Android-Smartphone gekauft - Vom Vorbesitzer zurückgesetzt - nun kein Neuaufsetzen mehr möglich

santander

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Hi!

Habe folgendes Problem: Letzte Woche kaufte ich ein gebrauchtes Motorola One (vermutlich mit Android 9 drauf), bekam es vor einigen Tagen auch zugesandt. Der Vorbesitzer hatte einen Hard-Reset gemacht, was sich nun im Nachhinein als großes Problem erweist. Es greift dann nämlich die "Factory Reset Protection" (FRP) von Google. Diese verhindert die Neuinbetriebnahme mit einem anderen Google-Konto als dem vorher verwendeten.

Nun habe ich den Vorbesitzer gebeten, das Smartphone aus seinem Gmail-Konto herauszulöschen (im Netz gelesen) in der Hoffnung, daß dann der Weg für den Neustart frei ist. Leider funtkoniert diese Methode auch nicht. Als letztes habe vom Vorbesitzer die PIN des Smartphones, die man ja alternativ auch zum Überspringen der Sperre eingeben kann, geben lassen. Er war sich da aber nicht mehr ganz sicher, ob es die richtige ist, weil seine Frau vorher das Tel. benutzte, und diese sie scheinbar nicht mehr richtig in Erinnerung hatte. Somit scheiterte nun auch dieses Vorgehen.

Nun meine Frage: Kann jemand Tipps geben, die es irgendwie ermöglichen, das SP doch noch irgendwie zum Laufen zu bekommen? - Ich bereue mittlerweile den Kauf schon, zumal sich herausgestellt hat, daß der Akku nur noch 20 % Restkapazität hat (mit Strommeßgerät gemessen), was der Verkäufer aber in seinem Inserat nicht angab. Trotz allem ist das nur die kleinere Baustelle, da mit etwas Geld behebbar.
 
Entweder er gibt Dir seine Google-Daten damit Du die Sperre entfernen kannst oder Du stornierst (Wenn möglich) den Kauf da das Smartphone ja nicht nutzbar ist (Und der Akku anscheinend auch im Eimer ist), eine Zwielichtige Möglichkeit die Sperre zu Umgehen gibt es nicht.
 
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Aber es war ja schon zurückgesetzt, als ich es erhalten habe. Somit kann man das Gmail-Konto auch nicht mehr auf ihm herauslöschen. - Ist total scheisse, was Google da zusammenprogramiert hat.

Zumindest ein Löschen des Smartphone aus dem Gmail-Konto müsste von jedem PC aus möglich sein.
 
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Er muss Dir sein Passwort geben, dann kannst Du das Handy einrichten ... danach kann er sein PW ändern. Der Verkäufer hat den Fehler gemacht (Hard-Reset), nicht Du und Google auch nicht.

Will er das nicht, zurück abwickeln.

santander schrieb:
Ist total scheisse, was Google da zusammenprogramiert hat.
Nein, das ist Diebstahl-Schutz und ist gut so ;)
 
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Ich wusste bis eben nicht einmal das es diese Funktion gibt. Dieser Fall hier müsste ja dann eintreten wenn man das Phone über den Widerherstellungsmodus des des Bootmenüs zurücksetzt. Dabei wird der alte Google Acount nicht vom Phone entkoppelt. Beim zurücksetzen über die normalen Einstellungen jedoch schon.
till69 schrieb:
Er muss Dir sein Passwort geben
Das wird wohl niemand machen.
Demzufolge wäre eine Lösung, das Phone an den Verkäufer zurück zu senden. Dieser muss sich dann wieder mit seinem Account einloggen und das Phone über die Einstellungen zurücksetzen.

Andere Option: Versuchen die Sperre zu umgehen.
Beide Methoden leicht unterschiedlich. Ich hab allerdings kein Plan ob das funktioniert.
 
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Jo, da hat der Vorbesitzer wohl versäumt den OEM Lock in den Entwickleroptionen vor dem Resetten zu deaktivieren. Dass Android diese Sicherheitsfunktion hat wissen aber gefühlt 99,99% der Menschen nicht; darum würde ich mir seit Android 5.0 niemals mehr ein gebrauchtes Android-Smartphone kaufen, jedenfalls nicht, wenn der Verkäufer nicht in der spontan (mit dem Auto etc.) erreichbaren Umgebung wohnt.
santander schrieb:
Ist total scheisse, was Google da zusammenprogramiert hat.
Sehe ich nicht so. Das nennt man Diebstahlschutz und macht das Klauen von Android-Smartphones proaktiv sehr unlukrativ.

Du kannst mWn vom Kaufvertrag (auch bei Privatkäufen) zurücktreten, weil das Gerät nicht wie beschrieben verkauft worden ist und damit nicht nutzbar.

santander schrieb:
Ich bereue mittlerweile den Kauf schon, zumal sich herausgestellt hat, daß der Akku nur noch 20 % Restkapazität hat (mit Strommeßgerät gemessen), was der Verkäufer aber in seinem Inserat nicht angab.
Ich finde es eindeutig übertrieben von einem nicht fachkundigen Menschen erwarten zu wollen, dass Dir jemand technische Details über die Restkapazität des Akkus nennt. Wenn der nicht gerade 10 Minuten nach dem Vollladen ausgeht und offensichtlich defekt ist, dann kenne ich sehr, sehr viele Menschen, die den Verschleiss nichtmal bemerken würden, aber es war Dir sicherlich vor dem Kauf klar, dass der Akku ein Verschleissteil ist, wenn Du schon mit Strommessgeräten hantierst.

Irgendwelche ominösen APKs, die das Gerät entsperren, würde ich mir schenken. Sowas ist unseriös und viel zu gefährlich.
 
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JAIRBS schrieb:
Jo, da hat der Vorbesitzer wohl versäumt den OEM Lock in den Entwickleroptionen vor dem Resetten zu deaktivieren.
Der OEM Unlock würde – wenn er aktiviert wurde – FRP ausschalten, da diese Option alleine schon von Google als Sicherheitsrisiko eingestuft wird.

Hast du eine Displaysperre eingerichtet und gleichzeitig ein aktives Google-Konto, ist FRP aktiv und bleibt es auch. Das System setzt einen Vermerk auf eine eigens dafür vorgesehene Partition deines Handys, die in der build.prop hinterlegt ist (ro.frp.pst).
Willst verhindern, dass nach einem Reset die Zugangsdaten des zuletzt aktiven Kontos abgefragt werden, sollte entweder Displaysperre/Konto deaktiviert oder das Gerät über die Einstellungen zurückgesetzt werden. OEM Unlock lasse ich jetzt mal außen vor.
Wie gesagt, FRP ist ständig aktiv und der Reset über die Einstellungen verlangt vorher immer die PIN/Muster der Displaysperre. Damit wird FRP temporär für den nächsten Reset deaktiviert. Geht man über die Recovery, bleibt FRP weiterhin aktiv.

Egal, ob das Handy aus dem Google-Konto gelöscht wird oder sonst was gemacht wird, der Eintrag auf der Partition bleibt bestehen. Da führt kein Weg dran vorbei, außer die Zugangsdaten. Und hier kommen die Play Dienste ins Spiel. Diese fragen bei Neueinrichtung zuerst den Partitionspfad ab und dann die Partition, bzw. den FRP-Status. Sie checken dann auch, ob die Zugangsdaten stimmen und geben das Gerät wieder frei.

Genau an dieser Stelle setzt der FRP-Bypass an, der eine gepatchte Version der Play Dienste installiert, um den Check immer auf 'passed' zu setzen. Eine Alternative wäre natürlich eine Custom ROM ohne Google, weshalb auch die OEM Unlock-Funktion sofort FRP deaktiviert, sobald sie eingeschaltet wird. Daher auch hier die Abfrage von PIN/Muster, wenn man OEM Unlock aktivieren möchte. ;-)
 
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Sorry wenn ich hier als Noob Zwischenfrage, aber die Thematik war mir bisher völlig unbekannt.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe kommt es nicht zur beschriebenen Problematik wenn
man ein Android Mobile über die Systemeinstellungen auf den Werkszustand/Auslieferungszustand
zurücksetzt.

Stimmt das so?
 
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Alias schrieb:
Sorry wenn ich hier als Noob Zwischenfrage, aber die Thematik war mir bisher völlig unbekannt.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe kommt es nicht zur beschriebenen Problematik wenn
man ein Android Mobile über die Systemeinstellungen auf den Werkszustand/Auslieferungszustand
zurücksetzt.

Stimmt das so?

In der letzten Firma waren die Damen vom Backoffice noch dazu angehalten in den Android Settings ERST den Google Account vom Handy zu entfernen, dann alle privaten Daten zu löschen. Natürlich kam jede Woche mindestens ein Handy an uns zurürk mit der Aussage "Sorry, hatte vergessen den Google Account zu löschen ..."

Jegliche andere Accounts auch erst vom Device runterzulöschen und dann das Handy komplett reseten.

Dann müsste der Reset ohne Probleme klappen. Für Android 6 - 8 kannte ich auch Wege um die FRP wieder zu entfernen, das wirklich abenteuerlich,da man sich wirklich von Expolit zu Exploit hangeln musste und irgendwann auf einem un eingerichteten Handy Apps installiert hat oder Flash SMS mit bestimmtem Text erhalten musste.
 
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Alias schrieb:
Sorry wenn ich hier als Noob Zwischenfrage, aber die Thematik war mir bisher völlig unbekannt.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe kommt es nicht zur beschriebenen Problematik wenn
man ein Android Mobile über die Systemeinstellungen auf den Werkszustand/Auslieferungszustand
zurücksetzt.

Stimmt das so?

Ja, das ist korrekt.
 
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Alias schrieb:
Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe kommt es nicht zur beschriebenen Problematik wenn
man ein Android Mobile über die Systemeinstellungen auf den Werkszustand/Auslieferungszustand
zurücksetzt.
Stimmt das so?
KWMM schrieb:
Ja, das ist korrekt.
Das sehe ich nicht so: Ein Zurücksetzen auf den Werkszustand/Auslieferungszustand IST ja ein Hard-Reset. - Oder irre ich da?
Wichtig ist wie gesagt, daß ALLE auf dem Smartphone eingerichteten Google-Konten VOR dem Hard-Reset vom SP heruntergelöscht werden. Erst dann kann man den Hard-Reset ohne negative Folgen durchführen.

"Plan B" wäre, daß der Verkäufer so weit vorausdenkt, und ein "Dummy"-Google-Konto vor dem Zurücksetzen eröffnet und dort anmeldet. Dann könnte der Käufer mit diesem Schein-Google-Konto mit dem dazugehörigen Passwort sich anmelden. Danach sein eigenes Konto anmelden, und das Dummy-Konto aus dem Smartphone löschen und vergessen. - Aber so weit denkt wohl keiner der Verkäufer.

Nichtsdestotrotz stecke ich immer noch definitiv fest. PIN funkioniert auch nicht. - Zum Glück habe ich in weiser Voraussicht mit PayPal (nicht "an Freunde") bezahlt. Im Extremfall hätte ich nun noch ein Druckmittel, und könnte das Geld über PP zurückrufen, falls der Verkäufer die Rücknahme ablehnt (was ich für sehr wahrscheinlich halte).
 
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Du kannst auch nach dem Reset das Handy einschalten und kontrollieren, ob FRP aktiv ist. Das ist schon auf dem "Willkommen"-Screen zu erkennen (jedenfalls bei meinen Handys bisher). Oben links in der Ecke ist dann ein Schloßsymbol zu sehen.
 
santander schrieb:
Zum Glück habe ich in weiser Voraussicht mit PayPal (nicht "an Freunde") bezahlt. Im Extremfall hätte ich nun noch ein Druckmittel, und könnte das Geld über PP zurückrufen, falls der Verkäufer die Rücknahme ablehnt (was ich für sehr wahrscheinlich halte).
Wenn alle Stricke reißen, dann würde ich das Geld genauso über PP zurückholen. Würde auch darauf bestehen, dass der Verkäufer den Rückversand bezahlt. Unwissenheit schützt eben vor "Strafe" nicht. Klar hat er es vermutlich nicht absichtlich gemacht, aber das ist eben sein Pech.
 
Gut, die Kosten des Rückversands würde ich schon tragen. - Solange er mir das Handy zurücknimmt, wäre ich ja schon zufrieden.

Wie lange läuft die Frist zur Reklamation bei PayPal überhaupt? - 4 Wochen, oder?
 
Vielleicht kann man das Handy einfach noch mal zu ihm schicken, damit er sich mit seinem Account entsperrt, seinen Account löscht und dann erneut resettet. Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für diesen Thread, weil ich morgen mein Galaxy S8 verkaufe und es genau so falsch gemacht hätte.
 
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siggi%%44 schrieb:
Du kannst auch nach dem Reset das Handy einschalten und kontrollieren, ob FRP aktiv ist. Das ist schon auf dem "Willkommen"-Screen zu erkennen (jedenfalls bei meinen Handys bisher). Oben links in der Ecke ist dann ein Schloßsymbol zu sehen.
Ja, das Symbol ist dort im Eck zu sehen.

Fairerweise muß ich sagen, daß der Verkäufer gestern von sich aus angefragt hat, ob ich den Kauf rückabwickeln möchte. - Habe bis jetzt noch nicht geantwortet. Evtl. unternehme ich noch einen Versuch, das Handy nach den YouTube-Videos oben zu entsperren.

downforze schrieb:
Vielleicht kann man das Handy einfach noch mal zu ihm schicken, damit er sich mit seinem Account entsperrt, seinen Account löscht und dann erneut resettet.
Das wäre viel zu aufwändig und teuer (da 2 x Kosten für Paket anfielen). Ich habe für das SP insgesamt (incl. Versand) nur ca. 80 € gezahlt.
Das einzige, was noch einfach zu händeln wäre, wäre, wenn er mir seine LogIn-Daten für das Gmail-Konto für die kurze Zeit der Wiederherstellung gibt. - Aber ob er das macht... eher unwahrscheinlich.
 
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