CDLABSRadonP... schrieb:
Ergo wurde das Konzept mit dem zweckentfremdeten IO-DIE entworfen. Damit hat AMD Massen an Wafer durch GloFo durchgeschleust...
Das ist nur eine Schlussfolgerung, die aber nicht wirklich stimmen muss - sie hätten auch, wenn sie gewollt hätten, einfach einen Chipsatz bei AsMedia in Auftrag geben können und einen fiktiven "Promontory X570" nativ mit den gewünschten Funktionen via GloFo fertigen können.
Haben sie aber nicht - ergo ist das nur ein Scheinzusammenhang, dass das eine Auftragszuschuss-Nummer für GloFo war. AsMedia war meine ich damals nichtmal in der Lage PCIe 4.0 zu bedienen...
Letztlich ist es wahrscheinlicher, dass sie einfach aus Zeit und Geldgründen (damals vor allem noch - sie mussten liefern, Zen1 und die leichte Verbesserung via Zen+ war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut) den IO Die genutzt haben, weil der eh da war und damit quasi ohne Kosten die notwendigen Funktionen abbilden konnte. Das ging zulasten der Energie Effizienz, weil das Teil halt einfach recht viel Strom gesoffen hat. Aber das hatte man in Kauf genommen, da das Ziel nicht war, die höchste Effizienz zu erzielen sondern (im Desktop teilweise heute noch) die Tür immer weiter auf zu stoßen.
Und der Schuh wird auch andersherum daraus, wenn man annimmt, dass sie damit gerechnet haben, dass Zen2 nicht gut ankommt. Denn dann hätten die Mehraufwände für einen dedizierten Chipsatz letztlich viel Geld gekostet. So aber war es einfach quasi "kostenfrei".
Zum Vergleich:
https://www.3dcenter.org/news/die-prozessoren-marktanteile-im-ersten-halbjahr-2020
-> die Anteilsverteilung damals. Da war nicht sooo viel Luft um da mal mit nem neuen Chipsatz oder so rumzuspielen. AMD hatte in der Form sehr sicher extremen Druck zu liefern. Mit Zen2 zeigte sich damals das erste mal seit Zen Release, ob AMD in der Lage ist nicht nur ein Produkt in den Markt zu bringen, sondern auch eine Weiterentwicklung mit Fortschritt zu ermöglichen.
Werderwunder schrieb:
Würden im Server Bereich alle Kaufentscheidungen rein rational gefällt, würden bei Intel die Lichter ausgehen.
Warum? Rein rational ist es ziemlicher Nonsens Dinge zu kaufen, die den Bedarf nicht decken oder völlig über diesem liegen.
Etwas was in den Foren immer komplett untergeht ist, Niemand interessiert sich für den Bedarf. In unserem DC laufen bspw. Hypervisor Hosts in einem Cluster von zwei Hosts mit 2x16C und 1,5TB RAM pro Host. CPU Usage im Schnitt irgendwas um die 15-20%. RAM Usage pro Host bei um die 45%. Fällt ein Host aus, kann ein zweiter vollständig übernehmen.
Frage - welchen Sinn hätte es jetzt, dort irgend ein 64, 96, 128 oder noch mehr Core Prozessor rein zu stopfen? Kommt damit auf wundersame Weise mehr Auftrag und Volumen ins Geschäft und damit mehr Anforderungen auf den Host nur weil der Prozessor mehr Cores hat? -> ne, definitiv nicht. Das kostet Unmengen an Lizenzkosten, mittlerweile sogar extreme viel mehr (VMware
hust). Und wenn das einfach nicht absehbar notwendig ist, dann kauft man das auch nicht.
Ergo, die rein rationale Entscheidung heutzutage ist überhaupt der Grund dafür, warum Intel in der Form noch vertreten ist. Weil es einen nach wie vor anhaltend hohen Bedarf nach Niedrig Core Count Server Modellen gibt.
foofoobar schrieb:
Nobody gets fired for buying IBM.
Indem Fall stimmt das sogar. Vor allem wenn man den realen Bedarf mit einbezieht. AMD verdient aktuell gut im HPC und Compute Bereich, wo die Leistung gefragt ist. Aber es brauchen halt auch nicht ALLE diese Form der Server Ausbauten, wie auch nicht alle Firmen heute unmengen an NV KI Beschleuniger Karten in ihren Servern stecken haben.