News Arbeitskräfte-„Drama“: US-Gewerkschaften gehen in Arizona gegen TSMC vor

habla2k schrieb:
Wie im Artikel erwähnt, kann es hier zu ähnlichen Problemen kommen. Offenbar treffen da verschiedene Ansichten von Arbeitsmoral aufeinander, die man dann erst mal klären muss. Vielleicht steckt da bei TSMC auch noch einiges von China drin, wo das Projekt im Zweifel wichtiger ist als der Mensch.

Übliche Probleme der Globalisierung und leider immer viel Futter für nationalistische Populisten. Hüben wie drüben.
"Arbeitsmoral" ist ja nur die Retourkutsche der einen Seite - der für mich interessante Satz ist:
Arbeitnehmerverbände, Gewerkschaften und Betriebsräte fürchtet TSMC nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande.
;)
Und die haben mit Arbeitsmoral null zu tun - sondern mit Arbeitnehmerrechten.
 
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raekaos schrieb:
Wo soll den auch sonst das Know-How herkommen, wenn man Mitarbeiter auf neue und hochentwickelte Maschinen einweisen muss und komplexer als in der Halbleiter-Industrie geht es jawohl kaum.
Hier geht es aber nicht um die Chipfertigung sondern um Bauarbeiter.
Taiwanische Medien schießen mit Bildern über „am Handy herumsitzende US-Arbeiter“ auf der Baustelle zurück und erklären sprichwörtlich, dass sei der Grund, warum der Bau nicht fertig werde.
Man sollte durchaus annehmen können, dass es in den USA genug fähige Bauarbeiter gibt, auch wenn sie oft wie hierzulande aus dem Ausland stammen dürften. Zurecht wird es kritisiert, weil es den Subventionen zuwider läuft.
Replacing Arizona’s construction workers with foreign construction workers directly contradicts the very purpose for which the CHIPS Act was enacted – to create jobs for American workers. It is important that TSMC be held accountable and American workers be protected.

Stelle dir einfach mal vor, Intel baut ein Werk hierzulande und Deutschland gibt 10Mrd an Subventionen dazu. Begründet werden die Subventionen mit Arbeitsplätzen die hierzulande entstehen und Arbeit im Umfeld der Baustelle.

Nun sagt aber Intel, Subventionen nehmen wir, aber die Arbeiter kommen von uns und wir lassen das Werk von billigen Arbeitskräften aus dem Ausland bauen. Inwiefern passen dann die Subventionen dazu?
 
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Maxminator schrieb:
mit "Sklavenarbeiter" meine ich nicht nur die Bauarbeiter! Sondern auch die Ingenieure, die sagen wir mal 30k USD im Jahr verdienen!
Das soll jetzt nicht 'schlechte' Gehälter in Taiwan bzw bei TSMC verteidigen, aber Taiwan hatte als ich zuletzt nachgeschaut hab schon eine deutlich höhere relative Kaufkraft als Japan zb.

Und gerade noch mal geschaut. Wohl sogar leicht höher als DE und AT. Top 15.

Work/Life Balance schaut dort aber anders aus
 
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Apacon schrieb:
@Herdware

Und welches westlich orientierte Land ist bei Industrialisierung aktuell vorreiter? Korrigiere mich falls ich falsch liege, aber die Industrie ist schon längst abgewandert. Die wirklichen Experten sitzen nicht mehr in Europa und den USA.
Gerade die Experten sitzen noch hier, als Beispiel TSMC siehe ASML aus den Niederlanden oder Zeiss aus Deutschland. Ohne die wäre TSMC nicht so weit.
 
Andreas10000 schrieb:
In Deutschland haben Angestellte noch mehr Rechte als in den USA, sprich auf Arbeitszeiten und Pausen wird in DE noch um einiges mehr geschaut.

Ich weiß nicht ob TSMC in DE glücklicher wäre.
In DE verdient man aber in hochtechnischen Berufen auch nur etwas mehr als die Hälfte eines Amerikaners.

Damit sind zumindest die Lohnkosten deutlich näher an der taiwanesischen Fab dran.

Taiwan hat natürlich noch mal ca. 25% geringere Gehälter in diesen Berufen und benötigt durch weniger Urlaubsanspruch und ca. 50 statt ca. 40 Wochenarbeitsstunden auch noch weniger Mitarbeiter für die selbe Fab.

Dass man in DE und den USA also nur aufgrund massiver Subventionen und wahrscheinlich im Hintergrund politischen Drucks aktiv wird, ist klar.
 
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Lan_Party94 schrieb:
wieso also das Chinabashing?
Liegt gar nicht vor, aber in China gibt es meines Wissen deutlich weniger bzw. weniger strikte Auflagen, daher wird doch ganz anderes von den Arbeitern erwartet, als hier.
Johannes125 schrieb:
Auch in Südkorea oder Japan arbeiten Menschen weit mehr und nach europäischer Sicht als "Sklaven", was aufgrund der dortigen Kultur nicht so aufgenommen wird.
Naja, mag sein, dass es dort dann nicht so genannt wird. Aber auch dort handelt es sich um Menschen und da gilt für jeden gleich, dass Arbeit über ein gewisses Maß zu einem Gesundheitsrisiko wird. Ein AN aus Asien hat ja keinen genetischen Vorteil um 12h am Tag ohne Probleme zu arbeiten.
 
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Andreas10000 schrieb:
In Deutschland haben Angestellte noch mehr Rechte als in den USA, sprich auf Arbeitszeiten und Pausen wird in DE noch um einiges mehr geschaut.

Ich weiß nicht ob TSMC in DE glücklicher wäre.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es geht hier um Fachkräftemangel. TSMC findet in den USA nicht genug. Was will da eine Gewerkschaft bitte tun? US amerikanische Hilfsarbeiter verpflichten um Reinräume zu bauen?

Naja, die USA schafft sich selbst ab. Fachkräften wird der Zugang erschwert bzw selbiger verhindert und das eigene Volk vertrumpt immer mehr...

Schöne neue Welt. Hat wer Soma?
 
xexex schrieb:
Hier geht es aber nicht um die Chipfertigung sondern um Bauarbeiter.
Bauarbeiter die einen Reinraum (Lüftungsanlagen, etc.) bauen müssen, ist schon etwas mehr als eine Wand hochziehen und drauf bezieht sich TSMC (also nicht Rednack John-Boy mit der Schüppe). Die Amis fürchten aber um weitaus mehr. Und von der Komplexität der Anlage her trift meine Aussage auch auf alle späteren Schritte in der Bauphase zu.
Natürlich könnte es auch sein das TSMC einfach billige Arbeitskräfte einfliegen lassen will.
 
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raekaos schrieb:
Was man daraus aber liest ist, dass wie bei uns, die Massen einfach immer dümmer werden. Sonst würden sie nicht auf diese Schreihälse reinfallen.
Hm weiß nicht ob die Dümmer werden, aber der Ton hat sich doch schon etwas verschärft. Seit Trump wissen die Jungs halt, dass man mit dummer Polemik Stimmen fangen kann und der Spruch "sie klaun unsre joooobs!" wird nie alt.

Hier in DE wird keiner ein Visastop für Taiwaner fordern - oder halt etwas leiser. Ich finde BR's sind auch nix schlimmes. Einige Konzerne, in denen ich war, behandeln das Thema hervorragend. BR kann durchaus ein Win Win sein...
 
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Rawday schrieb:
Warum vergessen alle Trumpf in der Geschichte?
Ohne Laser keine Belichtung, ohne Linsen/Spiegel keine Fokussierung, ohne Zusammenspiel des Ganzen keine Chips.
Es gibt sicherlich noch weitere Firmen in der Kette, jede zu nennen würde den Rahmen sprengen. Am Ende wäre ohne die Baufirma, die das Gebäude von Trumpf gebaut hat, gar nichts gelaufen.

foofoobar schrieb:
Auch ASML ist ein Produkt internationaler Kooperation, wie kann man nur auf die Idee kommen das sowas ein rein nationales Produkt sein könnte.
ASML ist nunmal holländisch, darum hab ich das so gesagt.
 
xexex schrieb:
Hier geht es aber nicht um die Chipfertigung sondern um Bauarbeiter.
Es werden aber Spezialisten für Reinräume in der Chipfertigung benötigt. Und dem Text nach scheint es die vor Ort in Texas nicht ausreichend zu geben oder sie sind nicht früh genug verfügbar. Mich würde auch nicht wundern, wenn ein Großteil der dafür benötigten Baumaterialien importiert wurde. Schließlich muss das Gebäude ja die Standards von TSMC erfüllen.
 
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Das Thema ist ziemlich lächerlich. Wer das öffentlich austrägt hat nichts aber auch rein gar nichts von Imagepflege und Fachkräfterekrutierung verstanden!

Man hat sich wenn man eine Fabrik bauen will an die örtlichen Gesetze zu halten. Wenn eine Geschäftsführung sich nicht daran halten möchte steht es Ihr frei den nächsten Flieger außer Landes zu nehmen.
Bei Amazon ist das auch zu spüren, die lokalen Arbeiter unterliegen ja leider den Anweisungen von oben, da wird schonmal genauer hingesehen ob jemand länger auf der Toilette war und dergleichen.

Allerdings und das muss TSMC dazu lernen: Sie werden Arbeitskräfte verlieren wenn sie diese so behandeln. Brauchbare Leute müssen sich nicht von oben herab behandeln lassen und gehen sehr schnell.

Ähm, Fiktion sehe ich bei dem Thema leider gar nicht. Tesla hat aus gutem Grund auch in Grenznähe gebaut, so kann man leichter Arbeiter "abholen".
 
Duran schrieb:
Tesla hat aus gutem Grund auch in Grenznähe gebaut, so kann man leichter Arbeiter "abholen".
Das ist durchaus richtig, aber noch immer besser als gleich in Polen zu bauen, wie es heutzutage einige deutsche Unternehmen machen. Zudem hat hat das Werk von Tesla eine deutsche Firma gebaut und nicht irgendwelche asiatischen "Gesandten", auch wenn die Arbeiter auf der Baustelle bestenfalls nur zum Teil aus Deutschland waren.
https://www.handelsblatt.com/untern...ma-vertrauen-tesla-und-biontech/28454632.html
 
Im Artikel wird aber mal ganz schön gegen Gewerkschaften geschossen dabei sollte man froh sein das sich überhaupt jemand für Arbeiter einsetzt denn die Politik oder andere machen es nicht.

Und gerade von US-Gewerkschaften könnten sich unsere ne Scheine abschneiden
Während einer Telefonkonferenz am Dienstag sagte UPS-CEO Carol Tomé, dass der durchschnittliche UPS-Vollzeitfahrer am Ende des Fünfjahresvertrags mit der Teamsters-Gewerkschaft etwa 170.000 Dollar (154.000 Euro) Jahresgehalt und Zusatzleistungen wie Gesundheitsfürsorge und Rentenleistungen erhalten würde. Die Äußerungen erfolgten, nachdem UPS im vergangenen Monat eine vorläufige Vereinbarung mit der Gewerkschaft Teamsters, die rund 340.000 UPS-Zustellfahrer und Paketzusteller vertritt, getroffen hatte, um einen möglichen Streik abzuwenden.
Über 7000€ brutto für einen Paketfahrer ist mal ein guter Abschluss.

Und mit was krebsen unsere Gewerkschaften rum ein paar hundert Eure pro Monat mehr und Paketfahrer mit Mindestlohn.
 
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Wird halt wie bei allen Ausländischen Konzernen, keiner hat Bock auf Gewerkschaften, man will hat Produkte gerne Konkurrenzfähig herstellen und wenn man dann alle paar Monate im Board meeting die Standorte sich anschaut und die Produktionskosten in Deutschland x mal höher sind als in Asien. Kommt dann vom CFO / CEO ...;" okay 10/15/20 Jahre noch dann sind die Subventionen durch, dann lösen wir das Problem"

Der Deutsche muss für mehr Lohn halt produktiver sein, ist er aber nicht, im Gegenteil, Werker sind hier so flexibel wie nen 50t Findling ....
 
Ich glaube da haben sich beide Seiten mal hart verrannt. Die US Gewerkschaften fürchten, dass die Tops Jobs durch Taiwanesen ersetzt werden (so wie es China beispielsweise massenhaft in Afrika und ihrem Seidenstraßenprojekt macht) und Taiwan denkt die Amis könnten nix. Ich fürchte beide liegen falsch.

Da muss mal Spannung aus der Diskussion genommen werden.
 
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Armes TSMC... böse Gewerkschaften. Länder werden von Konzernen erpresst, damit es "Arbeitsplätze" gibt. Weiter so... das tut uns bestimmt gut.
 
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Herdware schrieb:
Vielleicht lernen sie ja auch, dass Rechte und Mitbestimmung der Arbeitnehmer am Ende sogar ein Plus für das Unternehmen sind.

Es hat aber auch ein Minus für das Unternehmen.
Die Frage ist immer, was wirtschaftlich gesehen überwiegt.

Man könnte sich fragen, welches System weltweit tendenziell zu höherer Effizienz, Innovation und insgesamt wirtschaftlichem Erfolg führt.
Welches System haben die mächtigsten Unternehmen der Welt so mächtig gemacht?

Es ist kein Geheimnis, dass man als Unternehmer z.B. in den USA größere Chancen hat als in Deutschland.
Genauso wie man als Angestellter in Deutschland ein entspannteres Leben hat als in den USA.
 
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Man muss sich mal ,aber zu Gemüte führen das es in den USA Praktisch nur für wenige Arbeiten eine Ausbildung gibt und die dann so Teuer ist ndas sich es die meisten gar nicht leisten können.Eine Krankenschwester zb die noch bis 50 Ihren Ausbildungs Kredit zurückbezahlt ist eher die Regel als die Ausnahme.Im Bau gibt es überhaupt keine Ausbildung,alles learning by doing ,und zwar mehr schlecht als recht.Gilt übrigens für die Mehrzahl der Jobs die Hierzulande ne Lehre vorraussetzen
 
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ZeT schrieb:
Naja, die USA schafft sich selbst ab. Fachkräften wird der Zugang erschwert bzw selbiger verhindert und das eigene Volk vertrumpt immer mehr...
Lustig. Seit Jahren hört man Deutschland schafft sich ab und "merkeln" hat sich ja auch etabliert.
Somit behaupte ich einfach "die Welt" schafft sich ab? Naja, das wäre ja zu einfach - Europa folgt den USA, weil man dort das Geld und die Wirtschaft sieht. Also machen "wir" es wie die USA und zack Deutschland schafft sich ab. =)

Ich meine das nicht mal satirisch - es gibt keinen Fachkräftemangel, jedenfalls nicht in Deutschland.
An TSMCs stelle hätte ich alles wieder abgebrochen und absolut alles den Amis in Rechnung gestellt - wenn die nicht genug Hillbillys zusammenbekommen - was ich mir absolut nicht vorstellen kann - ich deshalb MEIN FACHPERSONAL ranziehe um das ganze vernünftig fertig zu bekommen UND DANN diese "Unions" ankommen und einen auf "Sie klauen unsere Jobs!" machen....Ne!
Abbruch, Rechnung an Slippy Joe und Tschüß.
 
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