News Ausbau in Dresden: Globalfoundries erweitert deutsche Halbleiterfabriken

Atkatla schrieb:
... und es ist ein Thema bei Leuten, die weder zu Hause noch am Arbeitsplatz zu vernünftigen Preisen laden können. Damit erweitert sich das Problem auf "alle Fahrstrecken" und nicht nur auf "weitere Strecken als die Pendelstrecken".
Was heißt in dem Fall vernünftig? Strom ist zu Hause immer günstiger als Benzin und selbst an öffentlichen Ladesäulen ist es in der Regel günstiger als fossile Brennstoffe. Also abgesehen von der Fahrt in den Urlaub, die die eingebauten Navis im Übrigen gut mit Lademöglichkeiten einplanen, gibt es noch nicht einmal einen Grund, regelmäßig öffentlichen Strom beziehen zu müssen. Bei Firmenwagen bzw Dienstreisen ist die Lage finanziell ohnehin noch einmal anders. Dass die öffentlichen Ladesäulen Apotheken sein können, ist wohl wahr und soll ja jetzt auch angegangen werden.
 
H6-Mobs schrieb:
Liegt daran, dass Bosch und Infineon nicht ihre eigen neuen Werke in Deutschland bauen wollen/können. Ist einfach zu teuer beim Bau und im Unterhalt. So bedarf es weniger Eigenkapital. Würden beide Unternehmen mehr Staatliche Förderungen bekommen, bräuchten sie sich nicht an TSMC beteiligen und könnten neue Werke hochziehen.

Boah was ein Bullshit :lol:

Bosch hat die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte direkt neben GloFo an die A4 gesetzt und ein eigenes modernes Chipwerk gebaut - erst vor wenigen Jahren - und die dutzenden Kräne bei Infineon, konnte man jetzt auch zwei Jahre lang bewundern. Die FAB wird gerade ausgestattet soweit ich weiß. Die Bauphase ist abgeschlossen.

Aber Hauptsache bashen - wenn die Antwort auf die Frage vorher schon klar ist. "Deutschland doof. Grüne doof."
 
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[F]L4SH schrieb:
Aber Hauptsache bashen - wenn die Antwort auf die Frage vorher schon klar ist. "Deutschland doof. Grüne doof."
Sie lieben sich nur, wenn sie die gleichen Dinge hassen.
 
foofoobar schrieb:
Kannst du das auch verständlich und nachvollziehbar formulieren?
Die Komplexität würde das Thema sprengen ohne komplexe Studien zu wälzen. Klassische Kraftwerke sind zentral, kapitalintensiv, verlässlich beim Output, brauchen Brennstoff. Dann brauch es noch ein Netz. Zentral ist da viiiiiiel günstiger, einfach zu regeln etc. PV benötigt einen massiven Ausbau weil der Strom dann anders fließt. Die Vorteile von PV sind günstige und schnell skalierbare Installation sowie fallende Preise, keine Brennstoffkosten. Nachteilig der massiv schwankende Output je nach Ort auf der Welt durch Wetter und Klima. Das muss kompensiert werden. Dafür sind zwei Arten von Backup nötig: Kurzfristig (bis zu Stunden) und Langfristig (Tage +X) oder man scheißt drauf und parasitiert an der bestehenden Kraftwerksinfrastruktur -> regelt mal schön während ich mir vom Steuerzahler garantierte Subventionen einstecke und liefere wann ich Lust hab. Das geht bei relativ wenig PV Strom im Netz gut und dann ist PV auch wirklich günstig. Aber das hält nicht lange an. Irgendwann ist es wie beim einem Geschwür in der Planwirtschaft. Wenn PV Strom erzeugt ist zu viel da -> die bezahlst deinen Nachbarn um den Müll abzunehmen! Wenn PV keinen Strom erzeugt müssen die bestehenden Kraftwerke den entgangennen Gewinn machen -> Du zahlst noch viel viel mehr. So und jetzt kommen die Kosten für den Netzausbau und vor allem das am Markt nicht mehr wirtschaftliche Backup für die ~11 Tage bei 98% verfügbarkeit (extrem hoher Wert für Standorte wie Vegas)! Akkus fallen raus. Unbezahlbar für die nötige Kapazität. Bleiben Kraftwerke, hoch subventionierte Kraftwerke und da sind wir bei Habeck und Reiche... Das ganze System läuft nur noch über Eingriffe und Subventionen.
Lösung? Marktpreise für PV-Strom (lol bezahlt mal eure Negativpreise schön selber) und EE Anlagen sowie Umlage der Netzkosten von Bezugsmenge auf vorhandenen Anschluss um die Anlagenbetrieber wieder an ihren Netzkosten zu beteiligen.
So und nun zum Kern: Die Systemkosten ergeben sich aus allen Variablen da oben und solchen die noch kommen wie etwa Kosten Steigerung/Senkung. Die EE Lobby wird dir deswegen immer etwas von günstigen Erzeugungskosten schwurbeln. Am Ende wollen alle nur dein Geld.


GF, Bosch und Infineon sind nach dem teilweise fast Konkurs extrem gewachsen. Die Stockwerke für die Medien über und unter den Reinräumen sind der Hammer.
 
Botcruscher schrieb:
So und nun zum Kern: Die Systemkosten ergeben sich aus allen Variablen da oben und solchen die noch kommen wie etwa Kosten Steigerung/Senkung. Die EE Lobby wird dir deswegen immer etwas von günstigen Erzeugungskosten schwurbeln. Am Ende wollen alle nur dein Geld.
Offensichtlich siehst du nicht das sich Akkus mittlerweile durch den Spread ruckzuck rentieren und Gasbackup kostet 1€/W Invest. Und das deutsche Stromnetz ist auch mittlerweile recht gammelig (es gibt noch Leitungen vom Föhrer) da besteht also mit oder ohne EE Sanierungsbedarf. Dem gegenüber stehen halt Einsparungen beim Import fossiler Energie, oder willst du weiter Edeltorf baggern?
 
Botcruscher schrieb:
Wenn PV Strom erzeugt ist zu viel da -> die bezahlst deinen Nachbarn um den Müll abzunehmen! Wenn PV keinen Strom erzeugt müssen die bestehenden Kraftwerke den entgangennen Gewinn machen -> Du zahlst noch viel viel mehr.
Das ist etwas wirr... Redest du vom physikalischen Stromfluss oder von der Verteilung der Kosten? Beides hatte ökonomisch noch nie etwas miteinander zu tun, egal ob fossil oder nachhaltig produziert. Wer sich einen Stromtarif 100% Ökostrom bestellt hat und neben Philippsburg gewohnt hat, bekam weiterhin 100% Atomstrom. Der einzige Unterschied war die interne Abrechnung des Versorgers. Am Ende zahlen alle in etwa den gleichen Strompreis, egal woher die Elektronen kommen. Das ist aber kein Argument gegen eine Dezentralisierung des Stromnetzes, weil das ohnehin umgebaut werden muss.
 
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Boimler schrieb:
Das ist aber kein Argument gegen eine Dezentralisierung des Stromnetzes, weil das ohnehin umgebaut werden muss.
Wieso manche Menschen auf die Idee kommen das man verhindern könnte das sich die Erde nicht mehr weiter dreht ist schwer nachzuvollziehen.

Kriegt man in sozialen Medien Likes für solche Vorstellungen?
 
Absurd finde ich daran, dass die Entscheidung von GloFo eine Entscheidung für diesen Standort hier ist, von der viele Menschen profitieren können.
 
foofoobar schrieb:
Offensichtlich siehst du nicht das sich Akkus mittlerweile durch den Spread ruckzuck rentieren und Gasbackup kostet 1€/W Invest.
Aktuelle Kapazität Speicher 20 GWh.
Tagesbedarf Deutschland 1.500 GWh.
Dunkelflaute 3 bis 5 Tage. Faktor 225 bis 375 für den Fall komplett geladener Speicher. Die verbleibende Erzeugung darfst du für den Scenario abziehen.

Fazit: Backup notwendig. Akkus in der Menge gibt der Markt nicht her. Vielleicht mit einem Durchbruch bei Natrium Luft. Wirtschaftlich wird wiederum keiner solche Kapazitäten von alleine hinstellen.
foofoobar schrieb:
Dem gegenüber stehen halt Einsparungen beim Import fossiler Energie, oder willst du weiter Edeltorf baggern?
Bei bestehenden Kraftwerken billiger und ironischerweise umweltschonender als US Frackinggas. China genehmigt trotz des EE-Ausbaus nicht ohne Grund ca. 2 Blöcke die Woche.
 
Boimler schrieb:
Was heißt in dem Fall vernünftig? Strom ist zu Hause immer günstiger als Benzin und selbst an öffentlichen Ladesäulen ist es in der Regel günstiger als fossile Brennstoffe. Also abgesehen von der Fahrt in den Urlaub, die die eingebauten Navis im Übrigen gut mit Lademöglichkeiten einplanen, gibt es noch nicht einmal einen Grund, regelmäßig öffentlichen Strom beziehen zu müssen.
Willst du mich etwa auf den Arm nehmen? Soll ich etwa ein Verlängerungskabel aus meinem Mietwohnhaus bis runter zur Straße legen? Die Problematik betrifft natürlich nicht Eigenheimbesitzer mit eigener Lademöglichkeit. Denen sollte aber klar sein, dass die Mehrheit in D eben sehr viele andere Menschen ohne diese Möglichkeit sind.

An den öffentlichen Ladesäulen ist es eben nicht billiger:
https://www.spiegel.de/auto/elektro...benzin-a-6ec3d039-c3b6-416d-90df-5518822eee86

D.h. dass die Mieter, die vollen Strompreis zahlen, auch noch den teuren Säulenstrom holen müssten (obwohl sie gefühlt oder real die PV-Anlagen der Hausbesitzer mit subventioniert haben, welche dann an ihrem Haus ihr oft ebenfalls subventioniertes Auto dafür auch noch günstiger laden können.) Diesen Mietern willst du jetzt auch noch teueren Säulenstrom verordnen? Ist doch kein Wunder, dass die lieber Benzin nehmen.

Ich bin nicht pauschal gegen e-Autos oder Ökostrom. Ich bin aber dafür hier mehr Ausgleich und Gerechtigkeit zu schaffen. Auch wenn das bedeutet, dass eAutos eben in den Speckgürtel mit Eigenheimen eher heimisch sind als in den Städten, wo es keine eigene Lademöglichkeit gibt und wo auch nicht genug Lademöglichkeiten für eine vollelektrische Flotte wirtschaftlich aufbaubar sind. (Selbst wenn an jeder Laterne zwei Fahrzeuge laden könnten, würde es unten bei weitem nicht reichen).

Um das Ziel "mehr eAutos in den Städten" zu erreichen, könnte man es jetzt ja andersrum machen: die Eigenheimbesitzer zahlen mehr für den Strom (auch für solchen, der mit subventionierten Anlagen selbst erzeugt wurde) und Leute die auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind, bekommen subventionierte Preise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Botcruscher schrieb:
Fazit: Backup notwendig. Akkus in der Menge gibt der Markt nicht her. Vielleicht mit einem Durchbruch bei Natrium Luft. Wirtschaftlich wird wiederum keiner solche Kapazitäten von alleine hinstellen.
In D gibt es Gasspeicher mit einer Kapazität von 260TWh.
Botcruscher schrieb:
Bei bestehenden Kraftwerken billiger und ironischerweise umweltschonender als US Frackinggas. China genehmigt trotz des EE-Ausbaus nicht ohne Grund ca. 2 Blöcke die Woche.
Und die bestehenden Kraftwerke sind flexibel genug?
Welchen Anteil hat US Frackinggas am gesamten Gasverbrauch?
Und bei weiter fortschreitender Elektrifizierung sinkt auch der Gasbedarf wovon jetzt auch nur 15% verstromt werden.

Eine Betrachtung der Größenordnungen hilft immer!
 
Botcruscher schrieb:
Dunkelflaute 3 bis 5 Tage. Faktor 225 bis 375 für den Fall komplett geladener Speicher. Die verbleibende Erzeugung darfst du für den Scenario abziehen.
Wieso immer wieder so eine Rechnung? Eine Mehrtägige Dunkelflaute mit Batterien abzudecken oder sogar windarme Perioden im Winter ist nicht der Sinn von Batteriespeichern.
  • Nächte - Batteriespeicher (+ Pumpspeicher)
  • Glättung über den Tagesverlauf - Batteriespeicher (+ Pumpspeicher)
  • Wind und sonnenarme Phasen - Gaskraftwerke und zukünftig grüner Wasserstoff (ja der Wirkungsgrad ist nicht gut, aber wenn der Wasserstoff im Sommer aus überschüssigem PV generiert wird, interessiert das keinen Menschen mehr. Speichern lässt er sich - aller Voraussicht nach - ähnlich wie Gas, in unterirdischen Kavernen)
Selbst wenn während der Dunkelflaute 0% Wind und Sonne einspeisen und wir die Pumpspeicher nicht berücksichtigen, haben wir immer noch ca. 9 GW Biomasse und 6 GW Wasserkraft. Gaskraftwerke sollen auch nicht abgebaut werden und damit stehen weitere 36 GW Kapazität zu Verfügung. Macht in Summe 51 GW (ohne Ausfälle aber auch ohne Reserve). Bedeutet wir haben nach Abschaltung aller Kohle und Öl Kraftwerke ein Gap von ungefähr 12 - 15 GW. Welch Überraschung, dass ist die Menge, die Habeck bauen lassen wollte.

Das Konzept für die Zukunft ist eigentlich recht simpel. Kompliziert ist die Vorhersagung der Verbräuche, die Steuerung der Verbräuche, die (kosten)effiziente Umsetzung und die Stabilität (wobei es hier bereits Lösungen gibt).

Atkatla schrieb:
Um das Ziel "mehr eAutos in den Städten" zu erreichen, könnte man es jetzt ja andersrum machen: die Eigenheimbesitzer zahlen mehr für den Strom (auch für solchen, der mit subventionierten Anlagen selbst erzeugt wurde) und Leute die auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind, bekommen subventionierte Preise.
Das ist leider eine recht müßige Diskussion. Auch Mieter in der Stadt werden (direkt oder indirekt) subventioniert (Mietzuschüsse, öffentlicher Wohnungsbau, Nahverkehrt etc.). Man wird immer das ein oder andere Beispiel finden. Persönlich bin ich kein Freund von Subventionen die an "Endnutzer" ausbezahlt werden (Sanierung, Heizung, E-Auto, Mitzuschüsse, Übernahme von Netzendgelten, Industriestrompreise, etc.). Sinnvoller fände ich Investitionen, die die Ursachen angehen, z.B.: Stromnetz in staatlicher Hand und Ausbau über Steuern (analog Straßen), Aufbau der Ladesäulen als staatliches Netz, Kredite- und Steuervergünstigungen für Firmen welche nachhaltige Technologien herstellen (und damit die Preise sinken) usw. Aber auch das ist eine endlose Diskussion mit Für- und Wieder.

Ich stimme dir aber zu, dass die Preise an öffentlichen Ladesäulen einen oft Tränen in die Augen treiben (es gibt Ausnahmen, aber leider sind die nicht die Regel). Auch die Einspeisevergütung von PV ist nicht mehr notwendig (ergibt heute bei neuen Anlagen keinen Sinn mehr, das Ziel ist möglichst hoher Eigenverbrauch).

MFG
 
Zuletzt bearbeitet: (GWh zu GW. Danke @ foofoobar)
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Zwenki schrieb:
Wieso immer wieder so eine Rechnung? Eine Mehrtägige Dunkelflaute mit Batterien abzudecken oder sogar windarme Perioden im Winter ist nicht der Sinn von Batteriespeichern.
Panik und Angst stimuliert Neuronen einfach besser.
Zwenki schrieb:
Wind und sonnenarme Phasen - Gaskraftwerke und zukünftig grüner Wasserstoff (ja der Wirkungsgrad ist nicht gut, aber wenn der Wasserstoff im Sommer aus überschüssigem PV generiert wird, interessiert das keinen Menschen mehr. Speichern lässt er sich - aller Voraussicht nach - ähnlich wie Gas, in unterirdischen Kavernen)
https://www.elektronikpraxis.de/rek...r-erreicht-95-prozent-wirkungsgrad-a-1103351/
Zwenki schrieb:
Selbst wenn während der Dunkelflaute 0% Wind und Sonne einspeisen und wir die Pumpspeicher nicht berücksichtigen, haben wir immer noch ca. 9 GWh Biomasse und 6GWh Wasserkraft. Gaskraftwerke sollen auch nicht abgebaut werden und damit stehen weitere 36 GWh Kapazität zu Verfügung. Macht in Summe 51 GWh (ohne Ausfälle aber auch ohne Reserve). Bedeutet wir haben nach Abschaltung aller Kohle und Öl Kraftwerke ein Gap von ungefähr 12 - 15 GWh. Welch Überraschung, dass ist die Menge, die Habeck bauen lassen wollte.
GWh -> GW.

Und wenn man schlau ist baut man die Gaskraftwerke dahin wo die auch als Peaker für Fernwärme agieren können. Aber da habe bei unserer derzeitigen Wirtschaftsministerin meine Zweifel.
 
foofoobar schrieb:
Deine beschriebenen Auswirkungen von Merit-Order erklären aber nicht die Preise an der Börse, es laufen permanent Gaskraftwerke und trotzdem geht der Preise auf 0€ runter.

Das war möglicherweise missverständlich. Die Merit-Order bestimmt das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten als preisgebenden Faktor. Bei hohem Ertrag von Wind- und Solarstrom geht die Residuallast zurück und der EEG-Strom verdrängt den aus den teuersten konventionellen Kraftwerken hergestellte, was über den Merit-Order-Effekt den Börsenpreis senkt.
Konventionelle Kraftwerke sind in der Regel nicht in der Lage, für einzelne Stunden an- und abzufahren. Daher wird ihr Strom in Blockgeboten an die Börse gebracht und geht separat in den Preisermittlungsalgorithmus der EEX ein. Das grundsätzliche Problem ist die Kopplung von Strom- und Gaspreis.

H6-Mobs schrieb:
Es ging darum das behauptet wurde, dass erneuerbare Energien jetzt dafür sorgen, das der Strom Billiger wird und dem ist eben nicht so.

Kann er ja auch nicht. EEG haben nur die geringsten Gestehungskosten. Der hohe Strompreis ist politisch gewollt, völlig egal mit was er produziert wird. Ich poste es gerne nochmal:


Botcruscher schrieb:
Zentral ist da viiiiiiel günstiger, einfach zu regeln etc.

Wobei "einfacher" in dem Fall schlechter bedeutet. Darum ist das Netz so wie es jetzt ist, es wurde auf den Dauer-Output der Kraftwerke ab Mitte der 50'iger Jahre angepasst. Für die neueren Energieerzeugungsformen war es nie gedacht.

Botcruscher schrieb:
Irgendwann ist es wie beim einem Geschwür in der Planwirtschaft. Wenn PV Strom erzeugt ist zu viel da -> die bezahlst deinen Nachbarn um den Müll abzunehmen!

Genau. Damit das nicht Überhand nimmt ist die Speicherung der Energie essentiell. Was sich neben den konventionellen Akkumulatoren wohl bald breit machen wird, sind lokale Brennstoffzellen für den Hausbedarf. So kann überschüssiger PV-Strom für den eigenen Bedarf als Wasserstoff gespeichert werden und man nimmt die Überlast aus dem Netz.

Botcruscher schrieb:
Das ganze System läuft nur noch über Eingriffe und Subventionen.

Da darf man sich keinen Illusionen hingeben, dass ist bei Energie immer der Fall. Die ganze Gas-Infrastruktur wurde komplett aus Steuermitteln gezahlt. Das berücksichtigt nur keiner mehr.

Atkatla schrieb:
Um das Ziel "mehr eAutos in den Städten" zu erreichen, könnte man es jetzt ja andersrum machen

Eigentlich muss die Agenda lauten: Weniger Autos in der Stadt. Mein Handwerker macht seine Termine mittlerweile davon abhängig, wann er hier überhaupt eine Parkmöglichkeit bekommt. Das ist total absurd. Die Städte sind so dermaßen übervoll mit Autos. Noch mehr (e-)Autos ist da auch keine Verbesserung.
 
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Beelzebot schrieb:
Mein Handwerker macht seine Termine mittlerweile davon abhängig, wann er hier überhaupt eine Parkmöglichkeit bekommt. Das ist total absurd. Die Städte sind so dermaßen übervoll mit Autos. Noch mehr (e-)Autos ist da auch keine Verbesserung.
Wenn jemand in der Stadt seinen Benziner durch ein eAuto ersetzen würde, stehen dann deswegen auch nicht mehr Fahrzeuge rum. Es ist die teuerste Fortbewegungsmöglichkeit dort und wer da ein Auto hat, hat auch meistens Gründe und Notwendigkeiten dafür, sich die Kosten und den Stress anzutun.

Aber wie oben gesagt, in der Stadt macht das unter den derzeitigen Bedingungen eben kaum Sinn. Ein teureres eAuto kaufen, welches man mangels eigener Lademöglichkeit nur an Ladesäulen teurer laden kann, ist ein großer Blocker für viele.
 
Atkatla schrieb:
Willst du mich etwa auf den Arm nehmen? Soll ich etwa ein Verlängerungskabel aus meinem Mietwohnhaus bis runter zur Straße legen? Die Problematik betrifft natürlich nicht Eigenheimbesitzer mit eigener Lademöglichkeit. Denen sollte aber klar sein, dass die Mehrheit in D eben sehr viele andere Menschen ohne diese Möglichkeit sind.
Seit 2020 gibt's einen Rechtsanspruch auf eine Wallbox als Mieter, wenn man einen Stellplatz hat. Auch die Zustimmungspflicht von Eigentümergemeinschaften ist weggefallen, sodass auch eine Eigentumswohnung kein Hindernis mehr ist. Abgesehen davon haben die meisten Leute aus Großstädten (in meinem Bekanntenkreis: Köln) entweder gar kein Auto mehr oder benötigen nur einen Kleinwagen, wenn sie doch mal weiter fahren. Und ja, die sind ohne Stellplatz wirklich schlechter gestellt, wenn sie ein E-Auto fahren möchten. Jetzt können wir ja mal die Schnittmenge aus Laufleistung, ab der sich ein E-Auto lohnt, Großstadtmieter, die jeden Tag aufs Land pendeln und Mietern, die keinen Stellplatz für ihren PKW haben, auf den sie angewiesen sind, bilden... Da wird die Liste schon kürzer und ich bin deiner Meinung, dass man da unbedingt etwas tun muss. Auf kommunaler Ebene tut sich da übrigens oft sehr viel schon!

Ein wichtiger Punkt wäre der, der ausgerechnet im von dir verlinkten Artikel angesprochen wird: Mehr Wettbewerb und Transparenz unter den Anbietern. Denn Strom ist günstiger als Benzin. Die hohen Kosten sind ein ökonomisches und kein technisches Problem. Es ist also alles etwas komplexer als "Leider muss ich ein Kabel aus dem Fenster hängen".
 
@Boimler Deine Schnittmengenberechnung hat ein Problem mit der Realität in Ballungsgebieten. Z.B. allein in Berlin sind ca 1,23 Mio Fahrzeuge zugelassen. Und die meisten sind Mieter (84%) ohne Stellplatz die im regulären Straßenland parken müssen. Es ist da einfach nicht relevant, ob die aufs Land pendeln, weil es einfach ohnehin keine Möglichkeit für diese Leute gibt, mit eigenen Wallboxen zu parken und günstig zu laden.
Damit ist in Ballungsgebieten die Schnittmenge derjenigen, wo sich das eAuto nicht lohnt, sehr hoch. Für diese Leute ist der Säulenstrom eben nicht günstiger als Benzin. In kleinen zersiedelten Kommunen mit mehr eigenen Stellplätzen bzw Wallboxen mag das anders aussehen, aber man kann das dortige Ergebnis eben nicht pauschal auf die Ballungsgebiete übertragen.
Hier ein Vergleich, der das auch nach Art des Ladestroms aufschlüsselt:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/autokosten/elektroauto-kostenvergleich
 
Zuletzt bearbeitet:
@Atkatla Der Punkt ist und bleibt, dass fossile Energieträger massiv subventioniert werden und deshalb günstig sind.

Atkatla schrieb:
Um das Ziel "mehr eAutos in den Städten" zu erreichen, könnte man es jetzt ja andersrum machen: die Eigenheimbesitzer zahlen mehr für den Strom (auch für solchen, der mit subventionierten Anlagen selbst erzeugt wurde) und Leute die auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind, bekommen subventionierte Preise.
Du möchtest diejenigen, die sich privat an der Energiewende beteiligen auch noch dafür bestrafen, dass sie sich bewusst für die Dekarbonisierung ihres Stroms und ihrer Mobilität entschieden haben?
 
@Boimler Ich glaube nicht, dass man Benzin in D angesichts der Besteuerungsstruktur als massiv subventioniert betrachten kann, unabhängig davon ob andere fossile Energieträger subventioniert werden oder nicht.

Und wo würden die Eigenheimbesitzer in so einem Andersrum-Szenario"bestraft"? Es würde doch nur deren Privileg wegfallen, dass andere Menschen, die selbst kein Eigenheim haben, die Dekarbonisierung der Eigenheimbesitzer bisher mit bezahlt haben, aber selbst nicht davon profitieren konnten. Warum sollte es denn dann schlecht sein, wenn man es dann andersherum macht und ab einem Zeitpunkt X die Eigenheimbesitzer dann die Dekarbonisierung der Nicht-Eigenheimbesitzer unterstützen? Das Ziel war ja nicht, dass die Eigenheimbesitzer für immer Geld sparen, sondern dass dort die Dekarbonsierung usw in die Gänge kommt. Als Mieter kann man zwar mittlerweile seinen Haushalt mit Balkonkraftwerken unterstützen, aber seien wir ehrlich, ein Balkonkraftwerk bringt bei weitem nicht soviel ein, wie die Anlagen die manche auf ihren Dächern haben und Strom bekommt man damit nicht in das Auto an der Straße. Das geht nur, wenn die Preise an den Säulen subventioniert werden. Und diesmal könnten diejenigen was beitragen, die bisher davon profitiert haben. So wäre jeder mal dran gewesen, etwas zu unterstützen, was man selber nicht nutzt oder nutzen kann, aber in der Summe die Dekarbonisierung voranbringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beelzebot schrieb:
So kann überschüssiger PV-Strom für den eigenen Bedarf als Wasserstoff gespeichert werden und man nimmt die Überlast aus dem Netz.
Hier glaube ich nicht (mehr) dran. Ich fand das Konzept von HPC/ Picea richtig cool. Während der Planung für einen Neubau hatte ich es auch ins Auge gefasst (da waren die Zinsen noch so günstig). Die Investition (+ Wartung) hätte sich nicht amortisiert und die speicherbare Menge an Wasserstoff war so wenig (oder so viele Tanks), dass ich maximal die Wärmepumpe hätte durch den Winter bringen können (bei nahezu Passivhaus). Vom BEV ganz zu schweigen. Sinnvoller wäre ein Latentspeicher gewesen (z.B. Eisspeicher). Am Ende ist es wegen dem Grundstück nichts geworden.

Mittlerweile ist HPC Insolvent. Aufgrund der Komplexität und Speicherung würde ich Elektrolyseure heute eher bei Großanlagen sehen. Schlau verteilt mit einem Wasserstoff Kernnetz und Kavernenspeicher würde dies das Netz aber auch entlasten.
 
Zuletzt bearbeitet: (amortisiert und nicht aromatisiert :D)
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