danyundsahne schrieb:
Also kaufen wir in dem Beispiel obem in den 8 Jahren genau 0 mal AMD....
Und so geht's vielen Unternehmen, dass man erst einmal abwägen muss und seine Verträge entsprechend bewerten muss.
Schlussendlich finde ich daher 40% Marktanteile vom Platzhirsch abzuknabbern der so stark in der Unternehmenswelt verankert ist, dann doch sehr, sehr beachtlich.
Was halt in dieser Betrachtung komplett unter geht ist, dass es seit Zen in etwa, was den zeitlichen Zusammenhang angeht, vermehrt aber auch einen Drang aus dem Datacenter Bereich gibt, der einen neuen Markt abseits der seinerzeit üblichen Anforderungen etablierte. Stichwort Cloud - das hat wenig mit Zen ansich oder AMD ansich zu tun. Aber parallel in der Zeitschiene fährt man in der Business IT häufig auch irgendwo in eine Art Cloud Strategie. Sprich es ist argumentativ eben keine große Kunst zu sagen, dass man 40% Anteil hat, wenn (fiktive Zahl) 30% davon rein in KI und Hyperscale, HPC und Co. Kram geht. Dann bleiben in so einem fiktiven Beispiel eben die 10% Anteil über und der Rest basiert auf neue Märkte, die es vorher gar nicht in der Form gab oder die viel kleiner waren - das ist zurecht natürlich ein Erfolg. Aber ich sage, dass man da eben nicht einfach mit einer Pauschalen Zahl wie häufig getätigt, argumentieren kann, weil das einfach dem Umstand wenig gerecht wird.
AMD ist sehr gut in diesen neuen Märkten unterwegs. Sie haben viel eher als Intel erkannt und geliefert, wo da die Reise hin geht und nehmen zurecht jetzt dort auch ihre Anteile mit. Sieht man zum Beispiel an der Top500 Liste der SuperComputer, wo AMD in den oberen Leistungsklassen sehr stark vertreten ist. Aber dennoch muss man da die Unterscheidung treffen, dass diese doch recht spezielle Form eben nicht vergleichbar ist mit dem was du da beschreibst...
Die Anforderungen, wo große Cloud Anbieter Schränkeweise vollgepackte Compute Ressourcen für den nächsten DC Node beziehen hat eben mal so gar nichts mehr mit dem zu tun, was bspw. du auch selbst oben beschreibst. Ausschreibung alle 4 Jahre, bewerten nach Fakten und Anforderungen, ... Da kommt ne Microsoft und kauft das was es in der Form gibt, definieren noch ein paar Basisanforderungen und ab dafür. Ob das jetzt Intel oder AMD based ist, interessiert die da wenig. Ob das jetzt kompatibel zu der alten gekauften CPU ist, auch - weil es geht dort um massives Wachstum und Zusatzausbau neuer Kapazitäten.
danyundsahne schrieb:
Das ist reine (Verkaufs-)Psychologie.
Das zieht im privat Umfeld, wo der jenige mit einer gewissen Markenverbundenheit agiert - aber im Business? Vor allem bei hartem Business? Also wo man letztlich sich nicht von sentimentalitäten leiten lässt sondern Fakten zählen? Keiner kauft im Business ein Produkt, was nicht den Anforderungen gerecht funktioniert oder was aus welchen Gründen auch immer unabsehbar viel Aufwand macht. Du selbst bestätigst das sogar. Zwei Ausschreibungen, alle 4 Jahre, 0x AMD, weil Gründe... Exakt das ist die Realität. Weil Gründe. Diese Gründe sind doch bei weitem nicht, aber der ITler war Intel Fan - ne da gab es was, was irgendwie wogegen gesprochen hat und dann wurde sich anders entschieden. -> das ist eben der Unterschied zu der rein privaten Betrauchtungsweise, wo letztlich "Arbeitszeit" kostenfrei ist.
danyundsahne schrieb:
Ich glaube die Stückpreise konnte und kann AMD wohl noch garnicht so drücken wie Intel, da Intel deutlich deutlich mehr produziert. Das ist doch dann klar, dass man hier und da noch nicht das Niveau erreicht hat.
Dennoch sind mittlerweile die Preise mehr als Konkurrenzfähig.
Da ging es gar nicht um die Fähigkeit beim Preis auf Höhe des Konkurrenten zu sein, sondern eher darum, dass der gemeine Durchschnitts Epyc Prozessor, der vertrieben wird, eben viel größer ist als der gemeine Durchschnitts Xeon Prozessor.
Was letztlich darauf zurück zu führen ist, dass eben die AMD Verkäufe in Märkte gehen, wo der Core Count auch viel gefragt ist. Und Intel (weiterhin) dort ihre Bereiche hat, wo das nicht das Maß der Dinge ist.
floq0r schrieb:
Das mag bei euch so sein aber anderswo kann man durch CPUs mit mehr Cores die Menge an physischen Servern reduzieren weil die VM density per node steigt. Das ist je nach Skalierung ein enormer Kostenvorteil bei einer geplanten Nutzungsdauer von mehreren Jahren.
Da hast du vollkommen recht - aber es ging ja nicht darum zu sagen, dass es das nicht gibt. Sondern lediglich darum der Aussage zu widersprechen, dass in den privaten Foren häufig der Tenor ist, es gäbe nur noch diese Anforderungen wie du sie bspw. beschreibst.
Das was du beschreibst ist halt bspw. ganz klassisch ein Hosting Provider, der kauft aber eben nicht nur ein paar Server und davon gibt es nicht an jeder Ecke sonstwie viele. Sondern das sind wenige Anbieter, die kaufen viele viele CPUs, weil sie in ihrem Rechenzentren eben Schränkeweise den Kram stehen haben -> Dort punktet AMD aktuell massiv, weil das halt durchaus ein Vorteil ist. Aber nur weil es das gibt und weil das im Zuge der Cloud Strategie vieler Firmen immer größer wird, ist das andere ja nicht weg.