Bericht: Leiser 11-Watt-PC mit Leistungsreserven

Equilibrium42

Cadet 4th Year
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Hallo zusammen,

ich musste mir kürzlich einen neuen Arbeits-PC zusammenbauen.
Mein Ziel war, einen leisen, stromsparenden PC zu erstellen, der trotzdem bei Bedarf auch mal ein wenig Gas geben kann.

Verwendet habe ich dafür die folgenden Komponenten:
- Mainboard: MSI Z270-A PRO Intel Z270 So.1151 Dual Channel DDR ATX Retail
- RAM: 16GB (2x 8192MB) Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2400 DIMM CL16-16-16 Dual Kit
- Netzteil: 300 Watt be quiet! Pure Power 10 Non-Modular 80+ Bronze
- CPU: Intel Core i7 7700 4x 3.60GHz So.1151 BOX
- CPU-Kühler: Thermalright HR-02 Macho Rev. B
- Gehäuse: Fractal Design Define R5
- SSD: eine Samsung 250er-SDD, die ich noch rumfliegen hatte.

Man mag dazu einwenden, dass ein Board mit B150- oder B250-Chipset noch sparsamer sein könnte, allerdings habe ich das oben genannte Z270-Board verwendet, weil es laut einem Test der c't aus 2017 sehr sparsam ist. Das Netzteil mit nur 80+ Bronze könnte effizienter sein, allerdings findet man keine leisen Platin- oder Gold-Netzteile mit 300 Watt. Diese wären sicherlich in vielen Bereichen effizienter, allerdings ist fraglich, ob sich der Leerlauf-Verbrauch durch sie merklich verbessern würde.

Im Leerlauf unter Windows 10 verbraucht dieser PC 11,2 Watt. Ich habe dies ohne angeschlossenes Display gemessen mit einem Brennenstuhl Energiemessgerät Primera-Line PM 231 E, dass in diesem Bereich recht genau misst. Das Display habe ich raus gelassen, weil der Verbrauch der Grafikkarte sicherlich nach Auflösung variiert. Mit meinem kleinen angeschlossenen Test-Display lag der Verbrauch bei 11,8 Watt. Um diesen Verbrauch zu erreichen, musste ich folgende Einstellung vornehmen:
- SATA Link Power Management im Microsoft AHCI-Treiber aktivieren
- Intel C-State mit Limit C8 im BIOS aktivieren
- COM- und Parallel-Port im BIOS deaktivieren

Die c't hatte hierzu 2016 einiges an Grundlagenforschung betrieben, als sie damals auch einen 11-Watt-PC (allerdings mit heute weitestgehend nicht mehr erhältlicher Hardware) erstellt haben. Nützliche Links hierzu:
https://www.heise.de/ct/artikel/Der-optimale-PC-2016-3487165.html
https://www.heise.de/ct/hotline/Int...wt_mc=print.ct.2016.24.142#zsdb-article-links

Vielleicht hilft dieser Bericht ja dem einen oder anderen, der etwas ähnliches vor hat.
 
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T00L schrieb:
Daß die c't (jährliche) Bauvorschläge für effiziente System mit Luft nach oben macht, sollte dem einen oder anderen ja bekannt sein.

Ja, aber die c't hat zuletzt 2016 einen Vorschlag für einen effizienten PC gemacht. Die meiste Hardware aus diesem Vorschlag kann man schon nicht mehr kaufen. 2017 gab es noch keinen, der kommt wahrscheinlich wieder vor Weihnachten. Ich hatte aber jetzt schon Bedarf.
 
Ich verstehe den Sinn Deines Posts nicht.
Es ist weder besondere Hardware verbaut noch besondere Einstellungen gemacht worden.
Oder habe ich etwas übersehen?
 
Du hast also rausgefunden, dass ein Standard-Rechner ohne Graka bei halbwegs vernünftiger Komponentenauswahl im Idle 11W verbraucht. Und jetzt?
Verstehe den Sinn des Posts nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man Systeme mit wenig Energie-Verbrauch im idle-modus haben will, muss man klar zu Intel greifen.

Mein gerade aufgebautes R5 1600-Sytem zieht im idle mit Grafikkarte 39W. Das ist viel zu viel. Ein altes AM2 System hatte ich schon auf 16W runter, mit Onboard-Grafik.

Bei intensiver Nutzung gleicht sich AMD und Intel dann wieder an. Heutzutage.
 
Der Sinn des Posts ist doch im Post erläutert. Ich wollte einen leisen Stromspar-PC bauen, der trotzdem leistungsfähig ist. Der PC verbraucht weniger als viele NAS, ist aber viel leistungsfähiger. Da ich zu diesem Thema keinen passenden Thread finden konnte, dachte ich, dass ich meine Erfahrungen teile. Es sind ja vielleicht nicht alle solche Experten wie ihr, die aus dem Stehgreif wissen, dass und mit welchen Komponenten das möglich ist. Ich wusste es selbst vorher auch nicht und war vor meiner ersten Messung gespannt wie ein Flitzebogen.

Zudem gab es auch Leute, die behauptet haben, ich könnte das mit den 11 Watt nicht erreichen, siehe https://www.computerbase.de/forum/t...tspferd-mit-wumms-falls-noetig.1710310/page-2.

Also ich wäre froh gewesen, wenn ich vor der Auswahl meiner Komponenten so einen Erfahrungsbericht gehabt hätte, denn dann hätte ich nicht das Risiko von Fehlkäufen gehabt.
Ergänzung ()

WommU schrieb:
Wenn man Systeme mit wenig Energie-Verbrauch im idle-modus haben will, muss man klar zu Intel greifen.

Ja, das stimmt. Früher habe ich sehr oft AMD-Systeme verwendet, aber für diesen Anwendungsfall kam das nicht in Frage. Aber ich bin froh, dass sie mit dem Ryzen im Performance-Bereich wieder mehr als konkurrenzfähig sind und somit Intel auch nötigen, mal seinen Hintern zu bewegen.
 
WommU schrieb:
Wenn man Systeme mit wenig Energie-Verbrauch im idle-modus haben will, muss man klar zu Intel greifen.

Mein gerade aufgebautes R5 1600-Sytem zieht im idle mit Grafikkarte 39W. Das ist viel zu viel. Ein altes AM2 System hatte ich schon auf 16W runter, mit Onboard-Grafik.

Bei intensiver Nutzung gleicht sich AMD und Intel dann wieder an. Heutzutage.

merkste was ?
 
Die Grafikkarte macht gerade mal 7-8W aus. Ist also nicht die Ursache.
Ursache ist die AM4-Plattform.
Der Vorgänger-PC hatte einen X6 1090T mit gleicher Grafikkarte auf einem AM2+-Board von Asus, das als nicht gerade energiesparend bekannt war.
Er zog im Idle ca. 54 W. Ohne Grafikkarte ca. 7-8W weniger.
Am4 ist für reine Office-PCs nicht die erste Wahl.
Dafür habe einen einfachen Pentium G3258-PC.
 
Nur dass die Anschaffung eines extra Office PCs mit geringer Leistungsaufnahme aus ökonomischer und ökologischer Sicht für einen Privathaushalt Unsinn ist.

Die Anschaffungskosten bekommt man auch bei intensiver Nutzung erst nach vielen Jahren wieder rein.

Ebenso ist der reine IDLE Verbrauch eines Rechners kein geeigneter Vergleichswert.

Auch eine aktuelle Intel CPU taktet ständig hoch und runter, sobald man nur die Maus bewegt.

Wenn man zwei Rechner vergleichen will, muss man einen identischen Workload erzeugen und schauen, was nach einer Stunde tatsächlich an Arbeit verbessern in Kilowattstunden verrichtet wurde.
 
Ruheliebhaber schrieb:
Nur dass die Anschaffung eines extra Office PCs mit geringer Leistungsaufnahme aus ökonomischer und ökologischer Sicht für einen Privathaushalt Unsinn ist.

Die Anschaffungskosten bekommt man auch bei intensiver Nutzung erst nach vielen Jahren wieder rein.

Das ist natürlich richtig. Aber wir wissen natürlich nicht, ob er von der Arbeit her gezwungen ist, seine Daten auf einem separaten, nicht-privaten PC zu halten.

Ruheliebhaber schrieb:
Ebenso ist der reine IDLE Verbrauch eines Rechners kein geeigneter Vergleichswert.
Auch eine aktuelle Intel CPU taktet ständig hoch und runter, sobald man nur die Maus bewegt.

Der Idle-Zustand ist aber einer, der bei einem Office-PC oft vorherrscht. Es werden selten wirklich rechenintensive Dinge an solchen PCs gemacht. Daher glaube ich schon, dass man auf Dauer für Office-Arbeiten besser mit einem 11-Watt-Idle-Rechner fährt als mit dem angesprochenen Ryzen-System. Du hast natürlich Recht, dass das in anderen Szenarien ganz anders aussehen kann.
Aus Spaß habe ich mal getestet, was hektisches Mausgeschiebe für einen Unterschied macht. Wir sprechen da von etwa einem Watt! :-)
 
Ruheliebhaber schrieb:
Nur dass die Anschaffung eines extra Office PCs mit geringer Leistungsaufnahme aus ökonomischer und ökologischer Sicht für einen Privathaushalt Unsinn ist.
....
Ebenso ist der reine IDLE Verbrauch eines Rechners kein geeigneter Vergleichswert.

Naja, ich benutze, wenn es geht, dazu z-T. auch ältere, gebrauchte Teile. Ein vollständigen Neuaufbau hab ich in den letzten 8 Jahren. nie gemacht.
Dazu werden die Systeme dann solange gefahren, solange es geht.

Mein ganz altes AM2-System mit X2 4200+ verbrauchte bei normaler Nutzung (Office/Internet) knapp unter 20W pro Stunde. Aber ich nutze auch kaum youtube zur Information. Da ist der idle Wert schon Anhaltspunkt. Für mich. Aber jeder nutzt den Rechner anders und muss für sich selbst abwägen. Er bestand zunächst nur aus Altteilen.

Der besagte Office-PC mit dem Pentium hatte ca. 140€ an Neuteilen gekostet, Rest Altteile. Der von mir sonst genutzte X6 1090T-PC, jetzt durch den R5 1600 ersetzt, verbrauchte ca. 80W mehr im laufendem Betrieb. Den Unterschied hab ich bei der nächsten Stromrechnung deutlich bemerkt. Ihn aber ganz zu ersetzen durch einen Intel, hätte sich damals aber nicht gerechnet.
Ausserdem mag ich Redundanz, falls mal was ausfällt.
Jeder wie er möchte.
Ergänzung ()

Zur Ergänzung, wer es noch nicht kennt und ein sparsames System aufbauen will:

https://www.hardwareluxx.de/community/f84/die-sparsamsten-systeme-30w-idle-1007101.html
Darin auch weitere Links.

Allerdings, übertreiben sollte man nicht. Es rechnet sich dann nicht.
 
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