News Bitkom-Studie: Fake News und die Rolle von sozialen Netzwerken

Ein Kollege hat zur Zeit ein interessantes Buch mit dabei.

Jamie Bartlett - The Dark Net

In dem Buch wird unter anderem beschrieben, wie die ersten Internet Personen (Trolle), in Chat Gruppen es geschafft haben, das die Leute mit Beleidigungen aufeinander los sind. Weiter wie bestimmte Personen, dies als sportliche Lebensaufgabe gemacht haben, Leute in Gruppen Räume, Sozial und Politisch, links oder rechts denken zu lassen und zu lenken. Damit es sogar geschafft haben, dass die Leute Demonstrieren auf die Straße gegangen sind. Das alles gesteuert als unbekannte Internet Person.

Dieser Einfluss findet heute sogar noch statt. Gruppen und Einzelpersonen mit mehreren Account Identitäten beeinflussen eine ganze Gesellschaft.

Wenn man das ließt, dann wird einen schnell klar wie es England zum Brexit oder die Wahl von Trump kommen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
obz245 schrieb:
Wenn man das ließt, dann wird einen schnell klar wie es England zum Brexit oder die Wahl von Trump kommen konnte.

Ja, es ist eine Tatsache, dass Bots und bezahlte Schreiber im Netz unterwegs sind, allerdings betrifft das alle politischen Parteien und Länder, Nachweise dafür, dass Brexit und Trump sich da besonders hervortun, sehe ich bisher keine.
Zumal es nicht nur das Internet gibt. In den redaktionell betreuten Medien lag der Vorteil sehr klar bei Clinton und den Brexit-Gegnern.
Will sagen: alle Seiten spielen dreckig.


Ist mal wieder ein Henne-Ei-Problem:
Fakt ist: Trump und der Brexit haben ~50% der Wähler überzeugt.
Haben sie diesen Anteil der Bevölkerung erst durch ihre Präsenz im Netz auf ihre Seite gebracht?
Oder fanden sie logischerweise extrem stark im Netz statt, weil ein so großer Bevölkerungsteil hinter ihnen steht?

Ich halte Letzteres für die deutlich wahrscheinlichere Erklärung.
 
Mal eine kurze Frage an die Diskutanten hier:

Die Tagesschau verbreitet über ihren Facebook-Auftritt eine Meldung mit folgendem Aufhänger: "Ein Bundesrichter des Staates Washington hat das Einreiseverbot für Muslime aus sieben Ländern in die USA vorläufig gestoppt. "

Ist das nicht im Grunde auch schon eine Fakenews? Denn es gibt doch gar kein Einreiseverbot gegen Muslime, sondern nur eines gegen Staatsgenhörige bestimmter Länder. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Wird auf dem Socialmedia-Auftritt der Tagesschau nicht - sei es nun mit Absicht oder auch nicht geschehen - eine rassistische Attitüde hinter diesem Dekret gezeichnet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es stimmt doch. Muslime aus den ländern dürfen nicht einreisen. Es steht doch dort nicht, das sie nicht einreisen dürfen nur weil sie muslime sind.
 
Diese Definition weist die vier Merkmale auf, die meines Erachtens Fake News ausmachen und alle anderen Beispiele (tendenziöse Artikel, Mutmaßungen in Meldungen, einfache Lügen) ausklammern.

Nachrichtenmeldungen – Es reicht nicht, eine einfache Lüge zu sein. Damit ein Text als „Fake News“ angesehen werden kann, muss es im Stile einer Nachrichtenmeldung verfasst sein. Kenntlich gemachte Kommentare und erkennbare Satire (z.B. Der Postillon) werden damit ebenfalls eliminiert.

Wissentlich und absichtlich – Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt, bei dem ganz zu Beginn der polnische LKW-Fahrer von einigen verdächtigt wurde, hat ebenfalls zu „Fake News“-Vorwürfen geführt. Doch es waren lediglich Mutmaßungen – es lag keine Absicht und vor allem kein Wissen darüber vor, wer es war und wer nicht.

Frei erfunden – Wer „Fake News“ verbreitet, macht daraus keine neuen „Fake News“. Nur der originale Beitrag kann dafür verantwortlich gemacht werden. Wer sich darauf beruft, recherchiert schlecht. Doch eigene „Fake News“ sind das nicht.

Fundamental auf einer Lüge basierend – Wenn sich lediglich Teile einer Nachrichtenmeldung als falsch herausstellen, wird die Meldung dadurch noch nicht zu „Fake News“. Die Meldung muss derart auf einer Lüge basieren, dass die komplette Meldung obsolet wird, wenn man die Lüge extrahiert.

Vielleicht hilft dir die Definition Exar_Kun Fake News für dich einzuordnen.
 
Mustis schrieb:
Muslime aus den ländern dürfen nicht einreisen.
es gibt also keine verfolgten Christen aus den 7 Ländern?
für die betrifft dieses Einreiseverbot genauso.

es besteht ein unterschied zu :

Ein Bundesrichter des Staates Washington hat das Einreiseverbot für Muslime aus sieben Ländern in die USA vorläufig gestoppt

und

Ein Bundesrichter des Staates Washington hat das Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern in die USA vorläufig gestoppt
 
Diesen Unterschied meine ich, denn dadurch bringt man eine rassistische "Note" dazu, aber angesichts der vorgelegten Definition von Fakenews sind solche Formulierungen wohl "nur" als tendenziös einzuordnen, zumindest wenn man Vorsatz unterstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
es gibt keine einheitliche Definition von Fakenews

das was hier als Definition gepostet wurde, ist die persönliche Definition von Sebastian Kowalke der in der Partei Alfa ist

man kann sie zu rate ziehen, keine Frage, aber weder ist diese Definition einheitlich noch entstammt sie von einer objektiven quelle
 
Koto schrieb:
Man sagt was. Aber es war dann nicht so gemeint wie das die meisten dann auffassen. Aber die Anhänger wissen genau was gemeint war.
...

Ich lasse mal Ihre extrem agressive Schreibweise Aussen vor. Sie haben es zwar nicht wörtlich gesagt, aber Ihre Leser wissen genau, was gemeint war. Nötigenfalls können Sie ja sagen, es war nicht so gemeint.

Ich lasse auch mal Aussen vor, dass Sie einseitig argumentieren und diese Tricks - denn ich unterstütze die These, dass es solche Tricks gibt - nur bei Politikern/Parteien beklagen, die Ihnen sichtlich unsympathisch sind. Im Gegensatz zu Ihnen erkenne ich diese Tricks aber mindestens genau so oft in dem politischen Lager, dass sich selbst "Links" nennt. Da wird dann schon mal zur Gewaltanwendung gegen die AfD oder andere aufgerufen, aber hübsch im Konjunktiv natürlich oder in der dritten Person. Und durchtränkt mit Andeutungen. Weil man das dann ja nicht wörtlich gesagt hat und "so ja nicht gemeint war". Zwinker, Zwinker.

Ja, ist klar.

Ach, Sie wollen ein aktuelles Beispiel? Hm, ok. Letzte Woche wollte doch Yiannopoulos auftreten und linke Studenten haben den halben Campus platt gemacht, um das zu verhindern. Schäden von mehreren 100.000. So weit nix besondere: linke Gruppen verhindern mit SS-artigen Methoden, dass politische Gegner eine Meinung äußern können. Business as usual und darum gehts hier nicht.

Interessant ist ein Artikel im TDC, der Leute zu Wort kommen lässt, warum Gewalt gegen Trump Ok sein könnte.

http://www.dailycal.org/2017/02/07/violence-self-defense/

Natürlich hat der TDC nicht selbst GESAGT, dass man Trump und seine Mitstreiter plattmachen sollte. Und man hat das ja auch nicht so gemeint, Zwinker, Zwinker. Man hat ja nur andere Leute zu Wort kommen lassen.

Ich denke, mein Argument ist klar geworden. Wenn man solche Tricks anprangert, dann konsequent. Sonst steht der Vorwurf im Raum, man wolle lediglich einen politischen Gegner diskreditieren. Nicht, dass Sie das gesagt haben, aber ... ;-)
 
Zurück
Oben