Berufs- und Hobbyfotografen für Hochzeit

Nitschi66

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11.275
Hallo Leute,

ich bin momentan privat auf der Suche nach einem Hochzeitsfotografen im Raum Berlin. Es geht mir hier nicht direkt darum jemanden zu finden (wenn das jetzt zufällig passiert auch cool) sondern eher ums quatschen drumherum.
Beim Filtern der verschiedenen Angebot (das Betrifft nicht nur die der Fotografen) falle ich manchmal vom Glauben ab und Denke, ich habe den falschen Berufszweig gewählt. Wenn ich dann aber dochmal genauer nachrechne hören sich die 1500-2500€ für einen Tag doch nicht so viel an. Neben den 6-10h alleine auf der Hochzeit kommen ja noch Vor- sowie Nachbereitung und das ganze zeitintensive geplane drumherum. Teilweise sind die Angebote aber auch jenseits der 2500€ und das lässt mich dann doch grübeln...

Es gibt hier ja doch ein paar Hobby und Berufsfotografen hier. Außer dem üblichen Hochzeitszuschlag gibt es noch andere Gründe, weshalb sowas dann doch so teuer erscheint?

Grüße,
Nik
 
Das Equipment zur Anschaffung ist sauteuer, die Konkurrenz recht breit gefächert und dazu finden die meisten Hochzeiten halt dann statt, wenn man eigentlich Freizeit haben will - und nicht Dienstags von 9 Uhr bis 17 Uhr.
 
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Der Fotograf hat ja nicht nur eine Kamera sonder meist mehrere dazu noch Objektive , Blenden und ähnliches.

Dazu kommt ja noch die Bearbeitung mit Software am PC usw.

Gibt sicher billigere, aber da bekommt man dann schon wofür man bezaht..
 
Nachdem Hochzeiten ein Konstrukt aus dem letzten Jahrtausend sind und in vielen Fällen ohnehin nicht lange andauern, tut's auch die Smartphone Kamera (die in den meisten Fällen sogar wesentlich mehr Features als irgendeine Systemkamera bieten). Wieso also viel Geld für einen "Profi" ausgeben?
 
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vaju schrieb:
Wieso also viel Geld für einen "Profi" ausgeben?
Weil das so ist bei einer Hochzeit, man muss einen Fotografen haben! Hehe. Das ist halt dieses alte Denken, weils eben jeder macht.

Kann ja jeder für sich entscheiden aber ich bräuchte auch keinen. Die Handys sind heutzutage ja schon teilweise besser als manche teuren Kameras. Ein Fotograf macht daraus natürlich mehr durch Bearbeitung usw. Der hat natürlich oft Highend. Kostet ja bei manchen über 15.000€

Durch Corona sind solche Dienstleistungen aber ohnehin viel teurer geworden. Zumal wenn man zb. Sonntags bucht zahlt man sicher 10-20% mehr.
 
Nitschi66 schrieb:
Beim Filtern der verschiedenen Angebot (das Betrifft nicht nur die der Fotografen) falle ich manchmal vom Glauben ab und Denke, ich habe den falschen Berufszweig gewählt.
Arbeitest Du bevorzugt am Wochenende, mit Pech (wenn auch noch die Feier zu fotografieren ist) bis spät Abends. Das Equipment kostet auch und muss bei einem Profi mind. redundant mitgeführt werden.

U.U. arbeitest Du dann auch noch gerne unter manchmal extremem Stress ohne dass Dir dies jemand anmerken darf oder hast in Deinem Beruf so extrem viel Erfahrung, dass Dich dort nichts mehr aus der Ruhe bringt und Du für nahezu jede denkbare "Störung" eines geplanten/abgestimmten Ablaufes sofort eine Lösung bereit hast, die Deinen Kunden zufrieden stellt.

Nitschi66 schrieb:
Teilweise sind die Angebote aber auch jenseits der 2500€ und das lässt mich dann doch grübeln...
Sind das alles vergleichbare Angebote? Also Standesamt+Kirche+Feier+"offizielle" Hochzeitsfotos (egal ob im Studio oder sonstwo)? Und die Lieferung erfolgt dann wie und in welchem Zeitfenster nach der Hochzeit? Werden nur bearbeitete digitale Bilder geliefert (u.U. auch noch in einer von Dir als "modern" angenommenen Auflösung) oder erfolgt u.U. nochmal eine Abstimmung mit dem Brautpaar nach der Hochzeit, um Bilder für ein Fotobuch oder Ausbelichtungen auszusuchen? U.U. plant da ein Profi, je nach Location, auch mit mit zwei Fotografen, damit der eine z.B. in der Kirche nicht ständig durch die Gegend läuft um mehrere interessante Perspektiven einnehmen zu können.

Nitschi66 schrieb:
Außer dem üblichen Hochzeitszuschlag gibt es noch andere Gründe, weshalb sowas dann doch so teuer erscheint?
Was sagst Du, wenn Du nachher von exakt den Momenten, die Dir vorschweben und warum Du einen Fotografen gebucht und nicht irgendeinem Gast die Kamera in die Hand gedrückt hast, keine Bilder hast? Von einem Profi erwarte ich reproduzierbar hochwertige Bilder, die seinem Stil entsprechen und die er auch abliefet, wenn mal etwas 8aus seiner Sicht) nicht genauso abläuft wie das vorher u.U. geplant/abgestimmt war. Bei einer Hochzeit das dann im Ideafall auch noch so unauffälig und störungsfrei für Brautpaar und Gäste wie zwingend nötig.

Dort würde ich nicht dafür zahlen, dass ich "das eine" gestellte Hochzeitsbild erhalte sondern dass alle (mir) für die Hochzeit wichitgen Momente in sehr guter Qualität abgelichtet werden.

Ja, das ist viel Geld, aber wenn der Fotograf dies "professionell" durchzieht, ist er das Geld wert (da Du ja auch Bilder im Stil seiner vergangenen Arbeiten erwartest). Wenn Du einen Verwandten hast, der so gutmütig ist, das als Gast nebenher zu machen in der Hoffnung, dass er nachher nicht von Dir wegen schlechter Ergebnisse (=die Bilder gefallen Dir nicht oder es fehlen Dir wichtige Bilder) verprügelt wird, dann lasse ihn das machen.

Wehe er merkt dann erst vor Ort, dass er dort, wo er mit seinem Equipment für den Ringtausch hin müsste, keinen Zutritt bekommt oder er verfällt in Panik, weil es beim Verlassen vom Standesamt regnet und seine Kamera nicht nass werden darf.

snickii schrieb:
Die Handys sind heutzutage ja schon teilweise besser als manche teuren Kameras.
Bei den wenigen Hochzeiten in Deutschland, bei denen ich früher mal zwangsweise fotografieren musste, hätte ich das niemals ohne einen guten Blitz und passende Brennweiten machen wollen. Und zwar auch nicht mit meinem heutigem Equipment, mit dem ich fast gedankenlos auch mit ISO3200-6400 fotografiere. In Ecken, in denen kein/kaum Licht ist, kann keine Kamera/keine KI mit einem Mikro-Dauerlicht und auch keine Nachbearbeitung eines Smartphone-Bildes etwas brauchbares hervor zaubern.

Die Hochzeitsreportagen, die ich mit Smartphones bisher gesehen habe und die ansprechend sind, wurden entweder unter nahezu idealen Bedingungen aufgenommen (das kommt in der Karibik aber eher vor wir in Deutschland) oder sie wurden mit entsprechendem Aufwand durchgeführt (z.B. eine zweite Person zur Lichtführung).
 
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vaju schrieb:
tut's auch die Smartphone Kamera (die in den meisten Fällen sogar wesentlich mehr Features als irgendeine Systemkamera bieten). Wieso also viel Geld für einen "Profi" ausgeben?
Also so sehr ich meine iPhone-Kameras mag und auch jedes mal erstaunt bin, wie gut die fotos doch aussehen können ist der Unterschied zu meiner Sony Alpha 6000 mit Pancake-Standard-Objektiv ein RIESEN Unterschied. Und wenn ich an die Location bei uns denke weiß ich, dass dort die Lichtverhältnisse definiv nicht super sind.

Und ob das Konstrukt "Hochzeit" jetzt modern ist oder nicht - wir hängen uns sehr gerne Fotos in unsere Wohnung auf und da werden sicher auch einige davon später in der Wohnung hängen werden.

gymfan schrieb:
bei denen ich früher mal zwangsweise fotografieren musste
Das hört sich aber sehr nett verpackt an xD

gymfan schrieb:
U.U. plant da ein Profi, je nach Location, auch mit mit zwei Fotografen, damit der eine z.B. in der Kirche nicht ständig durch die Gegend läuft um mehrere interessante Perspektiven einnehmen zu können.
Ja das ist zum Beispiel auch so eine Sache...
 
Nitschi66 schrieb:
Und ob das Konstrukt "Hochzeit" jetzt modern ist oder nicht - wir hängen uns sehr gerne Fotos in unsere Wohnung auf und da werden sicher auch einige davon später in der Wohnung hängen werden.
In dem Fall würde ich das nur von jemandem machen lassen, von dem ich schon vorher weiss, welche Art von Bildern er bei einigen Hochzeiten abgeliefert hat. Das ist leider nur in den wenigsten Fällen jemand, der das nicht professionell macht.

Falls ihr so jemanden Beauftragt, dann würde ich das auch vorher allen Gästen kommunizieren. Damit besteht dann in der Regel sowohl in der Kirche während der Trauung wie auch im Standesamt ein Fotografierverbot für die Gäste (Smartphone vom Platz aus ist etwas andres). Insb. gibt es ein Verbot für die Gäste dort durch die Gegend zu laufen um mit ihren Kameras eine für sie passende Perspektive einnehmen zu können. Auch sowas habe ich bei Hochzeiten oder besonderen Anlässen in der Kirche schon erleben müssen.

Wenn ihr dort sparen wollt, dann könnte ihr allenfall süberlegen, wo die Bilder entstehen sollen. Muss der Fotograf auch mit aufs Standesamt (falls ihr überhaupt kirchlich heiratet) oder wie lange, wenn überhaupt, soll er mit zur Feier.

Nitschi66 schrieb:
Das hört sich aber sehr nett verpackt an
Ich empfand den Stress bei den Hochzeiten nochmal höher wie bei allen Sportveranstaltungen, in denen ich die letzten 17 Jahre fotografieren durfte (und zum Teil auch Bilder für die Presse liefern sollte) und würde deshalb keine Hochzeit mehr als verantwortlicher Fotograf begleiten. Das sollen die Leute machen, die daran Spaß haben und dies, wenn man dafür zahlt, auch durch entsprechende Arbeitsproben (und nicht nur mit ein paar Partyfotos) vorab belegen können. Jeder hat andere Vorstellungen davon, wie die Bilder der eigenen Hochzeit aussehen sollen.

Wenn ich mich an die Bilder der Hochzeit meines ehemaligen Chefs erinnere, dann fand ich viele davon nicht wirklich professionell. Die Umgebungen ansich fand ich zwar ansprechend gewählt, viele Bildkompositionen waren aber sehr optimierungsfähig. Nur weil die Kamera in der Bildmitte den besten AF liefert müssen die fotografierten Personen nicht zu >70% in den fertigen Bildern auch in der Bildmitte plaziert sein. Insb. dann nicht, wenn es sich um gestellte Bilder handelt, bei denen der Hintergrund etwas viel interessanteres hergegeben hätte.

Ich habe bisher bei drei Hochzeiten fotografiert:

Der erste Fall war bei Verwandten vor geschätzt 30 Jahren und meine Eltern meinten "nimm Deine Kamera mal mit". Im jugendlichen Leichtsinn habe ich das getan und es kam entsprechend "irgendwas" bei raus. Ich kannte weder die Lokalitäten noch den Ablauf der kirchlichen Hochzeit in der Gemeinde oder der anschließenden Feier.

Der zweite Fall waren gute Freunde von mir und es ging um die kirchliche Hochzeit und die Feier. Ich kannte die Kirche und den Pastor genauso gut wie er mich (ich war vorher viele Jahre in der Jugendarbeit tätig und hatte auch schon öfters während Messen fotografiert). Außerdem kannte ich den Ablauf der kirchlichen Hochzeit bei diesem Pastor.

Zusätzlich kannte ich den Brautvater und die Geschwister der Braut, hatte also im Zweifel immer jemanden als Ansprechpartner wenn ich während der Feier mal nicht wusste, was los war (=Stichwort Abstimmung mit dem fremden Fotografen).

Dafür war das von mir "versuchte" (gestellte) Hochzeitsbild Schrott, weil ich grundlegende Dinge nicht beachtet hatte und ich meine Ausrüstung dafür nicht gut genug kannte. Sowas muss z.B. ein guter Fotograf von sich aus erkennen und sofort eingreifen.

Der dritte Fall waren andere Freunde von mir aber in einer fremden Kirche. Das war eher eine kleine und dunkle Kapelle, wo man nicht nur mit einem Smartphone verloren gehabt hätte, sondern ohne Blitz auch mit der damals erhältlichen DSLR. Ich habe dort u.A. manuell fokussiert, weil mir als Fotograf der AF meines Objektives in der Kapelle zu laut und störend war. Auf der anschließenden Feier kannte ich ebenfalls die Brauteltern und einige andere Gäste.

In allen Fällen waren die Brautpaare mit dem, was sie erhalten haben, zufrieden. Ich selber wäre es nur ansatzweise gewesen.
 
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Wer glaubt, vernünftiges Equipment in der Hand eines versierten Fotografen durch eine Selfie-Knipse ersetzen zu können, hat von Fotografie keine Ahnung und schlechte (Hochzeits-) Fotos verdient...
 
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Um es nochmal anderes auszudrücken. Ich bin (ambitionierter) Hobbyfotograf, hab vielleicht nicht immer die Technik perfekt unter Kontrolle oder den perfekten Blick für das Motiv. Ich habe selbst schon mit und ohne Auftrag bei Familienfeiern unterschiedlichster Art fotografiert.
Wir hatten bei unserer Hochzeit eine wunderbare Fotografin und die Wahl fiel u.a. wegen ansprechender Präsentation von Arbeitsproben auf der Webseite. Ich hätte mich unglaublich geärgert, wenn ich keinen professionellen Satz an Fotos gehabt hätte, sondern nur irgendwelche Handy-Fotos. Das Geld war es mir Wert.
 
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Meine Cousine hat für ihren Hochzeitsfotograf knapp 4k ausgegeben. Und wenn ich mir so die Ergebnisse anschaue, auch völlig zurecht!

Dabei waren der Fotograf inkl. Assistentin, welche teilweise ebenfalls fotografiert hat. Es wurde sowohl beim Ehemann als auch bei der Braut das fertig machen begleitet, während der Kirche wurde fotografiert, nachher ein einstündiges Fotoshooting in einer Industrieruine, inkl. Drohnenshots, Anschließend wurden die Fotos entwickelt (während wir Kuchen gegessen haben) und dann bereits ein Tablet mit den Hochzeitsfotos herum gegeben.

Anschließend gab es ein Fotoshooting mit den Gästen und dem Brautpaar, ab dann nur noch ein Fotograf, inkls. 360 Grad Bild, inkl. Dronenfotos.

Anschließend die vollständige Begleitung des Abends. Um 1:00 Uhr gab es das zweite Hochzeitsfotoshooting, diesmal wieder mit Assistent. Wieder in der Industrieruine, welche entsprechend beleuchtet wurde und mit Rauchbomben versehen wurde.

Zur abschließenden Party bis 5:00 Uhr dann wieder der Fotograf alleine, welcher dann den Gästen zur Verfügung stand (inkl. Requisieten).

Hört sich nach total vielen Bildern an und waren es natürlich auch, während der gesamten Hochzeit ist es aber nie negativ aufgefallen und hat weder die Gäste noch das Brautpaar gestört. War sehr Professionell, viele kreative Ideen usw...

Und die Ergebnisse sprechen einfach für sich. Den Kerl würde ich definitiv auch buchen.
 
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T00L schrieb:
Wer glaubt, vernünftiges Equipment in der Hand eines versierten Fotografen durch eine Selfie-Knipse ersetzen zu können, hat von Fotografie keine Ahnung und schlechte (Hochzeits-) Fotos verdient...

Die Kosten des Equipment höre ich im Bereich Fotografie immer wieder.
Aber das ist doch in vielen Berufszweigen der Fall. Ein kompetenter Handwerker hat auch seine Ausstattung, die ähnlich viel kostet.
Die Ausrüstung kann sich jeder besorgen, das Talent ist dann auschlaggebend.

Nitschi66 schrieb:
Und ob das Konstrukt "Hochzeit" jetzt modern ist oder nicht - wir hängen uns sehr gerne Fotos in unsere Wohnung auf und da werden sicher auch einige davon später in der Wohnung hängen werden.

Wie viel Geld es euch Wert ist, musst ihr selbst entscheiden. Ihr wollt gerne Fotos in der Wohnung aufhängen, da macht ein Profi doch wirklich Sinn.
Viele Fotografen stellen doch online ihr Portfolie bereit. Schaut euch die Bilder an, und entscheidet euch, welcher Stil euch gefällt.
 
Ist jedem seine eigene Entscheidung, ob und in welchem Maße er das Fotografieren priorisiert. Wenn die Fotos top werden sollen mit dem entsprechenden Erinnerungswert für später geht nur der Profi.

Sobald die Fotos in irgendeiner Form veröffentlicht werden vergesse man nicht die Bestimmungen des Kunsturheberrechtsgesetzes. Durch diese Sonderform des Persönlichkeitsrechtes kann jeder entscheiden, welche Bilder von seiner Person veröffentlicht werden. An was man heut zu Tage alles denken muss .........:jumpin:
 
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