desktop-Umfeld, so wie zuletzt im Server, wo AMD Turin im kommenden Jahr mit MRDIMM-12800 an den Start gehen wird. Die Frage ist nur: Wann?
Intel Nova Lake soll immerhin bereits DDR5-8000 als CUDIMM unterstützen. Und bei AMD wird gemunkelt, dass Ryzen 9000 als APU offiziell CUDIMM unterstützten könne, um den Speicher-Bottleneck der großen iGPU weiter zu lösen. Spätestens „Ryzen 10000“ dürfte CUDIMM wie Core Ultra 200S zum neuen Standard machen.
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