Commandos: Origins im Test: Spielkritik und Fazit

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
85 Kommentare

Wie gut ist Commandos: Origins?

Taktische Stealth-Spiele sind ein spezielles Genre, das mit Mimimi Games trotz des großartigen Shadow Gambit: The Cursed Crew (Test) seinen verlässlichsten Lieferanten verloren hat. Commandos: Origins kann die Lücke nicht ganz füllen, verraten Tests.

Inhaltlich gut…

An sich verstehen die Claymore Games Studios sowohl ihr Handwerk als auch den Klassiker, den sie wiederbeleben. Sechs Spezialisten mit unterschiedlichen Fähigkeiten schleichen deshalb erneut durch große, mehrere Stunden andauernde Level im Zweiten Weltkrieg und Lösen knifflige „Puzzle“. Den Knobel-Bereich des Gehirns sprechen genretypisch die Kombination aus Fähigkeiten und Patrouillen an, die es lautlos aus dem Weg zu schaffen gilt.

Dass hier ein spannendes Szenario mit gut gemachen Missionen kombiniert wird, die immer wieder organisch vor verschachtelte Herausforderungen stellen, bescheinigt im Prinzip jeder Test. Nur bei GamePressure wird der Klassiker in diesem Bereich für besser befunden, Origins sei letztlich sehr linear konzipiert, befindet die Seite. Im Allgemeinen unterhalten die als knackig, aber nicht unfair empfundenen Herausforderungen dank gelungenem Level- und Spieldesign allerdings – wenn auch PC Games N umständliche Systeme bemängelt, damit aber ziemlich alleine dasteht.

Technisch Katastrophe

Woran sich häufig gestoßen wird, ist der technische Zustand des Spiels. The Sixth Axis befindet die Konsolensteuerung mit Gamepad für schrecklich, Origins sei so kaum spielbar – und schiebt die Begriffe „unintuitiv“ und „laggy“ nach. Anderswo wird auf eine Vielzahl kleinerer Fehler verwiesen, die in Summe permanent und deutlich stören. Beispiele unterscheiden sich von Seite zu Seite. Mal lässt sich das Spiel nicht fortsetzen, mal verschwindet nach dem Laden ein Charakter aus dem Level, dann setzt der Ton aus oder ein Gegner schießt durch Deckung hindurch. GameStar verzichtet deshalb sogar auf eine Wertung.

Besser warten

Commandos: Origins wird immer wieder als gutes Stealth-Spiel beschrieben, das „durchgehend überzeugend“ (IGN) ist, insgesamt aber nicht an die Genrespitze herankommt. Wer Nachschub benötigt, kann allerdings, das lässt sich den Wertungen entnehmen, durchaus zugreifen – sobald die Entwickler technisch nachgebessert haben, oder nach dem Day-One-Patch Entwarnung gegeben werden kann.

Wertungsüberblick für Commandos: Origins
Publikation Wertung
Gamespressure 6/10
Game Reactor 8/10
GameStar -/100
IGN 8/10
PC Games N 7/10
The Sixth Axis 4/10
Metacritic Presse: 78/100
Nutzer: -/10

Fazit

Commandos: Origins bringt eine der bekannten Taktik-Strategiespielserien 22 Jahre nach derem vorläufigen Abschluss zurück auf den PC. Ob das Comeback spielerisch gelungen ist, müssen andere Magazine bewerten, bei der Technik gilt dies aber nur bedingt. Die Grafik an sich passt per se gut zum Spiel. Sie bietet viel Atmosphäre und erledigt einen zufriedenstellenden Job ohne echte Highlights.

Auch die Performance ist zufriedenstellend, denn eine schnelle Grafikkarte oder einen flotten Prozessor benötigt es nicht. Selbst eine Einsteiger-Grafikkarte der letzten Generation wie die GeForce RTX 4060 oder die wahrlich nicht schnelle Radeon RX 7600 liefern 60 FPS in WQHD bei maximaler Grafikqualität, solange Upsampling genutzt wird. In Ultra HD kommen wiederum bereits die GeForce RTX 4070 und die Radeon RX 7800 XT auf 60 Bilder pro Sekunde. Die Ansprüche des Spiels an die Grafikkarte sind also niedrig.

„Problematisch“ ist dagegen das Frame Pacing. Shader werden nicht oder nicht ausreichend vorab kompiliert, beim Scrollen durch die Spielwelt stottert das Spiel häufig und spürbar. Radeons können das ganz gut ab, GeForce-Grafikkarten stocken dagegen deutlicher. Das ist aber noch nicht alles, denn mit einer Nvidia-Hardware ist das Frame Pacing auf schnellen und mittelschnellen Grafikkarten richtig, richtig schlecht. Doch letztendlich halb so wild: Schließlich starren Spieler bei Commandos: Origins in der Regel auf ein und dieselbe Stelle, gescrollt wird eher wenig.

Commandos: Origins im Benchmark-Test

Auch abseits des Frame Pacing gibt es ein paar störende Bugs:

  1. Grafikoptionen werden zumindest bei der Review-Version bei jedem Spielstart nicht korrekt übernommen, was das Spielmenü aber noch nicht einmal anzeigt.
  2. Darüber hinaus dreht die Ragdoll-Physik frei, sodass gerade um die Ecke gebrachte Gegner ziemlich wild sekundenlang durch die Gegend zucken – weshalb sie manchmal nicht schnell genug versteckt werden können.

Commandos: Origins benötigt also noch etwas technisches Fein-Tuning, um als technisch wirklich gelungen gelten zu können. Aktuell wirkt es eher so, als hätte das Spiel noch ein paar Wochen mehr Entwicklungszeit benötigt.

Daher fällt es zum Start noch schwer, aus technischer Perspektive eine klare Kaufempfehlung für die PC-Version auszusprechen – davon abraten muss die Redaktion jedoch auch nicht, denn so schwerwiegend sind die Fehler nicht. Und mit etwas Glück sind zumindest ein paar davon zum Release auch bereits behoben worden.

Die technischen Merkmale
Commandos: Origins Eigenschaften
Entwickler Claymore Game Studios
Publisher Kalypso Media
Engine Unreal Engine 5
API DirectX 12
Nvidia Reflex Nein
Nvidia Reflex 2 Nein
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR Nein
Widescreen (21:9) (Screenshot-Vergleich)
Kantenglättung FXAA, TAA
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS 4 Transformer Nein
Nvidia DLSS Super Resolution (SR)
Nvidia DLSS Ray Reconstruction (RR) Nein
Nvidia DLSS Frame Generation (FG) Nein
Nvidia DLSS Multi Frame Generation (MFG) Nein
AMD FSR 4 Super Resolution (SR) Nein
AMD FSR Super Resolution (SR)
AMD FSR Frame Generation (FG) Nein
Intel XeSS Super Resolution (SR) Nein
Intel XeSS Frame Generation (FG) Nein
Epic UE TSR (SR)
Native Auflösung + Upsampling Nein
Direkt zur Upsampling-Analyse
Raytracing Nein
60 FPS im Benchmark ab (mit DLSS/FSR Quality)
WQHD RTX 4060 / RTX 5070 / RX 7600 / RX 9070
UWQHD RTX 4060 Ti / RTX 5070 / RX 7700 XT / RX 9070
UHD RTX 4070 / RTX 5070 / RX 7800 XT / RX 9070
Direkt zu den Benchmarks
Release-Datum 09. April 2025
Preis zum Release 50 Euro
60 Euro (Deluxe Edition)

ComputerBase hat Commandos: Origins von Publisher Kalypso zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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