Star Citizen FreeFlight: Hype und Kontroverse fahren Achterbahn
Noch bis zum 27. Mai findet in Star Citizen wieder die von einem Freeflight-Event begleitete militärische Invictus Launch Week statt. Dabei handelt es sich um eine tatsächlich im Spiel stattfindende Messe, die ein Verkaufsevent im Echtgeld-Shop von Star Citizen begleitet.
Der Hype
Im Vorfeld der Messe kam das Gerücht auf, dass die Aegis Idris, eines der größten Schiffe, die Spieler besitzen können, womöglich auf dieser Messe auch tatsächlich den Weg in die Hände der Spieler findet. Zuerst vorgestellt wurde dieses Schiff im Jahr 2012 respektive 2013 (es gibt zwei unterschiedliche Versionen) und interessierte Spieler konnten die Version von 2013 an jedes Jahr in stark limitierten Stückzahlen für 1.500 oder 1.300 US-Dollar ohne die Verwendung von sogenannten Store Credits, also bereits in den Shop eingezahltes Guthaben, zuzüglich Steuern erwerben.
Diese Gerüchte haben sich bewahrheitet und die Idris wurde am 15. Mai offiziell veröffentlicht. Nun kann das Schiff von jedem, der den bereits genannten Betrag in der Vergangenheit entrichtet hat, im Spiel verwendet werden. Wessen Interesse neu geweckt wurde, der muss tiefer in die Tasche greifen, bis zu 1.900 US-Dollar zuzüglich Steuern werden fällig. Weitere Ausrüstungskits für bis zu 420 US-Dollar ohne Steuern sind noch nicht berücksichtigt.
Die Kontroverse(n)
Die Begeisterung für dieses Schiff, die durchaus einen Hype im Vorfeld ausgelöst hat, begleitet gleich zwei Kontroversen.
Durch die starke Limitierung des Schiffs können viele, die tatsächlich bereit sind den oben genannten Betrag zu zahlen, genau dies nicht tun. Es gibt mehrere Verkaufswellen, die im Vorfeld angekündigt wurden und nun auch bereits in der Anzahl im Vergleich zu vergangenen Jahren verdoppelt wurden. Die Nachfrage übersteigt aber weiterhin deutlich das Angebot, wenn man den Diskussionen bei Reddit oder im Spiel-eigenen Forum folgt und dabei den schnellen Ausverkauf der einzelnen Wellen berücksichtigt.
Dieses Verkaufsprinzip bedient das Phänomen der FOMO. Der Vorwurf steht im Raum, dass Cloud Imperium Games FOMO gezielt durch künstliche Limitierungen im eigenen Shop ausnutzt, wobei der Entwickler gerade mit Blick auf die genannte „Idris“ auch immer wieder Balancing als Grund angibt, da es sich um ein starkes Kampfschiff handelt. Dies ist aber nicht ganz nachvollziehbar, da die Idris auch bald erspielbar werden soll, wenn CIG seinem eigenen Versprechen und der bisherigen Praxis treu bleibt, ein neues spielbares Schiff nach kurzer Zeit auch ingame erspielbar zu machen.
Upgrades für Schiffe gegen Münzeinwurf – jetzt doch Pay-to-win?
Kontroverse 2 betrifft den erstmaligen Verkauf von Schiffsmodulen, die den damit ausgerüsteten Schiffen neue Fähigkeiten verleihen, so zum Beispiel eine Abwurfvorrichtung für Bomben oder die sogenannten Flightblades, die das Schiffshandling oder die Geschwindigkeit verbessern. Diese sind nun für eine Auswahl von in der Community beliebten Schiffen verfügbar, weshalb starke Kritik und der Vorwurf Pay-2-Win zu fördern laut geworden sind. Der Entwickler hat bereits reagiert und versprochen, die Module im nächsten Patch im Juni auch ohne Echtgeldeinsatz erspielbar zu machen und in Zukunft – im Gegensatz zur Vorgehensweise bei den Schiffen, die in der Regel erst einige Monate später auch durch Ingame-Währung erlangt werden können – Module gleichzeitig mit dem Verkauf im Echtgeldshop auch immer sofort mit Ingame-Währung erspielbar zu machen. Hier wird sich nun zeigen, ob CIG dazu steht – aus Sicht der Spieler wäre es wünschenswert. Schade ist, dass CIG überhaupt diesen Weg gegangen ist, hinterlässt er doch einen faden Beigeschmack und übertönt den Release eines lange von den Spielern erwarteten Schiffs.
Das liebe Geld
Gerade im Hinblick auf die zweite Kontroverse lohnt es sich auch die Entwicklung der Finanzen von CIG genauer zu betrachten. Mit Verspätung (Mai statt Januar) wurde der Finanzbericht von 2023 veröffentlicht. Laut dem Bericht kommt CIG 2023 auf einen Verlust von rund 20 Millionen US-Dollar, der die Reserven stark hat schmelzen lassen. Ende 2023 lagen diese noch bei rund 42 Millionen US-Dollar.

Dabei war 2023 bisher das erfolgreichste Jahr für CIG, mit Einnahmen in Höhe von 117 Millionen US-Dollar, die im folgenden Jahr nur knapp verfehlt wurden (116 Millionen US-Dollar). Doch steigende Mitarbeiterzahlen, der Umzug der Studios in Manchester und Frankfurt in größere Räumlichkeiten sowie die vollständige Übernahme von Turbulent in Kanada dürften ihren Anteil am erheblichen Verlust haben.
Der Finanzbericht für 2024 wird erst kommendes Jahr veröffentlicht, daher ist derzeit unbekannt, ob CIG den Fehlbetrag reduzieren konnte oder weiterhin von den Reserven zehrt.
Für sich betrachtet entwickeln sich die Einnahmen des Projekts dieses Jahr positiv und übertreffen in der monatlichen Betrachtung das Rekordjahr von 2023. Sollte CIG diesen Kurs beibehalten können, stünde möglicherweise ein neuer Einnahmenrekord bevor. Zudem wurde dieses Jahr das Studio in Los Angeles geschlossen, da sich die Entwicklung nach Manchester und Kanada verlagert hat. Weitere Standorte befinden sich in Austin, Texas, sowie wie bereits erwähnt in Frankfurt.

Meilensteine und weiterer Ausblick
Mit dem Jahreswechsel hat Star Citizen einen großen technischen Meilenstein genommen und statisches Server-Meshing in das Spiel eingeführt. Dabei wird die Spielwelt auf mehreren Servern betrieben, wobei zwischen diesen nahtlos gewechselt wird und der Wechsel für Spieler nicht feststellbar ist. Auch Aktionen wie Schiffskämpfe über die Servergrenzen hinweg sind möglich. Diese technische Lösung soll nun weiter ausgebaut und in dynamischen Server-Meshing enden, bei dem bedarfsorientiert weitere Server live hinzugeschaltet werden sollen, um Lastspitzen abzufangen und hohe Spielerzahlen auch auf kleinem Raum zu ermöglichen.
Auf der Gameplay-Seite hat CIG auf der aus der Community organisierten Convention Con42 in Frankfurt am vergangenen Wochenende vor rund 600 Besuchern Informationen zum lange erwarteten Engineering Gameplay geteilt, das dieses Jahr nach einiger Verzögerung ins Spiel kommen soll.
Zu guter Letzt steht der Release von Squadron 42 im Jahr 2026 bevor. Dabei handelt es sich um die Single-Player-Kampagne, die mit sehr hochkarätiger Besetzung (unter anderem Mark Hamill, Mark Strong, Gary Oldman, Gilian Anderson) und hoher technischer Qualität in die Fußstapfen von Wing Commander treten soll. Einen ersten Blick darauf hat CIG durch einen Video auf der letztjährigen Citizen Con gewährt.
Freeflight und die Community
Um am Freeflight teilnehmen zu können, sind die folgenden Schritte notwendig:
- Einen RSI-Account erstellen
- Den Launcher herunterladen
- Über den Launcher das Spiel herunterladen
- Das Spiel über den Launcher starten
Hierbei ist zu beachten, dass das Spiel zwingend eine SSD voraussetzt und mit knapp 120 GB auch einiges an Platz benötigt.
Wer bereits andere Citizen kennt, kann deren Code beim Erstellen des Kontos angeben, beide erhalten dann einen Bonus, wenn der neue Spieler tatsächlich ein Starterpaket kauft. Nachträglich lässt sich der Code aber nicht mehr hinzufügen.
Hilfe für den Einstieg liefert Roberts Space Industries unter den folgenden Links:
- Welcome Hub mit Videos und FAQs
- Guides für neue Spieler
- FAQ zur Messe
Bei Problemen oder Fragen steht aber auch die Community bei ComputerBase bereit, beispielsweise im großen Sammelthread im Forum oder auch auf dem Discord-Server von ComputerBase.
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