News Breitbandausbau: Doppelausbau und staatliche Förderung als Hemmnis

Bei uns hat ein Zweckverband die Sache in die Hand genommen und siehe da, als alles durch war und die ersten Bauarbeiten begannen, da wurde plötzlich auch die Telekom aktiv und konnte plötzlich dort schnelles DSL anbieten, was vorher wegen "mangelnden Interesses" nicht möglich war und sogar eine Glasfaserleitung soll zusätzlich zu dem des Zweckverbandes gelegt werden - dabei ist das Netz des Verbandes ein offenes.
Ich bin hoffentlich nächstes Jahr dran.

Noch trauriger ist, das Helmut Schmidt schon 1981 den großflächigen Glasfaserausbau geplant hatte. Dann kam Kohl, und dem war Privat- und Kabelfernsehen wichtiger.
https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/
 
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Das wäre dann allerdings ein Glasfasernetz wie das Opal-Netz in Ostdeutschland geworden.

Ausserdem hätte man dann statt den Bundeshaushalt aufzubessern und die Briefpost und Postbank mit den Telefongewinnen querzusubventionieren mehr Steuergelder dafür aufbringen müssen.
 
Axxid schrieb:
Wir brauchen keine staatliche Infrastruktur in Deutschland. Privatisierung funktioniert doch super! Der Markt reguliert das schon.
Wir sollten gleich noch unsere Straße und Kanalisation verhökern...
Das machen die doch. Bei uns im Dorf haben sie nun auch die Regenwasserkanäle verschenken müssen nach dem sie sich lange gewehrt hatten und das Land nun durchdrückt. Ab nun zahl ich für Regenwasser Entsorgung, damit der Kanal erhalten wird, und in 20 Jahren werden bestimmt mit Steuergelder die Kanäle wieder in Stand gesetzt werden.
 
Wann kapieren diese linken Menschen endlich, dass Subventionen immer schädlich sind? Bei der Bahn das gleiche Trauerspiel, die Bahn lässt ihre Infrastruktur so stark verrotten, bis der Steuerzahler sie repariert.
 
Also ich sehe Doppelausbau nicht als Nachteil, sondern sogar als Ziel. Dies ermöglicht erst einen ernsthaften Wettbewerb und fördert den Anreiz auch wirklich auszubauen.

Was absolut nicht förderungswürdig ist das ist Vectoring. Dies als "Fiber Power" zu bewerben ist schwere Irreführung. Sogesehen ist ein alter DSL Anschluss auch Glasfaser, wenn das Wählamt per Glasfaser angebunden ist.

Die alten kupferbasierten Telefonleitungen hätten schon längst alle ersetzt werden sollen. Das sollte nicht gefördert werden, sondern eine pure Notwendigkeit sein.

Ich würde die Grenze für förderungswürdige Technologien derzeit bei 1GBit/s ansetzen. Alles darunter macht keinen Sinn und ist höchstens eine Überbrückung für 5 Jahre. Ich würde hier eher auf Strafen bei Nichteinhaltung verkaufter Bandbreiten setzen. Das schafft die nötige Motivation.
 
Shadow Complex schrieb:
Telekom sagt, sie hat 1,1 Millionen Anschlüsse.

Kann an der Zählweise liegen. Man kann Kunden zählen, erschlossene Gebäude („Homes connected“) und Gebäude, entlang derer die Trasse verlegt worden ist („Homes passed“). Je nach Statistik sucht man sich natürlich die günstigste Zahl heraus.

Meinst du die Zahl von diesem OK-Artikel?
 
50 MBit ... Ja, klar. Per LTE wie hier von der Telekom mitten in einer Großstadt. Oder vom Kabelanbieter bis 1000 MBit. Entwicklungsland Deutschland ....
 
Dank der Förderung kann ich ca. 2023 auf einen FTTH-Anschluss eines alternativen Anbieters wechseln und bekomme bis dahin weiter meine 16K über die Telekom. Damit dürfte sich surfen in Zeiten von 8K-Werbematerial wieder so anfühlen wie damals mit dem 56K-Modem.

Unser Kreis hat das ganze Prozedere im Januar 2016 mit dem erstellen einer Studie gestartet und Mitte 2016 waren die unterversorgten Gebiete identifiziert und es wurde ein Förderbedarf von ca. 30 Mio. Euro errechnet. Nun Mitte 2019 ist das Verfahren endlich abgeschlossen und der Förderbedarf ist auf 95 Mio Euro gewachsen und man muss auf einen dänisches Tiefbauunternehmen zurückgreifen, da sonst keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden sind.
 
Habe seit gestern endlich DSL mit 100k mbit von EWE, was seit Anfang des Jahres bei mir in der Straße verfügbar ist. Danke EWE!

Davor war das höchste der Gefühle meine 16k Leitung von 1&1, was ein Trauerspiel.
Da war ich ja sogar mit dem Smartphone schneller im Internet unterwegs :D
 
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Da ist es für Asterix und Obelix einfacher den Passierschein A38 zu bekommen, als für ausbauwillige Firmen die Zulagen zu beantragen das Land ist gelähmt durch teils enormen und sinnlosen Bürokratieaufwand weil jeder A.. mitbestimmen will....
Passierschein A38
 
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HiveTyrant schrieb:
Das schlimme ist, das Team Magenta oft irgendwo nicht ausbauen will, eine Gemeinde handelt mit Ausschreibung und allem einen geförderten Ausbau durch einen Peivatanbieter aus - und kaum ist die Straße offen, baut die Telekom das Vectoring aus, und da dann ja 'bereits ausgebaut wird' stampft man die Förderung ein.
Telekom legt in den Graben noch fix eigene Rohre, Gemeinde bleibt auf den Kosten sitzen.

So war es 2016 hier, DG hat angefragt ob die Ausbauen sollen, als es dann recht positiv aussah kommt das große T auch schon um die Ecke und baut ungefördert aus. Na so ein Zufall aber auch.
 
Ich wohne in einem Dorf mit 300 Einwohnern und ca. 100 Häusern. Es gibt keinen einzigen Provider, der über eine feste Verkabelung mehr als 56 kbit/s liefern KÖNNTE. Könnte deshalb, da unsere analogen Anschlüsse im Vermittlungskasten digitalisiert werden und es bei der Modemeinwahl zu Problemen kommt.

zum Glück gibt es LTE, auch wenn damit einige Dienste Probleme haben und der Spaß natürlich extrem teuer ist. Deutschland 2019, schon verrückt.
 
In 10 Jahren sind wir wieder am Vollausbau, weil man heute mit Tricks an die Geschwindigkeiten kommt. Der Rest der Welt wird dann Glasfaser haben, während wir auf Kupfer dümpeln.

Es ist ein weiteres Projekt welches unter der Regierung Merkel als Fehlschlag verbucht wird, wie fast alles was angefasst wurde. Das Geld ist trotzdem weg. Generation Neuland begreift nicht wie wichtig Internet für Firmen ist, es entscheidet regelrecht an welchen Standort man zieht.
 
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Ned Stark schrieb:
Wann kapieren diese linken Menschen endlich, dass Subventionen immer schädlich sind? Bei der Bahn das gleiche Trauerspiel, die Bahn lässt ihre Infrastruktur so stark verrotten, bis der Steuerzahler sie repariert.
Na, ein Glück, dass wir mit kurzer Unterbrechung seit 4 Jahrzehnten eine CDU-geführte Bundesregierung haben, die kann ja mal rigoros mit den staatlichen Subventionen aufräumen - oh, wait...
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Pana schrieb:
zum Glück gibt es LTE, auch wenn damit einige Dienste Probleme haben und der Spaß natürlich extrem teuer ist. Deutschland 2019, schon verrückt.
Wenn mein Bröselnetz mal wieder ganz streikt, erlebt mein Blackberry Leap eine Wiederauferstehung als mobiler Hotspot mit freenet Funk. 30 Euro im Monat ist eigentlich ok.
 
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Ned Stark schrieb:
Wann kapieren diese linken Menschen endlich, dass Subventionen immer schädlich sind? Bei der Bahn das gleiche Trauerspiel, die Bahn lässt ihre Infrastruktur so stark verrotten, bis der Steuerzahler sie repariert.

Das liegt aber auch daran, das der Bund bzw. das Verkehrsministerium nur für den Neubau zahlt und nicht für die Instandhaltung.
 
Coeckchen schrieb:
Die großen firmen wollen eben ein Abhängigkeitsverhältnis aufbauen

Ganz im Gegensatz zu den kleinen Firmen? Sehr witzig.
Ergänzung ()

Balikon schrieb:
Noch trauriger ist, das Helmut Schmidt schon 1981 den großflächigen Glasfaserausbau geplant hatte.

Ja, "sobald die Voraussetzungen erfüllt sind". 1981 waren sie technisch noch nicht erfüllt, darum verzögerte er sich. 1995 bis 2015 waren die Voraussetzungen durch den Markt nicht gegeben, deshalb verzögerte er sich. Aber seit 2015 läuft er an. Schmidt hat also, ganz Politiker, mit großen Worten im Grunde nichts gesagt und daher am Ende Recht behalten.
 
andr_gin schrieb:
Was absolut nicht förderungswürdig ist das ist Vectoring. Dies als "Fiber Power" zu bewerben ist schwere Irreführung. Sogesehen ist ein alter DSL Anschluss auch Glasfaser, wenn das Wählamt per Glasfaser angebunden ist.
Wer bewirbt Vectoring denn als "Fiber Power"?
Die einzigen, welche mit so Unwörtern wie "Kabel Glasfaser Power" werben sind die Kabelanbieter und die verwenden kein Vectoring.
andr_gin schrieb:
Alles darunter macht keinen Sinn und ist höchstens eine Überbrückung für 5 Jahre.
Wird ja von der Telekom aktuell so gesehen.
https://www.golem.de/news/glasfaser...-ftth-ausbau-ab-2021-starten-1805-134431.html
Pana schrieb:
Ich wohne in einem Dorf mit 300 Einwohnern und ca. 100 Häusern. Es gibt keinen einzigen Provider, der über eine feste Verkabelung mehr als 56 kbit/s liefern KÖNNTE.
Was hat die Gemeinde vor dagegen zu unternehmen?
Die ist schließlich für die Infrastruktur verantwortlich.
 
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Senephar schrieb:
Ausserdem hätte man dann statt den Bundeshaushalt aufzubessern und die Briefpost und Postbank mit den Telefongewinnen querzusubventionieren mehr Steuergelder dafür aufbringen müssen.

Zu dieser Zeit hat man für das Telefonnetz überhaupt keine Steuergelder aufgebracht. Im Gegenteil, nach der Quersubventionierung flossen die Einahmen der Bundespost regelmäßig in Milliardenhöhe in den Staatshaushalt.
 
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