@yogle und Lapje
Man kann zwar theoretisch wunderbar ableiten wofür eine App diese Berechtigungen benötigt, aber kann das der Otto-Normalnutzer auch?
Ein System welches sicher sein soll darf nicht von einem studierten Informatiker als Anwender ausgehen sondern von einer Oma oder einem Kind, die keine Ahnung über die größeren Zusammenhänge haben.
Die sehen nur die Berechtigungen die angefordert werden und bei der Hälfte davon werden sie nicht verstehen warum die angefordert werden, besonders dann, wenn sie offensichtlich nichts mit der Kernfunktion zu tun haben sondern die Berechtigung für den Internetzugang wegen eingeblendeter Werbung wollen oder die Telefonfunktion zum Pausieren beim Anruf.
Niemand versteht, dass Software notwendig ist, weil es jeder als gegeben ansieht, dass Software das kann.
Berechtigungensysteme sind bei Linuxnutzern vielleicht verinnerlicht, aber Windowsnutzer haben damit nichts zu tun gehabt bis Windows Vista mit der UAC - und die hat jeder sobald wie möglich abgestellt, weil sie zu oft gefragt hat und dann niemand mehr Lust hatte sich Gedanken darüber zu machen.
Bei den Berechtigungen bei Android ist es doch genauso, da fordert eine Anwendungen Berechtigungen für 99% der Funktionen des Gerätes, man darf ewig durch eine Liste scrollen - das liest sich keiner durch und wird auch nicht mehr ernstgenommen.
Und andererseits kommt noch der Punkt von Der-Onkel dazu, die App verlangt eventuell die Berechtigungen für die von yogle genannten Gründe - kann aber theoretisch auch ganz andere Dinge mit den Berechtigungen vorhaben.
Welches Szenario nun zutrifft kann außer dem Entwickler keiner sagen, Google kann es ja auch nicht.
Und Lapje, du siehst das vielleicht ein wenig anders, weil es Android ja theoretisch als Sourcecode gibt - aber Android ist kein unabhängiges Betriebssystem welches in einem Vakuum existiert.
Der Nutzer kauft keine Smartphonehardware und installiert sich anschließend Android, er kauft ein fertiges System.
Das Erlebnis welches ihm danach geboten wird und die Sicherheit die ihm geboten wird wird seine Meinung über Android bestimmen, sofern er überhaupt mitbekommt, dass er Android benutzt.
Als das Samsung Galaxy S Lagprobleme hatte kam vom der Androidfraktion die Entschuldigung, dass das ja nur an der Oberfläche von Samsung liege und Android eigentlich total performant wäre und sowieso viel schneller als iOS.
Als entgegnet wurde, dass der Kunde aber nunmal ein fertiges Gerät kauft und die Entschuldigung, dass alles nur an Samsung liege dem Kunden nicht hilft und Nexus-Geräte keine Alternative sind, da sie einen verschwindend geringen Anteil an den Verkäufen ausmachen wurde trotzdem weiter auf die Nexus Serie verwiesen.
Die kauft zwar keiner, aber der Kunde sei ja selbst Schuld, wenn er kein Nexus kauft sondern ein Gerät welches ihm m Geschäft empfohlen wurde, soll er sich halt selbst schlau machen und MUSS wissen, dass das ROM des SGS1 laggt.
Und hier erneut das selbe, es wird darauf verwiesen, dass Android ganz toll sei und dieses katastrophale Problem ja "nur" bei HTC auftritt.
HTC verkauft zig Millionen Geräte und die Käufer dieser Geräte leiden nun darunter, dass HTC einen Fehler gemacht hat, der aber ultimativ auf konzeptionelle Schwächen Androids zurückzuführen ist.
Und Custom Roms sind doch keine Lösung, der Kundenkreis mit dem Android gerade einen höheren Marktanteil als iOS erreicht hat ist nicht der Profi mit dem SGS II sondern der Käufer mit dem Galaxy i5800 oder HTC Wildfire, den Einsteigergeräten die gekauft wurden, weil sie Internet können und günstiger als vergleichbare Nokias waren, wo der Käufer nicht mal weiß, dass er Android nutzt.
Diese Käufer werden keine CFWs installieren (können).