News Bundesnachrichten­dienst: Bis zu 1,2 Billionen Ver­bind­ungen pro Tag vom DE-CIX

P220 schrieb:
Allein von der Logik hat man immer Jemand Dritten im Boot. Wie soll denn der Schlüssel kommuniziert werden? Unverschlüsselt? Also brauch gar nichts geknackt werden, sondern nur die Zertifizierer an Land geholt. Sicher ist da gar nichts, höchstens sicherer.
Das ist eine irrelevante Argumentation. Natürlich gehe ich davon aus, dass beide Seiten ihre Schlüssel nicht weitergegeben haben wissend oder unwissend.
 
Floppes schrieb:
Meine Familie hat zum Teil in einer Diktatur gelebt und ich weiß was daher was Diktatur bedeutet. Zum Glück gibt es die Erkenntnisbringer wie dich. Erleuchte mich bitte mit deinem exklusiven Wissen.
Viel hat deine Familie dir dann ja nicht beigebracht über Diktatur ... :p
Aber zu viel Offtopic sonst wird der Thread geclosed.

Snowi schrieb:
Nur dass das, was du beschreibst, keine Diktatur ist. Dass es leider so ist, sehe ich ähnlich. Es gibt zu viele "Rechtsfreie Räume" in DE, in denen die Polizei nichts macht, wenn nicht grade ein 40-Mann SEK-Team dabei ist.
Kenne das ja selbst, zum Glück nicht nahe meinem Wohnort. Wobei die Polizei hier einfach chronisch unterbesetzt bzw. überlastet ist.
Das was du schreibst ist sicher auch richtig, ist aber trotzdem nicht das, was ich meine.
Ich meine es so wie ich es geschrieben habe "vorsätzliche Lücken". Ich meine nicht "überlastete Polizei".
 
Sie müssen ja nicht so genau hinschauen, schließlich steht ja niemand hinter ihnen und rüffelt sie bei Fehlverhalten. Und auch im Nachgang werden sie nicht kontrolliert und sie müssen auch keinen Überwachten informieren.

blubberz schrieb:
Wie ist das trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (HTTPS) möglich? Haben die etwa die TLS-Protokolle geknackt?

Ich denke davon kannst Du ausgehen, sonst wäre es nicht erlaubt.
 
Snowi schrieb:
Fachkenntnis, Weitblick und ein Gewissen. Das Gewissen hast du vergessen. Denn auch ohne Fachkenntnis oder Weitblick würden einige dieser Ideen schon an einem funktionierend
Ich habe mal eine Aussage von Schäuble erlebt, nach der ich zu der Überzeugung gelangte, daß er wirkliche sehr gute Absichten hatte (also Gewissen), aber er dennoch nicht erkannte, wie unsinnig es ist. Von daher denke ich, nein, ein Gewissen reicht alleine nicht aus. Wie auch, es kann ja nicht erkennen, daß etwas mißbraucht werden kann. Utopia: wenn Überwachung nur bei kriminellen Taten und auch nur bei diesen existierte, ohne Mißbrauch etc., dann wäre es legitim, quasi eine Observation herkömmlicher Methoden ähnlich. Da wir aber nicht in Utopia leben, kann man so nicht vertrauen. Schäuble ist der Überzeugung, daß man wirklich nur böse Buben im Bezug auf böse Taten überwacht. Er ist so naiv. meiner Meinung nach. Und das wntschuldigt ihn auch nicht, es macht ihna sogar ungeeignet.
 
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leipziger1979 schrieb:
Was muss da, mit gesundem Menschenverstand, eigentlich noch darüber diskutiert werden?
Das das ein Gericht entscheiden muss zeigt eigentlich wie es um unsere "angebliche" Demokratie ausschaut.

Und da wird sich allen Ernstes darüber gewundert das immer mehr Menschen eben dieses System als Diktatur wahrnehmen?

Die Tatsache, dass darüber diskutiert wird, ist gerade Ausdruck einer funktionierenden Demokratie.

Und dass ein Gericht hier das letzte Wort hat, ist in einer solchen nur folgerichtig. Offenbar wird das Gesetz von der Legislative ja für rechtmäßig gehalten, denn sonst wäre es ja nicht verabschiedet worden (gut, dieser Teil ist eher theoretisch, aus politischen Gründen werden ja schonmal gern Gesetze verabschiedet, von denen man bereits weiß, dass sie kassiert werden, siehe Scheuer und seine Maut). Nun sind andere Entitäten aber anderer Meinung und klagen vorm BVerfG, das Teil der Judikative ist (und übrigens nur aus diesem Grunde tätig wird - ohne Klage kein Verfahren und mithin kein Rechtsspruch). Wenn man die Rechtsprechung des BVerfG auch nur ansatzweise verfolgt, weiß man, dass es das Gesetz wenigstens in Teilen vermutlich für nicht verfassungsmäßig befinden wird. Folglich wird die Legislative Anpassungen vornehmen müssen.

So weit, so simpel - so funktioniert Gewaltenteilung. Inwiefern man aus diesem Vorgang auf das Aufkommen einer Diktatur schließen kann, leuchtet mir beim besten Willen nicht ein. Oder ist schlicht nicht bekannt, wie eine Diktatur aussieht?

Wer davon eine wirkliche Vorstellung hat (sei es nun aus Erfahrung oder aufgrund von Bildung), würde das deutsche System so nicht charakterisieren. Bei allen, die diese Vorstellung nicht haben und es dennoch so sehen (laut dir ja immerhin "immer mehr Menschen"), sehe ich klare Zeichen von Wohlstandsverwahrlosung Oo
 
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Forum-Fraggle schrieb:
Demokratie bedeuter nicht, daß Du frei sein mußt, sondern nur daß Du für Deine Freiheit klagen kannst und unabhängig entschieden wird, ob Deine Unfreiheit rechtens ist. Z.B. wenn Du eine Meinung hast, die verboten iat, kommst Du ins Gefängnis trotz Meinungsfreiheit.
Also einer von uns hat das dann falsch verstanden. Ich dachte Demokratie bezeichnet die Herrschaft des Volkes, ursprünglich vor allem als Unterschied zu einer Monarchie. keine Könige mehr, wir übernehmen den Job nun einfach alle. Jeder ist König, jeder ist Untertan. Dann fing man an stellvertretende Könige zu wählen die - oh wunder, oh wunder - sich schnell eher selbst als ihre Wähler zu vertreten ^^'

Demokratie ist nicht nur das Recht gegen die Entscheidungen der Herrscher klagen zu dürfen.
Ko3nich schrieb:
Ich möchte euch hier alle nicht beunruhigen, aber ich habe auch alle Schlüssel hier bei mir auf dem Rechner.
Ich fühle mich garnicht beunruhigt. Denn um alle 512 Bit Schlüssel auf deinem Rechner zu haben bräuchtest du etwa 1,3*10^154 Bit Speicherplatz. Ich denke die hast du nicht :p
Wahr ist nur dass du theoretisch alle Schlüssel generieren könntest, genug Zeit und keine blinden Flecken im Zufallsgenerator vorrausgesetzt. Aber afaik sind die gängigen Pseudozufallsgeneratoren nicht gut genug. Die haben auf einem so großen Zahlenraum blinde Flecken, du bräuchstest also vermutlich einen Hardwaregenerator der dir echten Zufall gibt. Hast du wahrscheinlich auch nicht? ^^
Floppes schrieb:
Die Diktatur (von lateinisch dictatura) ist eine Herrschaftsform, die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator, oder eine regierende Gruppe von Personen (z. B. Partei, Militärjunta, Familie) mit weitreichender bis unbeschränkter politischer Macht auszeichnet.
Naja, damit fällt doch die Demokratie genau genommen unter Diktatur? Nur eine Unterform mit der Bestimmung dass die regierende Gruppe das ganze Volk umfasst.

Aber viele Begrifflichkeiten bei Herrschaftsformen haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, besonders auch Diktatur.
Genau genommen ist das meistens der falsche Begriff, aber wenn man da anfängt Krümel zu kacken verstehen einen nur noch wenige.
Was in Bezug auf Deutschland meistens gemeint sein dürfte ist dass es Gruppen gibt die erheblich mehr Einfluss ausüben als dies in einer reinen representativen Demokratie der Fall sein dürfte, indem z.b. Politiker gezielt beeinflusst werden, Informationsfluss an die Öffentlichkeit beeinflusst wird, oder tatsächlich Arbeit übernommen wird die eigentlich von gewählten oder ernannten Volksvertretern gemacht werden sollte.
Als Beispiel dass 'externe' Gesetze formulieren und die Politiker - die Legislative - dann nicht mehr genau hinguckt, oder öfter den Gesetzesentwurf überhaupt nicht liest mangels Zeit.
Oder dass Aufgaben der Exekutive auf Privatunternehmen ausgelagert werden, 'Social Media' Zensur/Bereinigung zum Beispiel.

Dazu kommen dann solche Fragen hier. Halten sich die Staatsorgane denn selbst an die Gesetze? Dass der Verfassungsschutz - welch ironie, oder? - das nicht tut dürfte ja bei dem einen oder anderen schon angekommen sein. Beim BND ist die Sache etwas komplizierter aus meiner Sicht. Hier geht es mehr um eine indirekte Gefährdung und das aushebeln der Rechte der eigenen Bürger indem die Geheimdienste zwar nicht selbst die eigenen Bürger überwachen - und sich damit formal an das Gesetz halten - aber das jeweils füreinander tun und die Daten austauschen. Was ziemlich sicher gegen den Geist des Gesetzes ist, auch wenn der Wortlaut befolgt wird.
Dazu mischen sich dann viele Dinge wo man sich als Privatperson schon fragt ob das nur ganz viele Einzelfälle (Alles Einzeltäter! Hunderte! Tausende!) sind, oder ob da System dahintersteckt. Und wenn System dahinter steckt, ist das Absicht, Dummheit, oder nur Auswirkung von tiefer liegenden Problemen?
Wie z.b. dass sich Jobcenter repräsentiert durch die 'Frontmitarbeiter' vermutlich flächendeckend nicht an Auskunftspflichten halten (Konkret die Aufklärung darüber dass man berechtigt ist bei geforderten Kontoauszügen zu schwärzen) oder Falschinformationen weitergeben (Schwärzen sei dem Bürger generell untersagt und man würde damit sein Recht auf ALG2 verlieren).

Polizisten die berechtigte Anzeigen nicht aufnehmen wollen ohne dass viel Druck ausgeübt wird. Früher war sowas auch mal bei sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt (primär gegen Frauen) üblich, kp wie das heute aussieht. Aktuell sind da auch Stalking, Beleidigung, Drohungen etc sobald es über das Internet geschieht.
Oder die offenbar weite Verbreitung rechtsradikaler Einstellungen in der Polizei. Einerseits gibt es viele die das klar ablehnen, aber ebenso scheinen viele schlichtweg abzustumpfen durch den häufigen Kontakt bei Kollegen wo man ja nichts sagen darf ohne zum 'Verräter' zu werden bis man schließlich garnichts mehr sagt, dann Begriffe übernimmt weil sie zum normalen Sprachgebrauch im Arbeitsumfeld gehören und schließlich - da Menschen so funktionieren - eine dazu passende Denkweise annehmen.
Es fällt mir zumindest schwer mir vorzustellen dass das ohne wenigstens fahrlässiges Wegsehen in höheren Stellen funktioniert. Oder unser Staat ist zu schwach um geltendes Recht innerhalb der eigenen Exekutive durchzusetzen, was praktisch einem Scheitern des Staates gleichkäme, oder?

Ich verkneife mit mal weiteres, der Punkt sollte klar geworden sein. So kommen dann meiner Meinung nach Leute dazu hier von Diktatur zu reden. Das ist etwas anderes als beispielsweise China oder Nordkorea.
 
akimann schrieb:
Viel hat deine Familie dir dann ja nicht beigebracht über Diktatur ... :p
Du schwadronierst nur, aber was konkretes hast du nicht.
Schwache Vorstellung.


Bigeagle schrieb:
Also einer von uns hat das dann falsch verstanden. Ich dachte Demokratie bezeichnet die Herrschaft des Volkes, ursprünglich vor allem als Unterschied zu einer Monarchie. keine Könige mehr, wir übernehmen den Job nun einfach alle. Jeder ist König, jeder ist Untertan. Dann fing man an stellvertretende Könige zu wählen die - oh wunder, oh wunder - sich schnell eher selbst als ihre Wähler zu vertreten ^^'

Demokratie ist nicht nur das Recht gegen die Entscheidungen der Herrscher klagen zu dürfen.

Ich fühle mich garnicht beunruhigt. Denn um alle 512 Bit Schlüssel auf deinem Rechner zu haben bräuchtest du etwa 1,3*10^154 Bit Speicherplatz. Ich denke die hast du nicht :p
Wahr ist nur dass du theoretisch alle Schlüssel generieren könntest, genug Zeit und keine blinden Flecken im Zufallsgenerator vorrausgesetzt. Aber afaik sind die gängigen Pseudozufallsgeneratoren nicht gut genug. Die haben auf einem so großen Zahlenraum blinde Flecken, du bräuchstest also vermutlich einen Hardwaregenerator der dir echten Zufall gibt. Hast du wahrscheinlich auch nicht? ^^

Naja, damit fällt doch die Demokratie genau genommen unter Diktatur? Nur eine Unterform mit der Bestimmung dass die regierende Gruppe das ganze Volk umfasst.

Aber viele Begrifflichkeiten bei Herrschaftsformen haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, besonders auch Diktatur.
Genau genommen ist das meistens der falsche Begriff, aber wenn man da anfängt Krümel zu kacken verstehen einen nur noch wenige.
Was in Bezug auf Deutschland meistens gemeint sein dürfte ist dass es Gruppen gibt die erheblich mehr Einfluss ausüben als dies in einer reinen representativen Demokratie der Fall sein dürfte, indem z.b. Politiker gezielt beeinflusst werden, Informationsfluss an die Öffentlichkeit beeinflusst wird, oder tatsächlich Arbeit übernommen wird die eigentlich von gewählten oder ernannten Volksvertretern gemacht werden sollte.
Als Beispiel dass 'externe' Gesetze formulieren und die Politiker - die Legislative - dann nicht mehr genau hinguckt, oder öfter den Gesetzesentwurf überhaupt nicht liest mangels Zeit.
Oder dass Aufgaben der Exekutive auf Privatunternehmen ausgelagert werden, 'Social Media' Zensur/Bereinigung zum Beispiel.

Dazu kommen dann solche Fragen hier. Halten sich die Staatsorgane denn selbst an die Gesetze? Dass der Verfassungsschutz - welch ironie, oder? - das nicht tut dürfte ja bei dem einen oder anderen schon angekommen sein. Beim BND ist die Sache etwas komplizierter aus meiner Sicht. Hier geht es mehr um eine indirekte Gefährdung und das aushebeln der Rechte der eigenen Bürger indem die Geheimdienste zwar nicht selbst die eigenen Bürger überwachen - und sich damit formal an das Gesetz halten - aber das jeweils füreinander tun und die Daten austauschen. Was ziemlich sicher gegen den Geist des Gesetzes ist, auch wenn der Wortlaut befolgt wird.
Dazu mischen sich dann viele Dinge wo man sich als Privatperson schon fragt ob das nur ganz viele Einzelfälle (Alles Einzeltäter! Hunderte! Tausende!) sind, oder ob da System dahintersteckt. Und wenn System dahinter steckt, ist das Absicht, Dummheit, oder nur Auswirkung von tiefer liegenden Problemen?
Wie z.b. dass sich Jobcenter repräsentiert durch die 'Frontmitarbeiter' vermutlich flächendeckend nicht an Auskunftspflichten halten (Konkret die Aufklärung darüber dass man berechtigt ist bei geforderten Kontoauszügen zu schwärzen) oder Falschinformationen weitergeben (Schwärzen sei dem Bürger generell untersagt und man würde damit sein Recht auf ALG2 verlieren).

Polizisten die berechtigte Anzeigen nicht aufnehmen wollen ohne dass viel Druck ausgeübt wird. Früher war sowas auch mal bei sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt (primär gegen Frauen) üblich, kp wie das heute aussieht. Aktuell sind da auch Stalking, Beleidigung, Drohungen etc sobald es über das Internet geschieht.
Oder die offenbar weite Verbreitung rechtsradikaler Einstellungen in der Polizei. Einerseits gibt es viele die das klar ablehnen, aber ebenso scheinen viele schlichtweg abzustumpfen durch den häufigen Kontakt bei Kollegen wo man ja nichts sagen darf ohne zum 'Verräter' zu werden bis man schließlich garnichts mehr sagt, dann Begriffe übernimmt weil sie zum normalen Sprachgebrauch im Arbeitsumfeld gehören und schließlich - da Menschen so funktionieren - eine dazu passende Denkweise annehmen.
Es fällt mir zumindest schwer mir vorzustellen dass das ohne wenigstens fahrlässiges Wegsehen in höheren Stellen funktioniert. Oder unser Staat ist zu schwach um geltendes Recht innerhalb der eigenen Exekutive durchzusetzen, was praktisch einem Scheitern des Staates gleichkäme, oder?

Ich verkneife mit mal weiteres, der Punkt sollte klar geworden sein. So kommen dann meiner Meinung nach Leute dazu hier von Diktatur zu reden. Das ist etwas anderes als beispielsweise China oder Nordkorea.

Es gibt feste Definitionen eines Systems und die wirft man nicht über Board, weil es einem nicht passt. Wir haben eine parlamentarische Demokratie - Punkt. Merkel ist auch keine Autokratin. Gott bewahre...

Und ja das System hat Fehler, wie unkontrollierte Lobbygruppen, welche Gesetze vorformulieren. Hier wird von CSU/CSU das Lobbyregister blockiert.
Auch gibt es Familien, welche durch ihre eigenen Presseorgane Einfluss auf Gesellschaft und Politik nehmen.
Und vieles mehr.
Die Anstalt macht dazu nette Beiträge.
 
Zoba schrieb:
Mir geht's da um Ethik und nicht um Rechtsstaatlichkeit. Klar Schutzfunktion des Staates yadda yadda yada, aber im Endeffekt hat man Gesetzgebungen bei denen man sich ethisch verpflichtet fühlte zu sagen, dass es grundsätzlich gilt "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.". Gleichzeitig schränkt man das dann so ein, dass es nur gilt, wenn du im Geburtenlotto gewonnen hast. Das ist ja an sich schon ne verschrobene Ansicht. Dann die Daten trotzdem noch zu ziehen (auch wenn das über so wirre Umwege wie Auslandsdienste und "Weltraum" passiert) führt das ganze ad absurdum.

Entweder, meine Rechte sind zu schützen - dann auch vor allen anderen Diensten (also Geheimdienste als reine Abwehr zum Schutz meiner Rechte), oder meine Rechte sind nur Augenwischerei. Rein Ethisch macht es doch wohl keinen Unterschied, ob Schwede oder Deutscher? Gerade im europäischen Kontext ("unter Freunden macht man sowas nicht")...

Natuerlich wird das eingeschraenkt auf den Staat fuer die die Verfassung gilt. Fuer die Wahrung der Rechte seiner Buerger ist nunmal der jeweilige Staat zustaendig. Eine Schutzfunktion des Staates kann man auch ethisch begruenden wenn man will. Dein Versuch mit Ethik hat aber die typischen ethischen Probleme. Denn wenn du eine Entscheidung triffst, hat diese natuerlich Konsequenzen. Also zum Beispiel, wenn du entscheidest ueberhaupt keine Rechte zu verletzen, das im Endeffekt nur dadurch gewaehrleistet wird, dass man eben gar keine Daten sammelt, hat eben als Konsequenz, dass man moeglichen Schaden nicht verhindern kann. Und jetzt kommt natuerlich sofort die Frage, ist es ethisch den Schaden zuzulassen? Das kommt dem Trolley Problem schon recht nahe. Bei eigentlich so gut wie jeder Ethiktheorie kann man recht schnell Probleme kreieren, die eben nicht mehr mit der Theorie loesbar sind. Bzw. gehst du mit dem Zitat auch sofort auf die rechtsstaatliche Ebene und eben nicht mehr auf die ethische.

Selbst der Geheimdienst als Abwehr zum Schutz deiner Rechte hat das gleiche Problem. Denn es wird sich wohl recht schnell die Situation ergeben in dem die Rechte eines anderen verletzt werden um deine zu schuetzen. Und fuer einen Staat macht es eben doch einen Unterschied ob du Deutscher, oder Schwede, oder Araber bist, da er eben Verpflichtungen hat. Aber ich glaube du verwendest "ethisch" auch eher umgangssprachlich synonym zu "gut". Das ist allerdings nicht ganz korrekt, da es allgemein um Bewertung geht, aber nicht ob gut oder schlecht, oder sonst was.
 
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Bigeagle schrieb:
Also einer von uns hat das dann falsch verstanden. Ich dachte Demokratie bezeichnet die Herrschaft des Volkes, ursprünglich vor allem als Unterschied zu einer Monarchie. keine Könige mehr, wir übernehmen den Job nun einfach alle. Jeder ist König, jeder ist Untertan. Dann fing man an stellvertretende Könige zu wählen die - oh wunder, oh wunder - sich schnell eher selbst als ihre Wähler zu vertreten ^^'
Nun, wenn die Mehrheit für totale Überwachung wäre, wäre es dann demokratisch diese einzuführen. In einer Demokratie kannst Du abee als Minderheit dennoch Recht bekommen, nämlich wenn das, was die Mehrheit, also das Volk will, gegen das Gesetz ist. Deswegen sehe ich Demokratie mehr Richtung klagen uns Recht bekommen als darin, was das Volk will. Wir übernehmen den Job aber auch nicht, wir wählen nur die, die das machen sollen. Samit hätten wir streng genommen nach Deiner Definition, wie ich Dich verstehe, keine Demokratie.
 
@Forum-Fraggle ich denke das ist eher die 'rechtsstaatlichkeit' - also der grundsatz gleiches Recht für alle in Verbindung mit Grund-/Menschenrechten. Eine Demokratie allein verbietet weder Völkermord, noch Diskriminierung (im modernen Sinne einer Benachteiligung aufgrund bestimmter Kriterien).
Das sind eher erweiterungen die dazu gekommen sind, aber ich weiß nicht wann genau. Vermutlich aber war man nach 1945 ein kleinwenig sensibilisiert was den allzu lenkbaren 'Volkswillen' anging. Wobei auch heute Minderheiten nicht durchweg geschützt sind, frag mal z.b. die Sorben. Schrittweises aus dem Leben drängen einer 'fremden' Kultur ist zwar besser als Verfolgung, Verbot oder aktive Verdrängung, aber im Endeffekt wird die Kultur verschwinden.
Dabei können die sogar durchaus sagen 'wir waren zuerst hier'.

Aber ja, nach 'meiner' Definition haben wir streng genommen keine Demokratie, sondern nur eine komplexe Form aus Oligarchie, Plutokratie und Demokratie mit Wahlen. Das Konstrukt stellt aus meiner persönlichen Sicht eine logische Weiterentwicklung früherer Herrschaftsformen dar die immer darauf bedacht waren dem Volk eine ausreichende Legitimation zu präsentieren.
"Weil ich stärker bin." kam noch nie lange gut an.
"Weil $höheresWesen es befiehlt/mich ernannt hat." hat lange funktioniert, aber es gab früh Konkurrenz (z.b. griechische Demokratie, römische Republik) und so richtig ruhig war das auch nie.
Nebenschauplatz war zwischendurch der Übergang von Sklaverei zur Leibeigenschaft etc und schließlich zur modernen Form des 'Lohnsklaventums'. Es ist einfach nicht nötig exakt das selbe Individuum für arbeiten zur Verfügung zu haben, hauptsache man hat irgendeines das Fähig genug ist. Marktwirtschaftliche Regelung bietet da sehr viele Vorteile gegenüber allen vorherigen Systemen und das sogar beidseitig.

"Weil ihr mich gewählt habt." klingt doch erstmal erheblich weniger anfechtbar, oder? Nur herrscht dann immer noch nicht das Volk, sondern derjenige der auf Zeit gewählt wurde und der muss sich bei uns in keiner Weise an Dinge wie Wahlversprechen aufgrund derer er gewählt wurde halten. Wo ist also der große Unterschied zwischen einem ernannten Diktator auf Zeit und einem demokratisch gewählten Herrscher auf Zeit? Beide können während ihrer Amtszeit weitgehend 'autokratisch' entscheiden. Deshalb haben wir doch z.b. auch das Verbot eines Bundeswehreinsatzes im Inneren, oder?
Dazu eben noch die ganzen komplexen Details wie denn die Wahl eigentlich zustandekommt, dass der Wähler nicht allwissend ist und somit beeinflussbar, eventuell falsche entscheidungen trifft, Gesetze umgangen, anders ausgelegt werden können, oder gänzlich hinter der Realität hinterherhinken (eben diese Geheimdienstgesetze die erlassen wurden um die vorherige Praxis zu legitimieren), usw

Das heißt nicht dass ein drastischer Systemwechsel besser wäre. Eine direkte Demokratie würde zwar die 'Herrscher auf Zeit' beseitigen, aber nichts an der beeinflussbarkeit der Menschen ändern. Dafür braucht es Bildung, unbeschränkten Informationszugang und offenbar auch noch mehr Intelligenz, Weisheit und weniger Egoismus als die menschliche Rasse derzeit in der Masse aufbringen kann. Doch bei allem Zweifel und desillusionierung glaube ich dass eine schrittweise Steigerung der direkten Einflussnahme durch den formalen Herrscher - das Volk - ein Übergang zu einem gerechteren System möglich wäre.
Doch wie bei den vorherigen Herrschaftssystemen geht das nicht Widerstandsfrei ab. Die einen hängen an ihrer Macht und die anderen finden es zum Teil zu bequem keine Entscheidungen treffen zu müssen.

Verbindung zum Thema: eine überwachung und analyse der Bevölkerung hilft zum einen bei der Beeinflussung und der gezielten Reaktion auf Stimmungslagen, zum anderen ist Angst vor Repressionen immer Nützlich sofern sie nicht zu viel Leidensdruck erzeugt. Schließlich kann man auf Grundlage dieser Informationen auch tatsächliche Repressionen gezielter umsetzen und so weniger Menschen dagegen aufbringen. Auch wenn der BND vielleicht tatsächlich nicht die deutsche Bevölkerung direkt oder indirekt überwacht, so etabliert er doch eine Infrastruktur auf die man später leicht zu diesem Zweck zugreifen kann. Noch schlimmer bei einer Speicherung der Daten, die logischerweise in irgendeiner Form passiert.
Dazu der Trend aufgrund der Datenmengen die Auswertung auf Algorithmen auszulagern die man nicht mehr nachvollziehen kann. Noch kann man sich gegen eine ungerechtfertigte Entscheidung seitens des Staates zur Wehr setzen und theoretisch sollten alle Entscheidungsgrundlagen dafür für eine gerichtliche Prüfung zur Verfügung stehen. Wie sieht das aber aus wenn eine KI aufgrund von Kommunikationsdaten entscheidet dass jemand ein 'Gefährder' ist und z.b. nicht mehr fliegen darf, kein unbedenkliches Führungszeugnis mehr bekommt, womöglich nicht mehr als Kreditwürdig eingestuft wird etc? Prüft dann das Gericht wirklich noch sämtliche Daten mit denen die KI zu dieser Person gefüttert wurden und nimmt die Entscheidungen zurück wenn die sich als nicht begründet herausstellen?
Ich halte das nicht für realistisch. Dabei ist das noch eine der besten Versionen wo keine böswilligen Absichten nötig sind.
Sobald aber die Entscheidungen entweder geheim sind, oder nicht mehr praktisch nachvollziehbar wird es leicht bestimmte Personen oder Gruppen zu diskreditieren oder zu kriminalisieren.
Daher kann meiner Meinung nach eine Demokratie (in jeder Form) nicht überleben wenn die Kommunikation umfassend überwacht wird. Ob noch Wahlen abgehalten werden oder nicht spielt dann keine Rolle mehr.
 
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@Forum-Fraggle ja, aber der Rest war immer noch für eine kleine Diskussion gut :)
Ich schaffe sowas auch wenn mir jemand sagt ich solle doch mal die Butter aus dem Kühlschrank holen, wo aber nur Margarine drin steht. Verstehen nur leider viele fälschlich als Angriff oder ähnliches :/
 
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Update: Das BverfG hat das BND-Gesetz in seiner aktuellen Form gekippt.
 
Kacha schrieb:
Natuerlich wird das eingeschraenkt auf den Staat fuer die die Verfassung gilt.

"Mit heute verkündetem Urteil wurde entschieden, dass die Überwachung der Telekommunikation von Ausländern im Ausland durch den Bundesnachrichtendienst an die Grundrechte des Grundgesetzes gebunden ist und nach der derzeitigen Ausgestaltung der Ermächtigungsgrundlagen gegen das grundrechtliche Telekommunikationsgeheimnis und die Pressefreiheit verstößt."
 
Zoba schrieb:
"Mit heute verkündetem Urteil wurde entschieden, dass die Überwachung der Telekommunikation von Ausländern im Ausland durch den Bundesnachrichtendienst an die Grundrechte des Grundgesetzes gebunden ist und nach der derzeitigen Ausgestaltung der Ermächtigungsgrundlagen gegen das grundrechtliche Telekommunikationsgeheimnis und die Pressefreiheit verstößt."

Habe ich schon gelesen und es ist ein ziemlich komisch anmutendes Urteil, vor allem da man sagt, dass der Geheimdienst ja prinzipiell seine Aufgaben machen darf, aber man ihn so weit einschraenkt, dass es praktisch fast unmoeglich ist. Mal davon abgesehen, dass Grundrechte vom Staat auch garantiert werden muessen und es nicht spezifiziert wurde, nur abgeschwaecht durch manche zaehlen mehr als andere. Zum einen bin ich gespannt wie der Staat durch den BND seinen Verpflichtungen zum Schutz der Staatsbuerger nachkommen kann/soll, zum anderen warte ich jetzt auf die Klage, dass Deutschland doch bitte die Grundrechte eines Auslaenders im Ausland garantieren soll. Wie waere es da mit Meinungsfreiheit in Saudi Arabien? Ausser natuerlich man sagt, ja gut, so meinten wir das natuerlich nicht... Aber ist nicht das erste Urteil, dass etwas an der Realitaet vorbei geht. Ich schuettel immer noch den Kopf ueber das Urteil um religioese Beschneidung.
 
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Bigeagle schrieb:
@Forum-Fraggle ja, aber der Rest war immer noch für eine kleine Diskussion gut :)
Ich schaffe sowas auch wenn mir jemand sagt ich solle doch mal die Butter aus dem Kühlschrank holen, wo aber nur Margarine drin steht. Verstehen nur leider viele fälschlich als Angriff oder ähnliches :/
Wir wahr. Ich schreib nur meistens am Handy, da sind lange Texte schwierig.
Butter-Magarine, die meisten drücken sch halt nicht mehr gut aus. Kein Wunder. Alle Medien sprechen vom Bundesliga Neustart oder noch schlimmer Restart, dabei ist es das doch gar nicht, sondern eine Fortsetzung. Bei einem Neustart würde man ja von vorne beginnen. Aber hey, hauptsache Anglizismen (Restart) verwenden. Ob sie stimmen, ist egal.
 
P220 schrieb:
Allein von der Logik hat man immer Jemand Dritten im Boot. Wie soll denn der Schlüssel kommuniziert werden? Unverschlüsselt? Also brauch gar nichts geknackt werden, sondern nur die Zertifizierer an Land geholt. Sicher ist da gar nichts, höchstens sicherer.
Gibt schon seit Ewigkeiten Schlüselaustauschverfahren, bei denen der Schlüssel niemals über die Leitung geht. Die Frage ist dann nur noch, wie kann ich mir sicher sein, dass mein digitaler gegenüber wirklich der ist als der er sich ausgibt. Aber wie schon gesagt geht es zumindest bei der News nicht darum, dass der BND als MITM Auftritt.
In manchen fällen kann der Austausch auch im RL stattfinden.
Ergänzung ()

Bigeagle schrieb:
Wahr ist nur dass du theoretisch alle Schlüssel generieren könntest, genug Zeit und keine blinden Flecken im Zufallsgenerator vorrausgesetzt. Aber afaik sind die gängigen Pseudozufallsgeneratoren nicht gut genug. Die haben auf einem so großen Zahlenraum blinde Flecken, du bräuchstest also vermutlich einen Hardwaregenerator der dir echten Zufall gibt. Hast du wahrscheinlich auch nicht? ^^
Wieso brauchst du einen Zufallsgenerator um alle Zahlen in einem Zahlenraum zu erzeugen? Das geht ganz einfach mit zählen (0,1,2,3,4,5...)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Miuwa schrieb:
Wieso brauchst du einen Zufallsgenerator um alle Zahlen in einem Zahlenraum zu erzeugen? Das geht ganz einfach mit zählen (0,1,2,3,4,5...)
Das ähm ... diente nur der Veranschaulichung von blinden Flecken! ^^
Aber ja. irgendwie peinlich -_-
 

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