Aktivboxen & Powerlan

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Ich kenne inzwischen ein paar Leute, die keine Lust hatten, sich das Wohnzimmer mit Kabeln vollzustopfen für ihre 5.1-Anlage und deshalb die hinteren Boxen per Funk speisen.
Wenn ich mir anschaue, wie gering der Datendurchsatz bei mp3 ist (320Kb/s) und wie schnell inzwischen WLAN geworden ist Nominell 300MBit/Sek - wenn man großzügig rechnet und lediglich 10% davon als real verfügbar annimmt, dann sind das noch immer 100 mal mehr als mp3 braucht.
Und dann schaue ich mir Powerlan an - das gibts von der Geschwindigkeit vergleichbar zum WLAN - man braucht eben nur einen Stromanschluss dafür und spart sich dann die Antenne.
Aber Strom brauchen aktive Audio-Elemente doch eh schon.
Da frage ich mich, wieso eigentlich die Übertragung nicht gleich per Power-Lan erfolgen sollte?
Man braucht nur einen Kasten, der die Audio-Signale digital codiert ins P-Lan einspeist am Receiver (theoretisch könnte das Standardmäßig im Gerät eingebaut werden - auf die Art spart man sich sogar eine LAN-Buchse.
Und da, wo die hinteren Satelliten stehen, steckt ein ähnliches Gerät in der Steckdose, das die Daten wieder in Audio-Signale umwandelt.
Verwendet man ein intelligentes System, dann könnte man zur Sicherheit jede Information mehrfach senden, statt dem TCP-Protokoll zufolge unvollständige Datenpakete erneut anzufordern und damit einen überflüssigen Informationsfluss zu erzeugen.

Der Grund, weshalb ich über Powerlan nachdenke, ist sehr simpel: egal, um welches Gerät es geht - Strom braucht es sowieso - warum also soll ich ein zusätzliches Kabel bemühen, um eine LAN-Verbindung zu realisieren?
Das liesse ich auch gleich für Waschmaschinen, Spülmaschinen, intelligente Kaffeemaschinen usw. einsetzen.

Das ist bislang nur eine Idee - oder gibt es so etwas schon?
Würde etwas dagegen sprechen, dass das zuverlässig funktionieren könnte?


CMA
 
Afaik gibt es bisher nur Lösungen, um ein Stereo-Signal in andere Räume zu bringen, um mit der dortigen Anlage oder Aktivboxen Musik abzuspielen (z.B. Devolo Audio Extender). Als Ansteuerung einzelner Speaker kenne ich es noch nicht...
 
Kurz: Der Preis. UKW ist nunmal deutlich billiger als WLAN oder gar D-LAN. Man braucht ja neben Sender/Empfänger auch Hardware für die OSI Schichten 3-7, die die UDP/IP Pakete entpacken.
Dazu mag es DLAN ganz und gar nicht wenn es nicht alleine an eine Steckdose hängt.
 
Nilson schrieb:
Kurz: Der Preis. UKW ist nunmal deutlich billiger als WLAN oder gar D-LAN. Man braucht ja neben Sender/Empfänger auch Hardware für die OSI Schichten 3-7, die die UDP/IP Pakete entpacken.
Dazu mag es DLAN ganz und gar nicht wenn es nicht alleine an eine Steckdose hängt.
Zum Preis: ein durchschnittlicher AV-Receiver kostet so um die 400-600 Euro - wer mehr will, steckt schon mal 900 Euro rein - wenn man die gesamte Anlage rechnet, kommt man kaum unter 800 Euro (im unteren Preisbereich, wenn man geniessen will, ohne die Gefahr von Ohrenkrebs) weg - und Audio-Enthusiasten zahlen für ihr Equipment Preise, die ich sogar für einen guten Gebrauchtwagen als überteuert ansehen würde.
Daneben werden Computer entwickelt, die im Ganzen 9 Dollar kosten sollen. Da ist dann alles drin und noch sehr, Sehr, SEHR viel mehr.
Willst Du mir weiß machen, dass jemand, der für seine durchschnittliche Anlage 800-1000 Euro zahlt, nicht auch bereit wäre, da noch mal 9 Dollar draufzulegen, um SINNVOLLE Erweiterungen zu bekommen?

Und was das betrifft, was DLAN mag oder nicht mag: Es ist mit Sicherheit nicht perfekt - was jedoch mehr daran liegen dürfte, dass die Hersteller versuchen, die Geschwindigkeit hochzutrimmen - das geht gern zu Lasten der Stabilität. Klar fällt die Geschwindigkeit messbar ab, wenn man andere Geräte an die Steckdose anschliesst - aber das sind Messwerte, die man als Anwender nicht wirklich spürt. Ich hab DLAN sogar schon an Mehrfachverteilern eingesetzt. Klar ist die Verbindung weniger stabil, dennoch funktioniert es.
Und da man mit weniger als EINEM MBit/s auskäme, sehe ich kein fehlendes Potential.


CMA
 
Interessanter Ansatz. Mir ist nur nicht ganz klar, was denn der Vorteil ist. Wenn die Lautsprecher das Signal über Funk bekommen und ein Netzkabel brauchen oder über das Netzkabel auch die Signale bekommen ist das der selbe Installationsaufwand. Offenbar funktionieren die Funkverbindungen auch hinreichend gut, sodass die Hersteller dieses Verfahren einsetzen.

Warum sollte ein Hersteller also in eine Neuentwicklung investieren? Was wäre der Mehrwert? Elektrosmog-Argumente werden ihm vermutlich sofort verrissen.

Gibt es da eigentlich Probleme mit der Latenz? Sollte ja schon alles irgendwie synchron laufen.
 
Der Vorteil liegt auf der Hand: Strom brauchen die Geräte sowieso. Wenn ich eh ein Stromkabel in die Steckdose stecken muss, warum dann nicht gleich die Signale einfach auf demselben Weg abgreifen? Eine Funkstrecke wäre ein zusätzlicher Signalweg - zudem wird immer mehr auch im Heimbereich per Funk gesteuert - früher oder später wird das zu gegenseitigen Störungen führen.

Ich glaube kaum, dass der Einbau einer Funkstrecke günstiger ist als der Einbau von P-LAN.

CMA
 
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