News Cerabyte Roadmap: Glas-Keramik-Speicher soll 2030 100 PB pro Rack liefern

Weyoun schrieb:
Seit der Story mit dem Tesafilm als "Speicherwunder" bleibe ich bei solchen Artikeln immer sehr vorsichtig.
Haha. Genau daran hab ich auch denken müssen als ich den Artikel gelesen habe. 🤣🤣
 
Rickmer schrieb:
Du vergleichst hier ein Bandlaufwerk mit einem vollen Rack-System.
Es wurde gefragt wo Tape aktuell steht ;)
Daher auch der Vergleich. Natürlich kommt es bei Tape auf das System an. Vom einfachen Bandlaufwerk hin zu riesigen Rack-Lösungen ist alles möglich.
Das von dir verlinkte HPE Gerät bestätigt ja genau meine genannten Daten: 400MB/s Übertragungsgeschwindigkeit und je nach Kompression mal mehr oder weniger Speicher. Je nach Anzahl der Tapes kommt man dann auf die 450PB bis 1EB aus deinem Link. Wobei HPE von 3:1 Kompression ausgeht.
Tape hat nach wie vor eine Daseinsberechtigung. Günstiger Langzeitspeicher und hinreichend Performanz.
12nebur27 schrieb:
Falls ja, dann ist dies ja ein sehr interessantes Produkt.
Zu Tape kannst du mal in den Link von Rickmer schauen ;)
Da ist ein nettes HPE System verlinkt.
Das Produkt hier ist interessant da es an sich keinerlei Alterungsprozess unterliegt. Tape oder DVDs sind lediglich für ein paar Jahre Lagerung ausgelegt. Glas und Keramik kannst du prinzipiell unendlich lange lagern ohne das sich etwas zersetzt. Vor 15 Jahren gab es ja einmal die M-Disc für Consumer. 128GB Speicherplatz, mit jedem DVD/ Blu-ray Laufwerk lesbar und für Langzeitspeicherung gedacht.
 
RcTomcat schrieb:
Das von dir verlinkte HPE Gerät bestätigt ja genau meine genannten Daten: 400MB/s Übertragungsgeschwindigkeit
Pro Tape Laufwerk. Bei dem spezifischen System also bis zu 48 GB/s - solange die Software die Writes auf 120 Streams aufteilen kann.
 
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@Rickmer Völlig richtig. Es kommt eben darauf an, auf wie viele Bänder du gleichzeitig schreiben kannst. Tape gibt es auch schon eine Weile länger. Die 100PB klingen für den Endkunden immer erstmal beeindruckend. Das spannende an der Technik ist ja an sich nicht die Kapazität oder Geschwindigkeit sondern die Art der Speicherung. Stromlos, keine biologische Komponenten welche sich mit der Zeit zersetzen. Theoretisch sind die Dinger in tausend Jahren noch lesbar. Nachteil: nur einmal beschreibbar, aktuell noch in Entwicklung und verglichen mit Tape extrem teuer.
 
Wieso gehen hier einige davon aus dass das komplette Rack nur sequentiell beschrieben werden kann?

Trotzdem ist bei 100x mehr Speicher und 20-fache Übertragungsraten in 5 Jahren eine gewisse Skepsis angebracht.
 
ETI1120 schrieb:
Ja ja die Bedenkenträger, ...
Jetzt wird man als jemand, der seine Arbeit gründlich macht auch noch verunglimpft. Sorgfalt ungleich "Bedenkenträger"!
Wenn ich ohne valide Absicherungen im Automotive-Bereich ASIL-D-Hardware entwickeln würde, dann gute Nacht...
ETI1120 schrieb:
Als Ingenieur könnte Dir eigentlich auffallen dass es schon prinzipielle Unterschiede bei der Tesarollen-Geschichte und hier mit den Plättchen mit einer Schicht gibt.
Es gibt aber mindestens genauso viele Parallelen. Und die Vergangenheit hat gelehrt, dass mehr Startups hops gehen, als am Ende erfolgreich sind. Und die, die medienwirksam am lautesten schreien, sind nicht immer die, die technisch überzeugen.
 
Interessante Technik. Ein paar Fragen stellen sich mir aber noch. Die Beschichtung (was für eine Keramik eigentlich?) soll ja nur 10 nm dick werden, was mir sehr dünn vorkommt - ich hätte da eher mit Mikrometer gerechnet um eine gewisse Robustheit und Fehlertoleranz bei der Fertigung zu haben. Schichthaftung ist ja bei der Strukturierung elementar wichtig, da ja sonst beschriebene Bereiche nach Thermozyklen einfach abfallen können - bei der Speichergröße ist das schon statistisch anspruchsvoll so fehlerfrei zu sein. Kantenverrundung / Schreibfehler scheint ein Thema zu sein, wobei ich jetzt keine Angaben zu Strukturgrößen gesehen habe. Was der Vorteil von data matrix codes gegenüber einer binären Beschriftung wie z.B. bei CD ROMs ist hat sich mit weder aus dem Artikel noch aus dem Whitepaper so richtig erschlossen.
Insgesamt ist das Projekt ja wohl doch eine Art high end optischer Datenträger - man schreibt mit einem Femto Laser statt mit Blue Ray und Data Matrix Code statt kontinuierlich binär. Im Gegensatz zur M Disc wird statt auf eine "rock like" anorganische Schicht auf eine explizit keramische Schicht gesetzt, was theoretisch das gleiche sein könnte.
 
Piktogramm schrieb:
Die Daten werden ja nur "in" die Beschichtung geschrieben. Kann mir wer verraten, wieso man da nicht runde Träger nimmt und die rotieren lässt anstatt da quadratische Platten mittels linearer Bewegungen abzurastern? Man muss ja nicht wie bei CD und Derivaten nur eine Spur vorsehen sondern könnte über moderne, kompakte Laser gleichzeitig mehrere Spuren brennen bzw. DMDs nutzen[1].
Das Konzept sieht vor einen kompletten data matrix code mit einem Impuls zu erzeugen. Das funktioniert nicht mit einem rotierenden Medium.

Samez schrieb:
Interessante Technik. Ein paar Fragen stellen sich mir aber noch. Die Beschichtung (was für eine Keramik eigentlich?) soll ja nur 10 nm dick werden, was mir sehr dünn vorkommt - ich hätte da eher mit Mikrometer gerechnet um eine gewisse Robustheit und Fehlertoleranz bei der Fertigung zu haben. Schichthaftung ist ja bei der Strukturierung elementar wichtig, da ja sonst beschriebene Bereiche nach Thermozyklen einfach abfallen können - bei der Speichergröße ist das schon statistisch anspruchsvoll so fehlerfrei zu sein.
Die Schicht haftet nicht besser, weil sie dicker wird. Wenn man es robuster haben will bringt man noch eine zusätzliche Beschichtung auf.

Die Schichtdicke ist ein kritischer Faktor beim Schreiben, je dicker desto mehr Material muss entfernt werden. Deshalb macht man sie so dünn wie möglich.
Samez schrieb:
Kantenverrundung / Schreibfehler scheint ein Thema zu sein, wobei ich jetzt keine Angaben zu Strukturgrößen gesehen habe. Was der Vorteil von data matrix codes gegenüber einer binären Beschriftung wie z.B. bei CD ROMs ist hat sich mit weder aus dem Artikel noch aus dem Whitepaper so richtig erschlossen.
Wie gesagt werden die data matrix codes jeweils komplett mit einem Impuls geschrieben, und nicht Bit für Bit. Dass ein data matrix code ebenso auf einen "Schlag" eingelesen wird, ist ebenso klar.

Aus dem Whitepaper:
Für den Schreibprozess werden ultrakurze Laserpulse in Kombination mit handelsüblichen digitalen Spiegelgeräten (DMD) verwendet, die üblicherweise in Videoprojektoren und Head-up-Displays eingesetzt werden. Die Kombination des Lasers mit einem DMD erzeugt eine Laserstrahlmatrix, die die keramische Nanoschicht permanent ablatiert und bis zu 2 Millionen Bits pro Puls parallel bei hohen Wiederholraten im kHz-Bereich schreibt. Dies ermöglicht zukünftige Schreibgeschwindigkeiten von 1+ GB/s mit weniger als 1 W durchschnittlicher Leistung, was im Vergleich zur LTO-Band- oder HDD-Technologie 3-4 mal schneller ist.

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Samez schrieb:
Insgesamt ist das Projekt ja wohl doch eine Art high end optischer Datenträger - man schreibt mit einem Femto Laser statt mit Blue Ray und Data Matrix Code statt kontinuierlich binär.
Was soll es sonst sein?
 
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Rickmer schrieb:
Das bringt nichts, wenn man das Archiv nie bereitstellen kann weil's zu lange dauert.
Hä?
Erklär uns mal warum das "zu lange" dauert und daraus ein "nie" resultiert.
Ich glaube du hast nicht verstanden, was Archive sind und wie sie eigentlich genutzt werden.
 
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ETI1120 schrieb:
Ja.

Archive sind nicht da um vollgeschrieben zu werden. Sie sind da um Daten verfügbar zu halten.

Der kritische Faktor ist AFAIU wie viel Daten pro Tag anfallen und ob die Lösung das Weg sichern kann.

Typisch deutsche Antwort.

Wenn man technisches Neuland betritt, kann man scheitern.
Oh ja ganz schlimme Antwort darauf hinzuweisen, dass die Entwicklung bei sowas deutlich länger dauern kann. Nichts anderes als du hat er geschrieben, aber man miss natürlich wieder hochnäsig ihn irgendwas vorwerfen. Typisch... ETI1120? Die medial durchgetriebenen News vom nächsten Wunderakku sollen wir dann auch alle ehrfürchtig vergöttern?
 
Das mit dem Tesafilm Speicher ist ja schon gut 25 bis 30 Jahre her (meine Erinnerung) und trotzdem ist es noch immer im Gedächtnis. Und ja, auch ich musste daran denken.
Zur Technik in der News. Es hört sich interessant an und natürlich wäre es toll, wenn es wie geplant und angekündigt funktioniert. Die angegebenen Steigerungen in den kommenden Jahren hören sich sportlich an, und ja, oft sind diese weit optimistischer, als es am ende sein wird. Wenn überhaupt.

Die Zeit wird es zeigen. Aber allgemein wirkt das Thema auf mich "Bodenständiger", als jetzt das Thema AI.
 
Skysurfa schrieb:
Wenn die Daten noch verifiziert werden müssen, dann gehen noch mal 1,5 Jahre ins Land, wenn auch nur mit 2GB/s gelesen werden kann. Das wird doch so nix.
Wenn der Lesekopf nahe am Schreibkopf verbaut ist müsste das doch auch schneller gehen, oder? Dann ließen sich die geschriebenen Daten etwas zeitversetzt parallel auslesen.
 
Rickmer schrieb:
Oder habe ich da was falsch verstanden?

ja hast du, es geht um Langzeit Archivierung.

Wenn da die Bereitstellung der angeforderten Daten auf einen Medium mit schnelleren Zugriffszeiten mal 1-2 Tage dauert, das ist das vollkommen in Ordnung. Stell doch mal eine Anfrage an ein Dokumenten Archiv, wo die Dokumente als Mirkofilm Lagern ... da kommen dir 1 - 2 Tage wie Lichtgeschwindigkeit vor.

Selbst die aktuelle Schreibgeschwindigkeit ist OK, wenn genug Schreibeinheiten zur Verfügung stehen.


Die Technik ist nicht für Rechenzentren, Cloud oder sonstige Backup Systeme gedacht, sondern für Daten, Dokumente etc pp. die vielleicht die nächsten 100 Jahre nicht wieder benötigt werden wie historische Fotos, Dokumente, Bücher, Filmaufnahmen etc etc .... Daten die auch noch in der nächsten Dekade lesbar sein sollen.
 
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ETI1120 schrieb:
Das Konzept sieht vor einen kompletten data matrix code mit einem Impuls zu erzeugen. Das funktioniert nicht mit einem rotierenden Medium.
Encoding zu ändert ist jetzt nicht all zu schwer und selbst wenn man auf dem Encoding besteht kann auch auf rotierenden Scheiben mehr als n=1 Spuren gleichzeitig schreiben werden. Quasi ein Lineprinter mit Lasern implementieren.
Wobei ich solche Matrix codes nicht als notwendig sehe. Die werden mehr oder weniger notwendig wenn man mit linearen Bewegungen Quadrate abrastern will/muss.
 
2030 ist Donald Trump in seiner dritten Amtszeit als POTUS...

Wahrscheinlich stimmt das sogar eher als diese News.
 
Rickmer schrieb:
100PB = 100.000.000GB -> Bei 2GB/s sind das 50.000.000s für einen vollständigen Write

Das sind 833.333 Minuten oder 13.888 Stunden oder 578 Tage oder 1,59 Jahre um das Rack voll zu schreiben.

Selbst als Alternative zu Tape als Archivmedium ist das leider deutlich zu langsam.

Oder habe ich da was falsch verstanden?
du verstehst das völlig richtig
 
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modernere lochkarten
 
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