Brennende Lichterketten und die Gesetze der Physik

Der Daedalus

Commander
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Gerade bei Planetopia:

Lichterketten fangen Feuer wegen Überhitzung. So weit so schlecht für den Endverbraucher. Was da dann aber als Versuch gezeigt wurde, erschließt sich mir so ganz.

Also an einer Lichterkette (die mit den kleinen Birnen) wurden ein paar Birnen zerstört und die anderen leuchteten noch weiter. Angeblich soll das dazu geführt haben, dass die noch leuchtenden Birnen überhitzen.

Nun die Lichterketten sind ja so aufgebaut, dass der Ausfall einer Birne (also auch zwangsläufig die Unterbrechung des Stromkreises an der Stelle) nicht dazu führt, dass die anderen Birnen aufhören zu leuchten.
Also tippe ich mal auf Parallelschaltung, denn das ist die einzige dir mir einfällt, welche das gewährleistet.
Doch wenn es sich um eine parallele Verschaltung handelt, wie kann dann der Ausfall einiger Stromkreise dazu führen, dass an den anderen Birnen mehr Spannung abfällt? (denn das kann ja der einzige Grund für eine Überhitzung sein)
So weit ich aus meinen Kenntnissen aus Physik und Elektrotechnik noch weis war doch bei der Prallelschaltung die Spannung an jedem Stromkreis gleich. Sprich jede Birne bekommt die selbe Spannung, egal wie viele Birnen ausgefallen sind.

Übersehe ich was oder spinnt Sat.1 mal wieder?!
 
Ich denke mal Du hast Recht mit deinen Überlegungen. Ich denke eher das die Gefahr durch schlecht verarbeitet Birnen und Kabel zustande kommt. Außerdem sind solche Tests immer sehr allgemein. Und warum hören wir dieses Weihnachten das erste Mal von solchen Entzündungen/Gefahren ?!
Ich denke denen fällt einfach nichts besseres ein.
Hab letztens auch enn Bericht über Fahrstühle auf Planetopia gesehen den ich sehr zwiespältig fand.
Das ist einfch Creative Content : Wenn uns nix mehr einfällt lass einfach nen Thema ausdenken wo die Luete Angst kriegen und dann drüber berichten...

So long Power...
 
So gut wie jedes defekte Gerät im Haushalt kann zu einem Brand führen... is halt ne schwachsinnige Panikmache...
 
Lichterketten sind in Reihe geschaltet aber zu den Lampen ist ein Heißleiter parallel geschalten, wenn die Lampe ausfällt erwärmt sich der der Heißleiter durch den Strom - sein Widerstand sinkt und er lässt den Strom zur nächsten Lampe durch.

Ein Heissleiter hat bei kühleren Temp einen hohen Widerstand und bei warmen Temp einen niedrigen Widerstand.
Da der Widerstand der defekten Lampe fehlt wir die Spannung in den Lichtern immer höher und damit die Gefahr der Überhitzung.
 
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hm.. wieder was gelernt
 
Selbst wenn es eine Parallelschaltung wäre, würde sich der Strom doch bei den restliche Lampen erhöhen, da bei einer Parallelschaltung der Gesamtstrom gleich der Summe der Teilströme ist (wenn ich mich richtig erinnere).
 
Die Lämpchen bei einer normalen Weihnachtsbeleuchtung sind in Reihe geschaltet.
Sprich die Spannung teilt sich auf die Anzahl der Lämpchen auf.
Bei neueren Lichterketten wird bei Ausfall eines Birnchens dieses durch einen parallel geschalteten Heissleiter überbrückt,
so dass die anderen Lämpchen weiterleuchten und nicht die komplette Lichterkette ausfällt.

Bei einer 16er Kette z.B. sind 15V-Birnchen in Reihe geschaltet.

Durch den Ausfall eines Lämpchens steigt aber die Spannung an den anderen Lämpchen.

Als Beispiel mit der 16er Kette:
Bei Reihenschaltung von gleichen ohmschen Verbrauchern teilt sich die Spannung gleichmäßig auf.

Bei einer Netzspannung von 230V bei 16 Lämpchen liegt an jedem eine Spannung von 14,375V an. (deshalb auch die 15V-Birnchen)
Wenn eines ausfällt, steigt die Spannung bei Netzspannung 230V und 15Lämpchen auf 15,33V an. (Widerstandswert des Heissleiters nicht eingerechnet)
Wenn noch mehrere ausfallen, kann man sich ja vorstellen, was passiert. :rolleyes:


Bei gleichbleibendem Widerstand (R) der Lämpchen steigt die verbrauchte Leistung (P) demnach im Quadrat zur erhöhten Spannung (U) an (P=U²/R),
was bei Ausfall mehrerer Lämpchen zur Überlastung führt.
Dadurch steigt die Ausfallwahrscheinlichkeit der restlichen Lämpchen auch noch an.

Selbst wenn es eine Parallelschaltung wäre, würde sich der Strom doch bei den restliche Lampen erhöhen, da bei einer Parallelschaltung der Gesamtstrom gleich der Summe der Teilströme ist (wenn ich mich richtig erinnere).
Nein, tut er nicht, wenn das Lämpchen ausfällt, fliesst in diesem Parallelstrang kein Strom mehr, da unterbrochen, also würde der Gesamtstrom der Parallelschaltung sinken.

Auch ein Heissleiter wäre hier fehl am Platz, zum einen, weil die anderen Lämpchen bei einer Parallelschaltung trotzdem weiterleuchten würden und
zum 2. der Heissleiter einen Kurzschluss verursachen würde, wenn kein anderer Verbraucher in Reihe geschaltet ist.
 
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Ich erinnere mich noch an die alten Ost-Zeiten, als die Lichterketten einfach nur Reihenschaltungen waren und aus Ermangelung an Ersatz-Glühbirnen diese mittels Lametta gebrückt wurden... :D

Liebe Kinder: Niemals nachmachen! Schon gar nicht Sicherungen etc durch Drahtbrücken oder Ähnliches ersetzen!
 
Also Jungs.... Respekt...

Seltend erlebt das solche Themen so fachgerecht diskutiert werden :daumen:

Und einleuchten tuts auch noch^^

Werd dann wohl mal ein Auge drauf halten bevors brutzelt :freak:

Mit Lametta überbrücken?
Das ja bald so geil wie ne Autosicherung mit nen Metalplätchen zu brücken.....(auch nich zu empfehlen!)
 
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Das macht man natürlich nur bei einer oder zwei Birnen und nicht mit der Hälfte. Heutzutage hat man das nicht mehr nötig. Ich kann mich nur noch schwach daran erinnern. War ja noch klein. Glaube sogar, dass noch die ein oder andere Lichterkette davon zuhause rumkullert. Aber es ist richtig, dass bei Brückung das Ganze gefährlich wird. Immerhin fällt die Spannung an weniger Lampen ab.

An Sich ist eine schlechte Verarbeitung (oder einfach das falsche Material) Schuld an so manchem feurigen Weihnachtsfest, als eine ausgefallene Lampe.
 
Es gibt übrigens aktuelle LED-Lichterketten (Kaltlicht) und variable Stecksysteme mit je 1 Strang/ Birne.
Davon abgesehen, glaube ich fast, dass die meisten Brände zur Weihnachtszeit eher durch offenes Feuer wie zb. Kerzen verursacht werden.

PS:
Die Lamettamethode kannte ich zu Ostzeiten noch nicht und hätte sie auch niemals genutzt. ^^
 
Zitat von Götterwind:
Aber es ist richtig, dass bei Brückung das Ganze gefährlich wird. Immerhin fällt die Spannung an weniger Lampen ab.

Genau umgekehrt, die Spannung an den restliche Lämpchen steigt.
Die Gesamtspannung teilt sich bei einer Reihenschaltung auf die Anzahl der Lämpchen auf, je weniger vorhanden sind, desto höher ist die Spannung pro Lämpchen.


Bei Lichterketten mit vielen Lämpchen sind schon mal mehrere Reihenschaltungen von Lämpchen parallel betrieben,
weil sonst die Spannung durch die Aufteilung an den vielen einzelnen Lämpchen irgendwann zu gering werden würde.

Parallelschaltungen sind mir bei Lichterketten für den normalen Hausgebrauch jetzt nicht bekannt, außer solche, die mit Kleinspannung (also per Trafo/Netzteil) betrieben werden.
 
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In der Praxis kann ich das bestätigen.
Mein überaus hübscher Weihnachtsstern mit Lichterkette tat hervorragend diverse heilige Feste seinen Dienst.
Bis er gestern für eine Minute hell wie der Stern Betlehems brannte und dann für immer mit üblem Geruch erlosch.

Wenn das kein Zeichen von Überspannung war :D

Gruß

oly
 
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