Du solltest beachten, dass der Absorptionskoeffizient immer von der Dicke des Materials abhängt. Tiefere Frequenzen brauchen auch tiefere Absorber, weil sie schlichtweg größere Wellenlängen haben.
Wenn die Absorber nicht dick genug sind, dann dämpfen sie im Grunde nur höhere Frequenzen. Du enziehst dem Schall im Raum also nur in einem bestimmten Frequenzbereich seine Energie. Das hat zur Folge, dass zwar die Höhen weniger nachhallen und schön trocken klingen. Die Mitten und vor allem der Bassbereich resonieren dann aber weiter munter vor sich hin, bei fast unveränderter Nachhallzeit. Die aufgenommene Stimme wirkt dann oft sehr dumpf und verwaschen. Das kann man auch bei vielen Youtubern beobachten, die einfach wahllos Unmengen an Noppenschaumstoff an die Wand kleistern, weil es zum einen schön billig ist und zum anderen professionell aussieht. Das Ergbenis ist aber die reinste Verschlimmbesserung und hat überhaupt nichts mit einer ausgewogenen Raumakustik zu tun.
Aber um so besser, wenn bei dir dahingehend keine Limitierungen bestehen.
Ich weiß nicht, wo speziell Basotect sein akustisches Limit erreicht, ab dem schon wieder die Reflektion eintritt. Wenn möglich, dann würde ich aber unbedingt die vollen 10 cm ausschöpfen, damit zumindest im Bereich von rund 400 Hz noch gut gedämpft wird. Unterhalb von grob 300 Hz helfen im Grunde nur noch große Eckenabsorber, für die du aber räumlich keinen Platz hast. Das gilt es natürlich weiterhin zu beachten. Daher würde ich auch nicht jede freie Ecke zupflastern, sondern erst mal mit so 3-4 m² Absorbern max. rangehen. Das sollte für die Größe des Raumes schon merkliche Verbesserungen bringen.
Ob es dann eine DIY-Lösung wird oder man lieber ein fertiges Set kauft, ist halt eine Frage der Zeit und des Aufwands versus den erhöhten Kosten einer Fertiglösung. Falls Zeit und Aufwand kein Problem sind, dann kannst du dir solche Absorberpanels auch vergleichsweise sehr kosteneffizient mit Mineralwolle zusammenbauen. Dazu nimmt man Dämmwolle und spannt sie in einen einfachen Holzrahmen. Das Ganze sollte wegen des Faserflugs dann einmal mit Folie überzogen werden. Darüber kann man der Optik halber dann dünnen Stoff spannen. Manche nutzen auch einfach nur Stoff und haben damit keine Bedenken bzw. praktischen Probleme. Das muss wohl jeder für sich entscheiden.
Dann zum Thema Basotect:
Kann man im Grunde auch im DIY sehr einfach umsetzen. Das Material ist gesundheitlich absolut unkritisch und kann quasi direkt an die Wand gehangen oder geklebt werden. Gegebenenfalls baut man sich eine kleine Rahmenkonstruktion dahinter. Dann kann man es wie einen Bilderrahmen aufhängen. Bei Bedarf kann der Optik halber natürlich auch dünner Stoff drüber gespannt werden.
Die Fertiglösungen sind in der Regel sehr sehr teuer. Zudem halte ich die lediglich 5 cm Stärke für grenzwertig. Im Vegleich hat Mineralwolle da den praktischen Vorteil, dass man es in sehr vielen Stärken und Variaten bekommen kann, mit denen man auch über 10 cm gehen und dadurch ein umso breiteres Spektrum an Hall reduzieren kann. Bei Basotect vermute ich, dass ab 10 cm Stärke schon zeitnah der Punkt der Reflektion eintritt, weil das Material einfach nicht für so hohe Schichtdicken abgestimmt ist.
Soweit dazu.
Alles Weitere ist dann natürlich in erster Linie eine praktische Abwägung bzw. eine Abwägung des verfügbaren Budgets.