Backup Strategien ausweiten: Cold Storage 2,5"(SMR) vs 3,5"(CMR), Syncthing (SDKarte) und Tools

Nickinuse

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Guten Morgen allerseits,

auf Grund zweier Vorfälle (Ransomware bzw. Diebstahl) in meinem näheren Umfeld bin ich zur Überzeugung gekommen, dass mein aktuelles Verfahren nicht ausreichend ist. Ich habe eine 4TB NVME und zippe in regelmäßigen Intervallen wichtige Ordner auf eine ältere 512GB SSD im gleichen Desktop PC.

Ich würde gerne eine externe Harddisk hinzufügen. Eventuell mit der zusätzlichen Anwendung als Datensilo. Also 4TB+. Da beginnen jetzt die Fragen/Überlegungen. 2,5" wäre angenehmer, da deutlich kleiner und keine extra Stromversorgung erforderlich.
  1. Wenn ich eine WD oder Seagate Platte in einem Gehäuse vom gleichen Hersteller kaufe, bekomme ich mit Sicherheit keine gebrauchte Platte oder?
  2. Bei 2,5" gibt es kein CMR und Geld für SSD möchte ich nicht unbedingt in die Hand nehmen. Wenn ich einmal pro Woche eine einstellige Anzahl an großen ZIP Dateien draufkopiere sollte der Geschwindigkeitsnachteil von SMR zu vernachlässigen sein oder?
  3. Sind SMR Platten generell unzuverlässiger?
  4. Sind 3,5" Platten tendeziell zuverlässiger?
  5. Platte im mitgelieferten Gehäuse, USB <-> SATA Kabel oder Dockingstation? Teilweise ist in dem Gehäuse kein echter SSD Anschlusss, sondern fix verbunden. Dieses Video thematiserit das (WD fix Seagate USB Adapter kann abgezogen werden)
  6. Bringt Helium bei 3,5" auch was bezüglich Ausfallsicherheit oder nur Betriebsruhe?
  7. Von gebrauchten Server Platten ist vermutlich komplett abzuraten - oder?
    (Irgendwie hätte mich so ein KinHank Drive gereizt ;) von den 12TB hätte ich das meiste gelöscht und die Disk nacher für Backup und Dtaensilo verwendet)
  8. Scheinbar ist WD im Server Bereich verlässlicher als Seagate. (vgl. Video)
Konkrete Empfehlungen bzw. Gründe einen der Vorschläge auf jeden Fall zu meiden?
8 bzw. 10 TB ausgesucht, weil ich dann auf CMR gehofft habe. Zumindest haben die Hersteller ab 8 bzw 10 TB keine SMR Laufwerke gelistet. Seagate bzw. WD.

Allerdings schreibt die KI von Google Search zur Seagate:
"The STKP10000400 is a 10TB external hard drive from Seagate's Expansion Desktop series, and it uses SMR (Shingled Magnetic Recording) technology for its internal drive, which is often the ST10000DM005 Barracuda model"

Die WD dürfte ziemlich sicher CMR sein. Zumidnest habe ich das für WDBWLG0080HBK-EESN so gefunden.

Bin also ziemlich verunsichert. Doch Platte und Gehäuse getrennt kaufen, wenn ich mich für 3,5" entscheide? Was für eine Platte und Gehäuse würdet Ihr empfeheln?




Beim Aufräumen habe ich noch einen alten raspi3 "gefunden". Aktuelle Nextcloud Versionen würden nicht mehr darauf laufen. Ich habe jetzt getriggert durch dieses c't Video mit syncthing herumgespielt. Micro sd-Karten (oder angesteckter USB-Stick) sind aber bezüglich Datensicherheit für Backups zu vergessen oder? Ich plane das Ding eher für Fotobackups während Urlaub einzusetzen, da ich mein Handy nicht in die Cloud synchronisieren lassen möchte.



Gibt es irgendwelche tollen Backup Tools? Ich verwende aktuell die Aufgabenplanung von Windows, die mehrere Skripte anstößt. Da wird einfach jeweils nur ein Order gezippt. Bestehendes ZIP wird in OLD umbeneannt. Nichts inkrementel oder robocopy.
 
Verschwende nicht soviel Gedanken auf "die" Backup-Platte... Eher wie du sicherst.
 
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Ich glaub du bist in eine Overthinking Falle gestolpert. Ich kann verstehen das man möglichst das beste für sein Geld bekommen will, aber mit den üblichen Markenherstellern wie Seagate oder WD machst du sicherlich nichts falsch.
 
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Nickinuse schrieb:
Gibt es irgendwelche tollen Backup Tools? Ich verwende aktuell die Aufgabenplanung von Windows, die mehrere Skripte anstößt. Da wird einfach jeweils nur ein Order gezippt. Bestehendes ZIP wird in OLD umbeneannt. Nichts inkrementel oder robocopy.
SyncThing hatte ich sehr, sehr schnell wieder verworfen, und habe mir schlussendlich SyncFolder (von Jos Huybrighs) aus dem MS (App)Store installiert. Für mich ein spiritueller Nachfolger von Microsofts SyncToy, was mir im Gegensatz zu SyncThing die Einrichtung einleuchtet.
Beim Einrichten einmal in Ruhe die Optionen generell und dann für den jeweiligen Sync durchgehen. Für neue Jobs kopiere ich mir i.d.R. einen vorhandenen Sync und ändere das Quell- und Zielverzeichnis ab, sodass ich nicht jedesmal die Einstellungen neu setzen muss.
 
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@midwed
Danke für die Linksammlung!

Den raspi stelle ich dann zu meinen Eltern wenn er fertig konfiguriert und getestet ist :daumen:

Um gegen Ransomware gefeit zu sein also besser 2 externe Laufwerke...
Wichtige Daten passen auch auf USB-Stick. Ich müsste auch noch eine 300 GB PATA Platte in einem Gehäuse herumliegen haben. Aber ob das besser ist.. Komfortabel sicher nicht

@Phil_81 & @TheBeastMaster
Ein "bisschen" Nachdenken und Planen schadet nicht.
Außerdem bin ich furchtbar anfällig für Buyer's remorse ;)

Bei Festplatten sind WD und Seagate mittlerweile die einzigen echten Hersteller. Alles andere ist nur OEM. Bei SSDs und NVME gibt es noch viele Hersteller.

@CubeID
Darf ich fragen was dich von syncthing abgebracht hat?
Der Charme wäre Fotos auch außerhalb meines Netzwerks von Android Gerät (Telefon) zu sichern.


Über Input bezüglich meinen HW-Fragen würde ich mich trotzdem freuen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist das einfach ein ziemlich pragmatisches Thema... Geht eine Backup-Platte kaputt, hab ich ja noch das Original und ein zweites Backup. Daher ne günstige Markenplatte nehmen und gut is, und das Backup-Konzept entsprechend auslegen.
 
1. Wenn es keine Betrugsplatte, siehe Nachrichten hier bei CB, ist, dann ist die neu, ja.
2. ja
3. nein
4. nein
5- SATA-Anschluß meinst Du vermutlich. Zumindest in den WD-Serien sind ab 8/10TB die Ecke "normale" Platten verbaut. Wenn Du etwas sparen willst, hat z.B. WD einen eigenen rezertifiziert-Shop. Das sind Platten, die vom Hersteller wieder neuwertig gemacht werden, sei es weil z.B. die Elektronik defekt war und eine neue Platine mit anschließender Kalibrierung drankommt oder aus geplatzten Geschäften. Die haben auch 1 Jahr Garantie.
6. An sich weder noch. Helium war/ist nötig um bei der großen Anzahl an Plattern den "Luft"widerstand zu verringern damit der Antriebsmotor klein bleibt.
7. kommt immer darauf an woher. Ist es ein vertrauenswürdiger (Groß-)händler oder irgendein Laden
8. Es gibt in den statistischen Auswertungen minimale Unterschiede. Die kannst Du aber nicht auf Deine zwei zu kaufenden Platten herunterbrechen. Beispiel: Bei einem Würfel hat jede Seite die gleiche Chance. Es kann trotzdem sein, dass ich beim ersten Wurf mit 6 Würfeln 6 1er habe. Solange Du also nicht planst wenigstens Dutzende Platten zu kaufen, kannst Du die statistischen Werte ignorieren.
 
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TorenAltair schrieb:
1. Wenn es keine Betrugsplatte, siehe Nachrichten hier bei CB, ist, dann ist die neu, ja.
Sicher? Ich meine, daß in den externen Gehäusen sehr wohl refurbished HDDs landen können.
 
@JumpingCat
Danke für die 3 Vorschläge!

Kopia bzw. das von CubeID vorgeschlagene SynFolder schaue ich mir eventuell näher an.

Das nette an syncthing ist, dass es auch mit dem 1GB RAM Raspi läuft. Die aktuelle Netxcloud und auch das von dir erwähnte immich leider nicht (mehr).

@TorenAltair
Danke für deine Antworten!

add5) Ja da habe ich Terminologie vermischt. Sowohl SSD als auch Magnetplatten verwenden einen SATA - Anschluss. Meine Frage zielte neben Reparierbarkeit (Festplatte im Notfall ausbauen und am PC selber anstecken. falls nur der USB Controller defekt ist - wie wahrscheinlich ist das) auch auf Hitze ab. Toasten die inkludierten Gehäuse die Platte und man kauft deshalb anders Gehäuse, oder ist gar so ein simples AdapterKabel die (thermisch) beste Lösung?

add7) Da habe ich was unzulässig vermischt und wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mittlerweile einiges überwiegend negatives über die von KinHank verwendeten Festplatten gelesen.

@nutrix
Ich hatte gehofft Seagate und WD geben in Ihre eigenen Gehäuse KEINE Betrugsplatten.

Das Problem - so zumindest meine Hoffung - beschränkt sich auf Drittanbieter die alles was sie finden verbauen. Wie UnionSine bei Amazon. Wobei wenn ich sowas kaufen wollte, würde ich bei Temu die Häfte bezahlen ;)
 
nutrix schrieb:
Also ein Hersteller macht mal grundweg kein refurbished, nur recertified. Zumindest WD baut nur neue Platten in die Gehäuse. Sofern man eben keine im Handel der aktuellen Nachrichten erwischt. WD baut Whites in die Externen ein, die sind aber auch neu.
Für Recertified wie gesagt hat WD einen extra Shop, auch für externe Platten.

@Nickinuse Da toastet nichts, v.a. auch nicht bei Deiner Anwendung einmal die Woche ne Sicherung zu machen.
 
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An thermische Probleme dachte ich anlässlich USB-Sticks...

Beim Übersiedeln auf neuen Computer diesen Schrott von Sandisk verwendet um Profilordner von Thunderbird und Firefox zu kopieren (sehr viele kleine Dateien aber insgesamt nur gute 10GB). Der Stick hat während dem Kopieren heftig thermal gethrottelt und Pausen eingelegt. Außerdem nichts was man mit bloßen Händen angreifen möchte. Wobei der Amazon Link zeigt mittlerweile möglicherweise auf ein anderes Produkt. Meiner verhält sich so wie die Daten bei SSD-Tester zeigen.

OK die Backups wären wenige große Dateien was die Situation verbessern sollte, aber eine 2,5" Festplatte in einem kleinen unbelüfteten Gehäuse...

Apropos vor kurzem neuen USB Stick gekauft der deutlich weniger heiß wird und auch schneller ist.

@TorenAltair
Was sind (WD) Whites? Ich habe nur das gefunden:

A White Label (WL) hard drive is a disk that has been returned to the Original Equipment Manufacturer (OEM) factory by a hyperscaler, and may have no fault found, an easily correctable error or may have zero power on hours (POH) and be 100% error free as well.

Würde ja bedeuten gebraucht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Whites sind bei WD Platten, die für Rechenzentren produziert wurden und entweder keine Käufer finden oder eben aus geplatzten Geschäften stammen. Technisch (deswegen White) kann "alles" drin sein.. also Blue, Red usw. bzw auch spezielle Serverplatten.

Hier z.B. 4 10er Platten aus externen WD-Gehäusen aus 1 Lieferung.. zwei unterschiedliche Modelle waren drin
1756147805532.png
 
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Nickinuse schrieb:
@CubeID
Darf ich fragen was dich von syncthing abgebracht hat?
Der Charme wäre Fotos auch außerhalb meines Netzwerks von Android Gerät (Telefon) zu sichern.
Muss zugeben, hab nicht alles hier gelesen, aber warum nicht mehr SyncThing:
Ich wollte etwas Universelleres. SyncThing macht genau das was der Name sagt - Synchronisieren. Aber wie greift man dann zu? Müsste man ja wieder wo anders hin synchronisieren. Zumindest mal out-of-the-box. Oder gibt es dann Möglichkeiten für einen Share, mit einer vernünftigen Berechtigungsstruktur?

Die Berechtigungsthematik ist das, warum ich Nextcloud bei mir ablöse. In der App am Handy oder auch im Browser am PC gut, Sync zwischen Endgerät und Server auch gut. Aber am PC ohne Browser zugreifen? Nicht out-of-the-box.

Deswegen ist bei mir das zentrale System für Speicher jetzt ein OpenMediaVault Server geworden. Damit bin ich unabhängiger, denn es ist erstmal nur ein "dummer" Speicher, auf dem ich aber schon passende Berechtigungen vergeben kann. Was dann auf dem Speicher landet ist OMV egal. Vom Windows Rechner ist es eben SyncFolder. Mein iPhone muss ich noch umstellen, aber auch da bin ich mir sicher, dass ich da eine passende App finde, und ich bin nicht von einer Plattform/App abhängig.

Bei dem c't Video wurde auch die Übertragung vom Handy über die Relay-Server genannt. Funktioniert, wird auch sicher sein, würde ich jedoch nicht wollen, dass meine Daten über Server von Dritten läuft.

Bei mir geh ich von außen über Wireguard, was auf meiner Fritzbox läuft, in mein Netz daheim wenn ich unterwegs bin. Hat neben dem Zugriff auf die lokal gehosteten Sachen für mich zwei Vorteile: Ich muss an meinem privaten Anschluss außer Wireguard nix nach außen publishen = weniger Angriffsfläche. Und wenn ich unterwegs bin surfe ich trotzdem über den Anschluss bei mir daheim, womit in den Netzen außerhalb mein Datenverkehr nicht einsehbar ist. Im Grunde viel von dem, was die ganzen VPN-Provider versprechen (mit denen kann man noch seinen Standort ändern).
 
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SyncThing Szenario

Ich plane nicht wirklich zu synchronisieren...
PC und Handy dürfen nur senden.
Der Raspi nur empfangen.

Wenn ich die Daten brauche stecke ich den USB Stick ab, oder nehme die SD-Karte raus.
(Noch nicht überlegt ob ich mit SD-Karte auskomme.)

Aktuell bin ich mit Festplatte aussuchen abgelenkt. ;)
Außerdem überlege ich gleich auch noch ein neues Keyboard zu kaufen aber das ist ein ganz anderes Thema.
 
Synchronisieren kann auch one-way sein, das muss nicht in beide Richtungen laufen ;-)
Wenn du mit umstecken hinkommst ok, wäre mir zu fummelig, dass wenn ich Bilder vom Handy am PC anschauen will, erst den Pi runterzufahren, die Platte dort ab- und dann am PC anstecken muss.
Soll der Pi nur on-demand laufen oder 24/7?
 
Raspi vermutlich eher 24/7
Soll hauptsächlich Backup werden.

Wobei mir aufgefallen ist, dass das SyncThing Probleme macht, wenn es versucht die noch nicht vollständig geschriebene ZIP-Datei zu synchronisieren.

Bilder schaue ich ab und zu am TV. Da caste ich das vom Handy mit SmartView.
Am Handy ist auch ein FTP Server. Wenn ich mal Daten direkt will. Kommt aber sehr selten vor.
 
Nickinuse schrieb:
Wobei mir aufgefallen ist, dass das SyncThing Probleme macht, wenn es versucht die noch nicht vollständig geschriebene ZIP-Datei zu synchronisieren.

Dann entweder nicht live syncen. Oder die ZIP-Datei in direkt im syncthing generieren sondern erst reinschieben wenn fertig.

Nickinuse schrieb:
SyncThing Szenario

Ich plane nicht wirklich zu synchronisieren...
PC und Handy dürfen nur senden.
Der Raspi nur empfangen.

Schönes Beispiel für die Features von syncthing wenn man einen Host quasi als Backup definiert ;-)

CubeID schrieb:
Übertragung vom Handy über die Relay-Server genannt. Funktioniert, wird auch sicher sein, würde ich jedoch nicht wollen, dass meine Daten über Server von Dritten läuft.

Auch ein sehr gutes Beispiel für die Privatsphäre von syncthing. Für public Inhalte/etc gibt es das. Normalweise kommt man öfters am synthing Server selbst vorbei (Smartphone unterwegs vs zuhause). Ansonsten der etwas fortgeschrittene Benutzer hat eh ein Wireguard laufen.
 
JumpingCat schrieb:
Dann entweder nicht live syncen. Oder die ZIP-Datei in direkt im syncthing generieren sondern erst reinschieben wenn fertig.
Also einfach "Änderungen überwachen" weg und nur auf das "Vollständige Scanintervall" verwenden?

Die meisten ZIP Dateien sind in wenigen Sekunden angelegt. Aber das "vollständige" Backup dauert schon mehrere Minuten. Kann also auch mit dem Scanintervall passieren, dass die Synchronisation mitten in den Schreibvorgang reinplatzt. Wenn ich die ZIP Datei an anderer Stelle erzeuge und dann hinverschiebe würde das Risiko deutlich reduziert, aber nicht 0 werden...

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