Als Deutscher BWLer in die Schweiz?

Entspannt euch mal, soll doch jeder machen was er will.
Mich nervt auch das nicht ganz 50% des Gehalts direkt versickert und von unfähigen Beamten sinnlos ausgegeben wird oder man Millionen arbeitsunwillige unterstützen muss. Ist halt so :D , am Ende muss es halt so viel brutto sein das es trotz Abgaben noch ein brauchbares netto ergibt.

mich überlegte auch mehrfach in die Schweiz zu gehen, 10 Jahre jünger ohne Familie würd ich das einfach machen, so jedoch finanziere ich lieber unseren Moloch an Verwaltungsapparat und sinnlose Staatsausgaben.
 
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Der lohn ist in der schweiz natürich hoch, dazu muss man aber auch die ganzen abgaben berechnen welche in % dann auch relativ hohe zahlen ergeben.

KFZ Steuer ist auch teuer (was hast du für ein auto @Pinabuzz ? )
Bei uns im tessin wird per gewicht, leistung (KW), 1. inverkehrssetzung und emissionscode B01 oder B00 die entsprechende abgabe berechnet.
Dazu kommt noch die KFZ Versicherung.

Miete ist in der Schweiz auch nicht ohne.
Krankenkase ist obligatorisch mit der grundversicherung. Bei einem selbstbehalt von 2500.- Fr steht man hier bei mindestens 284.- Fr / monat. Die erste "brauchbare" und zuverlässige Krankenkasse steht aber bei 300.- / monat, sonst wartest du ewig auf dein geld falls was sein sollte.

generell sind ie kosten, wie schon gesagt, recht hoch. Das sollte man nicht unterschätzen.
 
Wie kann aus einer einfachen Frage nur so eine Diskussion über den Sinn des deutschen Steuer- und Sozialsystems und moralischen Aspekten entstehen. Ich kann den TE auch nachvollziehen. Wir geben in DE eben viel Geld für Quatsch aus und sparen dafür an anderen Stellen und ich kenne enorm viele Menschen, die dieses System stört. Es ist ja in Ordnung, wenn ihr dazu eine andere Einstellung habt, aber Menschen vorzuwerfen, man solle erstmal die Kosten des Bildungssystems an die Gesellschaft zurückzahlen ist einfach ein Witz.
 
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Was mich persönlich als Deutscher in der Schweiz nervt, ist dass die meisten total verblendet über die Verhältnisse sind. Vieles stimmt einfach gar nicht oder nur zum Teil. Das nervt irgendwann ziemlich. Deshalb habe ich jedenfalls für meinen Teil versucht aufzuklären. In der Schweiz kocht man auch nur mit Wasser.

Das komische daran ist nämlich: Viele der Probleme in Deutschland ergeben sich erst dadurch, dass es alle so billig wie möglich haben wollen und für nichts Geld ausgeben wollen. Und das ist dann noch der Antrieb in die Schweiz zu gehen, wo die Mentalität so nämlich nicht ist.
 
trialgod schrieb:
Das komische daran ist nämlich: Viele der Probleme in Deutschland ergeben sich erst dadurch, dass es alle so billig wie möglich haben wollen und für nichts Geld ausgeben wollen.
Dafür hätte ich doch gerne mal einen Beweis.

Das Medianeinkommen in D liegt netto, inklusive aller staatlichen Transferleistungen und Erträge aus bestehendem Vermögen bei 1400€ für einen Singlehaushalt. Ach ja: Median bedeutet, dass 50% noch darunter liegen, nicht vergessen! Ein Dreipersonenhaushalt gehört bereits zu den obersten 25% und damit statistisch zur Oberschicht, wenn pro Nase etwas über 1.500€ netto verdient werden. Wie soll denn so jemand bei den heutigen Mietpreisen die Mentalität "ach, da gebe ich doch lieber ein paar Euro mehr aus für Qualität und Service" entwickeln, ohne nach 3 Jahren Privatinsolvenz anmelden zu müssen?
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-12/mittelschicht-einkommen-deutschland
 
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Ja und jetzt? Denkst du ich finde das schön, dass es so eine grosse Schere in Deutschland gibt?

Das Problem sind diejenigen, die deutlich über diesem Medianlohn verdienen und dann am besten für 10€ zum Friseur gehen, das Hackfleisch für 1,99€ für 500g beim Kaufland kaufen und fürs Reifenwechseln 10€ bezahlen wollen. Im Sektor der Sozialberufe fang ich erst gar nicht an. Alles muss super billig sein. Denn man bezahlt ja eh schon genug.

Wenn der Export wegbricht ist Deutschland doch am Ärmel, weil es quasi keine funktionierende Binnenwirtschaft gibt. Woran das wohl liegt?

Mindestlohn auf 15€ und Kaufkraft für alle, dann gibt es so einen Käse auch nicht mehr. Aber ja.. dann müsste man ja auch für Dienstleistungen entsprechend bezahlen. Blöd...

Sry das klingt jetzt vielleicht etwas schnippisch. Aber viele der Probleme in Dtl. sind hausgemacht. Und keinem fällt auf, dass Besserverdiener immer und immer besser gestellt werden, mit der Argumentation dass es ja billig sein muss, weil sonst der Geringverdiener nix mehr übrig hat. Wer so eine Politik toleriert und akzeptiert, der hat es auch nicht besser verdient. Aktuellstes Beispiel ist das Klimapaket und die Pendlerpauschale.
 
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trialgod schrieb:
Das Problem sind diejenigen, die deutlich über diesem Medianlohn verdienen und dann am besten für 10€ zum Friseur gehen, das Hackfleisch für 1,99€ für 500g beim Kaufland kaufen und fürs Reifenwechseln 10€ bezahlen wollen. Im Sektor der Sozialberufe fang ich erst gar nicht an. Alles muss super billig sein. Denn man bezahlt ja eh schon genug.
Und wie viele Menschen bleiben dafür noch übrig, die da jetzt mehr ausgeben sollen? Wenn jetzt 5% der Kundschaft zum teureren Fleisch greift, hat das keinen Impact der plötzlich groß was verändert. Wobei diverse Statistiken zeigen, dass das schon längst der Fall ist, das ist nämlich die gutverdienende Kundschaft in den teuren Bioläden. De Facto forderst du also nichts anderes als was bereits heute Stand der Dinge ist. Diejenigen die bei Aldi das Billigfleisch kaufen sind dann die 50% mit unter 1400€ im Monat. Und genau hier beißt sich dann die Katze in den Schwanz.

Wir haben hier in Deutschland mit die höchste Abgabenlast der Welt, das trifft sowohl die Gutverdiener wie auch die Mittelschicht. Schau doch mal bei www.nettolohn.de, was ein Niedriglöhner für Abgaben hat - die gehen schon jetzt gegen null, da gibt es nicht mehr viel Spielraum, jemanden zu entlasten. Wir haben einfach einen hoffnungslos aufgeblähten Staatshaushalt und das Geld muss halt irgendwo her kommen...
 
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Smash32 schrieb:
Wie kann aus einer einfachen Frage nur so eine Diskussion über den Sinn des deutschen Steuer- und Sozialsystems und moralischen Aspekten entstehen. Ich kann den TE auch nachvollziehen. Wir geben in DE eben viel Geld für Quatsch aus und sparen dafür an anderen Stellen und ich kenne enorm viele Menschen, die dieses System stört. Es ist ja in Ordnung, wenn ihr dazu eine andere Einstellung habt, aber Menschen vorzuwerfen, man solle erstmal die Kosten des Bildungssystems an die Gesellschaft zurückzahlen ist einfach ein Witz.

"Quatsch" wird in jedem Staat der Welt finanziert.

Wer sich bei einer - de facto Wirtschaftsfluchtdebatte - in einem öffentlichen Forum keiner Kritik ausgesetzt sehen möchte, der kann ja mal direkt an dieser Stelle mit dem Spartrip aufhören und sich ordentlich über's Auswandern beraten lassen: Zum Beispiel bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder spezialisierten Kanzleien.

Die ersparen einem zu 100% jegliche Moralpredigt.


4badd0n schrieb:
Dafür hätte ich doch gerne mal einen Beweis.

Das Medianeinkommen in D liegt netto, inklusive aller staatlichen Transferleistungen und Erträge aus bestehendem Vermögen bei 1400€ für einen Singlehaushalt. Ach ja: Median bedeutet, dass 50% noch darunter liegen, nicht vergessen! Ein Dreipersonenhaushalt gehört bereits zu den obersten 25% und damit statistisch zur Oberschicht, wenn pro Nase etwas über 1.500€ netto verdient werden. Wie soll denn so jemand bei den heutigen Mietpreisen die Mentalität "ach, da gebe ich doch lieber ein paar Euro mehr aus für Qualität und Service" entwickeln, ohne nach 3 Jahren Privatinsolvenz anmelden zu müssen?
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-12/mittelschicht-einkommen-deutschland

Die Mieten sind eigentlich ganz okay, wenn man ein wenig abseits der Hotspots sucht. Auch auf dem Land in Süddeutschland, sofern es nicht ein Mittelzentrum sein muss.

In Städten wie Frankfurt, München und Stuttgart sind die Mieten natürlich recht hoch - aber dann zieht man da eben nicht hin.

Das Problem bei Einkommensberechnungen ist eben, dass da auch viele Teilzeitjobs rein fließen bzw. Arbeit, die nie dazu gedacht war eine Hauptlast zu tragen.
 
Gibt es einige Deutsche hier die in der CH leben und Bock auf ein Treffen hätten? :) Oder einfach nur ein wenig schwätzen?

LG
 
Also ne Freundin von mir hatte auch mal in der Schweiz gearbeitet. Gehälter sind aus deutscher Sicht dort deutlich höher - sie hatte 85k Jahresbrutto bekommen. Aber auch die Lebenshaltungskosten sind höher - sie hat außerhalb von Zürich mit ihrem Freund gewohnt und Beide haben gut verdient ... nur gibt man auch echt viel Geld dort aus. Nach 3 Jahren sind sie wieder nach Deutschland gezogen, die Schweizer sehen die Deutsche halt als Einwanderer/Ausländer ... die Beiden hatten echt Schwierigkeiten gehabt Anschluss zu finden und auch mit den Kollegen war es schwierig.

Also nicht rein von den Zahlen locken lassen ... es kann ganz nett sein, muss es aber nicht. ;)
 
Hey zusammen,

danke für eure ausführlichen Antworten!

Ja mir ist schon bewusst, dass ich in der Schweiz höhere Unterhaltungskosten habe. Deswegen ist es ja auch mein Ziehen in BS/BL o.ä. zu ziehen, damit ich die "Vorzüge" beider Staaten geniessen kann.
Ich habe mich schon für NC-Freie Studiengänge an der Uni Freiburg beworben (bzw. angeschaut), damit ich nachm Studium erst mal im Studentenwohnheim unterkommen kann.

Auch weiss ich, wie die Schweizer gegenüber Deutsche negativ gegenüber sind - Aber dafür habe ich meinen italienischen Pass. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Italienern gegenüber viel gechillter (warum auch immer) sind. - Obwohl das die grössten Schmarotzer sind. :D
 
Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass wenn du in Dtl. wohnst, aber in der Schweiz arbeitest, also Grenzgänger bist, die deutschen Sozialabgaben ganz normal tätigen musst? Du bist ausserdem nicht der Erste, der auf die Idee kommt, daher ist der Arbeitsmarkt, gerade in der IT nicht besonders gross, sofern du hohe Reisezeiten vermeiden willst.

Bei IT führt eigentlich wenig an Bern oder Zürich vorbei.

Edit: Fettfingersmartphonetippverbesserungen
 
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Ja, mir ist das schon bewusst. Das wäre auch nur zeitweilig, bis bzw. falls ich nichts gescheites in der Schweiz finde. Aber ich sehe, dass es ausserhalb von Basel in Basel-Landschaft Zimmer für 500-700 CHF gibt. Mein Ziel ist nicht IT, sondern eher Richtung Dienstleistung / Marketing / Vertrieb, da wo ich auch meine Stärken im Studium sehe.

Wie sieht es mit meinem deutschen AEVO aus? Wird der in der Schweiz anerkannt? Ich hatte im Rahmen meines Studiums die Möglichkeit günstig den Schein zu machen. Natürlich direkt mitgenommen auf Kosten des Betriebes.
 
Ich glaube du überschätzt noch maßlos. Das ist aber wohl auch irgendwie normal. BWL ist halt brotlose Kunst. Weder in der Schweiz, noch in Deutschland sind die doll gefragt. Wozu man einen Studenten einen Ausbilderschein machen lässt, entzieht sich meinem Verständnis. Du bist doch selbst noch Auszubildender.....es zeigt aber auch, das der Schein das Papier nicht wert ist auf dem er gedruckt wurde. Komm doch erstmal im Arbeitsleben an und damit auch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
 
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Warum sollte man einer Nachwuchsführungskraft im dualen Studium den Schein nicht machen lassen? Immer diese Hetze gegenüber BWLer...
 
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Scythe1988 schrieb:
Ich glaube du überschätzt noch maßlos. [...] Du bist doch selbst noch Auszubildender [...] Komm doch erstmal im Arbeitsleben an und damit auch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

Pinabuzz schrieb:
Warum sollte man einer Nachwuchsführungskraft [...]

:daumen:

Ob man als Führungskraft taugt, zeigt sich erst im Arbeitsleben mit gewisser Berufserfahrung. Nicht jeder ist dazu geeignet und hat die entsprechenden Skills dafür. Ein BWL-Studium allein reicht dafür bei weitem nicht aus. Also vielleicht erstmal kleine Brötchen backen...;)
 
Zur Jobsituation kann ich dir als Schweizer nur soviel sagen: Es studieren extrem viele BWL und VWL. Rosige Jobaussichten haben die besten Studis, mehrheitlich von Schweizer Unis, sowie diejenigen mit guten Beziehungen (Vitamin B). Zählst du dazu? Glück gehabt. Falls nicht, gibt es ein grosser Teil der Studis, die sich nach dem Studium zuerst mit diversen Praktika herumschlagen dürfen/müssen, bis sie irgendwo einmal Fuss fassen können. Ich kenne da leider ein paar ehemalige BWL-Studis, die auch nach mehreren Praktika noch auf Jobsuche sind. Die Betriebe können sich durch die Masse an Studis das Rosinenpicken erlauben, vor allem für die gutbezahlten und begehrten Stellen (auf welche du wahrscheinlich schielst).

Was die Schweizer Mentalität gegenüber Deutschen/Ausländern betrifft, kann ich nur sagen: Kommt darauf an!
Klar gibt es Vorurteile, die noch in den Köpfen von meist älteren SchweizerInnen herumschwirren. Aber ich sehe da vor allem in meiner Generation u30 ein Umdenken. Lass dich also nicht abschrecken! Es gibt genügend Leute, denen deine Herkunft egal ist, wo du mit deinen Sozialkompetenzen punkten kannst (was ja nicht immer das einfachste für Wirtschaftsstudis ist ;)). Am einfachsten ist es wirklich, die Leute auf der Arbeit oder schon während dem Studium kennen zu lernen. Suche dir auch unbedingt einen Verein in dem du tätig sein kannst, sei das im Sport, Theater etc.. Hauptsache du bemühst dich um den Kontakt und erwartest nicht, dass alle anderen den ersten Schritt auf dich zu machen müssen.
 
Dass ein „normales“ BWL-Studium nichts ist, ist mir tatsächlich bewusst. Aus diesem Grund bin ich auch zum dualen weg wechselt (ich weiss nicht, ob ich das in diesem Thread bereits erwähnt habe?) und bringe dazu noch 2 Jahre Arbeitserfahrung als Werkstudent mit Führungsverantwortung (International-Business-Studiengang vorher) mit, welche mir mit zwei Referenzen und einem 1+*-Arbeitszeugnis attestiert wurde.
Tatsächlich ist die Firma, für die ich jetzt als „Duali“ tätig bin, auch in der Schweiz vertreten. Ich bin zuversichtlich, dass das - mit grosser Wahrscheinlichkeit - mein Vitamin B ist. Zumindest bemüht sich die Firma oft um den (leider seltenen) Verbleib der Studenten. Ebenso werden interne Wechsel (ins besondere Ausland) sehr begrüsst und unterstützt.
 
Pinabuzz schrieb:
Führungsverantwortung
Definiere doch mal bitte diese "Führungsverantwortung". Mir wäre jetzt neu, dass Werksstudenten Personalverantwortung inkl. Personalgespräche, Personalplanung usw. führen. Wäre dem so, würde ich etwas an dem Führungsstil der Firma zweifeln.
Oder definierst du "Führungsverantwortung" anders als ich? Gabelstapler fahren ist keine "Führungsverantwortung" auch wenn man dazu einen FÜHRERschein braucht ;)
Was ich mir vorstellen kann ist die Betreuung anderer Studenten, Azubis oder Praktikanten. Das hat mit Personalführung aber auch nix zu tun.
 
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