BTRFS, EXT4 oder NTFS?

Mountainbiker83

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Liebes Forum!


Nach diesem Thread Externe HDD extrem langsam sobald der Cache voll ist. Was nun? habe ich eine externe Festplatte mit WD Red Plus 4 TB Festplatte zusammengebaut. Die soll jetzt formatiert werden und da habe ich ein paar Ideen und würde gerne Eure Meinung dazu wissen.

Zu den Rahmenbedingungen:
Das ist eine reine Backup-Platte. Weit über 90 % des Einsatzes dieser Platte ist es wöchentlich, das versionierte Backup unseres Synology-NAS aufzunehmen. Sprich die letzten 7 Versionen einer Datei werden versioniert, dann wird gelöscht. Diese Backup-Strategie, die etwa 2 von 4 TB Speicherplatz der Platte erfordert, führt zu einer starken Fragmentierung der Platte.
Die restliche Nutzung ist es, eine Sicherungskopie einzelner Datenträger hier im Haus aufzunehmen. Z.B. gibt es hier eine externe Festplatte, auf der sich Images von alten PCs, die wir hatten, befinden. Diese werden auf dieser Platte zur Sicherheit nochmal abgelegt. Da wird aber nichts versioniert oder dergleichen.
Hier im Haus sind etliche Kubuntu-PCs unterwegs und 3 Windows 10 Laptops.

1. NTFS: Alt, bewährt, dank Linux-Treibern hohe Kompatibilität. ABER: NTFS neigt in oben beschriebenem Nutzungsszenario enorm zum Fragmentieren.

2. BTRFS: Auf dem Synology NAS läuft es sehr unkritisch. Es kann viel, was ich nicht brauche. Vorteil: Es defragmentiert sich permanent selbst und neigt schon vom Design her nicht so stark zur Fragmentierung wie NTFS. ABER: Damit Windows damit läuft braucht es einen Extra-Dateisystem-Treiber. Ob es in einem Desaster-Szenario so toll ist, wenn die Backup-Festplatte nicht gelesen werden kann, weil erst ein Treiber installiert werden muss? Eine Möglichkeit wäre, die Platte mit einer Mini-FAT32-Partition zu versehen und dort den Treiber zu hinterlegen.

3. EXT4: Würde das NAS nicht vorschlagen, die Platte damit zu formatieren, würde ich es hier nicht aufführen. Angeblich fragmentiere es nicht so stark wie NTFS, es kann aber immer noch keine Online-Defragmentierung. Dateisystemprüfungen dauern potenziell ewig und meine Erfahrungen damit sind viel schlechter als mit dem langsam veraltet werdenden ReiserFS. Es gilt als Rock Solid, warum auch immer. Was die Windows-Kompatibilität anbelangt gilt das gleiche wie für BTRFS (extra Treiber-Installation, evtl. auf extra Partition hinterlegen?).

Und jetzt interessiert mich, was Ihr dazu meint :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Besseres Wort: überflüssig --> veraltet; Rechtschreibfehler beseitigt)
Hi!

Ich bin nicht so der Dateisystem-Experte, aber auf Synology läuft auch exFAT. Früher hat das noch einen kleinen Obulus gekostet, aber inzwischen ist das "exFAT Access" Paket im DSM Paketzentrum wohl kostenlos.

Und exFAT läuft meines Wissens mit Linux und Windows ohne extra Treiber.
 
Ich würde ext4 nehmen, ich benutze aber auch keinerlei Windows mehr.
 
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Dritte Stimme von mir für EXT4, auf jedem meiner NAS genutzt. Seit Jahren stabile file-hashes ganz ohne ECC.
(Hätte ohnehin ein offline Backup.)
 
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BTRFS kann checksummen erstellen und somit erkennen wenn Daten kaputt gegangen sind (irgendwo ein bit flip).
Btrfs würde auch die Möglichkeit geben doppelte Kopien anzulegen um solche Fehler zu korrigieren.
Da du aber sowieso einmal die Woche neu schriebst, somit also kein archiv betreibst, glaub ich dass btrfs nicht viele Vorteile hat.

Für ext4 würde sprechen, dass Berechtigungen etc. mitgespeichert werden, was bei backups von *nix Systemen nützlich ist.
Ntfs kann dafür von Windows gelesen werden.
 
WSL wird soweit ich weiß auch nicht standardmäßig mit installiert und ist relativ groß oder? Das wäre dann also das selbe Problem, das man das erst herunterladen und installieren muss.
 
Das Notfall-Argument mit der Treiberinstallation kannst du auch damit etwas entkräften, dass zum reinen Zugriff auf die externe ext4 Platte auch einfach das Booten mit einem USB-Stick Linux deiner Wahl reicht. Wenn du eh schon dabei bist, ein neues System nach einem Crash aufzuspielen, dann hindert dich wiederum nichts daran, einen weiteren Treiber zu installieren. Also ich verstehe da die Problematik nicht wirklich.
 
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@Mountainbiker83
Dein Windows sichert die Daten auf die Synology. Die Synology schreibt ihre Backups dann auf die externe Platte?
NTFS ist ein proprietäres Format und Linux-Treiber entstanden durch Reverse Engineering. Ich würde zunächst sicherstellen, daß meine Daten korrekt geschrieben werden und daher ein Linux-natives FS nutzen.
BTRFS oder ext4 ist dann eher Glaubensfrage, wobei Snapshots und Compression (sofern von der Backup-App der Synology unterstützt) handfeste Vorteile für das vergleichsweise junge BTRFS sind, ext4 aber schon lange seine Zuverlässigkeit bewiesen hat.
 
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EXT 4 ist alt bewert und daher durchsus für Backups ausreichend.

BTRFS ist als einfache alternative zu ZFS entstanden, gibts noch nicjt so lange hat aber vorteile ECC, snapshots etc.

auf Linux würde ich niemals NTFS verwenden, das ist ein MS Filesystem dafür gibts nur irgendwelche Treiber aus dritthand die können gut laufen od. können fehler verursachen.

EXT 4 wäre für Backups meiner Meinung nach ausreichend.
 
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trendliner schrieb:
Dein Windows sichert die Daten auf die Synology. Die Synology schreibt ihre Backups dann auf die externe Platte?
Im Wesentlichen ja, im Speziellen nein: Meine Frau und ich haben jeweils ein Dienstlaptop und einen privaten PC plus diverse privatgenutzte Kleingeräte. Nachdem wir das Problem mit unterschiedichen Datenständen hatten, sind jetzt fast alle Daten nur noch auf dem NAS gespeichert und selbiges wird 1x die Woche auf die externe Platte gesichert und alle 1,5 Monate gibt es eine Vollsicherung auf externe Platte ohne Versionierung, die an unserem Arbeitsplatz lagert.
 
Dann vergiss NTFS für die externe Sicherung. Das Recovery erfolgt ja sowieso über die Synology.
NTFS wäre nur dann sinnvoll, wenn du von Windows aus Backups auf dem externen Laufwerk anfertigen würdest, da Windows nicht zu viel mehr in der Lage ist.
 
Mountainbiker83 schrieb:
1. NTFS: Alt, bewährt, dank Linux-Treibern hohe Kompatibilität. ABER: NTFS neigt in oben beschriebenem Nutzungsszenario enorm zum Fragmentieren.
Jedes Dateisystem fragmentiert, alles andere sind Mythen aus der ix-Community. NTFS bereinigt Fragmentierung automatisch nun schon seit den Tagen des seligen Windows XP.

Die beiden anderen Dateisysteme BTRFS & EXT4 sind unter ix-Systemen geläufig - etwas völlig anderes als das für Windows.

Ich habe das eben schon an anderer Stelle erwähnt, wenn es denn eine Cloud sein soll bietet sich so etwas wie MS-OneDrive an. Und extra noch auf eine externe HD mit Zugriff für jeden, oder bestimmte Personen.
 
Wenn Daten "verlorengehen" sind sie bei btrfs und ntfs am ehesten komplett weg.
Wobei ich da ntfs btrfs vorziehen würde.
Fat32 wäre da das sicherste Dateisystem was Datensicherheit angeht.Ext3/4 ist da sehr nah dran.

ext3 war zeitweise stabiler als ext4, die Zeiten sind vorbei. Ext4 ist wesentlich moderner. Lesezugriff unter windows möglich für kleinere Dateien (Software gibts genug im Internet.)

Reiserfs war mal topp wie es aktuell ist keine Ahnung.
 
KernelpanicX schrieb:
Jedes Dateisystem fragmentiert, alles andere sind Mythen aus der ix-Community. NTFS bereinigt Fragmentierung automatisch nun schon seit den Tagen des seligen Windows XP.
[...]
Erst seit Vista läuft das automatisch und tatsächlich ist einer der Vorteile von NTFS gegeüber FAT32/exFAT, dass FAT extremst schnell und spürbar fragmentiert. Bei NTFS gibts noch ein Problem mit der MFT, falls für die Metadaten zu wenig Platz da ist, wird man zu Hause aber selten bemerken.

@bluedxca93

Fat32 ist nicht sicherer als andere, es ist das mit Abstand unsicherste in jeder Hinsicht. Der einzioge Vorteil ist, dass sogar die um noch so viele Jahrzehnte veraltetste Datenrettungssoftware bei fehlenden Metadaten Dateien mit aber auch nicht voller Zuverlässigkeit aus den Fragmenten wieder zusammenzubauen - weil es halt einfach kaum Metadaten gibt, nur DATEIN~1.XYZ und der Sektor des ersten Fragments und hundert Sektoren später DATEIN~.XYZ und der erste Sektor des zweiten Fragments usw. FAT32 sollte nur noch vom (U)EFI benutzt werden, überall sonst sollte es wenigstens exFAT sein, aber nicht auf HDD, auf HDD auf jeden Fall ein Dateisystem, das Zugriffsanzahlen reduziert. (B-Bäume, Extents - solche "Neumoden" aus den späten 1980ern oder frühen 1990ern halt - wir haben 2022...)
 
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@MountWalker
Hatte schon regelmässig Datenverlust durch ntfs. Kein besonders stabiles Dateisystem.
FAT lässt sich mit fast jeder Software retten und quasi überall lesen. Ich habe kaum Probleme mit FAT. Sobald ich kein offizielles microsoft Programm nutze spinnt ntfs.Bei Linux noch mehr.

Ein fsck ist in Minuten maximal durchgelaufen. Ein Scanvorgang bei windows ungrafisch dauert über ne halbe Stunde oft und dann ist mehr kaputt als vorher. Also da tippe ich seit Jahren aus Überzeugung auf Datenträgerüberprüfung abbrechen. Weil sonst zerhackt Windows intakte Dateien, einfach so.
 
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