News Cerabyte Roadmap: Glas-Keramik-Speicher soll 2030 100 PB pro Rack liefern

Skysurfa schrieb:
Mit 2GB/s ist das eine Totgeburt. Wenn die Daten noch verifiziert werden müssen, dann gehen noch mal 1,5 Jahre ins Land, wenn auch nur mit 2GB/s gelesen werden kann. Das wird doch so nix.
Wieso ist das eine Totgeburt? Bei Schreibfehlern wird das Medium weggeworfen. Löschbar ist hier ja nichts.
Welche Datenbestände müssen möglichst lange aufbewahrt werden?
Einzelne, besondere Backups und Dokumente.
Die kommen auf diesen Speicher, unveränderlich und ewig haltbar.
Mit den Daten soll doch nicht regelmäßig gearbeitet werden.
Kein Mensch würde da ein 100PB Backup darauf machen und dieses dann vollständig wiederherstellen wollen....dafür ist das System, wie du ja sagst, schlicht viel zu langsam. Aber das ist doch auch nicht der Einsatzzweck.

12nebur27 schrieb:
Wo sind wir denn bei der Speicherdichte mit Tape? Einfach um das mal in den Kontext zu setzen.
LTO-9 bietet 18TB Cartridges, da bekommst du im Best Case 45 TB komprimierter Daten drauf. (2,5:1)
LTO-10 ist angekündigt und soll 30TB liefern bzw. mit Kompression bis zu 75TB speichern.
Was die Transferraten angeht ist Tape auch nicht gerade schnell, zumindest nicht gemessen an modernem Flash Speicher. LTO-9 schafft gemäß Spezifikation unkomprimiert 400MB/s, mit Kompression 1000MB/s (2,5:1)
Geschwindigkeit spielt hier aber ja auch nur eine untergeordnete Rolle.


Rickmer schrieb:
Das bringt nichts, wenn man das Archiv nie bereitstellen kann weil's zu lange dauert.
Wie lange brauchst du um von Tape ein Backup einzuspielen? Das ist in der Regel langsamer als das hier beworbene Produkt. Tape ist deutlich langsamer als die erwähnten 2GB/s. Trotzdem funktioniert es super und hat seine Daseinsberechtigung.
Das Produkt soll doch nicht dein SAN / NAS / Cloudspeicher ersetzen. Das ist ein Archiv-System in welches du Daten ablegst welche z.b. aus rechtlichen Gründen noch benötigt werden aber mit denen nicht aktiv gearbeitet werden muss.
 
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Skysurfa schrieb:
In der Regel wird ROM immer erst nach dem Beschreiben verwendet und nicht schon zwischendurch. Hab ich zumindest bei CD-ROM und DVD-ROM immer so gemacht.
Aber hast Du immer den ganzen Schrank gefüllt und erst dann CD-ROMs aus dem Schrank genommen wenn er voll war?
 
ETI1120 schrieb:
erst Mal eine Lösung für Datensicherung

Man sollte den wichtigen Satz davor in meinem Beitrag lesen.

Mal davon abgesehen, dass Festplatten genau dafür da sind. Zu was anderes taugen die heutzutage ja auch nicht mehr. ;)
 
ETI1120 schrieb:
Wo soll das Problem sein wenn man die aktuelle Sicherungen nach und nach ins Rack stellt?
Das Problem ist, dass ich nur 173TB am Tag wegsichern kann, was disproportional zu klein ist für die 100PB Speichervermögen.

RcTomcat schrieb:
Wie lange brauchst du um von Tape ein Backup einzuspielen? Das ist in der Regel langsamer als das hier beworbene Produkt. Tape ist deutlich langsamer als die erwähnten 2GB/s. Trotzdem funktioniert es super und hat seine Daseinsberechtigung.
Du vergleichst hier ein Bandlaufwerk mit einem vollen Rack-System.

Von der Baugröße die Konkurrenz wie sie heute existiert: https://buy.hpe.com/de/de/storage/t...ries/spectra-t950-bandbibliothek/p/1009502810
 
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ETI1120 schrieb:
Typisch deutsche Antwort.

Wenn man technisches Neuland betritt, kann man scheitern.
Ich rede nicht als "Deutscher", sondern als Ingenieur, der zu Beginn erstmal alles hinterfragt.
Ich sage nur "Quantum Scape", ein Startup von Feststoffelektrolyt-Akkus, in welches VW schon Milliarden versenkt hat, aber bis heute nix anständiges liefern kann (bei der überschaubaren Mitarbeiterzahl auch nicht verwunderlich).
 
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RcTomcat schrieb:
Welche Datenbestände müssen möglichst lange aufbewahrt werden?

Katzenvideos und Videos von Leuten die sich durch ihr eigene Dummheit die Eier anschlagen.
 
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RcTomcat schrieb:
LTO-10 ist angekündigt und soll 30TB liefern bzw. mit Kompression bis zu 75TB speichern.
Das ist ja mal interessant. Wenn ein ingesamtes Tape System ungefähr so platz effizient wie bei HDDs sind dann bekommste was? 3PB in 4U (ohne Kompression)?
Keine Ahnung ob man diesen Vergleich leicht aufstellen kann. Falls ja, dann ist dies ja ein sehr interessantes Produkt.
 
Als
Weyoun schrieb:
Ich rede nicht als "Deutscher", sondern als Ingenieur, der zu Beginn erstmal alles hinterfragt.
Ja ja die Bedenkenträger, ...

Als Ingenieur könnte Dir eigentlich auffallen dass es schon prinzipielle Unterschiede bei der Tesarollen-Geschichte und hier mit den Plättchen mit einer Schicht gibt.

Ob es klappt werden wir sehen. Die Geschichte wabert nun schon eine Weile durchs Web. Für solche Dinge gibt es Venture Kapital.
 
Weyoun schrieb:
Ich rede nicht als "Deutscher", sondern als Ingenieur, der zu Beginn erstmal alles hinterfragt.
Und das ist auch richtig so. Als Ingenieur ist es unser Job ein funktionierendes System abzuliefern. Da MUSS man zwingend alles in Frage stellen, sonst fährt man ein Projekt schnell mal an die Wand. Da empfinde ich den Ausdruck "Bedenkenträger" eher als Lob. Man stelle sich mal vor, die Kollegen im Flugzeugbau hatten das Motte "Wird schon irgendwie funktionieren". Da wirfst du schnell mal die eine oder andere Milliarde aus dem Fenster.

Forschung und Entwicklung sind wichtig. Aber die Ergebnisse aus der Glaskugel dürfen/müssen zwingen hinterfragt werden.
 
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Die Daten werden ja nur "in" die Beschichtung geschrieben. Kann mir wer verraten, wieso man da nicht runde Träger nimmt und die rotieren lässt anstatt da quadratische Platten mittels linearer Bewegungen abzurastern? Man muss ja nicht wie bei CD und Derivaten nur eine Spur vorsehen sondern könnte über moderne, kompakte Laser gleichzeitig mehrere Spuren brennen bzw. DMDs nutzen[1]. Verifikation ginge dann vergleichsweise simpel um 180° versetzt und einem Lesekopf.


[1]Digital Micromirror Device.
 
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Weyoun schrieb:
Seit der Story mit dem Tesafilm als "Speicherwunder" bleibe ich bei solchen Artikeln immer sehr vorsichtig. Es handelt sich um ein Startup, das Publicity benötigt, um weitere Investorengelder einzusammeln. Wie weit die 2030 wirklich sind, steht in den Sternen.
Das mit dem Tesafilm, war auch das erste was mir dazu einfiel. So etwas wird nicht kommen.
 
Auslesbarkeit sowohl nach 100°C im Wasser sowie nach 250°C wenn im Archiv neben der Pizza aus Versehen der Datenträger mitgebacken wurde sind eine Ansage.

Das ganze ist sehr relevant für unsere Archive wie das Schloss Wilhelmshöhe.
Laut Feuerwehr zersetzen sich Zelluloid-Filme ab 25 Grad. Die Filme sollen nun digitalisiert werden. "Die Rollen kommen nicht mehr zurück ins Archiv", sagt HKH-Sprecherin Callebaut.

https://www.tagesschau.de/inland/re...-kassel-wegen-giftiger-gase-geraeumt-100.html
 
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12nebur27 schrieb:
Falls ja, dann ist dies ja ein sehr interessantes Produkt.
Tapes waren schon immer sehr interessant.

Aber nicht gerade günstig (fürs private) und fürs Business oft viel zu langsam.
Erst mal grundsätzlich, dann dazu noch die Überprüfung der Konsistenz.

Auch mit großen Systemen, die automatisch die Tapes wechseln/rotieren...
Manuelle Wechsel scheiterten oft an den Mitarbeitern. Kenne Firmen, da wurden Tapes nur recht unregelmäßig getauscht, auch wenn es dafür festes Pläne gab.

Wenn du riesige Datenmengen hast, dann ist so ein System oft überfordert. Deshalb kamen in den letzten Jahren auch überwiegend HDDs zum Einsatz statt Tapes. Backup & Restore erheblich schneller, weniger technische Probleme und dazu oft auch noch viel günstiger - speziell wenn du bei Tapes immer in der aktuellsten Generation unterwegs warst.
Und dank schneller Anbindung, konnte man die Backups auch relativ easy außer Haus lagern (Rechenzentrum, Cloud, andere Filiale, etc).

Bei Tapes musste man dafür dann auch noch einen Dienstleister engagieren, der die Tapes täglich abholen kommt.

Kleinere Firmen, wo der Anspruch geringer war, die konnten mit älteren Generationen allerdings recht günstig die Backups fahren...

Ich bin froh, dass die Zeit schon lang rum ist.
Mein letztes Tapesystem habe ich vor ca. 15 Jahren beerdigt.
 
Rickmer schrieb:
Das sind 833.333 Minuten oder 13.888 Stunden oder 578 Tage oder 1,59 Jahre um das Rack voll zu schreiben.
genau das hab ich auch als erstes ausgerechnet, aber:
RcTomcat schrieb:
Wie lange brauchst du um von Tape ein Backup einzuspielen? Das ist in der Regel langsamer als das hier beworbene Produkt.
was uns hier noch fehlt, ist die stückelung.
sind die kompletten 100pb mit 2gb/s angebunden oder sind das einzelne getrennte speicher mit zb je 100tb die ihre eigene 2gb/s anbindung haben? man kann also ggf einiges parallelisieren wie man auch mehrere bänder gleichzeitig beschreiben oder lesen kann.

Loopman schrieb:
Manuelle Wechsel scheiterten oft an den Mitarbeitern. Kenne Firmen, da wurden Tapes nur recht unregelmäßig getauscht, auch wenn es dafür festes Pläne gab.
dafür gibts aber auch angebote wie amazon s3 glacier, die wohl auch auf bändern speichern, aber in der cloud. https://en.wikipedia.org/wiki/Amazon_S3_Glacier
 
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Rickmer schrieb:
Das Problem ist, dass ich nur 173TB am Tag wegsichern kann, was disproportional zu klein ist für die 100PB Speichervermögen.
Nein, das ist nicht zu klein. Es handelt sich hier um ein Archivierungssystem, nicht um ein Backupsystem. In Archivierungssysteme werden z.B. nur bestimmte Daten genau einmal abgelegt, für die es gesetzliche lange Speicherfristen gibt. Die Anforderungen an Lese- und Schreibmengen sind daher geringer als bei einem Backup-System. Dafür muss das Medium länger halten.

Und wenn man restoren muss, dann tut man das heutzutage häufig eher von Platten- oder Flashbasierten Lösungen, weil das deutlich schneller als von Band geht. Die Bandsicherung kann man dann noch zusätzlich machen. Die Wahrscheinlichkeit etwas von Band wieder herstellen zu müssen, ist damit geringer weil man das Zeug eher wieder aus den Diskaggregaten holt , und die Notwendigkeit große Datenmengen sogar aus dem Archiv wieder holen zu müssen ist nochmals geringer.

Denk bei Archivierung eher an die große Lagerhalle von Indiana Jones. Es geht darum, dass bestimmte wichtige Dinge noch da sind und sicher liegen. Nicht darum, große Mengen auf einmal rein- und rauszuschieben. Denn dafür gibt es die vorgelagerten Sicherungsschichten.
 
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alyk.brevin schrieb:
dafür gibts aber auch angebote wie amazon s3 glacier
Ja, so etwas hat auch MS, diverse Cold Storage, wo du halt beim Restore auch mal ein wenig warten musst - dafür halt ein wirklich günstiger Preis.
 
Hab da Mal vor Jahren was drüber gelesen, als es noch nur ne Idee war, wenn's funktioniert, wird's schon seinen Anwendungszweck finden..
 
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