BTRFS, EXT4 oder NTFS?

@bluedxca93

Also sorry, aber deine Schilderung in deinem zweiten Absatz beschriebt 1:1 den Alltag bei Windows 9x mit FAT32 nach Systemabsturz aufgrund des fehlenden Journals. fsck und scandisk verhalten sich nicht wahnsinnig anders, die Frage, die den Unterschied macht, ist die Frage, ob es Journaling (oder mittlerweile noch moderner COW, ich denke an ZFS oä.) gibt und FAT32 hat das nicht, weswegen bei FAT32 (oder ext2, als Vergleich) jede Datei durchgeürft werden muss und dir beim Warten ein Bart wächst. Da ist bei FAT32 so. Bei ext3, JFS, XFS, ReiserFS, HFS+ und ja, auch NTFS, passiert das nur, wenn das Journal nicht wiederherstellbar ist, beispielsweise bei XFS bei Archtekturwechsel des Prozessors oder, was im NTFS-Linux-Umfeld vorkommen kann, der reverse-engineerte Treiber Probleme mit seiner Implementierung des NTFS-Journals hat. Das steht bei NTFS-3g auch in der Anleitung und NTFS-3g empfielt strikt, unsauber ausgehängte NTFS-Volumes stets von einem echten Windows einzuhängen.

Das mahnt einen dasjenige Dateisystem zu wählen, das zum Betriebssystem passt - aber nicht FAT, denn nicht existierendes Journaling kann nicht besser sein, als ein Journaling, das ausfällt. Ich bau an meinem Fahrrad ja auch nicht die Bremse ganz ab, weil ich Angst habe, sie könnte eventuell in manchen Situationen ausfallen.
 
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bluedxca93 schrieb:
Sobald ich kein offizielles microsoft Programm nutze spinnt ntfs.Bei Linux noch mehr.

Ich verstehe den Satz nicht.
Irgendwie klingt das Ganz nach dual-boot-Umgebung ohne korrektes komplettes Herunterfahren eines Windows-Betriebssystems.

bluedxca93 schrieb:
Ein fsck ist in Minuten maximal durchgelaufen. Ein Scanvorgang bei windows ungrafisch dauert über ne halbe Stunde oft und dann ist mehr kaputt als vorher. Also da tippe ich seit Jahren aus Überzeugung auf Datenträgerüberprüfung abbrechen. Weil sonst zerhackt Windows intakte Dateien, einfach so.

Offensichtliche Probleme zu ignorieren ist auch eine Strategie.
Personenschützer halten auch nicht an, nur weil der Kühler leckt oder der Wagen auf 3 Reifen und einer Felge fährt. :)
Ergänzung ()

MountWalker schrieb:
Fat32 ist nicht sicherer als andere, es ist das mit Abstand unsicherste in jeder Hinsicht.
Deswegen habe ich oben nach "Warum?" gefragt. Die Begründung hätte mich ja interessiert.
 
recu schrieb:
oben nach "Warum?" gefragt. Die Begründung hätte mich ja interessiert.

Die Begründung hat Mount Walker schon geliefert. Es ist sicher insofern, das es mit fast jedem Betriebsystem lese und schreibbar ist. Trotz leicht defekter Hardware kann man hier am ehesten Daten retten.FAT lässt sich defragmentieren, bei keinem anderen Dateisystem geht das so einfach.
 
Du verwechselt Sicherheit mit Kompatibilität.
Wenn FAT-Betriebssysteme von jedem Betriebssystem zu lesen sind, hat das mit der landläufigen Vorstellung von Sicherheit nichts zu tun. FAT, bzw. FAT16, FAT32 oder auch EXFAT sind plattformübergreifend kompatibel.

Sicherheit ist etwas ganz anderes.
Wenn ein belegter Sektor der FAT eines FAT-Dateisystems verloren geht, dann ist heute, bei physischen Sektorgrößen von 4096 Bytes im günstigsten Fall eine Datei verloren, im schlimmsten Fall sind es 1024 Dateien (bei FAT32 benötigt ein Fat-Eintrag 4 Byte), weil die zugehörigen Speicherorte der Dateifragmente nicht mehr erfasst sind.
Bei NTFS mit einer Eintragslänge von minimal 1024 Byte sind das im schlimmsten Fall 4 Dateien.

Die FAT ist wie der Reaktorgraben des Todesstern. Ein Treffer richtet fürchterliche Verheerungen an. Ob dann die Kopie der FAT noch intakt, bzw. aktuell ist, ist dann die große Frage.

Beit FAT-Betriebssystemen werden die Speicherorte der Dateifragmente zentral gespeichert. Ändert sich bei einer Datei etwas, muss im Zweifelsfall ein Sektor der FAT aktualisiert werden, der nicht nur Informationen über diese Datei enthält, sondern über viele andere mehr.

Bei NTFS ist das ganz anders. Da stehen diese Information lokal im MFT-Eintrag der entsprechenden Datei. Eine Aktualisierung bei einer Datei kann im Fehlerfall nicht 1024 weitere Dateien unlesbar machen.

FAT-Dateisteme sind aus diesem Grund nicht sicher, bzw. viel unsicherer als andere.
 
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recu schrieb:
Wenn ein belegter Sektor der FAT eines FAT-Dateisystems verloren geht, dann ist heute, bei physischen Sektorgrößen von 4096 Bytes im günstigsten Fall eine Datei verloren, im schlimmsten Fall sind es 1024 Dateien (bei FAT32 benötigt ein Fat-Eintrag 4 Byte), weil die zugehörigen Speicherorte der Dateifragmente nicht mehr erfasst sind.
Bei NTFS mit einer Eintragslänge von minimal 1024 Byte sind das im schlimmsten Fall 4 Dateien.

Die FAT ist wie der Reaktorgraben des Todesstern. Ein Treffer richtet fürchterliche Verheerungen an. Ob dann die Kopie der FAT noch intakt, bzw. aktuell ist, ist dann die große Frage.

Das kann man auch umdrehen:
Wenn ich Bilder auf ein FAT Dateisystem speicherekann ich mit fast allem die Daten -bis auf den Dateinamen wiederherstellen. Und viekle Bytes an Müll ist auch nicht dazwischen.
Bei ntfs - sind aufgrund der mft- Eintäge und der anderen Speichermethode die Daten vollständig zerhackt.

Wieso unter ext-4 und ext3 diese Probleme wie bei ntfs nicht so krass auftreten ist mir ein Rätsel, es ist aber so.
 
bluedxca93 schrieb:
Das kann man auch umdrehen:
Wenn ich Bilder auf ein FAT Dateisystem speicherekann ich mit fast allem die Daten -bis auf den Dateinamen wiederherstellen. Und viekle Bytes an Müll ist auch nicht dazwischen.

Wenn der Dateiname nicht wiederhergestellt wird, klingt das nach Ignoranz noch vorhandener Metadaten, sprich eine Fingerprinting-Software à la Photorec oder ein Klon davon.
Photorec und ähnliche sind aber nur bei nicht oder wenig fragmentierten Daten hilfreich, also z.B. bei Festplatten, die als "Datengräber" dienen, also Festplatten auf die immer nur geschrieben, aber nie gelöscht wird.

bluedxca93 schrieb:
Bei ntfs - sind aufgrund der mft- Eintäge und der anderen Speichermethode die Daten vollständig zerhackt.

Wieso unter ext-4 und ext3 diese Probleme wie bei ntfs nicht so krass auftreten ist mir ein Rätsel, es ist aber so.

Vielleicht nutzt Du eine Mehrbetriebssystemumgebung oder fährst Deinen Rechner nicht richtig herunter. Die von Dir beschriebenen Probleme hatte ich bisher nicht.
Auch das Ausmaß und die Laufzeit von chkdsk bei Dir ist ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt.
 
bluedxca93 schrieb:
[...]
Bei ntfs - sind aufgrund der mft- Eintäge und der anderen Speichermethode die Daten vollständig zerhackt.
[...]
Nein, wenn in den Nutzdaten nicht rumgelöscht wurde, sind diese für eine "Datenrettungssoftware" nicht weniger (und nicht mehr) lesbar als bei FAT32. Fragmentierte Dateien einer FAT32-Partition wiederherzustellen ist keinen Deut einfacher, sicherer oder zuverlässiger und weil es keine Extents gibt, sinddie Fragmente, wenn sie mal vorhanden sind, auf völlig chaotisch zerstreut und wenn du einen FATxyirgendwas-USB-Stick im Schreibvorgang abziehst, kann es passieren, dass er beim wiederanstecken als komplett leer angezeigt wird oder alle Dateien kaputt sind, während bei einem, NTFS-Stick in dieser Situation nur die eine Datei kaputt sein kann, die gerade während des Abziehens geschrieben wurde.
 
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