Bewertung eines Arbeitszeugnis

Jace

Rear Admiral
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Feb. 2007
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Hi,

hätte ein Arbeitszeugnis, das ich mir mal anschauen sollte. Für mich eine 1. Aber vielleicht übersehe ich ja was.
Guckt ihr mal? :D


Herr X besitzt ausgezeichnete betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse, die er im Laufe seiner Tätigkeit in anerkennenswerter Weise vertieft hat.

Aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen konnten wir Herrn X nach einer kurzen Einarbeitungszeit Aufgabenbereiche zur selbständigen Erledigung übertragen. Mit Ernennung zum Projektleiter hat Herr X auch die eigenverantwortliche Leitung eines Teams mit außergewöhnlichem Engagement übernommen.

Herr X war stets sehr engagiert und leistete aufgrund seiner hohen persönlichen Einsatzbereitschaft einen bedeutenden Beitrag zum Gelingen der Projekte. Er ist ein ausdauernder und außerordentlich belastbarer Mitarbeiter, der auch schwierige Arbeitssituationen stets erfolgreich bewältigte. Seine Aufgaben erledigte er selbständig und termingerecht mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit. Herr X arbeitete sich aufgrund seiner sehr guten Auffassungsgabe jederzeit schnell und erfolgreich in fremde Sachverhalte und Rechtsgebiete ein und löste Probleme stets schnell und erfolgreich.

Herr X versteht es, ein Team zu führen, umfassend zu informieren sowie Aufgaben und Verantwortung zu delegieren.

Unsere internen Schulungsmaßnahmen im Rahmen unseres Aus- und Fortbildungsprogramms hat Herr XXX regelmäßig erfolgreich besucht. Mit den in unserem Hause genutzten IT-Programmen ging Herr X stets sicher und versiert um.

Mit viel Engagement nahm Herr X an Gesprächen mit Bewerbern an unserem Standort teil. Weiterhin vertrat er unsere Gesellschaft im Rahmen von Firmenkontaktveranstaltungen und Hochschulmessen.

Herr X war aufgrund seiner kooperativen und hilfsbereiten Art seinen Vorgesetzten eine wertvolle Unterstützung. Bei den Kollegen war er sehr geschätzt und beliebt. Sein Verhalten gegenüber Mandanten, Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets einwandfrei und vorbildlich. Bei unseren Mandanten genoss er als kompetenter Ansprechpartner großes Vertrauen und Anerkennung.
 
Bis zum letzten Absatz in der Tat ein sehr gutes Zeugnis. Das Problem ist, dass es hauptsächlich auf den letzten Absatz ankommt:

Jace schrieb:
Herr X war aufgrund seiner kooperativen und hilfsbereiten Art seinen Vorgesetzten eine (sehr / äußerst) wertvolle Unterstützung. Bei den Kollegen war er sehr geschätzt und beliebt. Sein Verhalten gegenüber Mandanten, Vorgesetzten und Mitarbeitern (Vorsicht: falsche Reihenfolge. Korrekt muss es lauten: Vorgesetzten, Mitarbeitern und Mandanten) war stets einwandfrei und vorbildlich. Bei unseren Mandanten genoss er als kompetenter Ansprechpartner großes Vertrauen und Anerkennung.

Schlussformel fehlt (oder nur nicht kopiert?)
 
Schlussformeln ist beim copy paste untergegangen.

Herr X verlässt unser Unternehmen mit heutigem Tage auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies sehr und bedanken uns bei ihm für die sehr gute Zusammenarbeit. Für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg.




Ok Kritik am letzten Absatz ist angekommen.
 
Hallo

Jace schrieb:
Herr X versteht es, ein Team zu führen, umfassend zu informieren sowie Aufgaben und Verantwortung zu delegieren.
Ein Vorgesetzter delegiert Aufgaben aber nicht seine Verantwortung, die Verantwortung behält der Vorgesetzte, ein Vorgesetzter der versucht seine Verantwortung auf andere abzuwälzen ist kein Vorgesetzter.

Jace schrieb:
Weiterhin vertrat er unsere Gesellschaft im Rahmen von Firmenkontaktveranstaltungen und Hochschulmessen.
Wie erfolgreich/erfolglos vertrat er denn die Gesellschaft ?

Jace schrieb:
Herr X war aufgrund seiner kooperativen und hilfsbereiten Art seinen Vorgesetzten eine wertvolle Unterstützung.
War er nur den Vorgesetzten eine Unterstützung ? War er den Kunden/Mitarbeitern keine Unterstützung ?

Jace schrieb:
Bei den Kollegen war er sehr geschätzt und beliebt.
Das liest sich als wenn er eine Tratschtante war der mit den Kollegen geklüngelt hat.

Das ist meiner Meinung nach ein selbst geschriebenes "copy & paste" Zeugnis, da kann der Gedanke aufkommen das der Inhalt nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben muss.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn immer alles perfekt ist, ist meistens was im Busch.

Das verleitet jeden vernünftigen Personaler dazu mal genauer hinzuschauen.
 
@Tomislav Ok die Punkte habe ich alle mal mitgenommen.

Herr X war aufgrund seiner kooperativen und hilfsbereiten Art seinen Vorgesetzten eine wertvolle Unterstützung. Bei den Kollegen war er sehr geschätzt und beliebt. Sein Verhalten gegenüber Mandanten, Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets einwandfrei und vorbildlich. Bei unseren Mandanten genoss er als kompetenter Ansprechpartner großes Vertrauen und Anerkennung.
der Part liest sich für mich schon lange.
Sollte ich jetzt noch einfügen, dass er mit seiner kooperativen und hilfsbereiten Art für Vorgesetze, Kollegen und Mandanten eine Unterstützung war, sieht es aber sehr unschön aus, weil alle drei im überänchsten Satz ja wieder erwähnt werden. Sollte man den ganzen Absatz eher umschreiben oder


@7H0M45 Wie meinst du das? Das Zeugnis ist jetzt zu perfekt oder dass man die Punkte von Tomislav nicht einarbeiten sollte, weil es dann zu perfekt ist.
 
Naja meistens unterscheiden sich die Formulierungen von einem Unternehmen zum anderen eh leicht. Von daher ist es ziemlich Wumpe in welcher Reihenfolge Mandanten, Mitarbeiter und Co genannt werden. Letztendlich ist es auch egal was drin steht, solange es nicht Schlechtes ist. Was heutzutage zählt, ist doch eh nur der CV (weiter in der IT Branche vielleicht noch nen Git Repo) und was man darüber erzählen kann..
 
Jace schrieb:
Herr X verlässt unser Unternehmen mit heutigem Tage auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies sehr und bedanken uns bei ihm für die sehr gute Zusammenarbeit.

Hier würde ich die "stets" sehr gute Zusammenarbeit vermissen. Es fehlt auch der absolute Standardsatz, dass die Aufgaben
  • stets zur vollen Zufriedenheit (Note 2) oder
  • stets zur vollsten Zufriedenheit (Note 1)
    erfüllt wurden.

Diese Standardformulierung ist zwar nicht zwingend, aber eben Standard.


Für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Wichtiger ist allerdings, dass die Bedauerns- und Grußformel vorhanden ist. Die ist nämlich nicht einklagbar und wesentlich aussagekräftiger als die og. Standardformulierung. Daher würde ich mich mit dem Zeugnis begnügen wie es ist, solange es von den relevanten Personen unterschrieben ist, also mind. ein hohes Tier und nicht nur dem direkten Vorgesetzten.
 
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